Ich bin kein Intellektueller. Gott sei Dank. Die neunte Klasse wiederholt, einen mittelmäßigen Realschulabschluss, eine abgebrochene und schlussendlich eine abgeschlossene Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel.
Oft habe ich mir gedacht, dass wenn ich mich früher bekehrt hätte, meine schulischen Leistungen besser gewesen wären und ich hätte studieren können. Hätte hätte – Fahrradkette.
Ich habe nicht studiert und bin kein Intellektueller. Gott sei Dank.
Werdet wie die Kinder – Der Aufruf Jesu zur Niedrigkeit
„Und als Jesus ein Kind herbeigerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen. Darum, wenn jemand sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.“ – Matthäus 18,3-5
Die Jünger suchen nach bedeutenden Positionen. Sie wollen die Größten im neu anbrechenden Reich sein. Doch Jesus schockiert sie (und gleichsam uns) indem er Kindlichkeit zur Bedingung macht überhaupt in das Reich Gottes einzugehen. Die Botschaft ist klar: Je niedriger du bist, desto größer im Reich Gottes.
Die gegenwärtige Welt vermittelt uns ein völlig anderes Bild. „Mach was aus dir“ ist ein Satz der uns allen bekannt vorkommt. Bildung ist eines der höchsten Güter unserer Gesellschaft. Menschlich gesehen zurecht. Doch auch gegenüber Gott? Mit Nichten!
Ein Kind zeichnet nicht seine gute Ausbildung und sein angelerntes Wissen aus, sondern durch seine Schlichtheit, Einfachheit und Leichtglauben. Selbstverständlich sind auch Kinder Lernende, doch nicht wie wir Erwachsene. Ein Kind lässt sich auf den Lehrer bzw. die Eltern vorbehaltlos ein und nimmt das auf was Ihm gesagt wird. Es sieht keinen Grund für kritisches Hinterfragen oder Zweifeln. Denn es vertraut darauf: Man meint es gut mit mir.
Was für eine schöne Beschreibung einer unbeschwerten Beziehung zum Schöpfer. Ein niedrigen kindlichen Sinn gegenüber Gott und seinem Wort kennzeichnet den wahren Gläubigen.
Bildung, Studium und akademische Titel können da zum Hindernis werden. Das menschliche Herz, in seinem Stolz, bildet sich nur zu gerne etwas auf solche Errungenschaften ein. Es verlangt viel Demut und Selbstverleugnung um da Gott gegenüber in gebührenden Haltung zu bleiben und so den Eingang in das Reich Gottes nicht verwehrt zu bekommen.
Ich bin kein Intellektueller. Gott sei Dank.
Offenbarung – Der einzige Weg Gott zu erkennen
„Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.“ -Matthäus 11,25.26
Offenbarung ist nicht nur der Titel des letzten Buches der Bibel, sondern auch ein wesentlicher Schlüsselbegriff in der Lehre Jesu und seiner Apostel. Offenbarung meint die Enthüllung etwas Verborgenen, was auf anderen Weg nicht hätte enthüllt werden können. Es ist eine gnädige Handlung Gottes am menschlichen Herzen. Göttliches was nicht offenbart ist, bleibt ein Geheimnis. Egal wie viel wir lernen über Gott und sein Wort, wenn Gott es nicht selbst offenbart, der heilige Geist uns nicht in Wahrheit führt, bleibt es bloßes antrainiertes Wissen, welches das Herz, und damit auch das Leben, unberührt lässt.
Die Voraussetzung um Offenbarung der Wahrheit und des Wesens Gottes zu erhalten sind simpel: Ein fragendes und suchendes Herz, verbunden mit demütigen Gebet.
Der Apostel bringt es auf den Punkt: „Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll.“ -1.Kor 8,2
Doch wo bleibt da der Ruhm? Wo das Eigenlob und der Lobpreis über den menschlichen Intellekt? Er ist ausgeschlossen. Vor Gott darf sich kein Fleisch rühmen. Das was vor Menschen hoch ist, das ist ein Gräuel vor Gott. Die Ansicht Gott sei unsere Bildung wichtig und er ist beeindruckt davon ist eine EinBildung. Das was wir wissen und können kann uns so leicht im Weg stehen darin eine erfüllende Beziehung zu Gott zu haben, welche geprägt ist von echter Anbetung in Wahrheit und Geist.
Ich bin kein Intellektueller. Gott sei Dank.
Gottes Ehre – in Schwachen, Dummen und Unedlen
„Denn seht, eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind.“ -1.Kor 1,26
Diese herrliche Passage offenbart viel über die Botschaft Gottes, das Evangelium der Apostel: Das Kreuz. Dieses Kreuz, welches eine Beleidigung aller menschlichen Klugheit, Weisheit und Stärke darstellt. Die göttliche Weisheit wird offenbar durch das schwächste, dümmste (törichtste) und unedelste was man sich vorstellen kann. Der Gottmensch am Kreuz ist ein Affront der griechischen Weisheit und der jüdischen Gelehrtheit.
Deshalb, „seht eure Berufung“! In der Nachfolge des Gekreuzigten ist kein Platz für die Aufgeblasenheit des menschlichen Intellektes.
Denn, wie es Paulus heraus stellt, darf sich vor Gott kein Fleisch rühmen. Was wird hier von Starken, Edlen und Weisen abverlangt? Wer weit oben ist, hat einen weiten Weg nach unten.
Ich bin kein Intellektueller. Gott sei Dank.
Die rechte Haltung – Alles für Dreck halten
„Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten; … und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne“ – Philipper 3,7.8
Paulus, als der einzige studierte Apostel, zeigt uns hier seinen Weg mit dem umzugehen, wonach er sich nach dem Fleisch rühmen kann: Er erachtet es als Dreck. Eine beschönigende Übersetzung. Zutreffender ist eher das Wort Straßenkot.
Paulus hat es geschafft. Die Hindernisse die Ihm durch hohe Bildung und seine hohe Abstammung in den Weg gelegt wurden, haben nun keinen Einfluss mehr auf sein Herz. Er hat erkannt das dies zwei konkurrierende Dinge sind: Ruhm und Weisheit dieser Welt, gegenüber der Erkenntnis Christi Jesu. Er hat seine Entscheidung getroffen. Welche wirst du treffen? Die Ewigkeit steht, wie immer, auf dem Spiel.
Ich bin kein Intellektueller. Gott sei Dank.
Hallo David,
mittlere Reife, Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel und dann in schlichtem kindlichen Glauben Jesus erkennen dürfen… Genau wie meine Geschichte! Hinzu kommt bei mir noch eine zweite Ausbildung mit über vierzig, grandios versemmelt aber staunend was Gott trotzdem daraus gemacht hat! Dass ich heute immer noch ein frohes und zufriedenes Gotteskind sein darf, alles seine Gnade!
Danke für Deine Gedanken.
LG
Lieber David,
leider unterliegst Du einem gedanklichen Kurzschluss. Lernunwillig und unwissend zu sein, macht noch längst nicht zu einem Kindwerden, wie es Jesus für den Eingang ins Himmelreich fordert. In diesem Sinne hast Du keinen Vorteil vor einem Akademiker, Durch den Sündenfall haben ALLE Menschen ihre kindliche, d.h. vertrauende Lebenshaltung verloren. ALLE Menschen unterliegen seitdem der Erbsünde EXISTENZANGST. Wie alle anderen Menschen meinst Du nun durch Mühe und Arbeit für Dein Leben sorgen zu müssen. .. Du must Dich schützen vor Wind und Wetter, und wenn Du in einem urtümlicheren Landstrich leben würdest vor wilden Tieren… Du kannst also nicht gedankenverloren in den Tag hineinleben. Aber genau zu einer solchen Unbesorgtheit sollen wir wieder hingelangen. Da nutzt es nichts an ein 7-Tage-Werk zu glauben, das allein schon von der Zeittdimension her gesehen, unmöglich ist. Lies bitte: https://manfredreichelt.wordpress.com/2018/01/03/erloest-leben/
Hallo Herr Reichelt,
einen gedanklichen Kurzschluss? Ok…. lassen wir das einfach mal bei Seite. ?
1. Lernunwilligkeit und Unwissenheit, nach meinem Verständnis, sind kein Teil von Kindlichkeit. Im Gegenteil! Lernwilligkeit und Wissensdurst zeichnen eine kindliche Haltung aus.
2. Jesus macht klar, das es so einer Haltung gegenüber dem Schöpfer (nicht gegenüber Menschen) bedarf um überhaupt in das Reich Gottes zu kommen.
3. Es ist keine Sünde für seine eigene Existenz zu sorgen. Obwohl es wohl was für sich hätte nackt im Schlaraffenland zu leben… Dazu „wieder“ hin gelangen ist das Ziel? Ich glaube nicht.
Kindlichkeit und Geld verdienen bzw. sich gegen Witterung zu schützen, schließt sich ja nicht aus. Oder?
4. Was hat denn ein „7-Tage-Werk“ damit zu tun?!?
5. Bitte machen sie doch auch die anderen, im Artikel erwähnten, Punkte zum Gegenstand ihre Betrachtungen im Gebet.
David Blaschke
1)Es ist richtig, dass sich ein Kind durch Offenheit und Lernwilligkeit auszeichnet, aber in ihrem Beitrag gewinnt man den Eindruck – den ich von vielen „einfachen“ Gläubigen habe – dass man stolz darauf ist, in naturwissenschaftlichen Dingen recht unbedarft zu sein. Mangel an Bildung als Auszeichnung!
2) Wir leben IN der Schöpfung und haben IN ihr Existenzangst, weil wir so vielem gegenüberstehen von dem wir nicht wissen, wie damit umgehen? Wir leben also in IHR nicht vertrauensvoll, aber DAS sollen wir lernen. Und das ist nur möglich, indem wir immer mehr zur Erkenntnis kommen, dass nur scheinbar Gefahren bestehen.
Das Himmelreich ist nicht in den Wolken, sondern soll hier auf die Erde kommen: Dein Reich komme. Es kommt aber nur, indem wir hier ganz GEBORGEN uns fühlen lernen.
3) Doch, es IST Sünde für seine Existent zu sorgen, denn dieses Sorgeh begann mit dem Sündenfall: Verflucht sei der Acker um deinetwillen..-im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen. (1. Mo 3,17). – Wenn Jesus uns wirklich erlöst hat, ist dieser Fluch AUFGEHOBEN. Heil werden bedeutet deshalb, immer mehr ohne äussere Mittel lebensfähig zu sein.
4) Eine geistige Genügsamkeit, wie sie unter Punkt 1 genannt wird, führt dazu, dass man einfach gegenüber den naturwissenschaftlichen Wahrheiten behauptet, dass Gott die Erde in buchstäblich 7 Tagen erschaffen habe (s. Gitt und andere). Ich habe das nur als ein Symptom einer falschen Genügsamkeit genannt.
okay, okay…
aber der Stolz geht krumme Wege, um ans Ziel zu kommen.
Ich bin also kein Intellektueller, Gott sei Dank, dann stehe ich höher als Du, der du ein Intellektueller bist und dich besser dünkst als ich und in Wahrheit nur vom letzten Dreck beschmutzt, nämlich Deiner Bildung.
Also in Wahrheit bin ich der Grösste und du solltest dich vor mir verbeugen und mir gut zuhören
und so weiter und so weiter
Aber so ist eben unsere menschliche Natur, unser Fleisch und wie kommen wir davon los?
Wir wissen es alle….
Durch Blick nach oben zu unserem Herren und Heiland, er sei uns gnädig!
Hallo Uwe,
Ja es stimmt. Der Stolz durchdringt das menschliche Herz durch und durch. Egal ob intellektuell oder nicht. Nur durch Begegnung mit dem Kreuz und aktive tägliche Selbstverleugnung werden wir davon gerettet und befreit.
Ich hatte nicht die Absicht mich abfällig und überheblich über Intellektuelle zu äußern. Ich stelle den Bezug zum Reich Gottes her, in dem kognitive Fähigkeit und Bildung sehr leicht zum Hindernis werden können, wenn unser Herz demgegenüber nicht der richtigen Haltung (Dreck) gefunden ist. Insofern stehen einem intellektuellen Menschen mehr Hindernisse im Weg um Kindlichkeit, Offenbarung und ein Herz für die Ehre Gottes zu empfangen.
Doch was bei Gott unmöglich ist, ist bei Gott möglich!
Hindernisse den Glauben anzunehmen gibt es sehr viele. Bei Intellektuellen mögen das eher ihre eigenen Weisheiten und Erkenntnisse sein, bei anderen sind es andere Dinge, die sie daran hindern. Wie es auch sein mag, jeder Mensch hat seine eigenen Gründe und die liegen immer im Hochmut, Hochmut Gottes Offenbarung zu glauben und sich denen unterzuordnen. Ich denke, daß viele Menschen auch instinktive spüren, dann müssten sie ja ihre Lebensweise ändern und das tut zunächst ja auch weh, weil man mit sich selber kämpfen muss, wenn auch nur etwas die Einsicht kommt, daß man auch viele Dinge getan hat, die Unrecht sind. Freilich kommt einem dann Gottes Gnade zu Hilfe, wenn man anfängt dies einzusehen und letztlich dann auch die Freude, die einem Gott schenkt, wenn man umkehrt.
Was man von „Worthaus“ so hört oder liest, so braucht man nach deren Meinung Kenntnisse in Griechisch und Hebräisch um die Bibel gut und richtig zu verstehen, alles Dinge, die ein Nichtstudierter kaum hat. Dabei ist es gar nicht nötig alles in der Bibel zu verstehen, um zum Glauben zu gelangen, da genügt das Zentrale, also das Evangelium aufzunehmen. Es gibt ohnehin keinen Menschen, der die Schrift oder Gott in allem vollständig versteht und sei er noch so hell im Kopf. Der Weg zu Gott führt immer über das Herz, damit meine ich nicht das menschliche Gefühl. In jedem Menschen ist, im Herzen ein Gottesfunke z.B auch in Form des Gewissens, der auf Jesu Gnade ansprechen kann und der vom heiligen Geist entzündet werden kann zu einem Feuer. Das bestätigt ja auch die Schrift z.B. im AT.
„Gott sei Dank, dass ich nicht so bin, wie dieser da. Ich bin ja so, wie du mich haben willst. Anders als der dort tue ich ja dies und jenes. Ich bin dir ja wirklich nahe.“ … Die biblisch analoge Geschichte, die Jesus da erzählt, ist da recht eindeutig.