Es wird häufig gemeint, dass Monergismus kein Konzept ist, das vor Augustin vertreten wurde. Das Argument geht in etwa so: „Reformierte Theologie kann gar nicht stimmen, denn die Kirchenväter haben diese schließlich nicht vertreten.“ Nun könnte man gegen diesen Einwand vieles einbringen. Zunächst einmal, ist die Schrift und nicht die Urkirche unsere Leitinstanz. Zudem hätten auch baptistische Christen (also gerade die, die obiges Argument gerne verwenden) Schwierigkeiten, auf diese Weise auch bezüglich der Taufe zu argumentieren. Man könnte auch, was in der Tat gravierender ist, einwenden dass dem Evangelikalen des 21ten Jahrhunderts die Kirchenväter völlig schnuppe sind. Zumindest kenne ich persönlich keinen einzigen Menschen, der jemals ernsthaft Ambrosius oder Athanasius oder Cyprian gelesen hat. Kommt man zur Frage der Erwählung, findet man aber plötzlich überall Experten der frühen Kirchengeschichte.
Doch ehrlich gesagt, würde meine Kritik tiefer gehen. Denn an ein Ereignis, das schon einige Zeit her ist, kann ich mich noch so gut erinnern, als wäre es gestern gewesen. Damit meine ich meine erste Begegnung mit dem apostolischen Glaubensbekenntnis. Ich habe erst Jahre nach meiner Bekehrung zu Christus überhaupt etwas von einem Apostolischen Glaubensbekenntnis gehört. Umso spürbarer war möglicherweise dadurch die Reibung. Ich kann noch heute dieses seltsame Gefühl spüren, als ich es zum ersten Mal gelesen habe (Der Text des Apostolikums findet sich auch auf meinem Blog). Ich war sofort mit dem Text einverstanden (welcher Christ wird schon die Dreieinigkeit ablehnen?), aber dennoch irritierte mich etwas, was mir rückblickend zunehmend wichtig wird. Mir wurde sofort klar, dass ein Glaubensbekenntnis, welches ich selbst verfasst hätte, einen wesentlich anderen Schwerpunkt besessen hätte. Ich hätte über die Bedeutung der Bekehrung geschrieben, über die Notwendigkeit der Wiedergeburt und schließlich auch über ein Heiliges Leben. Ehrlich gesagt, mein Glaubensbekenntnis wäre fast gänzlich ohne Gotteslehre ausgekommen. Spannend finde ich, dass die Urkirche hier einen ganz anderen Weg wählt, indem sie die ganze Ehre Gott gibt und das Zentrum ihres Glaubens wirklich in Gott sieht. Das Apostolikum macht klar, Christlicher Glaube macht nur Sinn, wenn er sich völlig um den Dreieinigen Gott dreht. Der Glaube der Kirche hängt und klammert sich an Gott. Die Themen sind klar: Gott der Vater erschafft alles, Gott der Sohn erwirkt das Heil und Gott der Heilige Geist bringt das Werk zur Vollendung/Erfüllung. Faszinierend! Dieser Dreiklang beeinflusst bis heute die biblische Systematik! Übrigens: Kann es vielleicht sein, dass das Apostolikum in der Tat gerade deswegen im Evangelikalismus kaum bekannt ist, weil wir mit dieser Theozentrik nichts mehr anfangen können?
Die hier geschilderten Gedanken beschäftigen mich schon lange und ich habe lange gedacht, dass diese Argumentation zu wagemutig ist. Das Apostolikum zur Verteidigung reformatorischer Theologie heranzuziehen, welche Frechheit! Aber in der Tat bewahrheitete sich das, was ich vermutet hatte: Natürlich bin ich bei weitem nicht der Einzige und erst recht nicht der Erste, der dieses Loblied und Bekenntnis der Gottesabhängigkeit erkannte. Der Zeuge, den ich zur Verteidigung aufrufe, ist niemand geringeres als Martin Luther. In seinem Kleinen Katechismus hält er am dritten Artikel des Apostolikums fest (Mehr zu Luthers Ausführungen siehe hier):
Was ist das? Ich glaube, daß ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten;
Natürlich: Gott ist es, der nicht nur alles erschafft, sondern durch seine Vorsehung erhält. Ähnlich auch Luthers Ausführungen zum ersten Artikel:
Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält; (…) mich reichlich und täglich versorget, wider alle Fährlichkeit beschirmet und vor allem Übel behütet und bewahret; und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohne all mein Verdienst und Würdigkeit;
Der zweite Artikel macht klar. Die Kirche glaubt und bekennt das, weil sich ihre Besitztümer geändert haben.
Lasst mich noch zwei abschließende Punkte anfügen:
1) Bereits Augustin wusste um Vorgänger und sah sich klar in kirchlicher Tradition (ansonsten macht auch seine „katholische“ Sicht auf die Kirche überhaupt keinen Sinn). Er zitiert Ambrosius und Cyprian in „Die Gabe des Beharrens“ mit „Wenn Christus gewollt hätte, hätte er aus Ungehorsamen Gehorsame gemacht. Aber Gott beruft diejenigen, die er würdigt, und macht gottesfürchtig wen er will.“ (Zitiert ist Ambrosius, Expositio Evangelii secundum Lucam, I,10 und VII, gefunden bei Joh. Calvin: Von der ewigen Vorherbestimmung Gottes)
2) Durch das sehr interessante Kapitel „We Trust in the Saving Blood“, welches das Verständnis der Definitiven Sühne in der Urkirche untersucht, bin ich in dem Buch From Heaven He Came and Sought Her darauf gestoßen, dass bereits John Gill ca 1730 eine Unmenge an Aussagen der Kirchenväter zu den Themen Erwählung, Verwerfung, Effektiver Gnade, Totaler Verderbtheit und Bewahrung gesammelt hat. Das gigantische Werk trägt den Titel: The Cause of God and Truth. Wenn man bedenkt, dass hier die Zitate nur mit manuellen Mitteln zusammengetragen wurden, haben wir in Gill in der Tat einen Experten der Kirchenväter vor uns.
Fazit: Eine Untersuchung der Beweislage zeigt, dass der in der Einleitung genannte Einwand gegen den Monergismus nicht haltbar ist.
Fazit: Eine Untersuchung der Beweislage zeigt, dass der in der Einleitung genannte Einwand gegen den Monergismus nicht haltbar ist.
Wieeee bitteeee?
Nur mal eine kurze zusammengefasste Abhandlung zum Monergismus:
Monergismus (öffentlich)
Monergismus ist die Ansicht innerhalb der christlichen Theologie,
wonach Gott durch den Heiligen Geist wirkt, um die Errettung eines
Individuums durch geistige Regeneration herbeizuführen, unabhängig
von der Mitarbeit des Individuums. Es wird am häufigsten mit der
reformierten Tradition (wie dem Presbyterianismus, dem
Anglikanismus und der niederländischen reformierten Kirche) und
ihrer Doktrin der unwiderstehlichen Gnade in Verbindung gebracht,
insbesondere mit den historischen Lehrunterschieden zwischen
Calvinismus und Arminianismus. [2] Diese Position steht im
Widerspruch zum arminianischen Synergismus, dem Glauben, dass Gott
und Individuen zusammenarbeiten, um dem Individuum Erlösung zu
bringen.
Inhalt
1 Aussage der Lehre
2 Monergistische Erlösung, synergistische Verdammnis
3 Opposition gegen den Monergismus
4 Referenzen
5 Quellen
6 Externe Links
Aussage der Lehre
Der Monergismus besagt, dass die Regeneration eines Individuums
das Werk Gottes allein durch den Heiligen Geist ist, im Gegensatz
zum Synergismus, der in seiner einfachsten Form argumentiert, dass
der menschliche Wille mit Gottes Gnade zusammenarbeitet, um
regeneriert zu werden. Für die meisten Synergisten ist
Regeneration ein Prozess, der beginnt, wenn ein Mensch auf Gottes
Initiative reagiert, Buße tut und die Arbeit beginnt, Gott und
seinen Nächsten zu lieben. Monergisten glauben, dass die
Regeneration als ein einziger Akt stattfindet, in dem Gott einen
Menschen aus seinem fleischlichen Zustand regeneriert und somit
nun ermöglicht, dass ein Mensch glauben kann, und dass er dies
unweigerlich und unweigerlich tun wird.
Während die meisten Synergisten der Ansicht sind, dass Gott das
ganze Werk initiiert, das Werk der Erlösung jedoch den „freien
Willen“ des Menschen erfordert, behaupten die Monergisten, dass
nur Gott das gesamte Werk der Erlösung initiiert und vollendet.
Für einen Monergisten besitzt eine Person menschliche Freiheit vor
der Regeneration (wenn unter Freiheit die Fähigkeit verstanden
wird, zu wählen, was man will). Doch ein Mann; wegen seiner
unregenerierten und gefallenen Natur ist er in der Sklaverei der
Sünde (d. h. der Mensch wählt die Sünde; weil er das will); weil
er in seiner Sünde vor Gottes Wiedergeburt tot ist und in diesem
Zustand nicht in der Lage ist, Gott zu wählen (weil er GOTT nicht
will; er möchte vielleicht die Gaben von GOTT, aber nicht GOTT).
Andererseits haben Synergisten unterschiedliche Vorstellungen von
der Freiheit des Menschen, auf Gott zu reagieren. Nach dem
Monergismus entspringt der Glaube an Christus nur einem Herzen,
das zuerst von Gott erneuert wurde. Unter verschiedenen Argumenten
glauben Befürworter, dass 1Korinther 12: 3 bedeutet, dass niemand
Jesus als Herrn bekennen kann, abgesehen davon, dass der Heilige
Geist ihn dazu auffordert und eine wahre Überzeugung von seinem
Herzen ist.
Laut Monergisten sind alle Menschen mit einer nicht
wiederhergestellten menschlichen Natur gezeugt und geboren, und
der Glaube an den Glauben ist jenseits der Macht dieser nicht
wiederhergestellten menschlichen Natur. Gott beschneidet das Herz.
Der Apostel Johannes wird von einigen Monergisten so verstanden,
dass er Jesus aufgezeichnet hat und sagt, dass wir die Dunkelheit
lieben, das Licht hassen und nicht ins Licht kommen werden
(Johannes 3: 19,20; Monergisten gehen davon aus, dass „die
Wahrheit tun“ und „das Licht lieben“. Infolgedessen ist das
Ergebnis der unwiderstehlichen Gnade Gottes, die eine Liebe und
einen Glauben hervorbringt, die durch die Gnade ermöglicht werden:
Der natürliche Mensch wird, abgesehen von dem belebenden Wirken
des Heiligen Geistes, nicht von sich aus zu Christus kommen, da er
in Feindschaft mit Gott steht. und wird daher geistige Dinge nicht
verstehen (dh die Erfahrung, GOTT zu lieben, dh die Lieblichkeit
GOTTES zu sehen) (1Kor 2,14) Das Lesen oder Hören des Wortes
Gottes allein kann keinen errettenden Glauben an den Leser
hervorrufen (1Thess 1,5) Der Monergist glaubt daran, das
Evangelium wahllos anzukündigen, und der Heilige Geist erneuert,
wen er will, gemäß seiner souveränen Gnade.
Monergisten glauben, dass eine Person, sobald die „Augen gesund
gemacht“ sind, unvermeidlich Gott folgen wird; weil das Unendliche
wirksam ist, was das Unendliche bewirken will. „Darum, meine
lieben Freunde, wie Sie immer gehorcht haben – nicht nur in meiner
Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit -,
arbeiten Sie weiter an Ihrem Heil mit Furcht und Zittern, 13 denn
es ist Gott, der in Ihnen arbeitet, um und zu handeln, um seinen
guten Zweck zu erfüllen. “ Philipper 2: 12-13. Gott tut immer nach
Seinem Wohlgefallen. und nichts kann die Freude eines unendlichen
Wesens aufhalten.
Monergistische Erlösung, synergistische Verdammnis
Das Lutheranertum und einige Baptisten mit reformiertem oder
bündnistheologischem Glauben halten an der soteriologischen
Position der monergistischen Errettung und synergistischen
Verdammung fest und lehnen Calvins monergistische Verdammung und
Arminius ’synergistische Errettung ab.
Das Lutheranertum lehrt, dass Gott einige durch sein Vorwissen zur
Errettung prädestiniert, andere jedoch nicht zur Verdammnis
prädestiniert, wie Gott will, dass alle gerettet werden (1. Tim.
2: 3-6, Röm. 11:32 usw.). Die biblische Grundlage für die
Rechtfertigung des Menschen allein durch den Glauben ist im
Inbegriff der Formel der Übereinstimmung unter dem freien Willen
und der Gerechtigkeit des Glaubens zusammengefasst und wird in der
Festen Erklärung der Formel der Übereinstimmung unter dem freien
Willen und der Gerechtigkeit des Glaubens ausführlich erörtert.
Ebenso diskutiert die Verteidigung des Augsburger Bekenntnisses
die biblischen Grundlagen der Rechtfertigung des Menschen.
Lutheraner bekennen daher, dass die Erlösung monergistisch ist und
dass der Glaube das Werk des Heiligen Geistes ist, während der
Mensch immer noch der unkooperative Feind Gottes ist (Röm 5:
8,10), aber die Verdammnis des Menschen ist synergistisch – die
Schrift sagt wiederholt, dass der Mensch daran teilnimmt und trägt
die Verantwortung, der Gnade Gottes für die kostenlose Gabe –
nicht erzwungene Gabe – der Erlösung zu widerstehen (z. B.
Matthäus 23:37, Hebräer 12:25, Apostelgeschichte 7:51, Johannes
16: 9, Hebräer 12:15). etc.). Sie werden also sehen, dass
Calvinisten Lutheraner fälschlicherweise des Arminianismus
beschuldigen und Arminianer Lutheraner fälschlicherweise des
Calvinismus beschuldigen. Die Lutheraner betrachten ihre Haltung
nicht als einen Fuß im Calvinismus und einen Fuß im Arminianismus,
sondern als einen Fuß, der fest in die Schrift eingepflanzt ist.
Diese Ansicht wird auch von einigen Augustiner-Konfessionen wie
der Erlöserkirche geteilt.
Reformierte Baptisten bekennen sich zum London Baptist Confession
of Faith von 1689.
Synergisten haben eine Vielzahl von Überzeugungen. Viele würden
die gleichen Ansichten vertreten, die oben aufgeführt wurden, wenn
sie beschreiben, wie Gott einem Menschen die Augen und Ohren
öffnet, um die Errettung Gottes zu sehen und zu hören, bevor er
Glauben hat. Sie würden jedoch den Unterschied machen, dass eine
Person diese Offenbarung ablehnen und ihren Wunsch aufrecht
erhalten kann, so zu bleiben, wie sie ist. Sie würden behaupten,
dass Gott in seiner Gnade alle Menschen aufruft, ihm zu folgen,
aber er lässt zu, dass der „freie Wille“ des Individuums nicht auf
ihn reagiert. Einige Synergisten [die?] Glauben, dass der Mensch
die Möglichkeit hat, freie Entscheidungen zum Guten oder zum Bösen
zu treffen, weil er nach dem Bilde und Gleichnis Gottes geschaffen
ist. Andere Synergisten glauben, dass der Mensch nicht in der Lage
ist, Gutes zu tun, aber Gott hat allen Menschen die Gnade
erwiesen, die ihnen die Fähigkeit gibt, an Christus zu glauben
(siehe vorherrschende Gnade). Synergisten glauben, dass die
Erlösung eine Frage der menschlichen und göttlichen Synergie ist,
nicht der göttlichen Entscheidung allein ohne menschliche
Kooperation.
Opposition gegen den Monergismus
Einige Synergisten [die?] Glauben, dass der Monergismus
fatalistisch ist; weil sie es interpretieren, um zu glauben, dass
ein Mann nicht frei ist, Gottes (äußerem) Ruf zu widerstehen.
Viele Monergisten würden jedoch widersprechen, dass der Mensch,
wenn das Herz regeneriert worden ist, Gottes (inneren) Ruf frei
annimmt und so verteidigen würde, dass ihr Christentum, obwohl es
nicht auf „freiem Willen“ beruht, tatsächlich ihre Freiheit
beinhaltet. Gegner des Monergismus würden argumentieren, dass
diese Art von Freiheit der Freiheit gleicht, die einzig verfügbare
Wahl zu treffen.
Diese Argumente sind beide Aspekte des allgemeinen Arguments, dass
Monergismus bedeutet, dass Gott Individuen ohne jede vom
Individuum bereitgestellte Bedingung auswählt (siehe
bedingungslose Wahl). Dem Monergismus zufolge ist der einzige
Grund, warum eine Person gerettet wird und ein anderer nicht, der,
dass Gott souverän ohne die von den beiden Individuen vorgegebenen
Bedingungen entschieden hat, eine von ihnen zu retten. Daraus
folgt, dass der einzige Grund, warum Menschen nicht gerettet
werden, darin besteht, dass Gott sich souverän dafür entscheidet,
einige Individuen nicht zu retten. Daher soll der Monergismus zu
der Schlussfolgerung führen, dass Gott in der Tat nicht jeden
Menschen liebt und auch nicht jeden Menschen retten will. Im
Gegensatz dazu behaupten Synergisten, dass Gott bestimmte
Individuen nicht rettet, weil sie nicht gerettet werden möchten.
Sowohl nach dem Monergismus als auch nach dem Synergismus wird
Gott denjenigen, die es nicht wünschen, weder seinen Willen noch
seine Vergebung aufzwingen.
Robin Phillips hat argumentiert, dass Monergismus und
Monoenergismus, von denen letzterer während der patristischen Ära
als ketzerisch verurteilt wurde, eng miteinander verwandt sind.
[4]
Wikipedia
Lieber Serge,
an diesem Thema hast du dich fast zu Tode gehoben.
Das ist wirklich nichts für dich.
Der Monergismus ist entschieden falsch. Jeder, der sich heiligt, weiß, dass ohne sein Tun in dieser Hinsicht überhaupt nichts geschieht. Gott kann nicht über die Köpfe der Menschen hinweg handeln, wenn sein Handeln dem Menschen dienen soll. Man lese u.a. dazu einen meiner Beiträge, die sich mit der Nachfolge Christi befassen und für die heutige Zeit von enormer Wichtigkeit sind:
https://manfredreichelt.wordpress.com/2019/07/10/ideale-muessen-verwirklicht-werden/
Und wie sagt die Bibel? „Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, REINIGT SICH SELBST“ 1. Joh. 3,3
1. Joh 3,1: Gott liebt uns (das geht allem voraus). Uns erkennt die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat -> das Erkennen bewirkt Gott in uns aus seiner Liebe heraus.
1. Joh 3,2: Wenn Jesus offenbar wird, werden wir ihm ähnlich sein. (Das Offenbarwerden geht dem Ähnlichwerden voraus)
1. Joh 3,3: … gleichwie auch Er rein ist (Jesu Reinheit geht unserer voraus)
1. Joh 3,6: Wer in ihm bleibt, sündigt nicht; wer sündigt, hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.
=> Soviele Verse um den von Ihnen gekürzt zitierten 1. Joh 3,3 herum, die genau das Gegenteil bezeugen, was Sie behaupten.
@ Stefan. Sie können so viel zitieren, wie sie wollen, es wird nicht besser, wenn das innere Leben fehlt. Ohne wenn und aber ist es richtig, was ich geschrieben habe.
Man fällt hier entweder auf der naiv-engen Seite oder auf der theoretisch-pseudowissenden Seite vom Pferd.
@Jazzico:
Wenn ich Deine Gegenüberstellung so lese, dann schlägt für mich das Pendel doch selbst bei Deinen Worten mehr in Richtung Monergismus als in die andere Richtung … Leider bleibst Du die Antwort schuldig, wie Deine Position ist (ja, ich erahne sie schon anhand Deiner bisherigen Beiträge).
@Sergej:
Das Glaubensbekenntnis sollte eigentlich auch in der Evangelikalen Welt hinreichend bekannt sein, zumindest in der Liturgie der Landeskirche wird es jeden Sonntag aufgesagt.
Es gibt ein paar andere Dinge, die mir am apostolischen Glaubensbekenntnis interessant erscheinen: den Verfassern z.B. war es wichtig, dass auch Dinge bekannt (im Sinne von Bekennen) werden wie z.B. die Jungfrauengeburt – vielerorts heutzutage verleugnet oder weggeredet. Und doch gibt es durchaus Abhandlungen anhand der Schrift darüber, warum es eine Jungfrauengeburt (also definitiv ohne menschlichen Vater) sein mußte.
Es ging m.E. nicht nur darum, „irgendeinen“ Jesus zu bekennen, sondern den Jesus der Bibel, also auch den des Joh 3,16: Wer an ihn glaubt, geht nicht verloren. Jesus ist also nicht nur irgendein guter Mann, sondern „empfangen durch den Heiligen Geist“, gestorben (nicht nur scheintot), auferstanden (vorher im Reich des Todes), aufgefahren in den Himmel und nicht, wie gelegentlich kolportiert, nach seinem Scheintot nach Indien ausgewandert.
Das Glaubensbekenntnis enthält m.E. Glaubenswahrheiten, die ich mir zu eigen machen muss. Es lohnt sich durchaus, das Glaubensbekenntnis in der Hauskreisarbeit abschnittsweise durchzuackern und eine Herleitung der Aussagen aus der Schrift dabei zu machen.
D.h. Monergismus sagt, dass Gott eine notwendige und ausreichende Voraussetzung für unsere Erlösung ist; Synergismus wird zustimmen, dass Gott notwendig ist, aber wird ablehnen, dass er allein ausreichend ist. Freier Wille plus Gottes Aktivität ist was im Synergismus erforderlich ist. Logisch betrachtet, sollten wir im Synergismus einen Fehler finden – dass Gott im Grund niemanden rettet. Das legt die Verantwortung allein auf uns, weil wir unsere Erlösung in Realität umwandeln müssen, indem wir unseren Glauben in Christus legen. Wenn Gott tatsächlich niemanden erlöst, dann könnte es möglich sein, dass niemand gerettet würde. Wenn Gott niemanden rettet, wie erklären wir solch starke Passagen wie Römer 8,28-30? Alle griechischen Verben in dieser Passage sind in aoristisch/indikativ, d.h. die beschriebene Handlung darin ist komplett; es wird hier nicht eine Möglichkeit impliziert. Von Gottes Perspektive ist die Erlösung erwirkt. Artikel IV der Remonstrant sagt, dass die Gnade Gottes unwiderstehlich ist und Artikel V sagt, dass diejenigen, die die Gnade von Gott gewählt haben, von dieser Gnade abfallen können und kehren zu der gegenwärtigen sündigen Welt zurück. Dieser Standpunkt widerspricht den Lehren der Heiligen Schrift in Bezug auf die ewige Sicherheit eines Gläubigen.
Wenn das der Fall ist, wie reagieren wir auf die Unterstützung in der Bibel für bedingte Erwählung (Johannes 3,36)? Man kann nicht abstreiten, dass der Glaube notwendig ist, um die Erlösung als “Geschäftsabschluss” in unserem Leben zu verzeichnen, aber wohin fällt der Glaube in Bezug auf die Reihenfolge der Erlösung (Ordo Salutis)? Wenn wir uns wieder Römer 8,29-30 anschauen, sehen wir eine logische Progression der Erlösung. Gerechtigkeit, die wir typischer Weise beim Thema Erlösung durch Glaube im Blick haben, ist an vierter Stelle auf der Liste und wird durch Vorhersehung, Vorbestimmung und Ruf gefolgt. Der Ruf kann herunter gebrochen werden: Regeneration, Evangelisierung, Glaube und Buße. Das bedeutet, der „Ruf“ (auch gen. „wirksamer Ruf“ durch reformierte Theologen) muss als erstes die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist (Johannes 3,3) beinhalten. Als nächstes kommt die Predigt des Evangeliums (Römer 10,14-17), gefolgt von Glauben/Treue und Buße. Allerdings bevor das passieren kann, muss logischer Weise Vorhersehung und Vorbestimmung voraus gehen.
Das bringt uns zur Frage der Vorhersehung. Arminianisten sagen, dass die Vorhersehung das Vorwissen über den Glauben der Auserwählten von Gott bedeutet. Wenn das der Fall ist, dann basiert die Wahl Gottes nicht mehr auf dem Wohlgefallen seines Willen, sondern auf unserer Fähigkeit ihn zu wählen, trotz unseres gefallenen Zustands, was gemäß Römer 8,7 „Feindschaft gegen Gott“ und unfähig ist.
Der arminianische Blickwinkel der Vorhersehung widerspricht auch klar der Lehre aus der o.g. Passage in Befürwortung der bedingungslosen Erwählung (Epheser 1,4-5 und Römer 9,16). Dieser Blick beraubt Gott seiner Göttlichkeit und legt die Verantwortung für die Erlösung gänzlich auf die Schultern der Kreatur, die aber völlig unfähig ist, sich selbst zu retten.
Abschließend unterstützt das die Gewichtung des logischen Nachweises und die Gewichtung des biblischen Nachweises den Monergismus für die Erlösung – Gott ist der Anfänger und Vollender unserer Erlösung (Hebräer 12,2). Der, der das gute Werk in uns begonnen hat, wird es bis zum Tag Christi Jesu auch vollenden (Philipper 1,6). Monergismus hat nicht nur einen tiefgreifenden Einfluss auf die Sichtweise über die Rettung, sondern auch auf die Evangelisierung. Wenn die Erlösung allein auf Gottes rettender Gnade basiert, dann gibt es keinen Platz für uns anzugeben und alles geht zu Gottes Ruhm (Epheser 2,8-9). Darüber hinaus, wenn Gott Menschen selbst rettet, dann müssen unsere Evangelisierungsbemühungen Früchte tragen, weil Gott versprochen hat die Auserwählten zu retten. ,,Monergismus gibt Gott den Ruhm und die Ehre!“
Der Missionsbefehl Jesu lautet:
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker….Ma.2819a
Denn Gott will das allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 1.Ti 2.4
Leider gehen nicht viele hin…. wie soll Gott dann erretten?
Sie kommen ja nicht zu uns, wir müssen zu ihnen…. WEIL GOTT RETTET
Höchst interessantes Thema. Man sollte immer dazusagen, aus welcher konfessionellen Perspektive man was sagt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Monergism#Monergistic_salvation,_synergistic_damnation
„Lutheranism and Reformed Protestantism … hold to the soteriological position of monergistic salvation and synergistic damnation, rejecting Calvin’s monergistic damnation and Arminius‘ synergistic salvation.“
Was sagten und sagen denn Evangelikale wie Billy Graham oder Ulrich Parzany zum Monergismus? Wie passen „sinner’s prayer“ oder Lebensübergabegebet zum Monergismus?
Hallo André, zunächst freut es mich, dass diese alten Artikel noch gelesen werden! Und noch viel mehr die Kommentare dafür.
Was ich in dem Artikel versuche niederzuschreiben, ist etwas, was z.B. Bavinck in seiner Dogmatik (Bd. 1.S377) auch feststellt, dort schreibt er: „Es ist unbestrinnees Zeugtnis aller religiöser Erfahrung von Christen, dass das Heil, sowohl in einem objektiviwen, wie subjektiven Sinn, einzig das Werk Gottes ist. Somit mag eine Person in Theorie ein Pelagianer sein, in der Praxis des chrsitlichen Lebens, vor allem im Gebet ist jeder Christ ein Augustinianer. Denn hier ist alle Selbstverherrlichung ausgeschloßen, und nur Gott allein bekommt die Ehre….“ Pastoral gesehen habe ich den selben Gedanken bei Spurgeon gefunden, der darüber nachdenkt, wie ein „arminianisches Gebet wohl klingen möge“: https://www.youtube.com/watch?v=SJQIPj-_Kk4 (also Audio, aber auch als Text zu finden). Mir ist dann aufgefallen, dass das beim apostolischen Bekenntnis ähnlich aussieht. Billy Graham war selber eher sehr stark Arminianer, blieb aber immer bei den Southern Baptists, die bekanntlich deutlich calvinistisch geprägt sind. Parzany, dürfte dem lutherischen Bekenntnis anhängen, dass wenn auch nicht in aller Konsequenz, doch weiterhin klar monergistisch formuliert ist.
Guten Tag!
Höchst interessante Zusammenhänge. Allerdings gehen mir einige Dinge etwas durcheinander. Soweit ich das verstanden habe, gehört die „Praxis des christlichen Lebens“ für Evangelische nicht zur Rettung durch Jesus Christus, für Katholiken hingegen schon. Katholiken scheinen anzunehmen, daß der Christ nach der anfänglichen Rettung allein aus Gnade danach noch an seinem Heil mitwirkt und Gnade vermehren kann. Sie könnten daher sich einiges aus dem Gebet des Arminianers zu eigen machen, wenn vielleicht auch nicht als Gebet.
Viele Grüße!
Vielen Dank für den Kommentar. Ich denke hier spielt auch die Frage, was „Praxis des christlichen Lebens“ bedeutet, bzw. was man damit einschließt? Also an Jakobus will ich weiterhin festhalten, der uns lehrt: Jak.2, 22 Da siehst du, dass der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden. 23 So ist die Schrift erfüllt, die da spricht (1. Mose 15,6): »Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden«, und er wurde »ein Freund Gottes« genannt (Jesaja 41,8). 24 So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein. 25 Desgleichen die Hure Rahab: Ist sie nicht durch Werke gerecht geworden, als sie die Boten aufnahm und sie auf einem andern Weg hinausließ? 26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“. – Wenn du mich also frägst ob die Praxis des christlichen Lebens zur Rettung durch Jesus gehört, würde ich definitiv ja sagen und doch das katholische Verständnis der „anreicherung der Gnade“ ablehnen. Die Rechtfertigung des Sünders geschieht allein aufgrund des Werkes Christi und unseren Glaubens, da gehört kein Werk, ERRETTUNG aber umschließt Berufung und Rechtfertigung und Heiligung und Verherrlichung….
Parzany und Billy Graham waren Evangelisten und keine Lehrer. Das muss beachtet werden. Evangelisten rufen nur zur Nachfolge.
In der Bibel heißt es, „ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen“. Mit anderen Worten, niemand wird ihn aus Gnade sehen. Niemand kommt aus Gnade ins Himmelreich, sondern nur dadurch, dass er sich heiligt und vollkommen wird.
Das Himmelreich ist nichts Jenseitiges, sondern für den Heiligen ÜBERALL.
Auf meinem Blog (s.o.) und in diesem Artikel – https://www.academia.edu/44621183/Die_Widerlegung_kirchlicher_Pr%C3%A4destinationslehren – kannst Du alles
ausführlicher lesen und dadurch verstehen.
https://fsspx.de/de/news-events/news/martin-luther-–-ein-reformator-die-rechtfertigung-des-sünders-sola-fide-29173
Interessanter Text. Aber es fehlen Belege für die ganzen Luther-Zitate.
Einige Zitate müssten ja weitgehend bekannt sein, zumindest denen, die sich mit dem Thema schon etwas befasst haben, die anderen sind nachzulesen in den tausenden Seiten, die Luther hinterlassen hat.
Ansonsten noch etwas zum Thema: http://ivv7srv15.uni-muenster.de/mnkg/pfnuer/kath-luth.html#%285%29