Der Apostel Paulus hat einmal der christlichen Gemeinde in Rom einen Brief geschrieben, in dem unter anderem sagte: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle Euch mit aller Freude und Frieden im Glauben.“ (Römer 15,13)
Wer sich von Jesus Christus mit Hoffnung beschenken lässt, der weiß auch was Friede ist. Ich meine jetzt nicht den oft beschworenen Weltfrieden, sondern den Frieden des eigenen Herzens. Was einer erreichen können kann, wenn göttlicher Friede sein Leben bestimmt, konnte man an Moses M. sehen, den ich auf einer meiner Afrikareisen kennen lernte.
Moses war ein früherer Zuchthäusler. Dreizehnmal hatte er hinter Gittern gesessen, unter anderem wegen eines Banküberfalls. Er war ursprünglich bei der Fluggüterüberwachung angestellt gewesen, dann aber an Alkohol geraten. Seitdem war es mit ihm bergab gegangen. Nachdem er bereits einige Zeit hinter Gittern war, brachte ihm eines Tages ein Gefängnismissionar eine kleine Schrift. Die schilderte die Abgründe des menschlichen Herzens, aber auch die Retterliebe Jesu. Diese Lektüre schlug bei ihm ein. Gott benutzte sie, um Moses‘ Leben zu verändern. Er wurde im wahrsten Sinn des biblischen Wortes ein neuer Mensch.
Ein neuer Mensch
Nach seiner Lebenswende suchte er eine sinnvolle Tätigkeit. Doch niemand wollte den vielfach Vorbestraften anstellen. Eines Tages hörte er eine innere Stimme. Ihm war klar, dass sich Gott bemerkbar machte. Wer sonst hätte es ihm sagen sollen, was er da hörte: „Kümmere dich um Menschen, denen noch geholfen werden kann.“ Er musste nicht lange darüber nachdenken, wer der oder diejenigen sein könnten, denen zu helfen wäre. Ihm standen die Kinder in den Slums von Nairobi vor Augen. Viele von denen waren elternlos. Ihnen zu helfen, sah er nun als seinen Auftrag.
Die Stadtverwaltung gab ihm ein kleines Stückchen Land inmitten der Elendsquartieren. Zeitweilig kümmerte es sich dort um beinahe 100 Kinder. Er baute eine laubenähnliche Gebetshütte, etwa sechs mal drei Meter groß. Wenn die Kinder sich in der kleinen Hütte trafen, standen sie so eng gedrängt, dass nichts mehr auf den Boden fallen konnte. Als ich ihn besuchte, waren etwa 50 Jungen und Mädchen versammelt. Sie sangen und beteten, angeleitet von Moses‘ Frau und einer Mitarbeiterin. Selten habe ich eine friedvollere Atmosphäre empfunden wie in jener Stunde in der kleinen Hütte. Da wurde nicht nur vom Frieden erzählt, den Jesus schenken kann. Der Friede wurde geradezu greifbar. Für mich unvergesslich!
Dieser Blog-Beitrag von Horst Marquardt erschien zuerst auf Marquardts Bilanz . Lies hier den Original-Artikel "Vom Knacki zum Kinderretter".