„Was meint ihr aber? Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem ersten und sprach: Sohn, mache dich auf und arbeite heute in meinem Weinberg! Der aber antwortete und sprach: Ich will nicht! Danach aber reute es ihn, und er ging. Und er ging zu dem zweiten und sagte dasselbe. Da antwortete dieser und sprach: Ich gehe, Herr! und ging nicht. Wer von diesen beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste.“ – Matthäus 21,28-31a
Diese zwei ungleichen Söhne stehen exemplarisch für zwei Arten von Gotteskindern. Der Vater steht, wie in den meisten Gleichnissen Jesu, für Gott selbst. Diese beiden Söhne verdienen eine nähere Betrachtung, geht es doch hier um den Eintritt in das Reich Gottes selbst. (Vers 31b) Wir beginnen mit dem zweiten.
Der zweite Sohn
- Der zweite Sohn spricht seinen Vater sehr respektvoll an. Er nennt ihn Herr und zollt ihm damit seinen Respekt. Diese Art von Gotteskind spricht Gott mit dem richtigen Vokabular an. Dieser Christ weiß um die religiösen Umgangsformen und fürchtet und ehrt Gott zumindest auf den Lippen. (Psalm 50,16)
- Er ist unehrlich in den Absichten seines Herzens. Sein Mund sagt etwas anderes, als das was er wirklich möchte. Er spielt etwas vor, um nach außen hin anders zu erscheinen als er eigentlich ist. Dieser Art von Gotteskind kommt es vor allem darauf an, als einer gesehen zu werden, dessen Wille mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Das seine Absichten, den Absichten von Gott gleichen. Und doch entspricht dies nicht der Wahrheit. (Psalm 51,8)
- Er verspricht öffentlich und feierlich den Willen Gottes zu tun. Dieser Christ ist eifrig darauf bedacht dass jeder um ihn herum und auch Gott selbst wissen was er gedenkt zu tun. Alle sollen hören welche frommen Dinge er sich vorgenommen hat. Seine guten Vorsätze beeindrucken jedermann und seine mündliche Fügsamkeit versetzt den unbedarften Beobachter ins Staunen.
- Er steht dem Willen des Vaters gleichgültig gegenüber. „He is not god’s chosen. He is gods frozen“ (L. Ravenhill) Der Wille und die Anweisungen Gottes bewegen sein Herz kein bisschen. Er spürt kein Brennen bei den Worten des Herrn. Er weiß nichts von der Ehre, welche ihm zuteil wird darin ein Diener des Allerhöchsten zu sein. Kurz gesagt: Dieses Gotteskind gibt vor für die Ewigkeit zu leben, doch in Wirklichkeit ist sie ihm mehr als egal. Sie kümmert ihn nicht.
Trotz aller vorgegebener Hingabe und Versprechungen ist er … ungehorsam. An seinem Ungehorsam erkennt man, dass er den Vater nicht wirklich liebt.
Der erster Sohn
- Der erste Sohn spricht seinen Vater nicht besonders respektvoll an. Er nennt ihn nicht einmal bei seinem Namen oder bei einem ehrwürdigen Titel, den er verdient. Er kümmert sich nicht darum ob er als ein guter Sohn erscheint und es ist ihm auch egal was die Leute von diesem respektlosen Verhalten denken.
- Er sagt ehrlich und offen heraus was er möchte. Sein Herz ist mit seinem Worten in Übereinstimmung. Aus seiner Quelle kommt nicht Bitteres und Süßes zugleich. Seine Zunge spiegelt sein Herz eins zu eins wieder. Er ist ehrlich und echt. Auch mit den negativen und schlechten Einstellungen seines Herzens hält er nicht hinter dem Berg.
- Er lehnt im ersten Moment den Willen des Vaters offen ab. Dieser Christ fürchtet sich nicht davor auch in der Gegenwart Gottes und im Kreis der Gemeinde offen zu sagen was er nicht möchte. Sein Herz ist aufrichtig. Es widerstrebt ihm etwas heuchlerisch vorzugaukeln um die Zustimmung des Vaters und der Gemeinde zu erschleichen.
- Dieser Christ hat starke Herzensempfindungen über den Willen und die Worte seines Vaters. Der erste Ungehorsam „reut“ ihn. Es ist ihm nicht egal was sein Vater möchte und er ist bereit sich selbst schmerzhaft einzugestehen, dass er falsch lag. Er kehrt um und nimmt die Schande auf sich sein eigenes Wort zu brechen. Es schmerz ihn das er mit dem Willen des Vaters nicht übereinstimme und er kehrt um. Diese Art von Gotteskind kennt den Schmerz des Ungehorsams in der Gegenwart Gottes. (Psalm 32,3-5)
Trotz aller negativer Vorzeichen, der ersten Ablehnung des Willens Gottes ist er doch … gehorsam. An seinem Gehorsam und seinem Willen zur Umkehr erkennt jeder: Dieser liebt den Vater von Herzen.
Welche Art von Gotteskind bist du?
Mich wundert, weshalb meine beiden Kommentare an Lilli noch nicht freigeschaltet sind.
Geht es Dir vielleicht nur um Dich selbst und nicht um Gott?
Hallo lieber Manfred,
es vergeht wohl kaum ein Kommentar von dir in dem du nicht auf deine eigenen Texte und Blogs verweist. Das möchte ich unter meine Artikel nicht mehr. In dem letzten Kommentar hast du geschrieben „Sieh´mal hier, wo ich schrieb:“ Du zitierst dich wie einen Heiligen aus alten Zeiten… Sorry, aber da frage ich mich um wen es dir geht.
Wie es in meinem Herzen aussieht, weiß nur Gott zu beurteilen. Du kannst dir natürlich die Meinung bilden wie es dir gefällt.
Gottes Segen,
David
Was ist schlimm, wenn ich auf meinen Blog verweise? – Verstehst Du christlichen Glauben als Konkurrenzunternehmen? Wenn ich etwas zur Vertiefung oder Ergänzung beizutragen habe, oder auch ein anderer auf meinem Blog, so ist das doch schön und begrüßenswert.
Ich verstehe das nicht: Da wird einfach aus egoistischen Motiven einem Menschen Hilfeleistung vereitelt….. (Kopfschüttel)
Hallo David,
So wie du den ersten Sohn darstellst, finde ich auch den Spagat bestätigt, in dem wir so oft stehen. Auch Paulus sagte ja dazu in Römer 7, 22-23 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen;
ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da wiederstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. Röm. 7, 22-23
Stephan, zeigt auf in Bericht; Gehorsam 2, wie Jesus , durch den Heiligen Geist unser Leben erneuert, durch die Verse;
Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen
und nimmt uns in Zucht, das wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen Tit.11,12a
Das oben angeführte Gleichnis von den beiden Söhnen (Matthäus 21,28-31a) erinnert mich stark an die Ausführungen von Jakobus im zweiten Kapitel seines Briefes (Jak 2). Dort geht es auch um die Spannung zwischen (a) bloßem Lippenbekenntnis ohne echten Glauben und (b) echtem Glauben in Verbindung mit den Früchten dieses echten Glaubens.
Der zweite Sohn gibt ein bloßes Lippenbekenntnis, doch schert sich nicht um den Willen des Vaters. Er bringt keine Frucht, weil die Basis dafür fehlt: seine Rechtfertigung vor dem allmächtigen Gott.
Der erste Sohn ist zwar ein ziemlicher unwirscher Muffelkopf, widersetzt sich aber letzten Endes nicht dem Willen des Vaters. Ich glaube, daß er sich im Grunde dem väterlichen Willen gar nicht entziehen kann, selbst wenn er es wollte. Vielleicht ist er der Prototyp eines bußfertigen Sünders?! Im Vergleich zum zweiten Sohn ist der erste Sohn ein Kind Gottes.