Du Menschenskind! – Was alle Menschen eint.

Jesus hat uns im Markusevangelium ein glasklares Kriterium genannt, was uns für das Himmelreich qualifiziert:

„Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen.“ (Markus 10,15)

Gott verlangt von uns, zum Kind zu werden, kind-LICH zu sein, denn nur so können wir mit ihm Gemeinschaft haben. Es ist ein einzigartiges Kriterium, das er so ernst nimmt, dass er diesen Standard sogar an sich selbst, Gott persönlich, angelegt hat und zum Kind wurde. Gott ist nicht nur Mensch geworden, sondern Kind.

Warum?

Damit wirklich JEDER Mensch mit Christus persönlich vereint werden kann. Wäre Jesus nur als erwachsener Mann aufgetreten, könnten doch Frauen sagen: Er ist keiner von uns. Oder Südafrikaner: Das ist nicht unsere Abstammungslinie, was haben wir schon mit Jesus gemeinsam. Oder Männer mit gelähmten Beinen: Was weiß dieser Jesus schon vom Menschsein.

Doch hier kommt die einzige Daseinsform des Menschen, die wirklich JEDER Mensch kennt, unabhängig von der Quantität oder Qualität dieser Form: das Kindsein. Das wirklich einzig Menschliche, was uns alle eint, wovon sich keiner ausschließen kann. Kinder waren/sind wir alle, selbst ein schon im Mutterleib verstorbenes Baby ist ein Kind gewesen. Schwarze, Weiße, Frauen, Männer, Arme, Reiche, Junge, Alte, Gesunde, Kranke, Schwache, Starke, Deutsche, Amerikaner, Nepalesen, Aufklärer, Revoluzzer, Dichter, Denker, Diktatoren – ALLE sind sie Kinder gewesen.

Diese Daseinsform nahm Jesus Christus selbst an, um sich mit der Menschheit zu vereinen. Somit ist jeder Mensch der gesamten Existenzhistorie eingeschlossen – auch der zukünftigen – zumindest, bis der erste Mensch geklont wird.

Wenn er nun seine Jünger als Kinder anspricht, uns als Kinder anspricht, so sieht er uns in der ursprünglichsten Menschheitsform, die uns selbst niemals über oder unter einen anderen Menschen stellt, denn Kinder sind wir alle. Somit ist dies auch der einzige Weg, in sein vollkommenes, hassfreies Reich einzuziehen: als Menschenskind. Jedes Kind hat einen Vater, ob bekannt oder unbekannt, es gibt ihn. In dieser Welt haben wir Menschen nur zwei Väter zur Auswahl: Gott oder Teufel. Wenn es ist nicht Gott sein sollte, können wir nicht plötzlich unsere menschliche Existenz leugnen, denn Kinder bleiben wir – und sind automatisch Kinder des Teufels:

„Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt“ (1. Johannes 3,10).

Und so bleiben mir als Christ zwei entscheidende Aufgaben – dem Reich Gottes wie ein Kind Gottes entgegenzutreten (= Gerechtigkeit tun, meinen Bruder lieben); und allen anderen Kindern dieser Welt den Ruf des liebenden Vater-Gottes weiterzugeben, damit auch sie in dieses Reicht eintreten und dem falschen Vater der Lüge widerstehen können.

Als Kind bin ich übrigens auch eine Leibesfrucht – ist der Leib die Gemeinde, so bin ich die Frucht des Geistes, die das Haupt des Leibes in mir zum Leben erweckt hat.

Ein Kind Gottes ist also: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese Kinder gibt es kein Gesetz und somit einen Eintritt in das Reich Gottes zu unserem Herrn Jesus Christus, der voll Mensch wurde, da er – wie alle Menschen – Kind war.

  • Bibelzitate aus: Unrevidierte Elberfelderübersetzung von 1905. CSV-Verlag 2010.

Über Jana Richter

Geboren im Bergarbeiterkrankenhaus 1989, meinem Mann getreu bis in den Tod - Professionelle Kreidebenutzerin in Dauerkorrektur (Fächer Deutsch / Englisch O.o), Lobpreiserin, Waldliebende. Ich genieße Jesus, Menschen, Bäume - the JMB kind of life. Teil der Netzwerkgemeinde Dresden unter der Leitung von D. Blaschke und F. Böhme.

4 thoughts on “Du Menschenskind! – Was alle Menschen eint.

  1. Damit wäre das Wort „Kind, kindlich..“ als eins der 738.765 Worte der Bibel (Schlachterübersetzung) erschöpfend und theologisch einwandfrei erklärt, beschrieben, gedeutet und ausgelegt?

    Bin gespannt auf die Kurzpredigten für die restlichen 738.764 Worte.

    Und darauf, ob der Prediger von der Nachbargemeinde zum gleichen Ergebnis kommt……

    Offene Frage zur Enthaltsamkeit: Die Zeugung der eigenen Nachkommenschaft wäre dann rein geistlich zu verstehen?

    In meiner Ursprungsgemeinde sind zwei so geistlich gezeugte Söhne des Predigers vom Glauben abgefallen.

    Der Prediger und seine Frau waren ihr Leben lang kindlich gewesen wie oben beschrieben.

    Eine wirklich wahre Geschichte!

  2. Und doch weiß ich sehr gut, wie du es meinst…..

    „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…….“

    Und doch hinein wachsend mit ganzem Verstand, mit ganzem Herzen und mit all unserer Kraft!

    Gott segne dich!

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