Im direkten Hinterland von Neu-Evangelikalien stand ich vor wenigen Tagen auf der Kanzel und predigte mit Leib und Seele darüber, wovon ich denke, dass es uns Not tut zu hören. Die Frage: Wie können wir als Christen im 21. Jahrhundert leben? Die Antwort setzte ich bewusst nicht im typisch pragmatischen 1, 2, 3-Schritte-Stil an, sondern holte in fünf Punkten anhand von Kolosser 1 aus. Ich bin tief davon überzeugt, dass unser Denken neu durchdrungen werden muss – ja, von was denn?
(1) Wir können dann des Herrn würdig leben und ihm in allem wohlgefällig sein, wenn wir die Bibel zum ersten Kriterium der Wahrheit erklären.
(2) … wenn unserem Schöpfer seinen rechtmäßigen Platz einräumen.
(3) … wenn wir den zentralen Stellenwert von Jesu stellvertretendem Sühneopfer für die gesamte Heilsgeschichte erkennen.
(4) … wenn wir die verheerende Wirkung der Sünde in allen Lebensbereichen anerkennen.
(5) … wenn wir die Realität des Leids in unserem Leben und Dienst annehmen.
Wir lieben Korrektur nicht. Wir wollen unsere eigenen Anliegen durchsetzen. Wenn unsere Gefühle verletzt sind, nehmen wir uns das Recht heraus, unsere Umgebung – seien es Ehepartner, Familie, Freunde oder Kirchgemeinde – zu wechseln. Damit entziehen wir uns dem Prozess der fortlaufenden Heiligung.
Eine Reinschrift dieses Plädoyes ist veröffentlicht worden.
Vielleicht sollten wir so leben? – https://manfredreichelt.wordpress.com/2018/01/03/erloest-leben/
Wow. Vielen Dank für diese ausgearbeiteten und tiefen Gedanken. Man merkt, dass man nicht einfach „per Vortrag“ mit der Frage fertig wird. Man muss Handeln und Denken zusammennehmen. Genial fand ich den Teil über die Betrachtung der Sünde (in meinem Leben). So kann die Betrachtung von Sünde, selbst wenn sie ernst und gut gemeint ist, auch dazu führen, dass ich mich nur um mich (und meine Sünden; meine Angst vor Strafe) drehe. Hammer.