Gottes Wort sagt uns, dass wir schnell zum Hören, langsam zum Reden und langsam zum Zorn sein sollen (Jak. 1,19). Zuhören will gelernt sein. Zuhören ist ein aktives Werk, bei welchem wir dem Gegenüber alle Aufmerksamkeit schenken. Immer wieder stelle ich fest, dass das Zuhören heutzutage gar kein Zuhören mehr ist, sondern lediglich noch dazu dient, das beste Reizwort aufzuschnappen, um damit dem Gegenüber widersprechen zu können. So werden Diskussionen missbraucht, sie werden zu einer Schneeballschlacht aus verbalen Triggern umfunktioniert, um am Ende das eigene Ego befriedigen zu können.
Fünf Challenges, um das eigene Zuhören zu prüfen und zu verbessern:
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Kann ich das gesamte Gesagte des Gegenübers korrekt in 2 – 3 Sätzen zusammenfassen, sodass das Gegenüber zustimmen kann, dass es tatsächlich so gemeint war?
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Kann ich sagen, welchem Teil des Gesagten ich zustimmen kann oder warte ich nur auf das Reizwort? Kann ich mindestens drei Dinge des Gesagten aufzählen, in denen ich dem Gegenüber zustimme?
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Kann ich die gesamte Argumentation nachvollziehen und die einzelnen Teile (also die verschiedenen Argumente) aufzählen?
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Kann ich erklären, wo der logische Fehlschluss ist oder welches der Argumente inkorrekt ist? Erklären ist etwas anderes als widersprechen, erklären beinhaltet auch das Benennen und Aufzeigen des Fehlers.
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Was kann ich Positives von meinem Gegenüber lernen? Nicht nur, wie man es nicht macht, sondern vielmehr: Was möchte ich in Zukunft noch besser machen, was das Gegenüber schon besser kann als ich? Wie kann ich das der anderen Person gegenüber ausdrücken?
Viel Erfolg beim Testen! Ich freue mich über Rückmeldungen!
Dieser Blog-Beitrag von Jonas Erne erschien zuerst auf Jonas Erne - Der Blog . Lies hier den Original-Artikel "Zuhören lernen".
Danke, lieber Jonas, für den heilsamen Fragentest, den man beim Bloggen bestens tainieren kann. Ich bin mit dabei. Einen Test meinerseits an Euch Blogger kündige ich hier schon mal an…
Shalom, Herbert
„Immer wieder stelle ich fest, dass das Zuhören heutzutage gar kein Zuhören mehr ist, sondern lediglich noch dazu dient, das beste Reizwort aufzuschnappen, um damit dem Gegenüber widersprechen zu können. “
Eine uralte Erfahrung. Der Mensch lebt von seinen Erfahrungen und Vorurteilen und seiner im Leben und aufgrund seiner Anlagen aufgebauten Seelenverfassung und das gilt eben auch für Christen. Was nicht sein kann, das gilt auch nicht, weil man es selber nicht erfahren hat. Objektive Dinge sind da weniger gefragt. Wie das ändern? Freier werden durch Christus wäre eine Antwort und die gelingt nicht so oft.
Freier werden durch Christus das ist der einzig Gute Weg, ehrliche Kommunikation ist immer schwierig, denn der Gesprächspartner möchte mit Worten verwöhnt werden, umschwärmt, geliebt und bestätigt werden. Wer schafft das schon, wenn er ehrlich bleiben will?
Es bleibt beim altbewerten ; mit Jesus reden, handeln, Worte finden, die ehrlich sind, meinem Gegenüber Menschenliebe geben wollen, wer Jesusliebe übt will weitergeben, was er hat, auch wenn nicht alles perfekt, so doch ohne scheu , ein Menschenfreund, dann funktioniert auch Kommunikation, durch Stärken und Schwächen, nicht perfekt, aber ehrlich!
Kommunizieren erlernen, ja. Sich verbiegen um besser anzukommen, nein!
Heute Morgen, war ich schon um 8 Uhr im Reisebüro, wußte allerdings nicht ob es schon geöffnet war, eine Frau war an der Tür im inneren zugange, ich fragte sie; ist noch niemand hier? Sie fuhr mich wütend an, indem sie mit beiden Händen auf sich zeigte, bin ich Niemand? sie sehen mich doch, oder nicht? ich war für einen Moment sprachlos, dachte dann blitzschnell, ich will freundlich sein, obwohl es mich ärgerte, ich sagte zu ihr; so war das nicht gemeint, ich dachte nur, weil die 5 oder 6 Plätze noch nicht besetzt sind. Sie wurde dann freundlicher, und blieb es auch, und ich war froh das ich so reagieren konnte. Trotzdem wundert es mich das Leute so schnell agressiv, eigentlich grundlos, reagieren.
Das Nicht-Zuhören bzw. Nicht-Richtig-Lesen findet man doch selbst hier bei Biblipedia. Da fragt mich doch ein geistarmer Bibelstellenzuzzler vor einigen Wochen, ob ich überhaupt bekehrt bin, dabei habe ich an und an darüber geschrieben und auch Einzelheiten genannt, die man ja nur wissen kann, wenn man selber diese Erfahrung gemacht hat.
Leider findet sich Anmassung und ein Urteilen über Menschen, die man gar nicht kennt, überall, auch unter Christen. Selbst theologisch gebildete Pfarrer sind davon nicht verschont.
@Heinz Weber,
Selbst theologisch gebildete Pfarrer sind davon nicht verschont.
Du und ich, wir sind leider auch nicht davon verschont.