Mit dem Licht von oben leben

Es muss wunderbar gewesen sein zu Lebzeiten Jesu mit ihm unterwegs zu sein. Dabei mitzuerleben, wie durch sein Wort Blinde wieder sehen konnten, viele Kranke geheilt wurden und einer – Lazarus – sogar von den Toten auferstand. Und doch: Obwohl Jesus solche Zeichen tat, glaubten viele nicht an ihn.

Es gab allerdings sogar einflussreiche Leute, die für die Botschaft von Jesus offen waren. Denen fehlte allerdings der Mut, diesen Glauben öffentlich zu bekennen (vgl. Johannes 12,43). Der Unglaube, so sagt Jesus, ist ein Leben in der Finsternis. Da kann sich das Leben nicht entfalten. Ängste und Ungewissheit plagen, Sorgen quälen, Misserfolge rauben den Mut. Kluge Bücher, gut gemeinte Ratschläge anderer Menschen helfen nicht wirklich. Und intensives Grübeln und Nachdenken nützen auch nicht. Jesus sagte: Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. (Johannes 12,46)

Das Licht der menschlichen Vernunft

Der englische Philosoph David Hume (1711-1776) wurde bekannt durch seine Untersuchungen über den menschlichen Verstand. Er hielt das Licht der Vernunft für ausreichend, um das Leben zu meistern. Eines Tages folgte er der Einladung eines gläubigen Predigers. Die beiden wollten in einem Streitgespräch klären, wie nützlich es sei, den Verstand zu bemühen anstatt Jesus Christus zu glauben. Als sich Hume auf den Heimweg machte, wollte der Prediger die Treppe beleuchten. Hume lehnte ab, mit dem Bemerken, er werde den Weg schon finden. Er stürzte jedoch die Treppe hinunter. Der Prediger rief dem Gestürzten nach: „Mr. Hume, Sie hätten doch besser getan, das Licht von oben mitzunehmen.“

Dieser Blog-Beitrag von Horst Marquardt erschien zuerst auf Marquardts Bilanz . Lies hier den Original-Artikel "Mit dem Licht von oben leben".

Über Horst Marquardt

Horst Marquardt, Jahrgang 1929, ist evangelischer Theologe, Journalist, Autor und Mitbegründer mehrerer evangelikaler Werke. Im Laufe seines langen Leben war er maßgeblich beteiligt an der Gründung des ERF, der evangelischen Nachrichtenagentur idea und dem Christlichen Medienverbund KEP. Außerdem leitete er von 1999 bis 2017 den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF). Bis heute ist ihm die Verbreitung des Wortes Gottes sein wichtigstes Anliegen. Auf diesem Blog finden sich Andachten und Bibelauslegungen aus mehreren Jahrzehnten Lebenserfahrung.

One thought on “Mit dem Licht von oben leben

  1. Zwischen Glaube und Verstand besteht kein Widerspruch. Man muss also NICHT, wenn man gläubig wird, seinen Verstand an der Garderobe abgehen (obwohl das eine große Anzahl, die Christen sein möchten, tut).
    Im Gegenteil, Glaube verträgt sich nur mit HÖCHSTEM Verstand, aber nicht mit dem, der nur das Sinnlich-Sichtbare und das Mess- und Wägbare gelten lassen will. Dafür legt nicht nur Hegel (oder überhaupt alle idealistischen Philosophen) Zeugnis ab, der die Dreieinigkeit verstehen wollte und sie überall entdeckte, was ihn zu der abstrakten Begrifflichkeit von der Einheit von These – Antithese – Synthese führte.
    Aber auch der Philosoph Fichte hat das Evangelium klarer verstanden als die meisten Prediger, Priester und Theologen, wie ich in meinem Beitrag „Die Logik der Erlösung“ aufzeige: https://manfredreichelt.wordpress.com/2018/03/20/die-logik-der-erloesung/

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