NUR durch Glauben kommt man zu Gott!? Diese Aussage kann doch nur für die Nachgeborenen gelten… Was ist aber mit all den zig Milliarden von Toten, die VOR Christi Geburt bzw. Entstehung des Christentums gelebt haben, die keine Gelegenheit gehabt haben zu glauben? Was ist mit den Milliarden Gläubigen der anderen Religionen (die aber „christlich“ bzw. menschlich handeln)? Was ist mit den Menschen, die aufgrund ihrer Umstände (sozial, umweltbedingt, infrastrukturell) keine Möglichkeit des Lesens und Verstehens der Lehre des Christentums haben?
Danke, das sind gute Fragen. Meine Antwort möchte ich aber zunächst mit einer Gegenfrage einläuten: Wenn wir Gott zutrauen, dass gesamte Universum (also Raum, Zeit und Materie) erschaffen zu haben, wieso sollte es für so jemanden dann unmöglich sein, Leuten zu begegnen, die vor Jesus gelebt haben, die auf einer fernen Insel leben, die nicht lesen können etc.?
Ich denke daher: Wenn Gott in der Lage ist, das Universum zu erschaffen, ist es für ihn problemlos möglich – auch welchen Wegen auch immer – jedem Menschen zu begegnen. Egal, wann und wo er lebt. Könnte er das nicht, so wäre er nicht Gott.
Dieser Blog-Beitrag von Stephan Lange erschien zuerst auf mitdenkend.de . Lies hier den Original-Artikel "279".
Nun weiß ich nicht, wer Zielgruppe der Frage / Antwort ist, und vielleicht könnte man doch mal zwei, drei Ausflüge in die Schrift zum Thema machen:
Röm 2, 13 Denn nicht die sind vor Gott gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun; die werden für gerecht erklärt werden. 14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. 15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich – 16 an jenem Tag, an dem Gott, wie ich es in meinem Evangelium verkünde, das, was im Menschen verborgen ist, durch Jesus Christus richten wird.
Also: Auch denjenigen, die die Schrift nicht kennen, wird Gott gerecht.
Dazu noch Röm 1, 20 Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit.
Der Mensch weiß (zumindest könnte er wissen), dass Gott existiert.
Der Glaube hat auch diejenigen gerecht gemacht, die noch nicht allzu viele Offenbarungen bekommen haben, siehe Hebr. 11. Und selbst im ältesten Buch der Bibel erkennt Hiob die Notwendigkeit eines „Schiedsmannes“ zwischen Gott und dem Menschen (Hiob 9,33).
Ich glaube, dass Gott gerecht ist und daher jedem Menschen gerecht wird.