278

Ich bekomme das mit der Kreuzigung und der Sündenvergebung einfach nicht auf die Reihe… Wieso musste Jesus, der doch menschgewordener Gott war, diesen grausamen Tod hinnehmen? Was hat denn dieser Tod mit all unseren vergangenen und zukünftigen Sünden zu tun? Warum musste denn Gott sich vor SICH SELBST rechtfertigen und opfern? Warum dieses blutige Opfer für sich selbst?

Danke auch für diese gute Frage! Kern des Ganzen ist Gottes Wesen: Einerseits ist er die Liebe selbst, andererseits aber auch maximal heilig und maximal gerecht. Das heißt also: Da Gott die Liebe in Person ist, ist es sein zentrales Ziel, dass wir in der Ewigkeit bei ihm sind (Himmel). Seine absolute Heiligkeit und Gerechtigkeit verlangt jedoch, dass Fehlverhalten bestraft wird – und da kein Mensch den heiligen und gerechten Maßstäben Gottes gerecht werden kann, zieht das (leider aber logischerweise) die Verdammnis mit sich (Hölle).

Gott steht, wie wir sehen, sozusagen vor einer Art „Dilemma“. Seine Liebe verlangt nach Errettung, seine Heiligkeit und Gerechtigkeit nach Verdammung. Gott löst dieses Problem nun so, dass er sowohl errettet als auch verdammt – aber verdammt werden nicht wir, sondern er nimmt unsere Schuld freiwillig auf sich selbst. Aus Liebe zu uns. In Jesus am Kreuz. Verdient haben wir das nicht, deshalb sprechen Christen ja auch so oft und richtigerweise von unverdienter Gnade.

Ich hoffe, die Kreuzigung & Sündenvergebung wird nun etwas klarer? Wenn nicht, haken Sie gerne weiterhin so gut und kritisch nach.

Dieser Blog-Beitrag von Stephan Lange erschien zuerst auf mitdenkend.de . Lies hier den Original-Artikel "278".

30 thoughts on “278

  1. Frage dazu: Jesus nimmt doch unsere Schuld auf sich (unserer Schuldbrief ist ans Kreuz geheftet). Deswegen muss er sterben, weil der Tod der Sünde Sold ist, die automatische Folge für Gesetzesübertreter. Er wird von Gott-Vater formal genauso behandelt, als ob er selbst unsere Sünden getan hätte.

    Wie bekommt Jesus unsere Schuld eigentlich wieder los?

    1. wie bekommt Jesus unsere Schuld eigentlich wieder los?
      die Sünde ist vernichtet durch den Tod, was tot ist, ,lebt nicht mehr!“
      die Auferstehung Jesus bringt das neue Leben, das alte ist vergangen (existiert nicht mehr),

      1. Dann könnte ich das ja genauso machen: Ich habe Sünde, die mir zugerechnet werden muss. Damit und deswegen gehe ich in den Tod. Der Tod vernichtet die Sünde und ich werde daraufhin wieder aus dem Tod rausgelassen und kann auferstehen.

        1. Nur mit dem Unterschied, dass es bei Dir mit der Wiederauferstehung nicht klappen würde. Es fehlt Dir an der Einsicht, dass der Tod wohlverdient ist, es fehlt daran, dass Du Jesus Deine Schuld tragen läßt. Mit Spitzfindigkeiten alleine schafft man den Weg zum Vater nicht.
          Der Unterschied zwischen Jesus und Dir ist, dass er Mensch und Gott war/ist, Du jedoch nur Memsch. Damit war ihm die Auferstehung sicher, Dir jedoch nicht.

    2. Lieber toblog,

      sehen wir uns doch einfach einmal an, was Sünde ist, nämlich Fehlverhalten. Und nun denken Sie einfach mal an Ihre Schulzeit zurück. Wie konnte man da seine Schulnoten verbessern? – Richtig, indem man etwas lernte.
      Wenn Jesus mit unserer Unwissenheit und damit mit den Folgen unseres Fehlverhaltens Eins wurde, dann war das nur ein vorübergehendes Eintauchen in unsere Unwissenheit. Das Wissen wurde dann sofort wiedererlangt. Und wenn man das Wissen mit der Sonne vergleicht: Wenn Sie zu leuchten beginnt, schwindet die Nacht. Die Nacht hat keine Substanz, genauso wenig wie die Sünde.

  2. Jesus war immer auch Gott und nicht nur Mensch. Ja, OK. War ihm deswegen die Auferstehung sicher?

    Hebr. 5,7: Und er hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starken Geschrei und Tränen geopfert dem, der ihm von den Tode konnte aushelfen; und er ist auch erhört, darum dass er Gott in Ehren hielt.

    1. Nein, die Auferstehung war ihm nicht sicher, Jesus hat auch im Garten Gethsemane gerungen, er wußte was auf ihn zukommt, und er war auch Mensch, mit den Ängsten eines Menschen, er war gehorsam bis zum Tod, und sagte: nicht wie ich will, Vater, sondern wie du willst.
      Hier zeigt sich diese unfassbar große Liebe, Jesus hatte immer die Freiheit das ganze abzubrechen, er tat es freiwillig, darum ist er auch auferstanden.
      Ohne diesen Gehorsam, wäre die Welt für immer verloren, ohne jegliche Hoffnung.

        1. @Rolf,
          Wenn alles schon sicher ist, wäre der Gehorsam ja überflüssig, für Jesus war klar, das er den Weg bis zum Ende geht, darum ist er ja in die Welt gekommen, darum konnte er auch den Jüngern sagen; das er am dritten Tag auferstehen wird.
          Und doch bin ich der Meinung, das jeder der einen freien Willen hat, sich Für od. Dagegen entscheiden kann, also dann nicht vorhersehbar.
          Adam war Gott ungehorsam und brachte das Elend in die Welt, Jesus hat gerungen, und den Gehorsam gegen Gott wieder aufgerichtet (freiwillig)

        2. lieber Rolf,
          ich muß noch mal nachhaken, denn ich will hier nichts falsches sagen,
          also ich habe gesagt: Nein, die Auferstehung ist ihm nicht sicher.
          ich hatte mir das so gedacht: in seiner Weisheit hat Gott von Anbeginn der Welt seine Pläne, die von seiner Liebe getragen sind, schon fertig. Adam war frei Gott gehorsam zu sein, hat sich dann aber gegen Gott entschieden. Jesus war auch frei, und blieb Gott gehorsam, hat er damit nicht auch alles wieder an den Anfang zurückgeführt? so wie es vor dem Sündenfall war? und der Mensch dadurch wieder in den Stand des freien Gehorsam zurückgeführt wurde?
          Wer Jesus annimmt, ist wieder frei, zum Gehorsam, zum Vater zurückzukehren.
          Weil Jesus Gott geehrt hatte, konnte Gott ihm auch vom Tode aushelfen. Adam hat Gott nicht geehrt,er hat ihn verraten, durch seinen Ungehorsam, Jesus blieb Gott treu, und ehrte ihn durch seinen Gehorsam.
          Liebe ist stärker, darum konnte Jesus den Willen des Vaters erfüllen, der Plan konnte nicht scheitern, obwohl alles freiwillig war.

      1. @Lilli
        Doch, der Auferstehung war Jesus Christus gewiss, wie Rolf sehr richtig biblisch belegt hat.
        Die Angst des Herrn im Garten Getsemanae bezog sich m.E. auf das Ihm bevorstehende unvorstellbar schmerzhafte sowohl physische aber auch seelisch-psychische Leiden bis zum Kreuzestod, welches Er als Mensch und eben auch gleichzeitig Gott in seiner ganzen Schrecklichkeit ebenfalls voraussehen konnte.
        Todesangst als solche nehme ich dagegen bei Ihm nicht an, denn Er weiß als Gott, was nach dem irdischen Tode kommt – und das ist für Ihn nicht schreckhaft (s. NTE).
        Ich schreibe das bewusst als jemand, der als gläubiger Christ selbst schon einmal fest mit seinem bevorstehenden Tod rechnen musste.

        1. @Augustin Vesper,
          Danke, das du dich nochmal um meinen Zweifel gekümmert hast, also ich hab gerade noch mal im N.T. nachgeschaut, da heißt es: Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
          Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, Philipper 2,8-9
          die Auferstehung war ihm sicher!!

  3. Ja, vor dem Kreuz, vor der Übernahme der Schuld der Welt, hätte er noch selbst abbrechen können (Legionen an Engeln rufen).

    Dann aber im Totenreich:
    Hier bin jedoch der Meinung, dass die Todesstrafe für Jesus vom Vater abgebrochen wurde. Todesstrafe für Sünder bedeutet doch eigentlich, dass man vom Totenreich nie mehr rauskommt, oder nicht?

    1. Auch wenn ich der Meinung bin, Du versuchst hier nur aufzustacheln und nicht ernsthaft zu fragen, hier eine Bibelstelle für Dich:
      1. Petr 3,18: „Denn es hat ja Christus einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.“
      Da steht nix von Strafabbruch. Da steht „getötet“ und „lebendig gemacht“.

      1. Dass in einer Bibelstelle lange nicht alles zum Gesamtverständnis ausgesagt wird, ist doch eher die Regel, als die Ausnahme.

        Ich stelle ziemlich präzise Fragen und hoffe auf möglichst präzise Antworten.

        1. @toblog,
          Dann aber im Totenreich:
          Jesus war nicht der Sünder; er trug die Sünde der Welt.
          wäre er ein Sünder wie wir, wäre er aus dem Totenreich nicht herausgekommen.

          1. Ich denke, man muss differenzieren:

            Durch die Übernahme der Schuld der Welt wurde er formal zu einem Sünder. Aber das hat seinen Charakter nicht negativ beeinflusst, hier war er vollkommen und fleckenlos.

            Bsp. Indem ich den Strafzettel wegen Übertreten des Tempolimits annehme und die Folgen trage, werde ich formal zum Tempo-Sünder und verurteilt. Dennoch werde ich dem Charakter nach nicht zu einem notorischen Raser.

  4. Gut, dann probiere ich es ernsthaft:
    Der Heilsplan Gottes ist von Anbeginn der Welt an vorgezeichnet. Das stellvertretende Sündopfer findet sich bereits bei Adam und Eva, die Felle, die sie benötigten, um Gott (genauer: Jesus) wieder unter die Augen treten zu können, stammen zwangsläufig von getöten Tieren.
    Die Entfaltung des Planes wird fortgesetzt (Passa-Lamm, Opfervorschriften) und mündet bei Jesus.
    Lohn der Sünde ist der Tod – oder aber das perfekte Sühneopfer kommt, durch Jesus. Röm 6,7: wer gestorben ist, ist frei von der Sünde. (soweit zur Frage, wie Jesus die Sünde wieder losgeworden ist).
    V9: wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt, der Tod hat keine Macht mehr über ihn.
    Auch die Auferstehung von Jesu war von Gott vorhergeplant, also das „Zeichen des Jona“.
    Problem: wer sich nicht dem Sühneopfer anschließt, wer also nicht die Erlösungstat Christi in Anspruch nimmt, hat ein echtes Problem mit seiner eigenen Auferstehung. Darum Joh 3,16: wer an Jesus glaubt, ist errettet.

    1. Ja, ich glaube auch, dass uns unsere Schuld den Tod einbringt.
      Ja, ich glaube auch, dass die Erlösung durch Jesus geplant war.
      Ja, ich glaube auch, dass die Erlösung blutiges Opfer einschloss.
      Ja, ich glaube auch, dass die Erlösung im AT vorgeschattet ist.
      Ja, ich glaube auch, dass die Sühne/Ausgleich/Hinwegnahme unserer Schuld am Kreuz ein wichtiger Teil der Erlösung ist.

      Dennoch ist es m. E. ein Sühne->Tod (Jesus) als Teil eines umfassenderen Erlösungswerks und nicht eine Tod->Sühne (Moloch).

      Erst kommt die Sühne/Hinwegnahme/Vergebung unserer Schuld und als Folge kommt Jesus in den Tod. Bei Moloch ist es umgekehrt. Hier muss man Gott durch den Tod von Kindern erst gnädig stimmen, damit er einem wieder wohlgesonnen ist.

      Auch auch in der Vorschattung macht es nicht der Tod, das Gott vergibt. Er vergibt nicht, weil die Tiere sterben (Hebr. 10,4). Und das Volk Israel konnte sich sicher sein, dass Gott ihre vergangenen Sünden vergeben hat. Die Identifikation mit den Tieren soll m. E. nur aussagen: Folge meiner Sünde ist der Tod, eigentlich müsste ich sterben und dann eben die Vorschattung, dass dann in der richtigen Erlösung ein anderer stellvertretend in Folge der Übernahme meiner Sünde stirbt – als Teil eines umfassenderen Erlösungswerks.

      1. Ich denke, wir meinen das Gleiche, aber vorsichtshalber:
        Bei Adam und Eva trat der Sündenfall ein, dann die Erkenntnis, dass sie so Gott nicht unter die Augen treten konnten, dann das stellvertretende Opfer.
        Im AT war es ähnlich, für konkrete Vergehen, deren man sich bewußt werden mußte, kamen dann die entsprechenden Opfer.
        Heute: ich sündige, ich komme zur Sündenerkenntnis / Reue, ich „benötige“ ein Stellvertreteropfer = Jesus, der „im Voraus“ das Opfer schon erbracht hat. Siehe auch Heb 10,14 und 1. Petr 3,18

        1. Ja, Jesus ist das einmalige und endgültige Opfer.

          Ich wehre mich allerdings gegen die Vorstellung, nur unsere zugerechneten Tatsünden (Schuld) seien das Problem und ihre nachhaltige Vergebung sei das hauptsächliche Erlösungswerk.

          Das Erlösungwerk verlangt aber mehr:

          1) nachhaltige Vergebung der Schuld (wie oben)
          2) Schaffung neuer Mensch ohne sündige Natur
          3) dem Ankläger den Tod aus der Hand nehmen
          4) Basis/Quelle für die Erneuerung d. Schöpfung legen

          So kam ich zu der Erkenntnis: Nicht der Tod an sich macht die Vergebung. Der Tod ist ein Feind. Sondern im ganzen Erlösungswerk von Kreuz und Auferstehung ist zweimal eine bedingslose Vergebung enthalten. Einmal für uns am Kreuz, dann für Jesus, damit ihn der Vater wieder die Fremd-Schuld der Welt erlassen und ihn auferwecken konnte. (Den systematischen Ansatz dazu habe ich auf meiner bekannten Seite dargelegt und biblisch begründet.)

    2. @Stephan
      Ich verstehe Röm6,7 im Zusammenhang mit dem darum herum Gesagten so, dass man nach dem irdisch-leiblichen Tod nicht mehr sündigen kann.
      Aber die vorher begangenen Sünden nimmt man ins Jenseits erst einmal mit zum Gericht.

      1. Hallo Augustin,
        es ging Toblog ja zuerst um die Frage, wie Jesus die Sünden los geworden ist. Da sehe ich Röm 6,7 und auch Vers 10.
        Jetzt zu den Menschen (um die es ja in Röm 6 geht), da kann es jetzt sein, dass evangelisches und katholisches Verständnis von Röm 6 auseinander fallen 😉
        Röm 6,2: wir sind durch Jesus bereits der Sünde abgestorben. Daher kann uns diese nicht mehr zugerechnet werden. V6: unser alter Mensch ist samt Jesus gekreuzigt (also schon gestorben mitsamt seinen Sünden), daher dienen wir im weiteren Leben nicht mehr der Sünde. Wir sind also „virtuell“ schon gestorben (V7).
        Wir haben auch schon die Zusage zum ewigen Leben, wir werden also mit ihm auferstehen (V8). V11 interpretiere ich dahingehend, dass das Gesagte nur für Nachfolger Jesu gilt, ab V12 werden wir zu adäquater Nachfolge aufgefordert, V14 betont nochmal, dass die Sünde nicht über uns herrschen kann.
        Prinzipiell bezieht sich nach meinem Verständnis Röm 6 primär auf das Thema, wie das mit der Sündenvergebung sich verhält, und was wir aus Jesu Kreuzigung und Auferstehung für uns ableiten können. Es ist sicherlich nicht das leichteste Kapitel, bzw. der Römerbrief insgesamt sehr schwierig auszulegen.
        Also Kurzzusammenfassung: wenn wir Jesus zum Herrn haben, dann sind unsere Sünden bereits vergeben, die Sünde herrscht nicht mehr über uns, künftige Sünden auch nicht und diese sollen wir vermeiden. Wir sind frei (V18), nicht mehr unter der Knechtschaft der Sünde (auch der alten nicht mehr), sondern wir sind Knechte der Gerechtigkeit = Jesus.

        Nun zum Gericht: Nein, wir kommen nicht mehr ins Gericht. Ich glaube an die Auferweckung der Gemeinde und die Entrückung vor der großen Drangsal (andere sehen den Termin 3.5 Jahre später oder sogar nach den 7 Jahren, aber da mache ich kein Dogma draus 😉 ), da ist kein Platz für das Gericht (Ausnahme: Preisgericht). Wir dürfen ja auch Heilsgewissheit haben. In das Gericht kommen nur diejenigen, die bis zum Schluß ihres Lebens Jesus nicht als Herrn angenommen haben.

        Mir ist klar, dass das mit der katholischen Lehre kollidiert, ein Thema wie Fegefeuer gibt es bei mir nicht, und z.B. Heb 10,17 (auch die Verse drumherum sind interessant) gibt uns die Heilsgewissheit, passt aber auch sinngemäß gut zu Teilen von Röm 6.
        Heb 10, 12 Dieser aber hat ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immer gesetzt zur Rechten Gottes. 13 Fortan wartet er, bis seine Feinde hingelegt sind als Schemel seiner Füße. 14 Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht. 15 Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt hat: 16 „Dies ist der Bund, den ich für sie errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr, ich werde meine Gesetze in ihre Herzen geben und sie auch in ihren Sinn schreiben“; 17 und: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.“ 18 Wo aber Vergebung dieser Sünden ist, gibt es kein Opfer für Sünde mehr.

        So als Randnotiz: Heb 10,14 bedingt m.E. auch ein anderes Abendmahlverständnis als die Transsubstantion der katholischen Kirche.

        Das ist jetzt aber nur meine Auslegung (aus der Erinnerung, habe mich zu lange schon nicht mehr mit dem Römerbrief beschäftigt), das können gute Bibelkenner sicherlich erheblich nachvollziehbarer und genauer auslegen.

        1. @Stephan
          In der Tat sehe ich das anders als Sie mit dem Loswerden/Vergeben der Sünden:
          Bedenken Sie bitte Joh 20,19-23:
          Darin beauftragt der auferstandene und eben durch diese einmalige Auferstehung endgültig als der Sohn Gottes erwiesene Herr die Jünger durch anhauchende Übertragung des Heiligen Geistes künftig wie Er selbst Sünden zu vergeben.
          Was leicht und oft übersehen wird, ist der 2. Teil von Joh20,23: „…wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“
          Also ist Sündenvergebung kein Automatismus sondern stets Gnade!
          Hinsichtlich des Gerichts verstehe ich übrigens die Selbstaussage Jesu über sich in Joh 14,6 universell für JEDEN Menschen nach seinem irdischen Tod geltend: D.h. jeder Mensch, egal was er vordem für eine Religion oder Weltanschauung hatte, kommt nach dem irdischen Tod nicht an Jesus Christus vorbei sondern kommt nur und ausschließlich durch Ihn zum Vater (Gott). Das ist nichts anderes als eben das jenseitige Gericht.
          Die eindrucksvollen Berichte von Nahtoderfahrenen, die oftmals in gerade diesem Zustand zu der Erkenntnis gelangen, dass es einzig und allein auf die im irdischen Leben ausgeübte Liebe und die darin erworbene Erkenntnis ankommt und von denen viele ein sog. Lichtwesen von unbeschreiblicher Heiligkeit sahen, dem sie sich aber nur näherten, und dann ins irdische Leben umkehrten.
          Für mich ist das Jesus Christus, in dem das jenseitige Gericht stattfindet.

  5. Sorry, das überzeugt mich überhaupt nicht.
    1.) Der tragische Gott, der sich im Netz seiner eigenen Widersprüchlichkeiten verstrickt, erinnert mich eher an Wodan als an JHWH.
    2.) Ich kann nicht sehen, dass es „gerecht“ sein soll, statt den Schuldigen dann eben einen Unschuldigen zu henken, und sei es auch der eigene Sohn. Und wenn Sie jetzt antworten: „Es musste eben Blut fließen wegen der Sünde der Menschen, egal wessen Blut“, frage ich zurück: „Für wen, bitte schön? Unterliegt Gott dann einem (reichlich kruden und sadistischen) Gesetz, das mächtiger ist als er selbst?“
    Nein, was Sie hier konstruieren ist die Fortsetzung einer paganen Blutreligion. Wenn Sie so denken, könnten Sie ebenso Stiere oder Katzen morden, um mit deren Blut Schuld vor Ihrem „Gott“ zu sühnen.

    1. @Margita
      Es kommt darauf an wie man das Wort „gerecht“ versteht.
      -Erstmal ist es ungerecht wenn ein Unschuldiger bestraft wird, es wäre gerecht, wenn Sie für Ihre Sünde direkt bestraft würden und ich.
      – In Anbetracht der Härte der Strafe und der Unausweichlichkeit der Konsequenzen – an dem Tage, an dem du sündigst, musst du sterben – ist die gerechte Strafe stahlknüppelhart aber die wahre Konsequenz.
      – Nun ist es Mitleid und Liebe, dass Gott einen Ausweg anbietet. Aber wieso seinen Sohn? Wieso vergibt er nicht einfach so? Mit einer Handbewegung….
      Interessant dass Gott Abraham mal ausgetestet hat, ob er, Abraham, bereit wäre seinen Sohn, sein Liebstes, den Sohn der Verheißung auf den er so lange gewartet hatte – dranzugeben. Gott wusste, dass er ebendasselbe einmal tun würde.
      – Gott könnte mit einer wegwischenden Handbewegung vergeben, aber er hat gesagt ohne Blutvergießen gibt es keine Sündenvergebung
      http://www.bibleserver.com/text/ELB/Hebräer9,22 (….auch AT) – das ist Ihnen ja alles bekannt
      -Dass der Gerechte für Ungerechte stirbt spricht von großer Barmherzigkeit und dass der Geopferte das ganze auch noch mitmacht (nicht wie der unwissende Isaak…) von großer Einsicht des Sohnes Gottes in des Vaters Barmherzigkeit. Gott ist eben so viel größer….
      – Nun wird manchmal gesagt, mit dem Tod Jesu würde Gottes Gerechtigkeit Genüge getan – damit ist eine andere Art von Gerechtigkeit gemeint, dieses Wort wird hier so benutzt, dass Gott bei Sünden nicht „alle fünfe gerade sein lassen kann.“

  6. @toblog
    Übernahme der Schuld ist etwas anderes, als die Schuld zu tragen, und mit dem Leben zu bezahlen.
    Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf das wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Jesaja 53, 5

    1. Ja, genau. Du spielst auf mein Bsp. mit dem Strafzettel ab. Wenn die Strafe nur darin besteht, dass ich X EUR zahlen und die habe, bin anschließend ja selbst wieder entschuldet. Ebenso kann ich bei einer Gefängnisstrafe den Ausgleich wieder machen, wenn ich die Zeit halt absitze.

      Aber wenn die Strafe der Schuld der Tod ist? Forever? Dann muss es einen irregulären Eingriff geben, dass ich diese Strafe wieder unbeschadet überstehe.

      Jes. 53,5 erkenne ich voll an. Die Stelle sagt aber bei weitem nicht alles über das Erlösungswerk.

      1. Der Strafzettelvergleich hinkt. Du fährst zu schnell, und damit bist Du ein Raser und den Führerschein los. Für immer. Keine Strafzahlung, die Du leisten könntest, bringt ihn Dir wieder.
        Einzige Chance: da kommt jemand, der die Macht und Möglichkeit hat zu sagen, dass ihm die Raserei angerechnet werden soll.

        Du schreibst (und ich mal dazwischen):

        Das Erlösungwerk verlangt aber mehr:

        1) nachhaltige Vergebung der Schuld (wie oben)
        Mich stört das Wort „nachhaltig“, ich bevorzuge die Formulierung in Hebr. 10: „ein für alle mal“ . Aber das könnte jetzt Wortklauberei meinerseits sein, evtl. meinen wir doch das gleiche
        2) Schaffung neuer Mensch ohne sündige Natur
        Da haben wir ein Problem. Wir sind zwar wiedergeboren, und der Heilige Geist ist in uns, aber noch leben wir unter der Herrschaft des Fleisches. Wir werden Jesus ähnlicher (wenn wir den Heiligen Geist wirken lassen), aber müssen es leider wie Paulus halten: der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Wir sind also weiterhin Anfechtungen ausgesetzt.
        3) dem Ankläger den Tod aus der Hand nehmen
        Der Tod ist bereits überwunden, für diejenigen, die ihre „Flenspunktpunkte“ ein für allemal an Jesus abgegeben haben.
        4) Basis/Quelle für die Erneuerung d. Schöpfung legen
        Neuer Himmel / Neue Erde: das ist das, was noch kommt.

        1. ad 1)
          Ja, wir meinen vermutlich beide, dass es keiner weiteren Tat bedarf, um Sünden, vergeben zu können, als dass das Lamm der Welt die Sünden ein für alle mal wegtrug.

          ad 2)
          Ja, sehe ich alles auch so, dass nach der Wiedergeburt der alte und der neue Mensch vorhanden sind und wir den neuen im Prozess der Heiligung sukzessive anziehen sollen. Aber dass dieser neue Mensch überhaupt zur Verfügung steht, ist ein Ergebnis des Erlösungswerks. Röm. 8,3.4 …und verdammte die Sünde im Fleisch, auf dass die Gerechtigkeit, vom Gesetzt gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nciht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist.

          ad 3) An uns hat der Tod kein Recht, ja. Aber an ihm. Der Ankläger kann ich ja zu Recht festsetzen, weil er hat ja jetzt alle Flensburgpunkte.

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