Das entscheidende Ereignis
Schon zu Beginn einer Zeltmission kam das relativ junge Ehepaar zu einer Aussprache. „Auch ich möchte den Christus annehmen, an den mein Mann glaubt“, bekannte frei und offen die Frau. Es war mir eine Freude, ihr in Gegenwart ihres Mannes den Weg zu Christus zu zeigen.
Wie es zu dem ungewöhnlichen Bekenntnis kam, begriff ich erst, als ich die näheren Umstände erfuhr. Ihr Mann, der jetzt strahlend neben ihr saß, war noch vor zwei Jahren ein hoffnungsloser Trinker. Für den Haushalt und die Kinder fehlte das Geld. Zwischen den Eheleuten gab es oft Streit. Die Ehe drohte zu scheitern.
Nach einer Entziehungskur beim Blauen Kreuz stellte die junge Frau eine seltsame Veränderung bei ihrem Ehemann fest. Es war fast nur eine Nebenwirkung, dass er nun nicht mehr trank. Sein Wesen hatte sich spürbar verändert. Freundlichkeit und Rücksichtnahme stellten sich ein. Im Haushalt mangelte es an nichts mehr und das Zusammenleben wurde so nett und angenehm wie niemals zuvor.
Die anfängliche Skepsis der Frau war bald einer echten Neugier gewichen. Wer oder was hatte aus ihrem Mann einen neuen Menschen gemacht? Er erzählte ihr von seiner Entscheidung für Christus. Im Blaukreuzheim hatte er seinen Befreier, Jesus, gefunden. Zunächst verstand seine Frau von diesen Dingen nicht viel. Doch die Taten, predigten so laut, dass es fast keiner Worte bedurfte. An dem Jesus ihres Mannes war ohne Zweifel etwas daran. Bald merkte sie, dass ihr selber die Freude und Kraft dieses Christus noch fehlte. Und als sie im Zelt den Ruf zur Entscheidung vernahm, da war es nicht mehr schwer, diese Entscheidung zu treffen.
Das alte und das neue Ich
Die Geschichte dieses Mannes macht deutlich: Eine echte Bekehrung verändert das Leben! Gott zielt immer darauf ab, unser praktisches Verhalten, unser Denken und Tun zu erneuern. Sich zu ändern, das hatte der Trinker oft genug auch schon selber versucht. Aber er hatte es nie oder nur selten geschafft. Darum hat er mit einer Ich-Verdammnis in seinem Gewissen leben müssen. Hinzu kam die bohrende Frage: warum ist mein Ich zu schwach, um die Alkoholsucht zu überwinden?
Die befreiende Antwort lautet: Mit Christus erhältst Du gleichsam ein neues Ich. Der Trinker lebte bislang ohne Jesus Christus. Solange sein Retter und Befreier „draußen“ blieb, geschah jeder Besserungsversuch in seiner eigenen Kraft. Dann aber nahm er Jesus Christus auf in sein Herz (Jo 1,8). Mit Christus kam auch dessen göttliche Kraft in sein Leben. Christus wurde gleichsam zu einem Teil seiner Persönlichkeit und damit auch seines Ich – dem Gesinnungs-ICH des neuen Menschen. Wir können „Christus in uns“ folglich als den „neuen Menschen“ in uns bezeichnen (Gal 2,19-20), für den es keine Verdammnis mehr gibt (Röm 8,1-2).
Dieser Blog-Beitrag von Herbert Masuch erschien zuerst auf Christus-Portal-Blog . Lies hier den Original-Artikel "Von der Befreiung der Selbst-Verdamnis unseres ICH".
Danke!!