
Keine Ahnung, was er gemacht hat beruflich, ob er ein Sanitätshaus geleitet hat, also Rollatoren verkauft und Gehhilfen, Stützstrümpfe oder ob er jemand war, der bei Leuten das Haus reparierte, Türen und Tore einsetzte oder einfach nur abkassierte als Zolleinnehmer an der Zolleinnahmestelle, wo die Auswärtigen durch mussten und ihre Zölle abzudrücken hatten.
Vielleicht war das sein Beruf? Nehmen wir einfach mal an, er hätte den Job fair ausgeübt.
Oder wie Sie, als jemand der sein Geld einfach so verdient als Lehrer, Beamter, Angestellter oder als Mechatroniker unter dem verölten Motor, der unter der überdrehten Leistung leidet, die aus dem zu kleinen Hubraum herausgekitzelt wird bei gleichzeitig noch erlaubtem Aushauchen von Abgasen. Oder Sie sind ganz einfach Arzt oder Tierarzt, Nervenarzt oder arbeitslos?
Ganze egal welchen Beruf Sie gerade ausüben oder eben nicht oder ob Sie noch in der Schule sind, beim Thema, um das es mir geht, ist das so richtig absolut nebensächlich, geradezu störend.
Weil es eben keinen sachlichen Zusammenhang gibt zwischen der Tätigkeit des Broterwerbs, falls Sie es denn tun, und der Handlungsweise des Menschen, um den es mir hier geht zur Zeit Jesu als dieser gerade mal acht Tage alt war.
Jesus war acht Tage alt!
Jesus war acht Tage jung, als ihn Maria und ihr Mann Josef zum Tempel brachten zwecks der althebräischen Beschneidung der Jungs am achten Tag nach der Geburt.
Da taucht wie aus dem Nichts ein Mann namens Simeon auf, ein älterer Mann, sagen wir so knappe 90, und sieht das Paar plus das Neugeborene. Sofort weiß er, das ist es!!!
Das ist das Kind!!
Es ist Jesus!
Er sah aus wie ein Kind aussieht, die Mutter wie eine Mutter, Josef daneben wie ein Vater, aber Simeon wusste mehr.
In ihm war das göttliche Versprechen, dass er noch zu Lebzeiten – “er würde nicht vorher sterben” – den Retter Israels leibhaftig sehen würde.
Und genau darum ging es.
An diesem Tag war der Auftrag klar gewesen: Gehe hin – heute!!!
Heute ist dein Tag!
Gehe!
Und er ging und sah und wusste — Jesus sah aus wie ein Kind aussieht, Maria wie eine Mutter, Josef wie der Papa aber Simeon wusste sofort, was hier vonstattenging. Simeon hatte die Lage klar erfasst.
Lasst mich doch bitte das Kind hochnehmen, es herzen – sie gaben es ihm auf die älteren Arme, die ihm sein ganzes Berufsleben, Erdenleben durchgeholfen hatten. Er zitterte ein bisschen, ergriffen, hier war der Zeitpunkt der Erfüllung der Vorhersage gekommen, jetzt wurde es mit einem Mal wahr.
Das, wofür er die ganze Zeit gebetet hatte, gehofft hatte, gefastet hatte, gewimmert und geweint hatte: Gott, erlöse uns, hilf uns, gib uns Gnade! Waren seine Gebete: Sende uns Erlösung!!
Schrie er zu Gott.
Erlöse uns von dem Bösen!
Errette uns von unseren Feinden. Wer ist dein Feind?
Jahrzehntelanges Gebet zwischen den Arbeiten, die er tat.
Zwischen dem Festziehen der Schraubenmutter auf den Schraubenkopf auf das Gewinde mit der Verlängerung. Zwischen dem Abdichten der Dachschindeln, dem Wickeln des Babys, des eigenen, dem Reparieren der Wagenräder, Füttern der Ziegen und Pferde, Reparieren der Zäune, Wiederherstellen des Eingangs- und Ausgangsbereichs, Neuverfliesen, Zackern, Ackern, Betonieren, verstehst du? – Ich weiß nicht, was dein Job ist?

Was machst du so?
Was ist dein Job?
Was quält dich, was bewegt dich?
Bei welcher Firma gehst du rein und abends wieder raus?
In welches Krankenhaus. Welche Schule, Behörde?
Amt?
Oder arbeitest du auf der Bohrinsel?
Wo bist du?
Bist du da?
Vergiss doch mal deinen Job oder was du machst oder nicht machst und hebe die Hände auf und die Augen und hör dir an, was Simeon über den acht Tage alten Jesus sagt:
Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast im Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was über ihn geredet wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen –, damit Überlegungen aus vielen Herzen offenbar werden.
Bibel Lukas 2,29-35 — Elberfelder Übersetzung
Dem vorausgegangen war:
Und siehe, es war in Jerusalem ein Mensch, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost [oder: Rettung, hinzugefügt durch den Autor] Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und ihm war von dem Heiligen Geist eine göttliche Zusage zuteilgeworden, dass er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, da nahm auch er es in seine Arme und lobte Gott und sprach:
Lukas 2,25-28 – Elberfelder Übersetzung
Simeon wusste, zu welcher Zeit er wo – im Tempel – sein musste, um der Verheißung seines Lebens ! zu begegnen: Du wirst Ihn sehen! Anfassen, hochnehmen. Herzen.
Seine Mama, den Josef – die Menschheitsgeschichte, die Gottesgeschichte.
Was hast du beruflich gemacht? Es ist uninteressant.
Was machst du so, Simeon, hast du Pferde beschlagen oder Hauswände gestopft mit Stroh, Eisen gegossen, Hufnägel hergestellt, Wasserleitungen gewartet, unter Tage gearbeitet im Bergwerk, was machst du?
Wartest du auf ihn?
Auf den Retter der Welt?
Auf Jesus?
Weißt du etwas über ihn?
Simeon hatte- so denke ich – mehr heiligen Geist als viele Christen heute – obwohl mir hier manche widersprechen würden, der heilige Geist sei im alten Bund nur irgendwie auf den Leuten bei so 10% gewesen???
Was Simeon tat war, dass er wusste, wenn die innerliche Glocke losgeht, muss er losgehen und dem folgen, was ihn eigentlich treibt, was das eigentliche Ziel seines Leben ist, wofür er da ist, wofür er tickt, wofür er lebt und nun kann er beruhigt sterben!!!
Nun kann er sterben, denn er hat sein Lebensziel erfüllt!
Gerecht und gottesfürchtig.
Mit oder ohne Firma, Zimmerei, Zoll, Sanitätshaus, was machst du nochmal?
Verstehst du, worum es geht?
Worum geht es dir? Uns?
Kommst du mit, bist du dabei?
Komm mit.
Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf jesus-blog.de . Lies hier den Original-Artikel "Die Lebensleistung des Simeon — und was machst du so?".