Vorwort: Wenn es nicht regelmäßig stattfände, sonntäglich, alltäglich, wiederkehrend – jedoch es findet statt.
Warum sollte man sich mit etwas befassen, das nur eine theoretische Relevanz hat und nur am äußersten Rand tangiert, es geht uns nichts an. Es spielt keine Rolle, es ist ein Randthema, das uns nicht weiter beschäftigt, denn wo gehobelt wird, gibts Späne und ein bisschen Verschleiß ist immer überall.
Und nobody is perfekt.
Dinge die nur zwischen den Zeilen ausgesprochen werden und vielleicht so sind aber auch ein bisschen anders, die etwas beleuchten, das vielleicht so oder auch anders sein könnte. Es verbleibt im ungewissen Halbdunkel. Irgendwas wird angedeutet aber nicht weiter vertieft und wieder vergessen.
Worum geht es mir?
Warum sollte man ein Fass aufmachen, wenn man Dinge leicht, sanft anstreifen kann und sie dann wieder in Vergessenheit geraten, so als wäre nichts gewesen. War was?
Ist was?
Ist jemand da?
Warum sollte man darüber reden, wenn es doch keinen so richtig interessiert, jedenfalls nicht so, dass er plötzlich da und wach ist.
Stattdessen der Weiterschlaf.
Das ist der Schlaf nach dem Schlaf.
Tot.
Was mich umtreibt ist, was, wenn es so sei, dass sonntags, wenn alle zusammen kommen im Namen Jesus und sie die Lieder singen, das Keyboard am Schiebregler des Mischpults hochgezogen wird und das vorausgewählte Programm abgezogen wird, was wenn…..
….diese Frage stelle ich und du stellst sie dir auch!
Was ist, wenn eigentlich gar keiner von Gottes Seite da ist?
Was, wenn da kein Jesus ist? — Obwohl er doch versprochen hat,
wenn zwei oder drei von euch sich versammeln in meinem Namen, dann bin ich mitten unter Ihnen / euch.
Mathematisch berechnet – haben sie gesagt – sei er bei hundert Leuten dann auf jeden Fall da!
Weil er es versprochen hat.
Die Kirche ist unzweifelhaft seine heilige, geliebte Braut, seine Auserwählte, seine Kinder, die sich versammeln.
Und er ist nicht da?
Wäre das denkbar, dass Gott auch nicht mehr da ist in seiner heißgeliebten Kirche als beim Vesper nebenan, wo die Leute zur Schlagermusik das Spanferkel eincremen und grillfertig machen.
Oder beim Obdachlosen, beim Säufer – ist Gott auch bei ihm?
Woran willst du es festmachen, dass Gott da ist, wenn nicht an seinem Versprechen, “trefft euch in meinem Namen – dann bin ich mitten unter euch”.
Folglich folgt das vorbereitete, das schier unabänderliche Programm – seinem Namen.
Es folgt dem Namen Jesus!
Es geht um Jesus Christus.
Dem Auferstandenen. Er ist da!
Die Herrlichkeit Gottes ist da!
Gott ist da! Er freut sich an seinen Leuten, die sich an ihm freuen und Jesus tief ehren.
Sie beten Jesus an.
Die Lobpreisband, Musiker – beten Jesus an.
Der Lobpreisleiter, Techniker und der Hausmeister, einige haben sich niedergekniet, Hände gehoben, sie weinen, beten, laut oder leise.
Ich bin sicher, er ist hier.
Wenn wir nicht unser Ding machen, unseren Pool abspielen, unser Programm durchziehen, wo er nur außen vor ist und nur dem Namen nach eine Rolle spielt. Wenn er nicht draußen ist, wie bei der Suche von Joseph und Maria nach einer Herberge, wo Jesus geboren werden könnte.
Da nimm das!
Hier hinten hab ich einen Platz für dich, lass mir die Ruhe.
Die Ansagen und Abkündigungen und das Zeitschema oder ist es ein Schisma? Die unerbittlich laufende Zeit, auf die du schaust.
Wehe er überzieht.
Wehe er wird emotional.
Wehe er wird peinlich.
Jesus wird in Programme eingepresst. Er bekommt die harten schrägen Akkorde, die klingen, dass es keinen Spaß macht, ihn anzubeten. Modern schief, jemand krächzt, jemand ächzt.
Alle setzen sich und hören den klugen Vortrag, der das Vorher und das Nachher und die Wortherkunft aus dem Hebräischen erklärt und was wir wann wie zu tun haben.
Die Phantasiereise führt auf die Blumenwiese, wo du dich hinlegst und die Schmetterlinge fliegen, du wachst wieder auf und der Berg und der Gletscher sind ganz nah und du hörst den Gesang zum Frieden, dem Klima, dem Hass gegen rechts und: die “Kirche steht auf”.
Sie stehen wie die Eins.
Jesus ist heute nicht dran.
Eine Kirche ohne Jesus, ganz ohne Jesus – wie kann das sein?
“Ihr sucht in der Schrift, weil ihr meint, ihr habt das Leben darin und sie ist es, die von mir zeugt und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, damit ihr das Leben habt.” (Joh. 5,39, eigene Übersetzung)
Nahe und doch ganz weit weg.
So fern. Weit weg.
Gehst heim und erinnerst dich an die Orgel, die Worte, die Musik, war er da?
War Jesus da?
Ist Jesus da, wenn wir in der Kirche zusammenkommen, was etliche so gerne als Gottesdienst bezeichnen. Dienen wir Gott. Beten wir zu ihm. Beten wir von Herzen zu ihm und beten wir ihn an?
Ist er uns peinlich?
Lasst uns von Herzen zu Jesus beten.
Jesus wir beten zu dir, wir beten dich an.
Wir brauchen dich in unserem Zentrum, radiere die Störfaktoren, unser eigenes Programm aus. Wir geben dir den Raum, zu uns zu sprechen und die Dinge anzusprechen, die du sagen willst.
Dein Reich komme, nicht unser Reich.
Dein Wille geschehe, nicht unsere immer gleiche, eng gefasste Vorstellung.
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Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf Jesus-blog. Lies hier den Original Artikel „Funktioniert Kirche auch ohne Jesus?„

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