Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind traditionell wohl die wichtigsten christlichen Feiertage. Da kann einem schon die Frage kommen, warum Christi Himmelfahrt zu diesen wichtigen Feiertagen gehört. Bei den anderen Feiertagen ist das für die meisten Christen verständlich, doch was ist so wichtig an der Himmelfahrt Jesu, dass man sie groß feiern sollte? Weil Bedeutung von Christi Himmelfahrt nicht mehr klar ist, wird der Feiertag „Christi Himmelfahrt“ langsam aber sicher vom „Vatertag“ verdrängt.
Wir schauen auf den kurzen Bericht in Markus 16,19, um die große Bedeutung von Christi Himmelfahrt wieder zu entdecken:
Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. (Markus 16,19)
In diesem Vers sind zwei wichtige Aussagen:
Wir Menschen wollen hoch hinaus: Sie bauten einen Turm, um sich einen Namen zu machen (1. Mose 11,4). Es gibt Wettkämpfe um das höchste Gebäude der Stadt und Wettrennen um die erste Marsbegehung usw. Der Grund dafür liegt darin, dass die Höhe und der Himmel für Macht, Ehre und Herrschaft stehen. Auch die Himmelfahrt ist in diesem Sinne zu verstehen.
Jesus hätte sich verabschieden und mitten unter den Jüngern verschwinden können, doch er wurde als äußerlichen Ausdruck einer geistlichen Wahrheit gen Himmel aufgehoben. Diese sichtbare Erhöhung ist eine geistliche Erhöhung.
Nachdem Jesus sich zum Menschen und dem Tod am Kreuz erniedrigt hatte, wurde er von seinem Vater erhöht und geehrt (Philipper 2,8-9). Es wird deutlich, dass dieser Jesus nicht nur ein ganz besonderer Mensch ist, sondern über alles Irdische erhöht und erhaben ist.
Über die Wiedererlangung seiner Herrlichkeit hinaus wurde Jesus mit dem Namen, der über allen Namen ist, geehrt und zum himmlischen Hohepriester eingesetzt, d. h. als Fürsprecher und Stellvertreter für alle gläubigen Sünder. Jesus bekam durch die Erhöhung zu Gott die Ehre, die ihm gebührt. Er ist das Höchste, Größte, Schönste und Herrlichste, das es gibt. Lasst uns ihn anbeten!
Vielleicht werden wir durch die Erhöhung Jesu auch wieder daran erinnert, dass Gott nicht die Angesehenen und Großen dieser Welt ehrt, sondern die Demütigen erhöht und das Erniedrigte aufrichten wird. Wonach streben wir – nach unserer Ehre und Ansehen durch Menschen oder nach Gottes Ehre und Anerkennung?
Im Text heißt es, dass Jesus sich zur Rechten Gottes setzte. Die Rechte Gottes ist nicht bloß ein Ruhe- und Ehrenplatz, sondern vor allem der Herrschersitz (1. Petrus 3,22). In Epheser 1,20-23 wird ausgeführt, dass Jesus damit zum ewigen Herrscher über alle Mächte und Gewalten, über alles was Rang und Namen hat und auch als Haupt über die Gemeinde eingesetzt wurde. Was für ein Grund Himmelfahrt zu feiern! Jesu Zeit auf der Erde ist abgeschlossen, weil seine Sendung erfüllt ist. Durch die Himmelfahrt hat er den Thron bestiegen und herrscht seitdem als König aller Könige und Herr aller Herren! Halleluja!
Glauben wir, dass Jesus alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist? Er hat die Kontrolle über die Natur, die Herrscher der Welt, den Geschichtsverlauf, die Gemeinde, die Krankheiten, die Okkulten und selbst über den Teufel. Deine und meine Lebensumstände liegen vollkommen in seiner Hand! Wenn wir glauben, dass er regiert, wollen wir uns heute wieder in seinen Dienst stellen und tun, wozu er uns beauftragt (Matthäus 28,18-20). Lasst uns ihm unser Vertrauen schenken und nicht so ängstlich sein. Jesus Christus herrscht und wird für seine Brüder und Schwestern sorgen!
Luther und Melanchthon befanden sich auf der Reise nach Wittenberg. Sie kamen an die Elbe, die Hochwasser führte. Der kleine Kahn, in dem sie übersetzen wollten, schwankte bedenklich auf den wilden, vom Sturm gepeitschten Wogen. Ein schweres Gewitter stand drohend am Himmel. Luther wollte beherzt in den Kahn springen. Aber der zaghafte Melanchthon packte ihn am Arm, riss ihn zurück und rief: „Martin, Martin, steig nicht ein! Die Sternenläufe sind gegen uns!” Darauf rief Luther zurück: „Wir sind des Herrn, und darum sind wir die Herren auch über die Sterne!”, riss sich los und sprang in den Kahn. Handeln wir so, als ob Jesus Christus wirklich herrscht?
Christi Himmelfahrt ist nicht der leise Abgang Jesu von dieser Weltbühne, sondern seine ehrende Erhöhung und der Antritt seiner allumfassenden Herrschaft. Wir dürfen jedes Jahr aufs Neue seine Krönung und Thronbesteigung feiern. Der größte und herrlichste Machthaber aller Zeiten und Orte, unser Erlöser Jesus Christus hat es verdient!
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Dieser Blog-Beitrag von Viktor Janke erschien zuerst auf viktorjanke . Lies hier den Original-Artikel "Die Erhöhung und Herrschaft Christi (Gedanken zu Himmelfahrt)".