Wenn wir über den Tod und die Auferstehung Jesu Christi nachdenken, gibt es in unserer Zeit immer wieder Versuche, die Deutung als stellvertretendes Sühnopfer beiseite zu schieben und stattdessen andere Deutungen in den Mittelpunkt zu rücken. Steve Chalke etwa, ein britischer Postmodernist, nannte die Rede vom stellvertretenden Sühnopfer einen „kosmischen Kindesmissbrauch“ und andere schlagen seither in dieselbe Kerbe. Fakt ist und bleibt, dass die Bibel mehrere Deutungen des Todes Jesu kennt, diese jedoch einander ergänzen. Wir können uns nicht einfach für eine davon entscheiden und sagen: Das gefällt mir am besten, auf den Rest pfeife ich. Vielmehr ergeben nur die Deutungen gemeinsam ein großes Gesamtbild und zeigen die Schönheit der Liebe Gottes. In diesem biblischen Gesamtbild steht die Deutung als ein stellvertretendes Sühnopfer jedoch im Mittelpunkt. Sie ist und bleibt zentral, denn sie zieht sich von Anfang bis zum Schluss wie ein roter Faden durch alle Gattungen und nahezu alle Bücher der Bibel.

Die fünf Mosebücher
Aus den Schriften des Alten Bundes sind die fünf Mosebücher besonders wichtig, weil sie dem Judentum Identität geben. Die wöchentliche Lesung enthält immer einen Abschnitt aus diesem Fünfbuch. Deshalb möchte ich mich zunächst einmal darauf konzentrieren. Die „vorderen Propheten“ (Josua bis Nehemia oder in der jüdischen Reihenfolge bis zu den Chronik-Büchern) erzählen die Geschichte Israels weiter. Die Weisheitsbücher (Hiob bis Hoheslied) enthalten die Weisheit und die Lieder, und die „hinteren Propheten“ Jesaja bis Maleachi sind immer wieder die Erinnerung, zu dem zurückzukehren, was Gott Mose offenbart hat. Insofern gibt es in der jüdischen Bibelauslegung – anders als bei uns – eine gewisse Rangordnung der Bücher, bei welcher die Mosebücher an wichtigster Stelle stehen.
Wenn wir an den Anfang zurückgehen, finden wir das erste stellvertretende Sühnopfer in 1. Mose 3: Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie. (1. Mose 3,21). Der Begriff „katnot ‘or“ bezeichnet Kleidung aus der Haut und keineswegs gewobene Kleidung aus den Haaren. Gott hat die ersten Tiere getötet, um den Menschen eine Bedeckung für die Folgen ihrer Sünde zu geben. Der Sündenfall war auch der Moment, in welchem der Tod erstmals in die Welt gekommen ist. Bereits im nächsten Kapitel finden wir Gottes Bewertung der verschiedenen Opfer der beiden Brüder Kain und Abel. Das Tieropfer wird angenommen, während das Opfer aus dem biologischen Anbau nicht angenommen wird. Es gibt bei Gott eine klare Präferenz, dass ein Tieropfer, das später auch immer wieder als stellvertretendes Sühnopfer im Sinne eines Vor-Bilds auf das Sühnopfer Jesu Christi am Kreuz von Golgatha verlangt wird.
Einen besonderen Stellenwert muss auch 1. Mose 22 bekommen. Abraham ist gehorsam und geht mit Isaak zur Opferstätte. Im letzten Moment kommt der Widder zum Vorschein, der stellvertretend an Isaaks Stelle geopfert wird. Hier ist ganz klar der Bezug zum Tod Jesu Christi zu sehen, der auch an unserer Stelle gestorben ist. Ebenso ist auch das Passalamm in 2. Mose 12. Hier ist interessant, dass schon längst vor der Zeit am Sinai, also bevor die ganzen Opfervorschriften kamen, die Bedingungen für die Lämmer, die geschlachtet werden sollten, dieselben waren wie für das spätere Opfertier für das Sündopfer: Männlich, einjährig und ohne Fehler (vergleiche 2. Mose 12,5 mit 3. Mose 9,3) Somit war bereits das Passalamm ein vorbereitendes stellvertretendes Sühnopfer für die Sünden des Volkes Israel.
2. – 4. Mose
Zu den fünf Büchern Mose gibt es schon eine Weile Diskussionen, ob sie ursprünglich als ein einzelnes Buch, drei Bücher, fünf Bücher oder gar zusammen mit Josua und / oder noch weiteren Büchern als eine Einheit angelegt wurden. Im Anschluss an Gordon J. Wenham hat Prof. Hendrik Koorevaar in einem Aufsatz einleuchtend und überzeugend dargelegt, weshalb die fünf Bücher Mose wie eine Art Triptychon angelegt sind: 1. Mose als linke und 5. Mose als rechte Tafel und dazwischen 2. – 4. Mose als mittleres Bild in einer Einheit. Der Aufsatz kann hier (Link) online gelesen oder heruntergeladen werden. In den weiteren Ausführungen werde ich eine kurze Zusammenfassung einiger Punkte geben, die Prof. Koorevaar in diesem Aufsatz macht und diese noch etwas ausführen.
Zunächst zeigt Prof. Koorevaar, dass die Innengrenzen zwischen 2. und 3. Mose sowie 3. und 4. Mose nicht wirklich vorhanden oder wenn, dann sehr schwach sind. Das ist etwas, was mir auch schon früher beim Bibellesen aufgefallen ist: Wie bitte kann man ein Buch damit beenden, dass die Priester wegen der Herrlichkeit Gottes nicht in die Stiftshütte gehen konnten? Erst durch diesen Ansatz, den ich im Studium der Theologie in Riehen kennengelernt habe, hat dies einen Sinn ergeben. Und wenn man nun davon ausgeht, dass 2. – 4. Mose als ein einziges großes Buch zu betrachten ist, so fragte sich Herr Koorevaar weiter, was ist dann der Mittelpunkt dieses Buches? Wie ist dann der Aufbau zu verstehen? Plötzlich macht vieles mehr Sinn. Das Buch ist um ein Zentrum herum aufgebaut, und dieses Zentrum ist 3. Mose 16, das Kapitel vom Yom Kippur, dem großen, jährlichen Versöhnungstag. Es ist der Tag des stellvertretenden Sühnopfers für alle Sünden des ganzen Volkes Israel.
Ausblick ins Neue Testament
Wenn wir nun damit ins Neue Testament gehen und nach der theologischen Reflektion dieses Tages durch den Herrn Jesus und die Apostel fragen, so finden wir eine Vielzahl von Hinweisen, die immer wieder Golgatha damit verbinden. Etwa bei Johannes dem Täufer: Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! (Johannes 1,29) oder auch in der Offenbarung: Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die ausgesandt sind über die ganze Erde. (Offenbarung 5,6) und im Hebräerbrief: Als aber der Christus kam als ein Hoherpriester der zukünftigen [Heils-] Güter, ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt. Denn wenn das Blut von Stieren und Böcken und die Besprengung mit der Asche der jungen Kuh die Verunreinigten heiligt zur Reinheit des Fleisches, wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dienen könnt. Darum ist er auch der Mittler eines neuen Bundes, damit — da sein Tod geschehen ist zur Erlösung von den unter dem ersten Bund begangenen Übertretungen — die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. (Hebräer 9, 11-15)
All diese (und es gibt noch unzählige weitere) Hinweise können wir nicht außer Acht lassen. Von Anfang an hat Gott die Autoren der Bibel dazu inspiriert, uns auf das Kommen des Erlösers vorzubereiten, der stellvertretend unsere Schuld bei Gott bezahlt und uns dadurch erlöst. Ich plane eine Fortsetzung zu schreiben, in welcher weitere Teile der Bibel untersucht werden sollen, wie sie uns auf die Erlösung durch den stellvertretenden Tod und die Auferstehung Jesu Christi vorbereiten. Weitere Hinweise finden sich übrigens auch in meinem PDF „Als die Zeit erfüllt war“ (Link)
Der Beitrag Warum das stellvertretende Sühnopfer zentral ist erschien zuerst auf Jonas Erne – Blog.
Dieser Blog-Beitrag von Jonas Erne erschien zuerst auf Jonas Erne - Der Blog . Lies hier den Original-Artikel "Warum das stellvertretende Sühnopfer zentral ist".
Stellvertretender Sühnetod ja. Und die ganzen Vorschattungen dazu auch. – Aber wie muss dieser richtig verstanden werden?
Welche Funktion hat die vorgeschattete Reinheit der Opfertiere für unsere Erlösung durch Christus?
Ich meine, die Reinheit ist der vollkommene Charakter/Wesen des Menschen(sohns) – einer, der das Gesetz erfüllen kann (Brandopfer seines Lebens). Und dieses Leben auch in Zukunft in seinen Gläubigen dynamisch ausleben kann. Dieses Leben benötigte Gott als Voraussetzung, um es als Basis eines neuen Menschengeschlechts formal-juristisch unsterblich zu machen (via Sündopfer außerhalb des Lagers auf Golgatha und seiner Wiederannahme und Auferweckung).
Dein Beitrag erinnert mich an eine letztens geführte Diskussion, in der wir über
Umwege erst zum Thema „Wahrer Mensch und wahrer Gott“ kamen mit der anschließenden Fragestellung, ob Jesus hätte sündigen können. Es gab die zwei extrem divergierenden Meinungen von
a) im Prinzip ja (wahrer Mensch), aber er tat es nicht
b) nein, er konnte es nicht, und daher sündigte er auch nicht (weil wahrer Gott)
Ich oute mich mal als Anhänger von a), offensichtliches Argument für mich ist, dass Satan sich sonst die Mühe der Verführungen hätte erspart, aber natürlich auch, weil ansonsten das Opferlamm keinen „Wert“ gehabt hätte, tatsächlich gab es nun unter vielen ungeeigneten Menschen / Schafen mit Makelen nur den einen Mensch / das eine Lamm, das als makellos befunden worden ist, weil er sich nicht der Sünde unterworfen hatte.
Aber abweichende Meinungen dazu mit einer kurzen Begründung oder Verweise auf Bibelstellen würden mich schon interessieren.
Ich sehe hier die Variante a).
Hebr. 4,15…Hohepriester, der nicht mitleiden könnte mit unserer Schwachheit, sondern der versucht ist, allenthalben gleich wie wir…
Joh. 6,51: Und das Brot, das ich geben werde, das ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.
Röm. 8,3.4 Denn was dem (mosaischen) Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, (das tat) Gott: Er sandte seinen eigenen Sohn, gleichgestaltet dem Fleisch der Sünde und der Sünde wegen, und verdammte die Sünde im Fleisch (Brandopfer), damit die gerechte Forderung des Gesetz (nunmehr) erfüllt werden in uns, die wir unseren Lebenswandeln nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist führen.
Das hat alles mit dem Überwinderleben des Christus zu tun. Nicht mit der juristischen Seite der Gerechtsprechung. In allem versucht wie wir…wie weit muss man hier denken? Verdammte die Sünde im Fleisch. Christus auch als Überwinder der „Erbsünde“/Macht der Sünde durch die Kraft des Heiligen Geistes?
Danke Dir. Insbesondere die Hebr-Stelle war mir nicht in den Sinn gekommen und hins. Röm 8,3ff hatte ich auch nicht daran gedacht, dass das ja zum Thema passt.
Das liebe ich hier im Forum: manchmal kommt man auf Gedanken und Hinweise, auf die man im Selbststudium oder im Hauskreis nie kommt, und kann das dann gut in der stillen Kammer vertiefen.
Hebr. 10,9.10 passt auch noch hierein: Siehe, ich komm, um deinen Willen zu tun…Durch diesen Willen sind wir durch die Darbringung des _Leibes_ Christi ein für alle Mal geheiligt.
Und dieser Leib Christi wird den Seinen permanent ausgeteilt.
Jesus hat dem einsichtigen Gelehrten zu dessen Anrede Jesu mit: „Guter Meister….“ geantwortet: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott“.
Das dürfte einige dogmatische Spielereien mit fatalen Folgen in Frage stellen.
🙂
Und? Was ist deine Interpretation dieses Jesus-Worts?
Habt ihr eigentlich auch irgend etwas zum Thema beizutragen? Oder geht es nur darum, jede Möglichkeit für eine Privatdiskussion auszuschlachten?
Ich denke, sämtliche Beiträge bewegen sich auf dem Thema Sühnetod/Erlösungslehre. Welches Thema soll deiner Meinung nach konkreter adressiert werden?
Gruß
Hallo Jonas,
ich wollte hier keine Privatdiskussion führen. Du hast einen Artikel geschrieben, der gut darlegt, wie zentral das Opfer Christi ist, wir sprechen da über wesentliche Fundamente Glaubens, und da bin ich von der Aussage her ganz bei Dir.
Mit meiner Frage habe ich ein Detail aufgegriffen, das bei Dir im Text nicht behandelt worden ist (oder ich habe es bislang übersehen), das ich aber im unmittelbaren Kontext dazu sehe und m.E. auch eine hohe Wichtigkeit hat für das Erschließen des Verständnisses um die Bedeutung des Sühneopfers.
Von daher: nein, ich wollte keine Privatdiskussion führen, fand aber hier die Gelegenheit passend, mich bzgl. meines Schriftverständnisses zu vergewissern, ob ich da richtig liege oder eben doch noch andere Gedanken und Schriftaussagen zu berücksichtigen wären.
Wenn ich Dich verärgert habe: tut mir leid, war keine Absicht, ich wollte auch nicht vom Thema wegführen.
Ignoranz ist der Trotz der Dummen und
Arroganz ihr vermeintlicher Stolz.
© A. Michael Bussek
Niemand ist dumm 🙂
Aber jeder Tag, der verstreicht ohne Wissensentwicklung, macht relativ dümmer.
🙂
Ich habe etwas zum Thema beizutragen!
Das Sühnopfer Jesu ist NICHT zentral!
Paulus hat es interpretiert. In folgender Weise:
Er hat es dargestellt Weise, daß WIR Christen uns aufopfern sollen ohne Murren, zu dienen, zu leiden um der Gerechtigkeit Willen auf Erden. Und Jesus hat es vorher schon zig mal formuliert! Das macht den differtenzierenden Aspekt aus zu den Geringsten im Reich der Himmel.
Alles andere ist selbstgerechte, egozentrische, abgehobene Bequemlichkeit einer nichts erkennenden angeblich Gott dienenden Klasse, die sich zur herrschenden Klasse aufspielt.
So wie du, Jonas, in deiner eher bigotten dogmatisch-verwirrten Wohlstandschristenarroganz!
Mutter Theresa ist mir tausend mal einleuchtender als ein satter theorethischer Schwätzer im abendländischen Wohlstand.
Jesus sagt, dass er die Tür zu Gott ist. Unsere Werke öffnen die Tür zu Gott nicht.
Im Alten Testament gibt’s keinen Himmel und keine Hölle!
Willst du das verwerfen?
Es geht für uns um eine aktive Gestaltung des Hier und Jetzt!
Meine Kirche ist mit Jesus barmherzig! Ihr stellt neue Gesetze auf für jeden menschlichen Pups!
—
Was soll’s. hier gibts 31 Autorenposaunen.
Die Arbeit machen andere.
Jonas, wieviele Menschen hast du in deinem persönlichen privaten ungläubigen Umfeld nachhaltig zu Jesus geführt?
Ich sage es dir: Null!
Nicht mal während ProChrist!
Persönliche Angriffe sind in einem solchen Forum sicherlich fehl am Platze. In einem moderierten Forum gäbe es dafür eine gelbe, wenn nicht die rote Karte.
Ich stehe bereit für die Rote Karte. Nur zu!
Im Laufe der christlichen Geschichte bis in diese Tage hinein, gab es tatsächlich persönlich-körperlich-psychisch mißbrauchende Angriffe en masse.
Das muß ein Ende finden!
Dieses Portal erscheint damit durch Unterlassungen biblischer grundtextkonformer Lehre umgekehrt gespickt!
Und jetzt bin ich sehr gespannt auf deinen (Höllen)dialog!
https://www.youtube.com/watch?v=0vrDIFYuc4Q
Ihr tötet Seelen mit alten und neuen Dogmen…
Hilflos, hilflos, hilflos…
„Im Alten Testament gibt’s keinen Himmel und keine Hölle!“
Falsch. Es ist aber ein Gedanken, der bei weitem nicht so breit ausgeführt wird wie im Neuen Testament.
Henoch aus Gen 5
Elija aus 2. Kön 2
das Totenreich Psalm 88
Jesaja 38
Auch aus vorchristlicher Zeit gab es im Judentum Legenden über Himmelfahrten (Mose, Jesaja).
Henoch:
Das Buch Henoch wurde mit Recht aus dem Kanon verbannt.
Begründung: Legenden.
Im NT wird mehrmals schon direkt vor jüdischn Legenden gewarnt.
Elia:
Im Grundtext steht richtig Elia wurde „weggenommen“.
„Entrückt“ suggeriert lediglich, er sei in den Himmel entrückt worden.
Grund Entsprechend der neutestamentlichen Erwartung wurde rückwärts „Himmel“ gedacht.
Totenreich.
Das ist eine Metapher.
Im AT steht selbst geschrieben: „Die Toten ruhen und wissen GAR nichts.
Und eine andere AT-Stelle spricht nach dem Grundtext parallel dazu: „Gott bewahrt die Toten bei sich selbst auf. Dabei wissen sie GAR nichts. Dann empfinden sie nichts. Sie schlafen, ruhen wie die Bibel auch andernorts sagt.
Jesaja 38
Zeige mir den Vers.
Allgemein:
Wenn im AT das Wort „Himmel“ übersetzt wird, handelt es sich ausschlißlich um ebenfalls eine Metapher für den „Wohnsitz“ Gottes und seiner Geistwesen.
Legenden: Du sagst es!
Vor Legenden warnt das NT des öfteren.
—
Desgleichen und jeweils richtig übersetzt gilt das auch für „Hölle“
Wenn du das nicht glaubst, frag orthodoxe Juden. Neben der
AT-Durchforschung mit erstaunlichem Ergebnis habe ich auch das getan!
NT:
Bezüglich „Himmel“ im NT ist festzustellen, daß im AT und im NT, unabhängig von hebräisch und griechisch zwei unterschiedliche Wortbedeutungen gewählt sind:
AT: Himmel (wo Gott „wohnt“.
NT: Bastion der Himmel. Bastion kann z.B. Vorposten eines Reiches sein.
Kleine gedankliche Anregung:
Am Ende dieses Kosmos kommt der „Himmel“ auf die neue „Erde“ herab.
Denk drüber nach.
🙂
Grüßle
„Das Buch Henoch wurde mit Recht aus dem Kanon verbannt.
Begründung: Legenden. Im NT wird mehrmals schon direkt vor jüdischn Legenden gewarnt.“
Ich schrieb über die Person Henoch, nicht das Buch Henoch.
„Im Grundtext steht richtig Elia wurde „weggenommen“.“
2. Kön 2: 11 „Und Elia fuhr im Sturmwind auf zum Himmel.“ Da steht nichts von ‚weggenommen‘, ganz im Gegenteil: für Himmel steht im Hebräischen das gleiche Wort wie in 1. Mose 1:1 [haschemayim]. Damit liegst du falsch.
„Totenreich. Das ist eine Metapher.“
Falsch.
„Jesaja 38 Zeige mir den Vers.“
Selber lesen, das Kapitel ist nicht so lang. Und der jeweilige Kontext tut dir gut.
„NT: Bastion der Himmel. Bastion kann z.B. Vorposten eines Reiches sein.“
Wieder falsch. Im Neuen Testament wird das Wort ouranos (oft im Plural) verwendet, das heißt der Himmel (sky und heaven), Atmosphäre, also der sichtbare Himmel, kann aber auch den unsichtbaren Himmel meinen.
Ich weiß nicht, woher du dein Pseudowissen hast. Du solltest dich von diesen Quellen fernhalten.
@ Jazzico
Nur um zu wissen….
….wieviele Menschen hast du in deinem persönlichen privaten ungläubigen Umfeld nachhaltig zu Jesus geführt?
Selbstbewusste Menschen geben Antwort,
die anderen kommen mit einer Gegenfrage.
naja, du stellst diese Frage – nicht an mich – aber immer wieder gerne.
Bist du denn der große Missionar? Können wir alle von dir lernen? Hast du Gemeinden oder Hauskreise gegründet oder eben:
….wieviele Menschen hast du in deinem persönlichen privaten ungläubigen Umfeld nachhaltig zu Jesus geführt?
Hat Jesus Hauskreise und Gemeinden gegründet? Er hat auf der Straße an den Hecken und Zäunen den Verlorenen beigestanden.
Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem Jesus einen armen Sünder oder eine verlorene Sünderin der Gehenna oder den kalten gesetzlichen Gesetzen bis hin zur Todesstrafe der Gehenna überantwortet hätte.
Jesus hat sich kritisch und zornig AUSSCHLIEßLICH herrschaftlichen, verbogenen, korrupten, Teilen einer verkommenen theokratischen Oberschicht, sprich knechtenden Predigern, Geistlichen und Pharisäern in Strenge entgegengewandt, die z.B. die Häuser der Wittwen gefressen haben und die gigantische Geschäfte im heiligen Tempel mit dem Mammon gemacht haben. Dafür wurde er als Aufrührer bezeichnet und umgebracht.
Selbstverständlich hat das für uns heute eine geistliche Dimension.
Aber die wird m.E. heute stark verkannt.
Ich gebe Jonas Erne Recht. Es schweift sich für mich hier schnell ab.
Die Ausarbeitung von Jonas zum Thema hat meinen höchsten Respekt.
Ich wünschte mir, Jonas Erne hätte „Abschied vom Opfertod“ von Meinrad Limbeck gelesen. Es wäre Pflicht, dieses weitaus bekannte und bedeutende Werk eines „Gegners“ gelesen zu haben und sich damit mit Respekt zu beschäftigen.
Sofern das so ist, wäre es für mich wichtig von Jonas konkret zu erfahren, welche Aspekte er in diesem Buch widerlegen will und kann.
In diesem Zusammenhang muß ich auf Jeremia 7 hinweisen.
Jeremia gehört zu den Büchern der Propheten und damit zu den Büchern, die wesentlich etwas Theologisches zur Heilsgeschichte beitragen.
Dort wird für mich etwas Bedeutendes gesagt. Es bingt für mich im Kleinen gewissermassen die gesamte Heilsgeschichte zum Ausdruck:
1.
20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm ist ausgeschüttet über diese Stätte, über Menschen und über Vieh, über die Bäume auf dem Felde und über die Früchte des Landes; der wird brennen, dass niemand löschen kann.
21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und fresst Fleisch!
22 Denn ich habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern;
23 sondern dies Wort habe ich ihnen geboten: Gehorcht meiner Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf dass es euch wohlgehe.
24 Aber sie wollten nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern wandelten nach ihrem eignen Rat und nach ihrem verstockten und bösen Herzen und kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht.
25 Ja, von dem Tage an, da eure Väter aus Ägyptenland zogen, bis auf diesen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten.
26 Aber sie wollten mich nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern waren halsstarrig und trieben es ärger als ihre Väter.
27 Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht auf dich hören; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten.
28 Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, nicht hören noch sich bessern will. Die Wahrheit ist dahin und ausgerottet aus ihrem Munde.
Hier kommt zum Ausdruck, daß alle Opfer nichts nützen, sondern allein der Wandel in guten Werken und Taten zählt. Hintergrund ist also, daß zwar geopfert wird, aber sinnlos, weil kein gottgewolltes Verhalten und Handeln folgt. Also alles opfern ist sinnlos und zu einem frommen Brauch verkommen.
Das Opfern war immer nur ein SYMBOL, eine Erinnerung daran, daß der Einzelne sich in Taten dahin geben, „opfern“ sollte.
2. In einem weiteren Teil von Jeremia 7 wird dann MASSIV bekräftigt, was Gott von MENSCHENopfern hält:
30 Denn die Judäer haben getan, was mir missfällt, spricht der HERR. Sie haben ihre GRÄUELBILDER gesetzt in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, um es unrein zu machen,
31 und haben die Höhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom (Spätere Namensbezeichnung: Gehenna) gebaut, um ihre Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich nie geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist.
32 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man’s nicht mehr nennen wird »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern »Würgetal«. Und man wird im Tofet begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr sein wird.
33 Und die Leichname dieses Volks sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß werden, ohne dass sie jemand verscheuchen wird.
34 Und ich will in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems wegnehmen den Jubel der Freude und Wonne und die Stimme des Bräutigams und der Braut; denn das Land soll wüst werden.
Und jetzt kommt’s:
Genau diesen Text zitiert Jesus in seinen lediglich drei „Höllenreden“.
Hölle = Tal Ben Hinnom, Gehenna, Verbrennung von Leichen Abtrünniger.
Übrigens hat Jesus niemals irgendwen dahin hinein „verdammt“. Er hat lediglich damit gedroht.
Ja…..ich schweife wieder HINEIN! 🙂
In unzähligen Reden Jesu mahnt er zu genau dem Gleichen.
Rieten und Opfer und Frommes Gerede gelten nichts gegen unzählige Werke des Glaubens mit und bei aller aufrichtiger ungeheuchelter Liebe.
🙂
Guten Morgen allerseits….
Kleiner „intellektueller“ Nachtrag:
Im Paradies hätten die Menschen ewiges Leben.
Aber ihr Leben wurde ihnen zum eigenen Opfer.
Der Tod wurde ihrer Sünde Lohn. Bis heute. Für ALLE.
Stimmt’s? Nicht Opfer genug?
Denk‘ drüber nach…..
Hallo Jazzico,
ich habe das Buch von Limbeck nicht gelesen und eigentlich auch nicht vor, es zu lesen. Nachdem ich einige Rezensionen dazu gesehen habe, ist sehr schnell klar, weshalb ich davon nichts halten werde. Denn Limbeck geht davon aus, dass die Autoren des NT den Tod Jesu ganz verschieden interpretieren und es der Fehler von Paulus gewesen sei, diesen als Opfertod zu betrachten. Er versucht, Aussagen Jesu zu zerpflücken und dadurch zu zeigen, dass die Bibel widersprüchlich sei. Ich gehe mit hunderttausenden von Bibelauslegern der gesamten Kirchengeschichte davon aus, dass die Bibel einheitlich und völlig widerspruchsfrei ist. Und deshalb meine ich, dass es reicht, wenn ich noch zeigen werde, dass die Autoren des AT und NT insgesamt ein gemeinsames Zeugnis davon abgeben, dass die Erlösung durch den stellvertretenden Sühnetod Jesu stattfindet.
Mal abgesehen davon, dass du meine Frage nicht beantwortet hast…..
Du glaubst nicht, dass Jesus Christus für und wegen deiner Sünden gestorben und (zur Rechtfertigung) wiederauferstanden ist – wer ist dann Jesus für dich? Ein gutes Vorbild!?
Ja das ist er.
Der Sohn Gottes?
Gibt es einen Gott?
Jesus hat viel, sehr oft über ewige Verlorenheit, über „Heulen und Zähneklappern“ (Lukas 13) ganz gewöhnlich eingeflochten in seinen Gleichnissen gesprochen (nicht nur an religiöse Leiter gerichtet). Es gehörte bei Jesus zum selbstverständlichen Gesamtbild, zur Lehre und war Teil des Ganzen.
Du bist da besonders allergisch dagegen, aber es ändert nix.
..letzter Kommentar an @Jazzico
„Hat Jesus Hauskreise und Gemeinden gegründet?“
Ja, daher genau 12 Apostel. Denn man brauchte nach jüdischer Überlieferung 12 Männer, um eine Synagoge zu gründen.
Und wo trafen sich die Jünger später? Richtig, in Häusern und im Tempel.
„Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem Jesus einen armen Sünder oder eine verlorene Sünderin der Gehenna oder den kalten gesetzlichen Gesetzen bis hin zur Todesstrafe der Gehenna überantwortet hätte.“
Was sagt Jesus über Judas? Es wäre besser für ihn, dass er nie geboren worden wäre? Im Gleichnis vom armen und reichen Lazarus lesen wir, wo der reiche Lazarus abgelieben ist, und da ist auch der Judas zu verorten.
Bei Jeremia, der Abschnitt richtet sich hier an Gottes Volk auf der Erde, geht es nicht um Wandel und gute Werke, sondern um Gehorsam gegenüber Gott. Das ist ein Unterschied. Die Stelle müssen wir aber im Lichte des NT auslegen und daher prüfen, was sie für Gottes Volk für den Himmel aussagt.
„Übrigens hat Jesus niemals irgendwen dahin hinein „verdammt“. Er hat lediglich damit gedroht.“ Im AT lesen wir, als Gott am Volk Israel vorbei zog, dass niemand Gott direkt anschauen kann, sondern sofort sterben müßte. Wenn es also im AT heißt, dass eine Engel des Herrn oder Gott mit jemanden sprach, handelt es sich um Jesus (da gibt es ausführliche Auslegungen zu, ich werde jetzt hier kein Buch schreiben, bitte selber suchen). Mit wem hat Abraham über das Schicksals Sodoms und Gomorra verhandelt? Richtig, mit Jesus. Und was mit diesen Städten passiert, weißt Du ja. Wir lesen den Satz im 1. Mos 19: „Und Jehova ließ auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von Jehova aus dem Himmel“ Der Gott auf der Erde (Jesus) lies also vom Gott im Himmel (Gott Vater) Schwefel und Feuer regnen. Und in Off 21,8 wird das Thema Feuer und Schwefel wieder aufgegriffen: „Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern-ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.“. Jesus hat also schon verdammt und gerichtet, bevor er geboren wurde. Andererseits hat er aber schon Menschen wie Mose und Elia in den Himmel gerettet, siehe deren Himmelfahrt bzw. das Gebet nach der ersten Leidensankündigung in Lk 9.
In der Bibel lesen wir nicht nur vom lieben Jesuskindlein oder von Jesus am Kreuz, sondern auch von Jesus als Richter.
Jazzico, Du gehst immer an biblische Aussagen heran in der Intention, dass Deine vorgefasste Meinung bestätigt werden muß und nicht, dass sie korrigiert werden muß.
„Hat Jesus Hauskreise und Gemeinden gegründet?“
Er ist von der Existenz der Gemeinden [ekklesia] ausgegangen. Wo das steht? Lies doch selbst mal das Neue Testament 😉
Danke Jonas, für deinen Beitrag!