Als charismatischer Nicht-Calvinist auf der E21-Konferenz

Anfang des Jahres bat mich mein lieber Freund und Leiterkollege Thomas Richter, mich zu entscheiden, ob ich mitkommen möchte zur E21 Konferenz nach Hamburg. Bis die Entscheidung getroffen war, dauerte es etwas, nicht wegen der Kosten für Fahrt, Teilnahme und Unterkunft, sondern aus anderen Gründen: Ich bin nämlich kein Calvinist, aus Überzeugung lehne ich fast alle Punkte der calvinistischen Gnadenlehre ab. Dazu kommt, dass ich seit meiner Bekehrung eher in charismatischen Kreisen verkehre. Die Haltung zur charismatischen Frömmigkeit ist über die Jahre zwar gereift, sodass ich mich inzwischen als reflektierter Charismatiker einstufe, doch die Ausübung der Gaben des Geistes (z.B. Sprachengebet) sind stets Bestandteil meines Wandels mit Gott gewesen. Diese Sachverhalte ließen mich zögern. Doch ich meldete mich nach reiflicher Überlegung trotzdem an, nicht zuletzt weil ich das Empfinden hatte, dass Gott es so wollte.

Und so war ich nun da. Inmitten der reformierten Höhle des Löwen. 

Predigten

Der Großteil der Konferenz bestand aus Auslegungspredigten über den Brief an die Philipper und aus drei Vorträgen von John Piper zum Thema Sehnsucht bzw. Freude an Gott. Mit viel Freude stellte ich fest, dass ausnahmslos jeder der Prediger eine tiefe Leidenschaft und Liebe für das Wort Gottes besitzt. Die Bibel wurde als das behandelt, was sie ist: Das vom Geist eingegebene Wort Gottes, einzige verbindliche Quelle von Offenbarung über Gott und die wahre Frömmigkeit. Bis auf wenige Ausnahmen in denen Texte von Spurgeon und Piper mit einer solchen Gewichtigkeit belegt und vorgetragen wurden, dass der (kritische) Zuhörer kurz hätten meinen können, dass es sich um eine Auslegungspredigt der Sekundärliteratur handelte. Ich habe es mit Humor genommen: „Hat dir diese Predigt über den Spurgeontext …äh… Bibeltext auch so gut gefallen?!?“

Außer den Predigten von John Piper sind mir besonders die folgenden Punkte meiner deutschen Predigerkollegen ins Herz gesunken und in Erinnerung geblieben:
Christian Wegert wendete sich am ersten Abend mit einem leidenschaftlichen Aufruf an die Konferenzteilnehmer den Auftrag der Gemeinde  primär beim Verkündigen des Evangeliums zu sehen: „Die Gemeinde ist nicht berufen für eine politische Meinung zu kämpfen. Wir kämpfen nicht in Politik, sondern bringen die gute Nachricht! Denn Jesus alleine ist die Hoffnung dieser Welt, angesichts aller Krisen der Welt. Wir zeigen auf das Kreuz!“ Damit traf er genau meinen Herzschlag. Denn in Zeiten von Grüner Kirche und Social Gospel ist es wohl nötig, dass wir an das eigentlich Selbstverständliche erinnert werden. Das Evangelium trifft bei der Verkündigung der Gemeinde auch nicht auf eine ausgewählte politische Gruppe oder Ethnie, sondern es betrifft alle Menschen: Vor dem Kreuz sind alle Sünder gleich.
In seiner Auslegung von Phil 2,1-11 stellte Ron Kubsch den ersten Adam eindrucksvoll dem letzten Adam (Jesus) gegenüber: „Adam war nicht Gott und wollte sein wie Gott. Jesus war Gott und wollte Mensch werden. Adam gab in besten Bedingungen der Sünde nach. Jesus war in der gefallenen Welt und hat widerstanden. Adam wollte Die Verantwortung auf Eva abschieben. Jesus jedoch hat Verantwortung für die Sünde der Welt übernommen. Adam brachte Versklavung, Armut und Furcht. Jesus brachte Freiheit und tragfähige Freude. Adam brachte Verdammnis. Jesus brachte Erlösung.“
Aus den vielen guten Predigten möchte ich noch die Predigt von Rudi Tissen empfehlen. (Noch nicht bei Youtube verfügbar.) Er erinnerte daran, dass mangelnde Freude ein Zeichen dafür ist, dass sich in unseren Herzen kranke Gedanken breit machen, die den Blick auf Christus vernebeln.

John Piper

Die Predigten von John Piper gingen von Psalm 16,11 aus und standen ganz unter dem Thema der Freude an Gott. Es ist unser Vorrecht und unsere Pflicht den Weg der Freude einzuschlagen und dieser nachzustreben. Weiter führte er in stichhaltiger Argumentation aus, dass es die Quelle alles Bösen ist, diese Freude nicht anzustreben. Besonders seine Ausführungen zum Thema Liebe und der Ehre Gottes haben mir gefallen und mich ermutigt: Wenn wir uns in Gott freuen, verherrlichen wir Gott. Liebe definiert er als Überfluss der Freude an Gott.

Brüderliche Liebe und Einheit im Geist

Erst kürzlich predigte ich in unserer Gemeinde zum Thema Einheit. Ich betonte, dass die Einheit im Geist nicht primär eine Einheit der Lehre, sondern der Erfahrung ist: Erfahrung mit Gott durch Jesus Christus, besonders und zuerst an seinem Kreuz. Eindrucksvoll konnte ich diese Wahrheit auf der E21 Konferenz erleben. Bei verschiedenen Gelegenheiten lernte ich Geschwister kennen, die fast ausnahmslos eine andere Überzeugung von Erwählung und Vorherbestimmung bzw. zur Ausübung der Geistesgaben hatten. Selbstverständlich kamen diese Unterschiede auch zur Sprache und wurden ausführlich und lang besprochen. Es ist lang her, dass ich so viele kontroverse Gespräche über geistliche Themen hatte. Doch niemals wurde die Grenzen des Respektes und der brüderlichen Annahme überschritten. Zu meiner Freude stellte ich fest, dass in allen Gesprächen eine Weite des Herzens vorhanden gewesen ist. Ich wurde mit meiner Meinung stehen gelassen, respektiert und wertgeschätzt. Eine tiefe Verbindung durch unseren Herrn Jesus Christus im Heiligen Geist und der Hingabe an das Wort Gottes verbanden unsere Herzen in Liebe. Ich bot allen mit denen ich sprach ein segnendes Gebet an und ausnahmslos alle nahmen dies dankend an. Wie herrlich ist es doch aus einem Gespräch über Unterschiede und Differenzen, mit einem Gebet der Hingabe und Liebe Gott gegenüber hinauszugehen. 

Auch der gemeinsame Lobpreis war eine Freude. Besonders am Sonntag war ich innerlich sehr bewegt über die Einheit in der Hingabe an unseren Erlöser. Die Tränen liefen mir die Wangen hinab als wir gemeinsam sangen „Nur dir allein will ich mein Leben weihen.“ Auch hier traten die Unterschied über Liedgut und Stil in den Hintergrund.

Verpasste Chancen – Gott erleben

Was ich bedauere ist, dass es keine angeleitete gemeinsame Reaktion der Versammlung auf die Predigt gab. Die Predigten mit ihren packenden Inhalten wurden mit ein oder zwei Liedern beendet und danach die Versammlung geschlossen. Besonders nach den so überzeugenden und aufwühlenden Botschaften von John Piper wäre es doch großartig gewesen, gemeinsam im Gebet eine Antwort zu finden. Es muss ja nicht gleich ein Altarruf oder gemeinsames Tanzen sein, aber wieso nicht in kleine Gruppen zusammen kommen und beten? Wieso nicht ein Fürbitte-/Segnungsteam bereit stehen haben, für die welche bewegt wurden sind von der Kraft des heiligen Geistes. Dies waren wohl verpasste Chancen, Gott zu erleben und das Gehörte eben nicht nur zu lernen, sondern auch tief in das Herz sinken zu lassen. Hat die Konferenzleitung Angst vor Schwärmerei? 

Fazit

Obwohl ich in vielen Dingen anders denke und andere Praktiken meine Frömmigkeit prägen, war es doch eine Freude die Einheit und Liebe im heiligen Geist zu erleben. In dieser Demut und Verbindung durch das Wort liegen unentdeckte Möglichkeiten für unser Land und die Gemeinden: Wir sind gerufen, einen evangeliumszentrierten Kontrapunkt gegenüber des schleichenden Abfalls der Kirchen und der überhandnehmenden Gottlosigkeit der Gesellschaft zu setzen. Möge Gott uns leiten, in dieser Perspektive zu wachsen.

Alle Informationen zur Person und zum Dienst von David Blaschke findest du auf www.davidblaschke.de

Über David Blaschke

David Blaschke hatte 2006, im Alter von 17 Jahren, seine erste Begegnung mit Jesus Christus. Er ist verheiratet mit Kathi und Vater von drei Kindern. Er ist Gründer und Leiter der Netzwerkgemeinde Dresden. Außerdem dient er im Reisedienst an verschiedenen Orten. Es ist seine Vision, dass Christen in eine ganzheitliche Reife kommen. Du hast Fragen zu Davids Person, seinem Dienst oder möchtest ihn einladen, dann kontaktiere ihn jetzt.

12 thoughts on “Als charismatischer Nicht-Calvinist auf der E21-Konferenz

  1. Als Nicht-Charismatiker und Laie, der leider nicht bei der E21 dabei war, bin ich natürlich über den Absatz „Verpasste Chancen – Gott erleben“ gestolpert.
    Der Glaube kommt aus der Predigt (Röm 10,17) und nicht von „Ritualen“ drumherum, so zumindest der biblische Befund nach meiner Auffassung. „Gott erleben“ kann (und sollte!) ich durchaus in einer Predigt, und die Kraft des Heiligen Geistes ebenso, wenn der Prediger eine gute Auslegung abliefert und die bei mir etwas bewegt oder sogar zu Veränderungen führt.
    Eine nachfolgende „externe Verstärkung“ der Botschaft würde bei mir lediglich das Mißtrauen erwecken, ob da jetzt eine dünne Suppe künstlich angedickt werden soll (nimm es mir nicht übel, ist nicht böse gemeint, aber so kommen derartige Verfahren bei mir an) bzw. Suggestionsverfahren zur Anwendung kommen, die dann das Gegenteil von „seid nüchtern“ bewirken (1. Thess 5,8; 2. Tim 4,5; 1. Petr 1,13; …). Ich sage bewußt: mein Empfinden (und nicht „Tatsache“), andere Christen empfinden das sicherlich ganz anders.

    „Nachbesprechungen“ zur Predigt sind in den meisten Gemeinden durchaus möglich beim Kaffee nach dem Gottesdienst, in einigen Gemeinden werden die Gottesdienste auch in den Hauskreisen nachgearbeitet.

    Nun wird die E21-Konferenz bzw. die Auslegungen auch eine andere Zielgruppe haben als reguläre Sonntagsgottesdienste, so dass ich durchaus der Meinung bin, dass Vergleiche zu nicht-charismatischen Gottesdiensten wohl nur ansatzweise möglich sind.

    Also, ich kann mit charismatischen Gottesdiensten nicht viel anfangen, und umgekehrt wird es genauso sein. Als Hobby-Organist besuche ich eine Kirche (evangelische Landeskirche) mit einem gläubigen, bibeltreuen Pfarrer und einer historischen Pfeifenorgel – also ein typischer, klassischer und liturgisch strukturierter Gottesdienst (klingt erstmal langweilig, oder? 😉 ), und wir legen einen gewissen Wert darauf, dass Predigt, Lesungstexte, Liedgut und auch die obligatorischen Orgelvor- und Nachspiele zusammenpassen. Die bisherige kleine Schar aus den Ortsbewohnern ist mittlerweile oft genug in der Minderheit, wir haben regelmäßige Besucher, die aus dem nahen Berlin über 30km anreisen, oder statt in die nächstgelegene Freikirche lieber zu uns kommen – auf Nachfrage ist der wesentliche Punkt die Predigt und die Gestaltung der Gottesdienste. Es geht also auch so, auch wenn es nie eine Massenveranstaltung werden wird.

    Seien wir also Gott dankbar, dass wir hinreichend differenzierte Angebote in der Nähe haben. Und gelegentlich ein Blick über den eigenen theologischen Tellerrand oder bei der Gestaltung der Gottesdienste schadet ja nun auch nicht. Auch wenn ich näher an Calvin als an den Pfingstlern bin 😉

    1. Hallo lieber Stephan,
      danke für deinen freundlichen Kommentar unter meinen Artikel.
      Das der Glaube aus der Predigt kommt, sehe ich ganz genauso wie du. Der Heilige Geist wirkt in der Verkündigung und Gottes Wort wird auf unsere Herzen geschrieben. Doch ist das Sakrament der Predigt (so zumindest nenne ich es) nicht der einzige biblische Weg wie Gott wirkt. Auch das gemeinsame Gebet gehört ja sehr wohl dazu, wie du mir sicher zustimmen wirst. Es geht mit auch nicht um eine Suggestion oder das Herbeimanipulieren von äußeren Zeichen oder Gefühlen. Es geht mir lediglich darum im Gebet eine gemeinsame Antwort auf die Predigt zu geben, nicht nur vom Prediger (was gut ist), sondern auch ganz individuell. Leider ist es eben nicht so das dass Thema der Predigt bzw. wichtig gewordenes im Nachgang noch einmal zur Sprache kommt. (Die Ermutigung kam übrigens auch auf der Konferenz) Weder im normalen Gottesdienst und noch weniger auf einer Konferenz wo so viele Dinge ablenken.
      Ich kann mit den meisten charismatischen Gottesdiensten auch nicht viel anfangen, da geht es uns wohl ähnlich. Über die Jahre konnten wir in unserer noch jungen Gemeinde einen eigenen Stil prögen der wohl in keine Schublade passt. (Herzliche Einladung wenn du mal in der Nähe von Dresden bist.)
      Deiner Ermutigung zum Blick über den theologischen Tellerrand kann ich nur zustimmen.
      Gottes Segen! 😉

      1. Stimmt, das gemeinsame Gebet gehört dazu – das wird in Landeskirchen selten gepflegt, aus übersichtlichen Freikirchen kenne ich die Gebetsgemeinschaft nach der Verkündigung.

        Ich hoffe doch, dass ich nochmals irgendwann auf Kurzurlaub nach Dresden komme, Deine Einladung merke ich mir gerne.

  2. Ich kann schwer verstehen, warum und wieviele Artikel hier im Portal sich mit organisatorischen, rituellen, traditionellen usw. Formen der innergemeindlichen gebräuchlichen Abläufe beschäftigt wird.

    Viel Energie für das Wesentliche scheint mir da verloren zu gehen.

    Welche Handlungen außerhalb der Gemeinde sind wohl überhaupt noch zeitlich möglich?

    Solche Berichte zu Aktivitäten für die riesige verlorene Bevölkerung um die Gemeinden herum würden mich als kreative Anregungen mehr interessieren.

    Grüßle

    1. Und nochmal hallo,
      ich kann deine Kritik nicht nachvollziehen, verstehe aber dein Anliegen.
      Gerne kann ich mal einen Beitrag schreiben darüber was wir tun um die Verlorenen zu erreichen. Ich persönlich verbringe wöchentlich 8-10 Stunden in unserem missionarischen Café am Kriminalitätsschwerpunkt ca. 1 km von unseren Gemeinderäumen entfernt. Ich stimme dir zu: Die Gemeinde ist in die verlorene Welt gesandt!
      Liebe Grüße,
      David

  3. Imposant finde ich gerade die calvinistischen und postcalvinistischen Brüder.
    Sie können entsprechend der eigenen Prädestination für den Himmel gelassen bleiben. Deshalb verwenden z.B. Thomas Schirrmacher und seine unzähligen calvinistischen Brüder viel Zeit für die Apologie ihres Systems, da den vielen, vielen nicht erwählten iUngläubigen letztlich gar nicht aus der Hölle heraus zu helfen ist. Man findet deshalb bei den Hardcore-Calvinisten zehntausende klug und intelligent vollgeschriebene Buchseiten zwecks Veretidigung dieser eigenen komplizierten Lehren. Da bleibt kaum barmherzige Hinwendung zu den unzähligen Verlorenen?

    Oder verstehe ich alles falsch?

    Grüßle

    1. Hallo liebe/lieber(?) Jazzico,
      danke für deinen Kommentar. Deine Kritik an den Lehren der Calvinisten bzw. deren Haltung dazu kann ich nachvollziehen. „Werdet wie die Kinder“ ist da schwer vorstellbar. Aber nichtsdestotrotz glauben sie an den selben Herrn. So lange wir konstruktiv, fair und in Liebe diskutieren können, aber uns nachher wieder dem eigentlichen Auftrag der Gemeinde zuwenden können, dann ist alles im grünen Bereich.
      Ich sag nur gerne: ich bin kein Intellektueller – Gott sei dank 😉
      http://biblipedia.de/2018/01/25/ich-bin-kein-intellektueller-gott-sei-dank/

  4. Lieber Jazzico, ich verwende vor allem erst einmal „viel Zeit“ um mich für verfolgte Christen einzusetzen, dann auch, um Weltmission zu koordinieren und schließlich um viele unterschiedlich ausgerichtete Christen mit der Bibel in der Hand weltweit an einen Tisch zu bringen. Ich bin davon überzeugt, dass viele unserer theologischen Debatten damit zusammen hängen, dass wir nicht die Kopmplementarität biblischer Offenbarung sehen, sondern ein Lehre gegen eine andere ausspielen, so etwa Prädestination und Verantwortung. Bei alle dem ist die Zeit für die Apologetik, die du ansprichst, ein sehr bescheidener Teil meines Lebens. Dein Thomas

  5. Lieber David,
    der Eintrag ist schon eine Weile her, trotzdem meine Reaktion auf „Verpasste Chancen – Gott erleben“. Als leidenschaftlicher Nachfolger Jesu, der völlig ohne Einfluss von außen, allein durch die Führung des Geistes über die Lehren der Gnade im Johannesevangelium zum Glauben kam 😉 und schon auf zig E21 Konferenzen war, kann ich dir in diesem Punkt völlig zustimmen. Dieser Aspekt fehlt und diese Chance wird verpasst! Allerdings bin ich davon überzeugt, dass es nicht aus „Angst vor Schwärmerei“ geschieht (zumindest bei den meisten), sondern einfach aus Gewohnheit und evtl. Unachtsamkeit, wenn ich es mal so salopp bezeichnen darf. Bei E21 (auch im Vorstand) gibt es, was die Geistesgaben und auch die Ausführung des Gottesdienstes betrifft, eine ganze Bandbreite; es gibt dort Charismatiker, charismatisch angehauchte und solche, die Gefühlen ganz suspekt gegenüber stehen. Bei dem, was du beschreibst, sofern ich dich richtig verstehe, würde es sich aber ja um eine gemeinsame Reaktion auf das Gehörte, einen Ausdruck der Dankbarkeit, einen abschließenden Lobpreis für die erfahrene Gnade handeln. Dem gegenüber gibt es kein bewusstes Ablehnen, sondern ich kann mir vorstellen, dass viele Mitverantwortliche, die den Ablauf planen, dies so aus ihrem gewohnten Gottesdienstablauf nicht kennen, bzw. die Gottesdienstabläufe bei der Planung teils auf die Konferenzaubläufe übertragen werden.
    Allerdings ist, sofern du es miterlebt hast, die allmorgendliche Vorbereitung auf den Tag in der Morgenandach total geisterfüllt (okay, je nachdem wer die Morgenandacht macht). Da war ich oft schon sehr ergriffen, wenn ich miterlebt habe, wie Gott um die Gnade und das Wirken seines Geistes gebeten wurde, weil wir vollkommen von seiner Gnade abhängig sind.
    Aber ja, du hast Recht, am Ende der Konferenz strömt man irgendwie wieder auseinander und es schöner, noch einmal bewusst Gott zu begegnen und gemeinsam, als ganzes Volk vor ihn zu treten, anstatt dass es nur von vorne beendet wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.