#1 Geheiligte Zeit- Wie der innere Schweinehund sterben kann

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„In der Frühe wirst du meine Stimme hören. In der Frühe rüste ich dir ein Opfer und spähe aus.“ (Psalm 5, 4)

Wer über Gebet nachdenkt, kommt nicht umhin, über Disziplin nachdenken. Dabei spielt immer wieder die Frage nach festen Gebetszeiten (im Volksmund auch „Stille Zeit“ genannt) eine Rolle und die Vorstellung, solche Zeiten „gehörten zum Leben eines echten Christen irgendwie dazu“- so als seien sie eine fromme Pflicht. Und gleichzeitig gestehen sich viele Christen ein: so richtig klappen will es oftmals nicht mit diesen Zeiten. Zu viel kommt dazwischen (und sei es der eigene Biorhythmus). Und eigentlich sollte man sich im Glauben ja auch keinen Stress machen, oder?

Nun glaube ich, dass es einen Unterschied gibt zwischen Stress und Gewissenhaftigkeit. Letztere erkennt die Notwendigkeit, feste Zeiten im Alltag für die Begegnung mit dem Heiligen einzuplanen. Nicht weil Gott nicht ohne sie leben könnte: Sie sind für uns, nicht für ihn.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, diese Zeiten am frühen Morgen einzuplanen, quasi als „Erstlingsgabe“ vor allem Anderen. Dies ist nicht nur nützlich (dazu später mehr), sondern auch biblisch (Ps. 88,14; Ps. 143,8; Mk. 1,35). Doch ganz schnell kommen an dieser Stelle zwei beliebte Einwände.

Einwand 1: Ich schaffe es nicht morgens zu beten, weil ich noch so müde bin (Biorhythmus!). Mal im Ernst: Wer ist morgens nicht müde? Dieser Einwand stellt oft genug nur eine Entschuldigung der eigenen Gewohnheiten dar, zu spät ins Bett zu gehen oder morgens nicht aufstehen zu wollen. Viel wichtiger erscheint mir eine Überprüfung der eigenen Prioritäten. Was ist meine letzte/erste Tätigkeit des Tages? Wie sieht meine Abendgestaltung aus? Womit fülle ich meine Gedanken? Worauf sind meine inneren und äußeren Augen gerichtet? Trägt mein Herz eine Sehnsucht nach Gott, wird mir die frühe Zeit mit ihm nicht im Geringsten schwerfallen. Es ist dies eine Frage der Liebe.

„…denn ich bin krank vor Liebe.“ (Hohelied 2,5)

Bleibt die Frage, wie diese Liebe geweckt und genährt werden kann.

Einwand 2: Mein Gebet ist doch nicht an feste Zeiten gebunden, stattdessen kann ich doch beten, wann immer ich möchte. Stimmt. Nur zeigt die Erfahrung viel zu häufig: Wer Gebet auf „immer“ verschiebt, betet häufig gar nicht mehr. Aufgeschoben ist meist nämlich auch aufgehoben. Einfach, weil im Hamsterrad des Alltags viel zu viel dazwischen kommt. Ich stelle mir eine Liebesbeziehung vor, in der ein Partner zum anderen sagt: „Wir sind doch verheiratet, unsere Beziehung ist so eine Art Grundzustand, deswegen genügt es, wenn wir immer (=irgendwie/irgendwo) miteinander reden. Regelmäßige Zeiten der Begegnung sollten wir nicht überschätzen!“ Lächerlich! Gelegentliches Gebet, spontaner Lobpreis und eine dankbare Grundhaltung ersetzen keine bewusste und regelmäßige Intimität mit Gott. Und auch hier gilt: es lockt die Liebe, nicht die Pflicht. Manchmal jedoch hilft mir eine Pflicht, die Liebe wieder zu finden. Deswegen möchte ich drei Tipps geben, dem inneren Schweinehund den Todesstoß zu versetzen:

Tipp 1: Bitte Gott um den Geschmack an geistlichen Dingen, damit du jemand wirst, der „das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt [hat]“ (Hebr. 6,5). Dies ist ein Werk des Heiligen Geistes, für das du dich öffnen darfst.

Tipp 2: Bete Römer 15,13, dass Gott dich erfüllt mit „Friede und Freude im Glauben, damit du überreich wirst an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“ Vielleicht bedeuten beide Tipps für Dich eine Veränderung deiner Gebetsanliegen. Lerne mit der Bibel und die Anliegen der Bibel zu beten. Das verändert deinen Blickwinkel und öffnet die Augen für den Willen Gottes.

Tipp 3: Stelle dich auf die morgendliche Gebetszeit ein, indem du rechtzeitig ins Bett gehst. Evtl musst du deine Terminplanung anpassen oder auf Fernsehen/Internet vor dem Einschlafen verzichten. Achte darauf, genug Schlaf zu bekommen. Warum nicht zwischen 21 und 22 Uhr ins Bett gehen? Die Berichte über den Nutzen frühen Aufstehens in der Welt von Wirtschaft und Management im Netz sind Legion. Ich glaube zusätzlich an den Wert der „Erstlingsgabe“ (2. Mose 23,19; 2. Chronik 31,5): Gott heiligt, was ich ihm zur Verfügung stelle im Vertrauen auf seine Liebe und seinen Willen, mir zu begegnen.

„Lass mich am Morgen hören deine Gnade, denn ich vertraue auf dich.“ (Ps. 148,8)

Lass das MUSS zu einem WILL werden und sage dem Schweinehund den Kampf an. Heilige eine Zeit des Gebets am Morgen und erlebe, wie durch diese Regelmäßigkeit „die erschlafften Hände und die gelähmten Knie aufgerichtet werden.“ (Hebr. 12,12)

Dieser Blog-Beitrag von Frank Laffin erschien zuerst auf Glaubensschritte . Lies hier den Original-Artikel "#1 Geheiligte Zeit- Wie der innere Schweinehund sterben kann".

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