Wie Musik uns helfen kann – und wie nicht

Wie Musik uns helfen kann – und wie nicht! Das erfährst du in diesem Artikel – ein Produkt aus meiner letzten Predigt am Sonntag Kantate.

Wie Musik uns helfen kann 🙂

1. Wie Musik uns helfen kann

1.1 Was tun wir, wenn es uns schlecht gut?

Was tun wir, wenn wir schlechte Laune haben? Wie versuchen wir unseren Frust oder unseren Ärger zu überwinden? Wie reagieren wir auf Ärger oder Angst?

Jeder von uns erlebt schwierige Phasen und es ist sehr wichtig, wie wir reagieren, weil diese Reaktionen unsere Beziehungen und unseren Lebensweg wesentlich prägen! Wie viele Menschen haben in schwierigen Zeiten so viel kaputt gemacht. Gerade unsere schwierigen Phasen können sehr zerstörerisch sein!

Wie Musik uns helfen kann, und welche Grenzen Musik hat (Teil 2), erfahren wir in 1. Samuel 16,14-23. Dieser Text dient als Grundlage für diesen Artikel:

14 Von Saul jedoch wich der Geist Jahwes. Und ein böser Geist, den Jahwe geschickt hatte, begann ihn zu ängstigen. 15 Sauls Diener sagten zu ihm: „Offenbar hat Gott dir einen bösen Geist geschickt, der dir Angst macht. 16 Unser Herr möge seinen Sklaven hier befehlen, dass sie einen Mann suchen, der Zither spielen kann. Wenn dann der böse Geist von Gott über dich kommt, kann er dir vorspielen, und es wird dir besser gehen.“ 17 Da sagte Saul zu seinen Dienern: „Sucht mir einen guten Zitherspieler und bringt ihn her.“ (…) 21 So kam David zu Saul und trat in seinen Dienst. Saul gewann ihn sehr lieb und machte ihn zu seinem Waffenträger. (…) 23 Immer, wenn dieser Geist von Gott über Saul kam, nahm David die Zither und spielte darauf. So fand Saul Erleichterung. Es ging ihm besser, und der böse Geist verließ ihn.

Neue Evangelistische Übersetzung

Schon die großen, klugen Köpfe in der Regierung Sauls (ca. 1000 v.Chr.) raten mit guter Musik auf seine Angstzustände zu reagieren. Damals wusste man bereits von der therapeutischen Wirkung von Musik. (Wir nehmen leider sehr häufig an, dass wir heute viel mehr wissen, als die Menschen früher.) Auch ein König konnte sich nicht leisten

1.2 Die Macht von Musik

Musik ist also weit mehr als nur ein schöner Zeitvertreib! Sie verändert den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung des Menschen und beeinflusst sogar den Hormonhaushalt. Je nach Musikart werden verschiedene Hormone abgegeben: Adrenalin wird bei schneller und aggressiver Musik ausgeschüttet, was bei Arbeit und Sport motivierend wirken kann. Dagegen wirkt Noradrenalin bei sanften und ruhigen Klängen gegen die Ausschüttung von Stresshormonen und schmerzlindernd. Hast du das gewusst? Und wendest du Musik an?

Musik kann die geistige und soziale Entwicklung von Kindern fördern und bei Erwachsenen wird das Gehirn mobilisiert, Konzentration gesteigert und Glückshormone werden produziert. Es lassen sich noch viele weitere positive Effekte aufzählen. Z.B. lässt sich Musik als Gedächtnisstütze gebrauchen, um Bibelverse auswendig zu lernen. Im Bibeltext wird deutlich, dass Musik sogar bei okkulten Angriffen helfen kann! Wow!

Musik ist ein Teil der genialen Schöpfung Gottes! Es ist ein natürliches, d.h. von Gott gegebenes Geschenk – das wir nicht unterschätzen sollten. Musik kann wie Schlaf, gutes Essen oder auch gute Gespräche heilende Wirkung haben!

1.3 Die Anwendung von Musik

Warum wenden wir Musik nicht häufiger (bei Angst oder in Stresssituationen) an?

Damit wir sie anwenden können, müssen wir gute Musik schon vorher auswählen und für bestimmte Gelegenheiten bereitlegen. Außerdem müssen wir uns auf sie einladen. Es ist (ähnlich wie beim Gebet) eine gewisse Zeit notwendig. Man muss sich auf sie einlassen, damit man von ihr ergriffen und bewegt ist.

Mein Geheimtipp für euch ist das Janz Team – gerade weil sie aus einer ganz anderen Zeit kommen. Lasst euch mal auf die Musik und die Texte ein!

Wer Radio hören will, sollte es mal mit dem ERF probieren. Dieses christliche Radio kann man über Internet überall hören. Es ist dem säkularen Radio vorzuziehen, weil es es nicht nur gute Musik gibt!

1.4 Schlechte Musik

So wie Musik zum Segen eingesetzt werden kann, so kann sie auch zum Fluch werden! Aufgrund des Sündenfalls kann Musik auch negativ und sogar zerstörerisch wirken. Es hängt neben den transportierten Inhalten auch von der Musik selbst ab. Sie kann uns noch mehr deprimieren, sexuell stimulieren oder Aggressivität fördern.

Im Radio hören sehr häufig Musik, die uns anregt und ermundert zu sündigen. Zahlreiche Lieder ermutigen zum Ehebruch und nähren unseren unseren Hochmut. Gotteslästerungen, Lügen und Hass sind offen oder versteckt hörbar. Aber dich beeinflusst das Radio natürlich überhaupt nicht. 🙂

Unternehmen zahlen sehr viel Geld, um einige Sekunden Sendezeit zu erhalten. Natürlich hat das keine Auswirkungen auf uns. In den Geschäften wird Musik laufen gelassen, weil die Menschen dann mehr kaufen. Aber wir gehören natürlich nicht zu diesen Menschen. 😉

Ich möchte euch warnen: Achtet auf das, was ihr hört! Es prägt euch. Musik kann uns manipulieren!

Wähle weise aus, was du hörst!

2. Wobei Musik uns nicht oder nur schlecht helfen kann

Wir merken langsam, dass Musik nicht die Lösung für alle Probleme ist, sondern positiv oder negativ eingesetzt werden oder wirken kann.

2.1 Musik ist nicht die Lösung

Im Fall von Saul wird Musik erfolgreich benutzt, um aus Angstzuständen heraus zu kommen. Musik verschaffte Saul Linderung.

23 Immer, wenn dieser Geist von Gott über Saul kam, nahm David die Zither und spielte darauf. So fand Saul Erleichterung. Es ging ihm besser, und der böse Geist verließ ihn.

1. Samuel 16,23

Für Saul ist die Musik wie eine Droge: Sie heilt das Problem nicht, beseitigt nicht die Not, aber sie betäubt für eine gewisse Zeit, so dass er den Eindruck hat, dass es ihm besser gehe.

Musik kann uns eine gute Zeit schenken, aber sie löst unsere Probleme nicht. Wir sollten mit der Musik nicht nur unsere Symptome stillen! Wie bei körperlichen Leiden sollte man die eigentliche Ursache herausfinden und angehen! Musik hilft uns eine gute Laune und Stimmung zu bekommen, aber das ist nicht das Hauptziel und schlechte Laune nicht das Hauptproblem.

2.2 Lobpreis ist nicht die Lösung

Leider versuchen heutzutage viele Christen durch Worhipkonzerte und Anbetung zu Gott zu kommen und bestehende Konflikte zu lösen. Dabei werden die eigenen Gefühle und die Stimmung ganz einfach zur bestimmenden Wirklichkeit.

Doch wenn wir uns erhoben, getragen, erfüllt oder begeistert fühlen, dann bedeutet das nicht automatisch, dass wir von Gott erhoben, getragen, erfüllt oder begeistert sind. Diese tollen Erfahrungen und das Gefühl „gesegnet“ zu sein, kann man auch beim Götzendienst oder im Fußballstadion machen.

Musik kann uns diese Gefühle auch ohne eine wirkliche Veränderung der Beziehung zu Gott geben! Aber das löst unsere Nöte nicht! Wir brauchen mehr, als einen Gefühlsrausch!

2.3 Woher kommen die Probleme?

Saul hätte nicht nur auf die Angstzustände reagieren, sondern nach den Ursachen fragen sollen. Das Problem lag in seinem Ungehorsam gegenüber Gott (1. Samuel 13-15). Deshalb wich der Geist Gottes von Saul und ein böser Geist ängstigte ihn (1Sam 16,14).

Doch Saul behandelte lieber nur die Symptome. Kennst du das? Ablenkung durch Filme, Spiele, Arbeit oder Sport hilft fast immer (gefühlsmäßig). Aber die Probleme werden nicht gelöst!

Nicht unser Gemütszustand oder die äußeren Umstände, sondern unsere angegriffenen Beziehungen zu Gott und unseren Mitmenschen sind das Hauptproblem!!!

3. Wer oder was uns außer Musik noch helfen kann

Unsere Gottesbeziehung und unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen sind zentral für unser Lebensglück! Darauf läuft es Gottes Meinung nach hinaus.

Wir können diese Erfahrung selbst machen! Wie ist es wohl mit Gott und Menschen versöhnt zu leben?

In unserem Bibeltext ist David derjenige, der diese Erfahrung immer wieder gemacht hat! Seine Erfahrungen mit Gott verarbeitet er in vielen Liedern, die wir heute in den Psalmen finden. Lies zum Beispiel Psalm 4,8-9:

Du erfreust mein Herz, ob jene auch viel Wein und Korn haben. Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.

Luther 1984

Oder Psalm 27,1-4:

Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? 2 Wenn die Übeltäter an mich wollen, um mich zu verschlingen, meine Widersacher und Feinde, sollen sie selber straucheln und fallen. 3 Wenn sich auch ein Heer wider mich lagert, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. 4 Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: daß ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.

Luther 1984

David singt auch Lieder und macht Musik. Aber er weiß, dass sie nicht an sich die Lösung sind. Die Wiederherstellung der Beziehung(en) gibt es nur durch Gottes Gnade und Treue! Sein Geheimnis ist das Wirken Gottes in seinem Leben. Einen Vers vor unserem Bibeltext – in 1Sam 15,13 steht, dass Gottes Geist auf David kam!

Wiederherstellung und Heilung kommen allein von Gott. Er hat uns in Jesus einen Weg dafür ermöglicht. Durch Jesus bekommen wir Sündenvergebung und damit Gemeinschaft mit Gott und damit das wahre Leben!

David hat wie Saul viele Fehler gemacht. Aber er ging anders mit ihnen um – Psalm 51,12-14:

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.  13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.  14 Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.

Beugst du dich auch so vor Gott wie David? Bist du bereit andere Menschen um Vergebung zu bitten?

Klare Lieder mit dem Evangelium von Jesus können uns dabei helfen. Aber letztlich rettet uns nicht die Musik, sondern nur Jesus. Auf ihn sollten wir unsere ganze Hoffnung setzen!

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Alle Bilder des Artikels „Wie Musik uns helfen kann“ stammen von Pixabay und sind ohne Urheberrechte.

Der Beitrag Wie Musik uns helfen kann – und wie nicht erschien zuerst auf Blog von Viktor Janke.

Dieser Blog-Beitrag von Viktor Janke erschien zuerst auf viktorjanke . Lies hier den Original-Artikel "Wie Musik uns helfen kann – und wie nicht".

Über Viktor Janke

*1984 / **1997 / 2004 Abitur / 2008 Theologiestudium-Abschluss & Beginn als Hauptamtlicher in der Gemeindearbeit / 2009 Ehemann / 2014, 2016 & 2019 Vater, seit 2019 auch überregionaler Jugendreferent

One thought on “Wie Musik uns helfen kann – und wie nicht

  1. Manchmal gibt es komische „Zufälle“. Heute morgen fällt mir die Schrift „Generation Lobpreis – kapitulieren wir?“ der kfg (Konferenz für Gemeindegründung) in die Hände, dann funktioniert nach über eine Woche endlich wieder Biblipedia, und gleich der erste Artikel behandelt sinngemäß das gleiche Thema mit vergleichbarem Zungenschlag.
    Da ich nun fast jeden Sonntag orgele, wechselweise in höchst unterschiedlichen Gemeinden hinsichtlich des Besucherkreises, ist das Thema der Literaturauswahl / Interpretationen / Choralbegleitung / Verstärken der Verkündigung / Hinführen zum Evangelium eine immer wieder (auch selbstkritisch) zu überdenkende Angelegenheit. Da freue ich mich, dass Gott mir gleich zweimal an einem Tag einen Impuls geschenkt hat – nein, das war kein Zufall.

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