Persönliches Wort von Herbert Masuch zum Beitrag: Wohin gehst Du, lutherische Kirche? von Dr. Malte Detje pro
Lieber Bruder,
es ist großartig, dass wir auf dieser Blog-Plattform erfrischend konträr über zentrale Glaubensfragen diskutieren können. Wie Sie gehöre ich zur Ev.-Lutherischen Kirche und verstehe mich als bekehrter bzw. wiedergeborener Christ.
In Ihrem Blog-Beitrag las ich die mutige Passage:
„Nach lutherischer Auffassung findet sich die authentischste Beschreibung des christlichen Lebens im 7. Kapitel des Römerbriefes. Das christliche Leben eilt eben nicht von Sieg zu Sieg, sondern sagt mit Paulus: Was ich nicht tun will, das tue ich und was ich tun will, das tu ich nicht, ich elender Mensch!
Das ist die authentische Beschreibung des christlichen Lebens. So nüchtern und doch so ehrlich… Für uns Lutheraner ist dieses Evangelium nicht nur der Startpunkt in ein christliches Leben, es ist das christliche Leben“.
Wie ich daraus ableite, vertreten wir beide ein verschiedenes, ja gegensätzliches Verständnis unseres Christseins. Sie erkennen in Römer 7 „ die authentische Beschreibung des christlichen Lebens“ und schlussfolgern: „Es eilt nicht von Sieg zu Sieg, sondern…“ (siehe oben). Ich hingegen sehe und vertrete eine „authentische Beschreibung“ meines Christseins erst in den Aussagen von Römer 8. Dort bezeugt Paulus im Blick auf erlebte Misshandlungen u.a. in Vers 37: „in dem allem überwinden wir weit“.
Somit stoßen bei uns biblisch theologische Lehraussagen konträr aufeinander. Welche von beiden ist nun kompetent und soll gelten?
Darüber offiziell zu disputieren – wie z. B. Luther mit Johannes Eck – bietet sich auf unserer Lehr-Plattform geradezu an.
Als Antwort auf Ihre relativ pessimistische Definitions-These zur Nachfolge Jesu lautet meine konträre
Disputierthese:
Christliche Vollkommenheit ist für Wiedergeborene möglich und wichtig!
Für die obligatorische Thesenbegründung nenne ich folgende Disputier-Argumente:
Als Luther-Fan und Verfasser des Buches: „Lebens-Reformation – Dynamik im weltweiten Protestantismus“ muss ich Ihrer „authentischen“ Definition des christlichen Lebens widersprechen. Meines Erachtens ist diese negative Sicht der Nachfolge Jesu a) weder vom biblischen Gesamtzeugnis her belegbar, noch b) als „lutherisch“ vertretbar, noch c) vom Lebens-Zeugnis unzähliger Christen her kirchengeschichtlich gerechtfertigt.
Zu a) „biblisch nicht belegbar“, hierfür einige Bibelzitate:
Jesus sagt: Mt 5,48 „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“. ferner: Mt 19,21; Paulus betont: 2 Kor 13,9 „… Wir beten auch dafür, dass ihr vollkommen werdet“.
ferner: Kol 1,28 ; Jakobus argumentiert Jak 1,4: „…damit ihr vollkommen und unversehrt seid“
Zu b) als „lutherisch“ nicht vertretbar, hierfür nun relevante Lutherzitate:
In meinem Buch „Lebens-Reformation – Dynamik im Protestantismus“ stelle ich (ab Seite 16) durch Lutherzitate klar, dass eine negative Definition des Christseins nicht als „lutherisch“ vertretbar ist.
Hier eine Zitatauswahl:
„O, es ist ein lebendig, tätig, mächtiges Ding um den Glauben, dass es unmöglich ist, dass er nicht ohne Unterlass sollte Gutes wirken. Er fragt auch nicht, ob gute Werke zu tun sind, sondern ehe man fragt, hat er sie getan und ist immer im Tun. Wer aber nicht solche Werke tut, tappt und sieht um sich nach dem Glauben und guten Werken und weiß weder, was Glaube oder gute Werke sind, wäscht und schwatzt doch viele Worte vom Glauben und guten Werken.
Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade… Und solche Zuversicht und Erkenntnis göttlicher Gnade macht fröhlich, trotzig und lustig gegen Gott und alle Kreaturen: Daher der Mensch ohne Zwang willig wird, jedermann Gutes zu tun, jedermann zu dienen, allerlei zu leiden, Gott zu Liebe und Lob, also dass es unmöglich ist, Werk vom Glauben zu scheiden, ja so unmöglich, als Brennen und Leuchten mag vom Feuer geschieden werden…“ ii
„Und dieser Glaube bringt ganz rasch mit sich Liebe, Friede, Freude und Hoffnung. Denn wer Gott vertraut,
dem gibt dieser sofort seinen Heiligen Geist, wie St. Paul zu den Galatern sagt: ‚Ihr habt den Geist
nicht empfangen aus euren guten Werken, sondern weil ihr dem Wort Gottes geglaubt habt.“ ii
„So natürlich der Baum Früchte trägt, so natürlich folgen dem Glauben gute Werke… Es ist die Summe des
Evangeliums, dass unmöglich sei, dass der sollt lieben, der nicht glaubt und wiederum, dass der glauben
sollt, der nicht liebt. Der Glaube ist niemals ohne gute Werke. Denn wie ein Kind, das geboren ist, nicht
ohne Bewegung sein kann, so auch ein Wiedergeborener, der tut mit Freuden gute Werke.“ iv
„Die Liebe ist das Lieblichste und Edelste. Denn sie ist aus Gott und ist das Zeugnis und die Frucht der
geistlichen Geburt in uns. – Mit diesem Zeichen beweisen wir, dass Gott in uns ist.“v
„Wenn der Glaube wahr ist, und wenn man wahrhaftig ‚Kind‘ ist, dann wird der Geist nicht fehlen. Wenn
aber der Geist zugegen ist, ‚wird er die Liebe ausgießen‘(Rö 5,5) und jenen ganzen Zusammenhang der Tugenden auslösen, den Paulus (1 Kor 13,4 ff.) der Liebe zueignet: ‚Die Liebe ist langmütig und freundlich usf.‘
Wenn daher der Apostel vom rechtfertigenden Glauben spricht, dann spricht er von dem „Glauben, der durch die Liebe tätig ist.“
Dass Martin Luther primär die Lebens-Reformation und nicht die Kirchen-Reformation anstrebte, beweist sein kaum bekanntes „Klagelied“ über opponierende Protestanten. Ich zitiere ebenfalls aus obigem Buch ab Seite 19:
„Lebens-Reformation fordert heraus
…Unter den protestantischen Pfarrern entstand eine opponierende Richtung, deren Anhänger zwar Vergebungsgnade, nicht aber eine Änderung des Lebensstils predigen wollten. Luther nannte sie gelegentlich
„meine Antinomer“, d.h. Gegner der Gebote Gottes. Er hatte es schwer, sich gegen diese Art Protestanten
durchzusetzen und den Trend zur billigen Gnadenpredigt in der jungen Kirche zu stoppen. Das folgende Zitat zeigt, dass der Kampf um die Lebens-Reformation schon zu Luthers Zeit entbrannte:
„Meine Antinomer predigen sehr fein und mit rechtem Ernst von der Gnade Christi, von der Vergebung der
Sünden. Aber dies consequens (= das, was daraus folgt) fliehen sie wie der Teufel, dass sie nämlich den
Leuten sagen sollten vom dritten Artikel der Heiligung, das ist vom neuen Leben in Christo. Denn sie meinen,
man solle die Leute nicht erschrecken noch betrüben, sondern immer tröstlich predigen von der Gnade
und Vergebung der Sünden…
Man solle beileibe ja meiden diese Worte: ‚Hörest du, du willst ein Christ sein und gleichwohl ein Hurenjäger, volle Sau, hoffärtig, geizig, Wucherer, neidisch, rachgierig, boshaft bleiben?…Sondern so sagen sie: ‚Hörest du, bist du ein Ehebrecher, ein Hurer, ein Geizhals oder sonst ein Sünder, glaubest du nur, so bist du selig, darfst dich vor dem Gesetz nicht fürchten, Christus hat alles erfüllet‘…
Sie sind wohl feine Osterprediger, aber schändliche Pfingstprediger, denn sie predigen nichts… von der
Heiligung des Heiligen Geistes, sondern allein von der Erlösung Christi. Dabei hat Christus [uns] Erlösung von Sünden und Tod erworben, dass uns der Heilige Geist soll zu neuen Menschen machen aus
dem alten Adam. Denn Christus hat uns nicht allein gratiam, die Gnade, sondern auch donum, die Gabe des Heiligen Geistes, verdienet, dass wir nicht allein Vergebung der Sünden, sondern auch Aufhören von
den Sünden hätten…
Aber unsere Antinomer sehen nicht, dass sie Christum predigen ohn‘ und wider den Heiligen Geist, weil
sie die Leute wollen lassen in ihrem alten Wesen bleiben und gleichwohl selig sprechen. Doch die Konsequenz des Evangeliums will das, dass ein Christ soll den Heiligen Geist haben und ein neu Leben führen
oder wissen, dass er keinen Christum habe.“
Leider hat sich die Einstellung der Antinomer im Protestantismus immer stärker durchsetzen können. Luthers
Ringen um die Lebensreformation wurde im Luthertum fast vergessen. Erhalten blieb uns ein Luther als Zeuge der Rechtfertigung allein durch den Glauben. Jedoch Luthers Lehre „von der Heiligung des Heiligen Geistes“, der Lebensreformation also, hat man größtenteils überhört.
Die wenigen „Pfingstprediger“ der jungen Kirche wurden verkannt und z. T. unterdrückt. Die „Gnadenprediger“ dagegen erstarkten und bescherten dem Luthertum eine überzogene Orthodoxie. Jetzt verstummte der Ruf zum Glaubensgehorsam nahezu völlig und wurde erst im Pietismus wieder entdeckt. (aktuelle Ergänzung: Wo man diesen verkennt, konnten und können die Protestanten „in ihrem alten Wesen bleiben“ und wurden/werden – scheinbar laut Luther – „gleichwohl selig gesprochen“).
- Meines Wissens wurde diese gravierende Problematik im Reformations-Gedenkjahr nirgendwo thematisiert.
Begründung c): kirchengeschichtlich nicht gerechtfertigt,
hierfür verweise ich auf authentische Lebenszeugnisse unzähliger Christen:
Durch das Lebenszeugnis unzähliger Christen weltweit lässt sich die positive Definition entschiedenen Christseins kirchengeschichtlich beweisen. Das habe ich in meinem Buch: „Sie waren Weltüberwinder“ an diversen Beispielen aus dem weltweiten erwecklichen Protestantismus dokumentiert. Aktuell wird diese Tatsache durch die Blutzeugen der heutigen, geschichtlich stärksten Christenverfolgung markant unterstrichen.
Aus Platzgründen möchte ich hier auf Beispielzitate aus meiner biographischen Beweisführung verzichten. Schauen Sie bitte selber hinein und lassen Sie sich davon überzeugen. Vielleicht fallen Ihnen sogar Christen aus Ihrem Umfeld ein, die ihr Christsein in Gottes Kraft im Alltag authentisch leben.
Empfehlend hinweisen möchte ich hier auf das starke Lebens-Zeugnis im Bekehrungsbericht des Bildzeitung-Redakteurs Daniel Böcking: Ein bisschen Glauben gibt es nicht (Wie Gott mein Leben umkrempelte).
Soweit mein Disput-Statement. Ich bin gespannt auf Ihre Anti-These und auf weitere Resonanz aus unserer Blogger-Szene www.biblipedia.de !
- Gelegentliche Vermutungen, meine Glaubenssicht sei perfektionistisch, möchte ich mit dem Werbetext (Bild-Klick) zum Buchtitel „Wir sind Weltmeister!“ entkräften. Bei dieser Haltung wäre jedes geistliche Wachstum blockiert!
Dieser Blog-Beitrag von Herbert Masuch erschien zuerst auf Christus-Portal-Blog . Lies hier den Original-Artikel "Christliche Vollkommenheit ist für Wiedergeborene möglich und wichtig!".
Das Paulus-Wort „Was ich will, das tue ich nicht, und was ich nicht tue, das tue ich“ zeigt lediglich die Situation des „natürlichen/fleischlichen Menschen“ die Gebote zu erfüllen. Das ist die Ausgangslage. Nun tritt bei einem Wiedergeborenen eine neue Ursache in Erscheinung, durch die er nun in die Lage versetzt wird ALLES zu können: „Ich vermag alles, durch den, der mich mächtig macht.“ Phil. 4,13. DAS allein ist christliches Leben!
Siehe dazu auch meinen Beitrag: https://manfredreichelt.wordpress.com/2016/09/08/seid-vollkommen/
Entschiedenes Christsein gibt es mehr oder weniger überall. Z. B. nennt sich die Volksmission entschiedener Christen ja auch entschieden und will damit den Unterschied zwischen den Taufscheinchristen und den eigenen Mitgliedern ausdrücken, die sich bekehrt haben. Aber eine Bekehrung ist von der christlichen Vollkommenheit oder besser gesagt zur annähernden Vollkommenheit noch weit weg. Diese erreichen nur wenige Christen und das hat Gründe. Der Hauptgrund ist der, daß sich die wenigsten voll und ganz und bedingunglos Christus hingeben. Zudem braucht die Heiligung Zeit, bei einem mehr, beim anderen weniger. Tersteegen z.B. der es hier sehr weit gebracht hat, weist etwa auf die Stelle in Luk.11, 34 oder auch eine ähnliche Stelle bei Matthäus hin, wo von einfältigem Auge die Rede ist und das Auge kein Schalk mehr ist. Das erst ist die Voraussetzung für einen guten Anfang zur Verwandlung in Christo wie Paulus es formuliert. Ich hatte ja hier bei einem anderen Thema auf den evangelischen Gottesmann Johannes Gommel hingewiesen, der eine grosse Fülle des Lebens mit Jesus erreicht hatte und der lt. Beschreibung von Zeitgenossen ein neuer Mensch durch und durch geworden ist. Ein alter Mann, den ich vor rund zwanzig Jahren kennenlernte, hat bei einem Besuch mitgeteilt, daß seine Großmutter den Johannes Gommel noch kannte, und ihm von Gommel erzählte, wie sein Gesicht beim Gebet leuchtete und genau das ist auch ein Kennzeichen so gottnaher Menschen, die die Bibel in der Offenbarung z.B. Überwinder nennt, jene also wie es dort heisst, die sich mit Frauen nicht befleckt haben und die ein neues Lied singen können. Gommel sagt z.B. man müsste ernsthaft und mit Gewalt beten wie es etwa auch in den Evangelien heisst, wo steht, man solle das Himmelreich mit Gewalt an sich reißen. Im Evangelium ist die Rede von Seligkeit und himmlischer Freude und genau diese haben etliche Christen hier auf der Erde immer wieder in einer solchen Fülle erlebt, weit über das Normalmaß hinaus. Im Himmel ist diese Freude noch grösser und andauernder.
http://www.gottliebtuns.com/doc/Johannes%20Gommel%20-%20Lebendiges%20Wasser.pdf
In dem Link zeigt uns Gommel, was nötig wäre, um die Heiligung voranzutreiben. Da genügt es nicht, ein großer und bekannter Prediger zu sein, der von vielen geschätzt wird und viel für Gottes Reich getan hat.
Wer nicht ganz so beschränkt ist wie der Bibelbund, der wird auch bei Katholiken solche Menschen entdecken können.
Im Falle dieses Artikels ebenso wie des genannten Buches zeigt sich, wie sinnvoll ein wenig historische und sprachliche Bildung ist. Die Darstellung der Epochen nach Luther ist absolut defizitär, verfälschend und besteht aus bloßem Hörensagen. Nicht umsonst werden keine Quellen für die dargestellte Sichtweise genannt. Auf jeden Fall ist das Propaganda, die einfach ohne nachzudenken ein paar Allgemeinplätze von irgendwelchen Leuten übernimmt. Dass die genannten Pietisten alle anderen in den schwärzesten Farben malen, hat eben rhetorische Gründe: sie wollen ja begründen, warum es ihre Reformen braucht. Ob diese Rhetorik tatsachengemäß ist, ist damit eben genau nicht erwiesen, sondern muss bezweifelt werden. Noch dazu, wenn man keinen der kritisierten selbst zu Wort kommen lässt bzw einige, die man zitiert, ja selbst ganz normale „Orthodoxe“ sind (Nikolai, Arndt).
Nun noch zu den biblischen „Belegen“: hier zeigt sich, wie gut es ist, wenn man lernt, Kontexte zu beachten. Geht es doch bei allen aufgeführten Zitaten darum, durch den Glauben vollkommen zu werden. In Schwachheit vollkommen zu werden. Gerade die Jakobusstelle zeigt doch, dass der Glaube Grundlage ist, aus dem die Werke folgen. So lehrte es Luther, und so lehrte es auch die lutherische Kirche vor den Pietisten. Und die Stelle zeigt auch, dass es eben immer ein Kampf bleibt, wie das Dr Detje geschrieben hat.
Authentisches Chrissein nach Röm 8:
Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. 24 Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? 25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.
Nach Röm 9:
Denn er spricht zu Mose (2. Mose 33,19): »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.« 16 So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.
Die Heiden, die nicht der Gerechtigkeit nachjagten, haben Gerechtigkeit erlangt, nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. 31 Israel aber, das dem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, hat das Gesetz nicht erreicht. 32 Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus Glauben suchte, sondern als komme sie aus Werken.
Nach Röm 10:
Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. 4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10 Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig.
Und nun nocheinmal: der Glaube ist der Grund und Anfang, nicht die Werke. Die Werke folgen dem Glauben nach. Die Heiligung folgt auf den Glauben. Und sie geschieht unter den zitierten Bedingungen. Ihr ganzer Aufsatz ist also Blödsinn. Zumindest aus lutherischer und biblischer Sicht.
Den Luther würde ich bei so einem Thema niemals zitieren. Wer das tut, kennt von Luther nur die eine Seite. Den antisemitischen Luther kennt man wohl nicht, der u.a. geschrieben hat, die Juden sollen die Buchstaben lesen, die aus dem Hintern der Schweine herauskommen, der die Synagogen niederbrennen lassen wollte. usw. usw. , was dann die Nazis, die sich auf Luther beriefen getan haben. Vor kurzem war eine ganze kurze Diskussion mit Michael Diener, der ja bei den Evangelikalen bekannt ist, der hat wenigstens eingeräumt, daß Luther auch sehr üble Seiten hatte. Ein Heiliger war Luther nie und nimmer.
Es gibt übrigens auch Kirchengeschichtsbücher, da kann man über Luther eine Menge nachlesen, er hat ja selber sehr viel geschrieben. Luther lehrte auch einen Willkürgott und einen Gott, der gut und böse gleichzeitig sei. Das passt ja hinten und vorne nicht.
Aber insgesamt zu so einer Diskussion: Man kann nicht Bibelsätze einfach 1 : 1 nehmen und dann meinen, man hätte eine rechte Antwort zum Thema Vollkommenheit, das ist ganz einfach Steinbruchexegese. Die Bibel ist kein Lesebuch und eröffnet sich nicht ohne Weiteres jedem, der lesen kann. Übrigens gehört zur Vollkommenheit auch die Verklärung und zwar schon während des Erdenlebens und noch einiges andere mehr.
WTF. Egal, welches Thema, Hauptsache man erwähnt, dass Luther antisemitisch war. Hoffe, die erwähnen dass bei Kant auch immer, oder bei wem auch immer, der damals lebte. Waren damals nämlich fast alle.
Natürlich ist diese sinnlose Zitat-Anreihung des Autoren dieses Beitrages absurd und entspricht nicht wirklich Luthers Theologie, aber was Sie machen, ist auch nicht besser.
Denn weil die bloße Predigt des Gesetzes ohne Christum [ohne daß Christus das Gesetz in seine Hand nimmt] entweder vermessene Leute macht, die sich dafürhalten, daß sie das Gesetz mit äußerlichen Werken erfüllen können, oder [Leute, die] ganz und gar in Verzweiflung geraten, so nimmt Christus das Gesetz in seine Hände und legt dasselbe geistlich aus, Matth. 5; Röm. 7 und 1, und offenbart also seinen Zorn vom Himmel herab über alle Sünder, wie groß derselbe sei, dadurch sie in das Gesetz gewiesen werden und aus demselben erst recht lernen ihre Sünde erkennen, welche Erkenntnis Moses nimmermehr aus ihnen hätte erzwingen können. Denn wie der Apostel zeugt, 2 Kor. 3, da gleich Moses gelesen wird, so bleibt doch immer die „Decke“, so er vor sein Angesicht hing, unaufgedeckt, daß sie das Gesetz geistlich, und wie große Dinge es von uns erfordert, und weil wir solches nicht halten noch erfüllen können, wie tief es uns verfluche und verdamme, nicht erkennen. „Wenn sie sich aber zum Hern bekehrt haben, alsdann wird solche Decke abgetan“, 2 Kor. 3.
Darum muß der Geist Christi nicht allein trösten, sondern auch durch das Amt des Gesetzes „strafen die Welt um die Sünde“ und also im neün Testament tun, wie der prophet sagt, opus alienum, ut faciat opus proprium, das ist, er muß: „ein fremd Amt“ verrichten (welches ist strafen), bis er komme zu seinem eignen Werk, das ist, trösten und von der Gnade predigen, darum er denn uns durch Christum erworben und gesandt und der Ursache auch der Tröster genennet [genannt] wird; inmaßen [wie dies] D. Luther in der Auslegung des Evangelii Dom. 5. nach Trinitatis mit nachfolgenden Worten erklärt hat:
„Es ist alles des Gesetzes Predigt, was da von unsern Sünden und Gottes Zorn predigt, es geschehe, wie oder wann es wolle. Wiederum ist das Evangelium eine solche Predigt, die nichts anderes denn Gnade und Vergebung in Christo zeigt und gibt; wiewohl es wahr und recht ist, daß die Apostel und Prediger des Evangelii (wie auch Christus selbst getan hat) die Predigt des Gesetzes bestätigen und anfangen bei denen, die noch nicht ihre Sünde erkennen noch vor Gottes Zorn erschrocken sind, wie er Joh. 16 sagt: ‘Der Heilige Geist wird die Welt strafen um die Sünde, darum das sie nicht an mich glauben.’ Ja, was ist für eine ernstlichere, schrecklichere Anzeigung und Predigt Gottes Zorns über die Sünde denn eben das Leiden und Sterben Christi, seines Sohnes? Aber solange dieses alles Gottes Zorn predigt und den Menschen schreckt, so ist es noch nicht des Evangelii noch Christi eigene Predigt, sondern Moses und das Gesetz über die Unbußfertigen. Denn das Evangelium und Christus ist je nicht geordnet und gegeben zu schrecken noch zu verdammen, sondern die, so erschreckt und blöde sind, zu trösten und aufzurichten.“ 13] Und abermals: „Christus spricht Joh. 16: ‘Der Heilige Geist wird die Welt strafen um die Sünde’; welches mag nicht geschehen ohne durch’s Gesetzes Erklärung.“ (Tom. 2, Ienens., foI. 455.)
Demnach, und auf daß beide Lehren, des Gesetzes und Evangelii, nicht ineinandergemengt und vermischt [werden], und der einen zugeschrieben werde, was der andern zugehört, dadurch dann leichtlich der [das] Verdienst und die Guttaten Christi verdunkelt und das Evangelium wiederum zu einer Gesetzeslehre gemacht, wie im Papsttum geschehen, und also die Christen des rechten Trosts beraubt, den sie im Evangelio wider das Schrecken des Gesetzes haben, und dem Papsttum wiederum die Tür in der Kirche Gottes aufgetan werde: so muß mit allem Fleiß der wahre, eigentliche Unterschied zwischen dem Gesetz und Evangelio getrieben und erhalten, und was zur Konfusion inter legem et evangelium (das ist, dadurch die beiden Lehren, Gesetz und Evangelium, verwirrt und in eine Lehre gemengt) Ursache geben möchte, fleißig verhütet werden. Ist derhalben gefährlich und unrecht, das man aus dem Evangelio, wenn es eigentlich also genennet, wie es vom Gesetz unterschieden wird, eine Buß= oder Strafpredigt machen wolle. Denn sonst, wenn es ingemein verstanden wird von der ganzen Lehre, so sagt auch die Apologia etliche Male, das Evangelium sei eine Predigt von der Buße und Vergebung der Sünden. Es zeigt aber daneben die Apologia auch das an, daß Evangelium eigentlich sei die Verheißung der Vergebung der Sünden und der Rechtfertigung durch Christum, das Gesetz aber sei ein Wort, das die Sünde straft und verdammt.
1. Nachdem das Gesetz Gottes nicht allein dazu nützt, daß dadurch äußerliche Zucht und Ehrbarkeit wider die wilden, ungehorsamen Leute erhalten, 2. desgleichen, daß durch solches die Menschen zur Erkenntnis ihrer Sünden gebracht, 3. sondern auch, wenn sie durch den Geist Gottes neugeboren, zu dem Hern bekehrt und also ihnen die Decke Moss aufgedeckt, [daß sie] in dem Gesetz leben und wandeln: hat sich über diesen dritten und letzten [Ge]Brauch des Gesetzes ein Zwiespalt etlicher wenig Theologen zugetragen, 2] da der eine Teil gelehrt und gehalten, daß die Wiedergebornen den neün Gehorsam, oder in welchen guten Werken sie wandeln sollen, nicht aus dem Gesetz lernen, noch daraus dieselbe Lehre zu treiben sei, weil sie durch den Sohn Gottes freigemacht, seines Geistes Tempel [ge]worden und also frei, gleichwie die Sonne ohne einigen Trieb für sich selbst [von selbst] ihren ordentlichen Lauf vollbringt, also auch sie für sich selbst, aus Eingeben und Trieb des Heiligen Geistes, tun, was Gott von ihnen erfordert. 3] Dagegen hat der andere Teil gelehrt: obwohl die Rechtgläubigen wahrhaftig durch den Geist Gottes getrieben werden und also nach dem inwendigen Menschen aus einem freien Geist den Willen Gottes tun, so gebrauche doch eben der Heilige Geist das geschriebene Gesetz bei ihnen zur Lehre, dadurch auch die Rechtgläubigen lernen, Gott nicht nach ihren eigenen Gedanken, sondern nach seinem geschriebenen Gesetz und Wort zu dienen, welches eine gewisse Regel und Richtschnur sei eines gottseligen Lebens und Wandels, nach dem ewigen und unwandelbaren Willen Gottes anzurichten.
Zur Erklärung und endlichen Hinlegung [endgültigen Beilegung] dieses Zwiespalts glauben, lehren und bekennen wir einhellig, daß, obwohl die rechtgläubigen und wahrhaftig zu Gott bekehrten und gerechtfertigten Christen vom Fluch des Gesetzes erledigt und freigemacht sind, daß sie sich doch im Gesetz des Hern täglich üben sollen; wie geschrieben steht Ps. 1 und 119: „Wohl dem, der Lust zum Gesetz des Hern hat und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht.“ Denn das Gesetz ist ein Spiegel, in welchem der Wille Gottes, und was ihm gefälIig, eigentlich abgemalt ist, das man den Gläubigen stets vorhalten und bei ihnen ohne Unterlaß fleißig treiben soll.
Und zwar, wenn die gläubigen und auserwählten Kinder Gottes durch den einwohnenden Geist in diesem Leben vollkömmlich verneürt würden, also daß sie in ihrer Natur und allen derselben Kräften ganz und gar der Sünden ledig wären, bedürften sie keines Gesetzes und also auch keines Treibers, sondern sie täten für sich selbst [von selbst] und ganz freiwillig ohne alle Lehre, Vermahnung, Anhalten oder Treiben des Gesetzes, was sie nach Gottes Willen zu tun schuldig sind, gleichwie die Sonne, der Mond und das ganze himmlische Gestirn seinen ordentlichen Lauf ohne Vermahnung, ohne Anhalten, Treiben, Zwang oder Nötigung für sich selbst unverhindert hat, nach der Ordnung Gottes, die ihnen Gott einmal gegeben hat, ja, wie die lieben Engel einen ganz freiwilligen Gehorsam leisten.
Nachdem aber die Gläubigen in diesem Leben nicht vollkömmlich, ganz und gar, compIetive vel consummative, verneürt werden; denn obwohl ihre Sünde durch den vollkommenen Gehorsam Christi bedeckt [ist], daß sie den Gläubigen zur Verdammnis nicht zugerechnet wird, auch durch den Heiligen Geist die Abtötung des alten Adams und die Verneurung im Geist ihres Gemüts angefangen [ist] so hängt ihnen doch noch immer der alte Adam in ihrer Natur und allen desselben innerlichen und äußerlichen Kräften an; 8] davon der Apostel geschrieben Röm. 7: „Ich weiß, das in mir, das ist, in meinem Fleisch, wohnet nichts Gutes.“ Und abermals: „Ich weiß nicht, was ich tü; denn ich tü nicht, was ich will, sondern das ich hasse, das tü ich.“ Item: „Ich sehe ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstrebet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz.“ Item: „Das Fleisch gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch; dieselbigen sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollet.“
Darum so bedürfen in diesem Leben die rechtgläubigen, auserwählten und wiedergebornen Kinder Gottes von wegen solcher Gelüste des Fleisches nicht allein des Gesetzes täglicher Lehre und Vermahnung, Warnung und Dräuung, sondern auch oftermals der Strafen, damit sie aufgemuntert [werden] und dem Geist Gottes folgen, wie geschrieben steht Ps. 119: „Es ist mir gut, Her, daß du mich demütigest, auf daß ich deine Rechte lerne.“ Und abermals, 1 Kor. 9: „Ich betäube meinen Leib und zähme ihn, daß ich nicht den andern predige und selbst verwerflich werde.“ Und abermals, Hebr. 12: „Seid ihr ohne Züchtigung, welcher sie alle sind teilhaftig worden, so seid ihr Bastarde und nicht Kinder,“ wie D. Luther solches mit mehr Worten in der Kirchenpostille, im Sommerteil, über die Epistel am 19. Sonntag nach Trinitatis ausführlich erklärt hat.
So ist auch die Lehre des Gesetzes in und bei den guten Werken der Gläubigen darum vonnöten: denn sonst kann ihm [kann sich] der Mensch gar leicht einbilden, daß sein Werk und Leben ganz rein und vollkommen sei. Aber das Gesetz Gottes schreibt den Gläubigen die guten Werke also vor, das es zugleich wie in einem Spiegel zeigt und weist, das sie in uns in diesem Leben noch unvollkommen und unrein seien, daß wir mit dem lieben Paulo sagen müssen: „Wenn ich mir gleich nichts bewußt bin, so bin ich darum nicht gerechtfertiget.“ Also, da Paulus die Neugebornen zu guten Werken vermahnt, hält er ihnen ausdrücklich vor die zehn Gebote, Röm. 13; und daß seine guten Werke unvollkommen und unrein seien, erkennt er aus dem Gesetz, Röm. 7; und David spricht Ps. 119: viam mandatorum tuorum cucurri, „ich wandle auf dem Wege deiner Gebote“; aber „gehe mit deinem Knecht nicht ins Gericht, denn sonst wird kein Lebendiger vor dir gerecht sein“, Ps. 143.
Man kann sich doch zurecht fragen und das erst recht bei diesem Thema, warum man sich sich überhaupt mit Luther herumschlagen soll. Luther ist vor beinahe 500 Jahren gestorben, Jesus aber lebt. Luther war alles andere als ein Heiliger. Da der Threadersteller ihn fast so darstellte, habe ich die obigen Fakten über Luther erwähnt, aus keinem anderen Grund also. Andere Personen, die sich näher mit Luther befasst haben, wissen das freilich schon.
Wer sich mit dem Thema Heiligung und Vollkommenheit befassen will, der sollte diejenigen befragen, die diese in großer Näherung erreicht haben und nicht andere. Die können am ehesten Antworten geben und etliche habe ich hier auch genannt.
Ach kommen Sie. Sie wissen doch, dass der Schreiber des Beitrags Luther erwähnt, weil er ihn gegen die Lutherische Kirche ausspielen will, in bester pietistischer Propaganda-Übung. Nicht, weil er ein Vorbild sei, sondern um zu zeigen, wie verkommen die Kirche sei.
Allerdings kann man Luther natürlich genauso wie jeden anderen Christen zu seiner Sicht zu Vollkommenheit fragen, denn wenn man nur einseitig fragt (wie Sie vorschlagen), wird man nur einseitige Antworten erhalten. Man muss dann aber die Leute auch genau anschauen und nicht Halbwahrheiten verbreiten, wie der Autor tut.
Das Problem aller Volkskirchen ist ja das sie notwendig oberflächlich sein müssen, da sie ja nur eine EINLADUNG zum Glauben als solche aussprechen können. Wer den Glauben annimmt, und in ihm wachsen will, kann deshalb naturgemäß in ihnen keine Nahrung finden. So erklärt sich ja auch die Entstehung des Pietismus. Heute aber haben selbst Freikirchen das gleiche Problem. Es geht in der Hauptsache immer nur Einladung zum Glauben und um Glaubensappelle. Man vergleiche eine solche Struktur mit einer Schule, Da erfolgt die Aufforderung die Schule zu besuchen. Da man aber immer neue Schüler hinzukommen., entscheidet man sich nur das ABC zu lehren…
Zum Glück ist man da klüger als alle Kirchenverantwortlichen. Da weiß man, dass mehrere Klassen nötig sind, um zur Reife zu kommen.
A) es stimmt nicht, dass es keine vertiefenden Angebote in Kirchen gibt.
B) Glaube ist auch kein Schulstoff, den ich mit einer jährlichen Wissensprüfung abhake, um zur nächsten Stufe zu gelangen.
Es kommt darauf an, dass den Leuten klar gemacht wird, dass Glaube zur Reife führen muss. Dann müssten Menschen da sein, die Menschen auf diesem Weg begleiten können, da sie vorangegangen sind.
Glaube ist aber auch eine Art Schulstoff. Denn es gibt innere Gesetzmäßigkeiten, die gelehrt werden können. Glaube fußt auf einem Weltbild, das konträr zum herrschenden materialistischen Weltbild ist. Da könnte einiges gelehrt werden, wie der Kosmos und der Mensch aus dem Geist entstanden sind. Man könnte die Stationen nach dem Tod, die die Seele durchmacht, aufzeigen. Also, es gäbe viel zu tun…
https://manfredreichelt.wordpress.com/2016/02/13/zweierlei-christen/
Ihr gnostisches Wollen wird von Kirchen zurecht nicht realisiert. Zu allen anderen Dingen – lernen über und im Glauben – gibt es überall Möglichkeiten und Angebote. Die sind vielleicht im einzelnen nicht immer perfekt, aber grundsätzlich existent.
Ja, das ist die übliche Masche, derer, die nichts zu bieten haben: Andere als Gnostiker zu diffamieren. Dabei ist nicht nur das A.T., sondern auch das N.T. voll mit Stellen, die uns zur Erkenntnis auffordern.
Kein Wunder, dass sich die Menschen von den Kirchen abwenden!
@Rückfrager
Manfred Reichelt nimmt den Mund sehr voll, wenn er behauptet ALLE Geheimnisse Gottes erklären zu können.
Auch nach meinem Urteil ist das nur eine moderne Form der Gnosis – nichts weiter.
@ Augustin Vesper
Wo bitte habe ich geschrieben, dass ich ALLE Geheimnisse Gottes erklären könne?
Schön, dass man immer ein Kästchen bereit hat, in das man alles das stecken kann, was einem missfällt, nicht wahr? So kann man sich gut gegen Gottes Wort in heutiger Zeit absichern.
In 1Kor 3,16 heißt es: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Der Geist ist aber LEBENDIG und nicht ein USB-Stick, der nur wiedergeben kann, was bereits in der Bibel steht. Sondern er gibt alle Infos, die auf dem persönlichen Weg der Rückkehr zu Gott notwendig sind, damit der Glaube nicht an den Zweifeln Schiffbruch erleidet, sondern immer stärker und strahlender wird. Er gibt aber auch das, was in der heutigen Zeit nötig ist, damit man nicht länger dem Antichristen und den zahlreichen Verführungen selbsternannter Bibelausleger erliegt.
Am 3.3.2018 haben Sie, Manfred Reichelt mir wörtlich folgendes geschrieben:
„Wer aus Gott lebt kann ALLE Geheimnisse Gottes ergründen. Gott hält vor uns nichts zurück.“
Das klingt aber ganz anders als das, was Sie über mich schrieben. Zu dieser Aussage kann ich stehen. Es gibt prinzipiell keine Erkenntnisgrenzen. „denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes.“ (1 ko 10,2b).
„Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ (Rö 8,9)
Die Dürftigkeit gegenwärtiger Theologie, christlicher Bücher und Predigten hat deshalb sehr unrühmliche Gründe.
Nö, so ist’s eben nicht, wie Sie hier so großspurig behaupten.
Selbst der vor Gott gerecht lebende Hiob, konnte AUS SICH HERAUS eben nicht Gottes Geheimnisse ergründen.
Nur was Gott uns von SICH aus offenbaren will, das können wir erkennen – und zwar auch nur bis zu den von Gott auch in solchem Fall gesetzten Grenzen.
Gott ist ein persönlicher in 3 Personen existierender Gott mit eigenem autonomen Willen, den weder Sie, Manfred Reichelt, noch ich noch sonstwer auf der Welt irgendwie beeinflussen oder gar zwingen könnten.
Und wenn Sie noch so gottgefällig zu leben und „Christi Geist zu haben“ behaupten.
Das ist nach meinem Urteil nur Hybris.
Lieber Herr Vesper,
meinen Sie das man ihr „Argument“, das jeglicher Logik entbehrt ernst nehmen könnte? Außerdem hat man den Eindruck, dass manche Menschen nicht lesen können: Die erwähnten Bibelstellen zeigen, wodurch man Gottes Geheimnisse erkennen kann.
Aber Ihr Post ist leider symptomatisch für die Verfahrenheit in Glaubensdingen. Oberflächlichkeit, keine Erkenntnis der Wahrheit und trotzdem dringt man darauf, dass einem selbst geglaubt wird.
Das war übrigens auf Wolfram Wobig’s Thread vom 2.3.18:
„Das Herz des Evangeliums“
Ich setze darauf, dass der nüchterne und zugleich kritische Christ, der nach Gottes Wort lebt, eben durch die Gnade des Herrn erkennen kann, wem er trauen kann und wem eben nicht.
Ich jedenfalls machte hier keine Werbung für einen eigenen Blog, auf dem einzig die wahre Bibel Auslegung zu finden sei, wie Manfred Reichelt es wiederholt tut, noch behauptete ich großspurig, alle Geheimnisse Gottes erkennen zu können.
@Augustin Vesper
Wahrheit ist nicht etwas, nach dem die Menschen Schlangestehen, insofern ist sie selten anzutreffen. Da sollte man doch froh sein über deren Vorhandensein, wo es auch sei. Solange ich Konstruktives beizutragen habe und Wahrheit keine Lobby hat, ist es positiv auf meinen Blog aufmerksam zu machen. Biblipedia macht ja nichts anderes. Die haben sogar eine Pressemitteilung verfasst. Das ist wohl dann ihrer Meinung nach nicht verwerflich? – Sie messen mit zweierlei Maß!
Wenn wir so wenig von Gott und den göttlichen Dingen wissen, dann liegt das EINZIG an unserer Sünde. Oder weshalb sollte man meinen, dass Gott – jetzt wenn man es braucht – einem etwas vorenthält, dass er einem nach dem Tod großzügig geben sollte? Was ist das für eine Verquertheit!
@Manfred Reichelt
Da widerspreche ich Ihnen:
Wahrheit wird an sich von den Menschen hochgeschätzt.
Selbstverständlich möchten wir ernstgenommen werden und eben wahrhaftige Antworten auf unsere Fragen und Probleme erhalten, statt belogen und übers Ohr gehauen zu werden.
Hier bei Biblipedia wird nach meinem Eindruck „mit offenem Visier“ gearbeitet und argumentiert – sowohl von den Verfassern der Beiträge als auch von den meisten Kommentatoren derselben.
Sie allerdings gehören nicht dazu, ergehen sich meist in schwammigen Allgemeinplätzen oder greifen polemisch an und verweisen wiederholt quasi lockend auf Ihren Blog, auf welchem angeblich und ausschließlich die Wahrheit über Gott und seine Geheimnisse zu finden sei.
Nach meinem Urteil ein höchst unseres Vorgehen, statt sich die Mühe zu machen, argumentativ und allgemeinverständlich hier als Gast im Forum von Biblipedia zu kommentieren und zu diskutieren.
Im letzten Satz meines Postings sollte es statt „unseres Vorgehen“ korrekt „unseriöses Vorgehen“ heißen.
Lieber Augustin Vesper,
natürlich will niemand angelogen werden. Das heißt aber trotzdem nicht, dass man die Wahrheit liebt. Die Wahrheit setzt ein selbstloses Interesse voraus. Das bringen die meisten Menschen erst einmal gar nicht mit. Wahrheit zu lieben bedeutet, ich will wissen, wie etwas wirklich beschaffen ist. Da gibt man sich nicht mit Meinungen zufrieden. Würden Christen die Wahrheit lieben, hätten wir nicht so viele Abspaltungen, sondern wirkliche Klarheiten, wie das in Wissenschaft und Philosophie der Fall ist.
Zum besseren Verständnis verweise ich nochmals auf meinen Blog, denn auf keinem anderen mir bekannten christlichen Blog können Sie lesen, wie es sich mit der Wahrheit verhält:
https://manfredreichelt.wordpress.com/2017/07/04/der-hl-geist-und-die-wahrheit/
Wie können Menschen des Hl. Geistes teilhaftig werden?
Was ist die Voraussetzung dafür?
Die Antwort gibt der HERR selbst in Joh, Kap. 14 und 15 – insbesondere in Joh 14, 23:
„Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und WIR werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“
Wo aber GOTTVATER und GOTTSOHN sind, da ist eben auch der HL. GEIST!
Voraussetzung für das Kommen GOTTES und damit des HL. GEISTES ist also das persönliche Festhalten am Wort des HERRN:
Das Halten des Doppelgebotes der Gottes- und der Nächstenliebe.
Gott ist jedenfalls völlig souverän bzgl. des Zeitpunkts und der Dauer Seines Besuches. Wir kennen weder Tag noch Stunde.
Der HERR spricht im nächtlichen Gespräch mit Nikodemus recht geheimnisvoll vom Wirken des Hl. Geistes und vergleicht seine Souveränität in Joh 3,8 mit dem [damals] geheimnisvollen Wind, der weht, wo er will und dessen Brausen man zwar hört, ohne jedoch zu wissen, woher er kommt und wohin er geht.
Dieses Wort drückt die durch nichts und niemanden zu zwingende oder zu bestimmende absolute Souveränität der göttlichen Person des Hl. Geistes aus.
Ich zitiere A.W. Tozer aus meinem Blog (damit Sie ihn nicht lesen müssen):
„Obwohl meine geistlichen Sympathien ganz auf der Seite des orthodoxen christlichen Glaubens stehen, muss ich dennoch bemerken, dass der Evangelikalismus, wie er im letzten halben Jahrhundert verfochten und gelehrt worden ist, die Tendenz hat, kritischgeistige Fähigkeiten zu paralysieren und konkretes Denken zu verhindern. Moderne Evangeliumschristen sind Papageien, keine Adler, und anstatt auf und ab zu segeln, um die grenzenlose Weite des Himmelreichs Gottes zu erforschen, sind sie damit zufrieden, auf ihren vertrauten Ästen zu sitzen und mit Fistelstimmen religiöse Worte und Phrasen nachzuplappem, deren Bedeutung sie kaum verstehen.
Die Christen dieser Generation müssen selbst hören und sehen, wenn sie der religiösen Stumpfsinnigkeit entfliehen wollen. Abgenutzte Schlagworte können sie nicht retten.Wichtige Gedanken werden in Worten ausgedrückt, doch ist es eine der Tragödien im Leben, dass Worte selbst dann noch widerhallen, wenn ihre Bedeutung schon lange verblasst ist. Das führt zu dem Ergebnis, dass gedankenlose Männer und Frauen glauben, die Realität gepachtet zu haben, nur weil sie sich der Worte noch bedienen. Genau an diesem Punkt befinden wir uns heute.“
„Tatsächlich ist die gesamte evangelikale Welt im Großen und Ganzen einem gesunden Christentum eher hinderlich. Ich denke dabei nicht an den Modernismus. Ich meine damit eher die bibelgläubigen Massen, die Rechtgläubigkeit für sich beanspruchen.
Wir müssen der Wahrheit ins Angesicht blicken: Der geistliche Zustand unter uns in seiner Gesamtheit ist niedrig.”
Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen, außer, dass Gott dieser Zustand nicht gefallen kann und leider noch große Teile der Evangelikalen dieser Sünde fröhnen.
Sie zitieren Pastor A.W.Tozer, der evangelikale Christen mit Papageien vergleicht, die (Bibel-)Worte angeblich geistlos nachplappern, ohne sie und deren Sinn wirklich zu verstehen.
Ich an Ihrer Stelle wäre da sehr vorsichtig mit solch einem die anderen Christen richtenden Urteil; das könnte sich dereinst gegen Sie selbst wenden: (Mt7,1ff)!
Zu dem bildlichen Papageienvergleich:
Ich lernte vor einigen Jahren eine Frau kennen, die behinderte Papageien artgerecht hielt und pflegte und ich habe von ihr vieles über die Eigenart und Lebensweise dieser Tiere erfahren. Ich sehe diese Tiere seitdem mit anderen verständnisvolle ren Augen als früher an. Keinesfalls ist einem Papagei damit gedient, wenn man seine Lebensweise mit der eines Adlers vergleicht, sie beleidigend abqualifiziert oder gar den Papagei zum Adler umzuerziehen versucht. (Siehe hierzu auch die lehrreiche Parabel „Die Probleme der Welt löse“ auf dem Blog des Bibel Kreises München).
Ich habe Vertrauen darauf, dass Gott selbst ähnlich barmherzig und verständnisvoll auf die Christenmenschen in deren Bemühen um ein gottgefälliges Leben schaut, wie es meine o.g. Bekannte voll Fürsorge für ihre Vögel tat.
Wohingegen Sie selbst, Manfred Reichelt, sich einmal mehr selbstherrlich und selbstgerecht zum Richter über Ihre christlichen Mitmenschen aufschwingen.
Wenn es um Wahrheit geht, so gilt eines: Jesus ist Weg, Wahrheit und Leben (Joh.14,6). Es gibt aber Abstufungen in der Erkenntnis und Innewohnung des Herrn im Menschen. Das geht von Anfängen bis zu einer Fülle. Wie sich gezeigt hat, sind die Unterschiede zwischen weit vorangeschrittenen Christen verschiedener Denominationen längst nicht mehr so groß wie bei den weniger fortgeschrittenen. Die Lehre mag unterschiedlich sein, aber das Zentrum Jesus Christus ist für die Betreffenden immer das gleiche.
Im Grunde hat ja jeder Christ den heiligen Geist schon bei seiner Bekehrung bekommen, denn ohne diesen gibt es gar keine Bekehrung. Nur ist der heilige Geist nicht ohne Weiteres so einfach für uns verfügbar oder anders gesagt, er ist verfügbarer da, wo Menschen sich vermehrt Christus hingeben. Dabei wird ein Mensch nicht nur selber deutlich verwandelt, sondern bekommt auch Gaben vom Herrn durch eben denselben hlg. Geist. Wir haben ja Zeugnisse und Zeugen davon aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, also noch nicht so lange her. Leider sind die Evangelikalen und ähnliche hierfür selten aufgeschlossen, zumal diese Zeugen aus der katholischen Richtung kommen und sich bei denen Dinge ereignet haben, die nicht oder wenigstens nicht unmittelbar oder gar nur versteckt in der heiligen Schrift stehen, sodaß man manches gar nicht so ohne Weiteres verstehen kann, selbst wenn in der Schrift einiges davon angedeutet ist. Man darf eben als Christ nicht immer nur seine eigenen Maßstäbe und unvollkommenen Erkenntnisse zum Maßstab aller Christen machen. Das weiß man ja schon bei anderen Themen, die nicht so sehr umstritten sind. Nehmen wir mal nur die einen Christen, die wie man sagt sehr gesetztlich sind und dazu die anderen, die eher liberaler sind. Was aber ist hier die richtige Haltung, die derer, die Jesus oft nur als Kumpel sehen oder die, die ihn ernster nehmen, vielleicht aber manchmal doch zu eng (meint in dem Fall engstirnig) sind. Richtig ist auf jeden Fall aber die innige Liebe zu Jesus, die sich in ihn einfühlen und sogar mit ihm mitleiden kann. Das aber verstehen auch nicht alle. Freilich leidet Jesus im Himmel nicht mehr wie er am Kreuz gelitten hat, das ist wahr und doch tut die Sünde der Menschen ihm weiterhin weh, auf eine andere Art eben.
@Manfred Reichelt,
Von welcher Wahrheit reden sie eigentlich, sie beschreiben sie zwar, z.B. mit Äpfel und Birnen in ihrem Blog, aber sie tun was alle Ahnungslose machen, sie nehmen hier ein bischen, und davon ein bischen (Psychologie, Wissenschaft usw.)und das wollen sie den Menschen dann als Wahrheit verkaufen,das geschieht schon, solange sich die Erde dreht, nichts neues, Manfred Reichelt, das durschaut jeder in 5 Minuten.
Die altbegehrte Frage; was ist Wahrheit, nur einer erhebt den Anspruch, die Wahrheit zu sein; JESUS CHRISTUS selbst.
Wenn sie meinen , sie könnten dieser Wahrheit, noch ihre zusammengeglaubten Wahrheiten dazusetzen, dann haben sie ein gewaltiges Problem, das ist nämlich die Taktik des Lügenvaters, da sind sie dann einem
Irrtum aufgesessen.
Noch mal ganz konkret: Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir.
Und auch ihr werdet meine Zeugen sein, denn ihr seid von Anfang bei mir gewesen. Johannes 15,26 27.
„Von welcher Wahrheit reden sie eigentlich“ – Die Wahrheit, von der Jesus sprach, die frei macht (Jo 8,32), und die nur durch Heilgung zu erlangen ist. Sind Sie frei? Niemand wird den Wahrheiten widersprechen, die auf meinem Blog zu finden sind, der wirklich auf dem Weg der Heiligung fortschreitet.
@ Manfred Reichelt,
Wenn euch der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei. Johannes 8,36
Wer ihren Wahrheiten nicht wiederspricht, der wird auch nicht frei werden.
Denn Gottes Zorn vom Himmel wird offenbart über alles gottlose Wesen
und Ungerechtigkeit der Menschen, die DIE WAHRHEIT IN UNGERECHTIGKEIT
GEFANGENHALTEN. Römer 1,18
Sie wußten, daß ein Gott ist, und haben ihn nicht gepriesen als einen
Gott noch ihm gedankt, sondern haben ihre Gedanken dem Nichtigen
zugewandt,und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.
Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden Römer 1,21, 22.
Ich habe Sie konkret als Person gefragt, ob SIE frei sind? Da können Sie nicht mit Bibelstellen kommen. Wenn etwas auf meinem Einkaufszettel steht, aber es ist nichts im Kühlschrank, dann nutzt mir das überhaupt nichts.
Also bitte mal den Verstand einschalten!
@ Manfred Reichelt,
Da könnte ich ihnen nicht mit Bibelstellen kommen, doch Herr Reichelt, das kann ich, denn ich bezeuge damit gleichzeitig die Wahrheit an die ich glaube.
Sie berufen sich gerne auf Bibelverse, die sie zu ihrer eigenen Untermauerung BENUTZEN, mit echtem Glauben hat das nichts zu tun.
Auch glauben sie nicht an die Worte der Bibel selbst, denn das bezeugt sich nicht in ihren Argumentationen. Sie suchen darin den Vorteil für sich, damit sie besser in ihre (Irr) Lehre überleiten können.
Mich interessiert auch nicht was Sie „glauben“. Glauben kann man an alles Mögliche. Also, wie ERFAHREN Sie die Freiheit, oder ist Sie für Sie doch nur ein leeres Wort?
@ Manfred Reichelt,
FREIHEIT und GLAUBE, das eine kann das andere nicht ausschließen.
Also, ohne Glaube, keine Freiheit, und keine Freiheit ohne Glaube.
Ich erfahre Freiheit ,weil ich mich an Gottes Wort binde.
Ich bin frei,weil ich mein Leben nicht mehr nach dem Lauf der Welt gestalten muß. Dadurch ERFAHRE ich täglich die FREIHEIT mich dafür bei Gott zu bedanken
(und das macht mich unendlich glücklich) und den Frieden zu spüren, den ich nicht haben könnte, wenn ich mich nicht an Jesus gebunden hätte.
ER IST DER FRIEDEFÜRST.
Frei zu Leben, weil Jesus mich dazu befreit hat, das sind unzählige ERFAHRUNGEN die ich immer wieder gemacht habe.