Nimm dein Kreuz täglich auf und folge Christus nach. Lass zurück was dich hindert, sei es Beziehungen, Besitz, dein Stolz. Gib dein eigenes Leben auf um das tatsächliche Leben zu finden. Sei ein Weizenkorn, welches in die Erde fällt und stirbt, sonst bleibst du allein: Ohne Gott, ohne Hoffnung, ohne Heiligung, ohne Ewigkeit.
So, oder so ähnlich, hört es sich an: Das Wort vom Kreuz. Die Verkündigung des Kreuzes Christi, welches nicht nur der Ort unserer Rechtfertigung ist, sondern auch der Ort an dem das Todesurteil über unser Selbst-Leben gefällt wurde. Dieses seelische Eigenleben, welches den ganzen Menschen vergiftet mit seiner eigenen Anstrengung aus sich selbst heraus vor Gott etwas moralisch gutes vorzuweisen.
Es ist dieses Wort was von den Juden gehasst und von den Griechen verachtet wird. Uns aber, die wir glauben, ist es die Kraft Gottes. Denn nach Leiden, Kreuz und Tod kommt auch immer eine Auferstehung.
Hier kommen drei menschliche Reaktionen auf das Wort vom Kreuz:
1. Notwehr
„Da nahm Petrus ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren und sprach: Herr, schone dich selbst! Das widerfahre dir nur nicht!“ – Mt 16,22
„Niemals lasse ich mir das wertvollste nehmen. Ich habe doch Talente, Gaben, einen Intellekt. Ich soll meinem Recht sterben selbst über mich zu bestimmen? Die Kontrolle, ja, mein Leben abgeben? Was soll denn dann mit meinem Besitz, meinen Finanzen und meiner Familie passieren? Überhaupt, wer bist du mir so etwas zu befehlen? Du maßt dir an im Namen Gottes zu sprechen. Gott würde derartiges nie von mir verlangen. Gott ist doch Liebe und möchte mein Bestes! Freiwillig in Situationen gehen in denen ich leiden könnte? Meinen guten Ruf riskieren? Das ist nicht die Stimme Gottes, sondern des Teufels!“
„Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Weiche von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!“ – Mt 16,23
2. Trauer und Betrübnis
„Als sie nun ihren Weg durch Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt.“ – Mt 17,22.23
„Wie kann Gott nur so hart sein? Weis er denn nicht wie wunderbar mein Selbst-Leben ist? Wie kann er verlangen das ich so etwas Wunderbares verleugne? Das müssten doch eigentlich nur die bösen Sünder tun: Die Mörder und Vergewaltiger und so! Aber ich habe doch so viel zu bieten! Es ist mir zu schade mich selbst auf den Altar, gar ins Grab zu begeben. Was für eine Verschwendung von Potential, welches doch gut zur Evangelisation, Verkündigung und zum Gemeindebau eingesetzt werden könnte. Wie kann Jesus nur so etwas von mir fordern. Ich bin traurig. Traurig um all die Möglichkeiten. Traurig um all meine Pläne. Gott möchte doch wohl nicht das ich traurig bin und diesen allumfassenden Verlust erleide!“
3. Unverständnis und Angst
„Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden! Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, sodass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn wegen dieses Wortes zu fragen.“ – Lk 8,44.45
„Wie soll das denn bitte funktionieren? Ich gebe mein Leben auf um es zu gewinnen? Gott möchte mich zu einer besseren Person machen, nicht zu einer toten. Diese Worte machen mir Angst! Sie klingen allzu brutal, endgültig und radikal. Jesus war doch ein Mann der Liebe, ein Freund der Sünder! Mein Jesus würde niemals so etwas verlangen. Ein Glaube der den Tod verlangt macht mir Angst!“
„Wir selbst aber hatten in uns selbst schon das Urteil des Todes erhalten, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.“ – 2.Kor 1,9
„Glaubwürdig ist das Wort: Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben.“ – 2.Tim 2,11
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.“ – Joh 10,24.25
Was ist deine Antwort auf den Ruf zum Kreuz?