…ist es in den letzten selbstverletzenden Jahren zur Redewendung geworden, nicht alleine von der Liebe Gottes, sondern der „bedingungslosen Liebe Gottes“ zu sprechen. So, als ob die Liebe Gottes nicht ausreichte oder erklärt werden müsste, insbesondere dem staunenden oder ungläubigen aber auch dem leistungsorientierten Menschen der Begriff der bedingungslosen Liebe nahe gebracht werden müsste. Da sie es von ihren Eltern kennen, dann gelobt zu werden, wenn sie etwas Gutes gemacht haben und nun ihre Streicheleinheiten abbekommen – um dieses Bild nur ja nicht auf Gott zu übertragen — Gott würde sie mehr oder weniger lieben, je nachdem, ob sie gerade etwas Gutes oder Schlechtes getan hätten, man könnte sich also die Liebe Gottes verdienen oder auch verscherzen.
Sie andererseits sich stets vergewissern müssen, dass Gott sie noch liebt, obwohl bereits dermaßen viel Versagen angehäuft wurde seit der letzten verstreichen gelassenen Beichtmöglichkeit, und ebendieses Angebot allen Menschen sperrangelweit offen steht – es ist dies die — bedingungslose Liebe Gottes –, der jeden liebt ohne Ansehen der Person, der jeden einlädt oder einladen lässt. Und, damit das Sondersonderangebot noch einmal fettgedruckt und neonfarbig zeitgemäß erscheint, muss das Adjektiv „bedingungslos“ da rein, wenn auch die Redewendungsverwandtschaft mit der „bedingungslosen Kapitulation“ irritierend wirkt.
Ist ja nicht so, als ob Gott vor deiner Starrköpfigkeit kapitulierte und nun seine bedingungslose Liebe dir gegenüber zeigt, indem er noch einmal eine Neuauflage an Wundertaten für dich bewirkt, dich umwirbt, umgibt, dir Propheten oder Engelwesen schickt, damit du seine absolut bedingungslose Hingabe an dich armes verlorenes Schaf verstehst, ergreifst und du halb benommen von der überwältigenden Liebe auferstehst aus dem Tiefschlaf. Obschon es Teile dieser Erzählung gibt und gab, jedoch….
“Folge mir nach.”
Lass dein bisheriges Leben Leben sein – ab jetzt – geh du mit mir!
Keine Bitte.
Kein Fragen.
Keine Höflichkeitsformeln.
Kein „ach könntest du nicht, es entspricht doch deinen Begabungen“
Kein „ich find dich so gut, >schmeichel<, du bist so toll und es wäre doch so toll“ —wenn du an mich glaubst?!
Ich habe dich gerufen und berufen, sei mein Nachfolger!
Folge mir nach.
Tue es oder lasse es – ich rufe dich jetzt!!!!
Aktuell brauche ich noch etwas Seelsorge, mir geht es gerade nicht gut, weißt du, bei mir in der Familie gab es Kalamitäten, der Papa starb, ich bin noch nicht so weit. Aber demnächst - ich mach noch all die Vorbereitungen - dann will ich an dich, oh Gott, glauben und dir dienen und folgen.
Lass es sein, lass die Toten ihre Toten beerdigen, Geh mit mir, folge mir nach! Jetzt!
Hier spricht kein Mensch, kein Moses, kein Abdullah, sondern Jesus Christus.
Nun, ich habe ein Grundstück, das ich klären muss, die Landwirtschaft muss erledigt werden – tatsächlich! – und dann das Hauptargument „wer soll das bezahlen, wo werde ich essen, schlafen, übernachten“. Werde ich auf dem Weg mit Gott arm und obdachlos werden?
Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Essensvorräte, sprecht, wenn ihr irgendwo hinkommt: Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Esst, was man euch vorsetzt.
Sucht das „Haus des Friedens“ auf, dort bleibt, heilt Kranke, weckt Tote auf.
Gebt es umsonst weiter, ihr habt es ja auch umsonst bekommen.
Die Bedingungen: Folge du mir nach.
- Verlasse deinen Herkunftsort (kann auch geistig gemeint sein) – denn, wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, kann nicht mein Nachfolger sein.
Da hätten wir die Elternliebe in Einklang zu bringen mit der Aufforderung Jesu. Obendrein hört es sich an, wie eine Bedingung an mich.
Jesus stellt mir eine Bedingung
- Wer nicht allem absagt, was er hat — dazu sein eigenes Leben hasst – kann nicht mein Jünger sein.
- Nur wer in mir bleibt und ich in ihm drin, lebt fruchtbar. Der Alleingang ohne Gott führt zu nix, nur wieder zu einer neuen Sekte, du kannst ohne mich nichts sinnvolles tun.
- Wer bis ans Ende wartet, ausharrt, wird errettet werden.
- Gemeindeleiter sei der Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, gastfrei, guter Familienpapa mit gutem Ruf und vorbildlichen Kindern.
- Diakone sollten voll heiligen Geistes und Weisheit sein.
- Wer durchhält bis zum Ende, der wird gerettet werden.
Rolf, wie kann man eine Bedingung – gar an die Errettung – stellen, wo doch unsere Errettung ganz und gar von Jesus und seinem für uns stellvertretenden Tod am Kreuz abhängt.
Und nur von ihm?
- Wer die Fallen und Probleme überwindet, besiegt, wird mit Jesus auf dem Thron sitzen….
Noch eine Bedingung. Habt ihr überhaupt den heiligen Geist in Empfang genommen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Nein, nicht? - Bist du getauft? Auf den Namen des Vaters, des Sohnes Jesus Christus und des heiligen Geistes?
- Sprichst du den Namen Jesus auch vor Menschen aus, die dich deswegen unpassend finden?
Kann man sein Gerettetsein also irgendwie verdienen, sozusagen irgendwas dazutun, dass man ewiges Heil und Belohnung im Jenseits bekommt?
Jemand arbeitet lebenslang an Holz und Stroh oder stattdessen an Edelmetallen, indem er dazu beiträgt, dass sein Reich kommt!
Dein Reich komme!
Es ist ein Reich, in dem Gott die Bedingungen stellt. Er entscheidet über den Einlass und den Abgang von demselben. Klar hat das mit den Entscheidungen der Menschen zu tun, wenn sie sich betrügerisch verhalten, oder ihn einfach nur lieben.
Gott liebt freilich bedingungslos, stellt allerdings an die Fehlprogrammierten jede Menge Bedingungen, die sie an die Überforderungsgrenze bringen.
Dann liebt er sie über diese Grenzen hinweg. Tatsächlich, mit meinem Gott geht’s über die NoGo-Areas.
Mit ihm kann ich über die Mauer springen.
Etliche beten: Gott spring!! Gott sagt zu dir: Spring! Über das Hindernis! Geh weiter!!
Etliche sagen: Aber meine Familie…..
Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf jesus-blog.de . Lies hier den Original-Artikel "Gottes bedingungslose Liebe".
Die Liebe allein rettet nicht, auch nicht wenn man glaubt die Bedingung los zu sein.
Gottes Liebe offenbart sich in Seiner Gnade, das kein Mensch verlorengehen muss. Liebe ja, aber Gnade, nein das braucht der Mensch nicht, man kommt schon alleine zurecht.
Man will an die bedingungslose Liebe glauben, aber nicht an Gott, ist doch merkwürdig.
Bei der Verwendung des Begriffs der bedingungslosen Liebe Gottes kann subtil das unausgesproche Statement mitschwingen: Gott muss mich ja lieb haben, denn ich bin ja ein liebenswerter Mensch und kein Sünder – also kein Mensch, mit dem Gott ein Problem hat und an sich in einem Grundsatzkonflikt steht. Das ist mMn das eigentlich Gefährliche an diesem Begriff, denn dadurch kommt das Verlangen nach Gnade erst gar nicht auf.
Genau so isses!
Finde es besser, von Gottes bedingungslosem Erbarmen zu sprechen. Sein Erbarmen ist in der Tat bedingungslos. Er erbarmt sich wessen und wann er will – oder eben (noch) nicht. Hier ist Gott vollständig souverän. Und sein Erbarmen ist im Grunde nicht bedingt durch etwas von uns. Im Ps. 145,9 steht sogar, dass er sich aller seiner Werke erbarmt – in meinem Verständnis eine Verheißung.
Das darf man mMn jetzt aber nicht so lesen, dass Gott die Ansprüche an den Menschen in irgend einer Weise zurücknimmt, beginnend mit der Gottesfurcht. Die Forderungen an uns bleiben nach wie vor bestehen. Ich kann Gott aber anderseits auch nicht durch mein positives Verhalten zu seinem Erbarmen zwingen.
Dieses ganze Prinzip liegt auch mE dem Erlösungswerk Christi zugrunde. Der Sohn erkauft das Erbarmen Gottes, seine Vergebung nicht (!) durch seinen Tod. Es liegt komplett in der Souveränität der Vaters, seinen Sohn wieder aufzuerwecken.
Der dumme Papst oder soll man statt dumm ein anderes Wort nehmen, sagt auch immer alle, alle können die Kommunion bekommen, aber er sagt nicht, dass man vorher im Stande der Gnade sein muss, also bekehrt sein muss und wenn nötig, weil hernach wieder gesündigt wurde, erneut gebeichtet haben muss.
Gottes Gnade setzt eben auch einiges voraus, es ist keine billige Gnade, die jedem so hingeworfen wird.