Die evangelische Kirche Nordwein-Frostfalen (EKNF) hat überraschend beschlossen, dass ab sofort die Missionierung und Bekehrung aller nichtpflanzlicher Lebewesen verboten werden soll. Alle Tiere inklusive evolutionär weiterentwickelter Trockennasenaffen der Spezies homo sapiens sapiens sind als Empfänger des Evangeliums ausgeschlossen. Lediglich wer sich beim freiwilligen, eigenständigen und außerkirchlichen Lesen des alten Buches mit den fünf Buchstaben für ein Leben mit dem Bibelgott entscheiden würde, solle sich bekehren dürfen. Damit wird jedoch auch die Praxis des Mönchs Franziskus in Frage gestellt, der bekanntlich den Vögeln und anderen Tieren predigte. Der leitende Bischof der EKNF meinte dazu: „Wir wollen in unserer Zeit ein Zeichen setzen, dass wir tolerant sind und nur noch Lebenshilfe für den Alltag aller Menschen bieten möchten. Missionierung – und dazu gehört bereits das Predigen des Evangeliums – ist destruktiv für unsere Gesellschaft, sie spaltet und hält Menschen davon ab, ihren Sinn des Lebens in sich selbst zu finden. Wir wollen Menschen zur Selbstliebe und einem nietzscheanischen Willen zur Macht im Sinne der Eigenmächtigkeit befreien.“ Auf unsere Frage, wie die EKNF mit Menschen umgehen wolle, die nach wie vor missionarisch lebten, meinte er: „Diesen Menschen müssen wir zeigen, dass sie bei uns nicht willkommen sind. Wir dürfen die Intoleranz nicht tolerieren. Es ist unsere Mission, dass es keine Mission mehr geben darf.“ Zur Nachfrage, ob sich die EKNF damit nicht selbst abschaffen würde, warten wir noch auf eine Antwort.
Dieser Blog-Beitrag von Jonas Erne erschien zuerst auf Jonas Erne - Der Blog . Lies hier den Original-Artikel "Monday Humor: EKNF verbietet Mission an Tieren und Menschen".
Tatsächlich kann man es als homo sapiens sapiens nur noch mit Humor nehmen, sonst wird man von der Traurigkeit gefasst. Aber ich finde, wir sollten uns auch nochmals mit den kommunizierten Argumentationen befassen, die die 2. größte Gliedkirche der EKD hervorgebracht hatte, um zu unterstreichen, dass ein Verzicht auf Mission allgemein unter Muslimen (es ging ja nicht um bestimmte Art und Weisen!) angebracht sei. Michael Diener kritisierte (sogar) zu Recht das bloße Fehlen des Wunsch, Zeugnis zu geben. Naja, letzteres schließt ja ein, dass man Zeugnis gibt, damit …
Jedenfalls stieß mir in die Augen bei den Argumenten, die mich erreichten, dass diese Kirche wie Agnostiker argumentieren: Man wisse ja nichts über Gott, könne ihm nicht in die Karten schauen, nicht in den Kopf schauen usw., weshalb man selbst offen sein müsste. Und tatsächlich war dies wohl das entscheidende, kommunizierte Argument. Dabei fällt mir auf:
a) Warum sollte es auf Muslime eingeschränkt sein (inkonsistent), wenn dies der Grund der Entscheidung ist?
b) Warum meint diese Synode, dass Gott nichts von seinem Willen zu erkennen gab? Und warum bläst man damit alle einschlägigen Stellen in der Bibel zur Seite, die eben genau darauf schließen lassen?
Mir geht es gerade so, dass ich mich frage, inwieweit man überhaupt „sauer“ auf diese Synoden-Abgeordnete einer EKD-Gliedkirche sein darf. Ich meine, sie können ggf. tatsächlich nichts dafür, dass sie nichts über Gott und seinen Willen wissen – selbst in den Fragen des Heils nicht. Dies setzt ja nämlich Gotteserkenntnis voraus. Und wenn sie in den biblischen Zeugnis keine Verbindlichkeit mehr sehen, fallen sie schlicht und einfach in dieses Loch der Unwissenheit, Unkenntnis und Nicht-Kennens.
Sie laufen dann umher, wie eine Herde Schafe ohne Hirten. Dumm nur, dass sie dabei die ganze Zeit theologische Statements blöken. Wenn sie doch konsequent in ihrer Linie blieben und nichts mehr über Gott sagen würden – und dies denen überlassen, die sich einer vertrauensvollen Quelle widmen: Der Bibel.