Vor ein paar Jahren begann ich eine neue Art des Bibellesens. Hier (Link) habe ich zum Konzept dahinter mehr geschrieben. Nun bin ich bei den Psalmen angelangt. Seit Ende Januar habe ich mit der Challenge begonnen, 20 Mal die Psalmen zu lesen. Sie wird noch einige weitere Monate dauern, inzwischen beende ich gerade den fünften Durchgang.
Lange Zeit haben mir die Psalmen etwas Mühe bereitet, da ich – abgesehen von ein paar Lieblingspsalmen – mit vielem darin eher weniger anfangen kann. So ähnlich, wie es wohl manchen geht beim Lesen der Genealogien oder der Beschreibung der Stiftshütte, ging es mir bei den Psalmen: Ich war froh, wenn sie vorüber waren und ich sie abhaken konnte. Inzwischen weiß ich mehr dazu, weshalb es mir so ergangen ist, aber dazu werde ich ein anderes Mal schreiben. Heute möchte ich eine Grundlage legen, die uns ins Buch der Psalmen einführt. Deshalb die grundlegendste Frage:
Was sind die Psalmen?
Die Psalmen sind zunächst einmal Lieder. Das ist schon mal etwas, was uns verloren geht, denn in den verbreiteten deutschen Übersetzungen geht sehr viel von der Schönheit dieser Lieder verloren. Aus diesem Grund habe ich mich vor einigen Jahren darangesetzt, meine Lieblingspsalmen in Gedichtform wiederzugeben. Das Ergebnis davon findet sich etwa in meiner Gedichtesammlung (Link) und verstreut auf meinem Blog (Link).
Aber die Psalmen sind viel mehr als nur Lieder. Sie sind auch nicht einfach eine Auswahl von Liedern, die Menschen einmal geschrieben haben und die Gott besonders gut gefallen haben. Nein, da müssen wir noch einen Schritt weiter gehen: Die Psalmen sind Gottes Lieder über Jesus Christus, in die wir mit einstimmen dürfen! Der Gott der Bibel ist ein singender Gott, Zephanja 3:17 zeigt das deutlich genug, besonders wenn man sich in englischen Übersetzungen umsieht. Deutsche Übersetzer scheinen damit wohl eher ein Problem zu haben. Die Psalmen zeugen von der Liebe innerhalb der göttlichen Dreieinigkeit, in welche die Gemeinde Jesu Christi durch den Heiligen Geist mit hinein genommen ist. Deshalb sind sie heilige Lieder, die denjenigen vorbehalten sind, die wirklich zu neuem Leben wiedergeboren wurden.
Die zwei Wächter-Engel
Und weil die Psalmen so heilige Lieder sind, hat der Heilige Geist auch zu Beginn der Psalmen zwei Wächter-Engel aufgestellt, ähnlich denen, die über der Bundeslade thronen. Psalm 1 und Psalm 2 sind Gottes Security-Personal, das aber zum Schutz der Leser, nicht zum Schutz Gottes, aufgestellt sind. Ich denke, dass man sich nicht nur beim Abendmahl Gericht auf sich ziehen kann, wenn es unwürdig (ungläubig oder in akuter Sünde lebend) eingenommen wird, sondern dass man sich auch das Gericht auf sich singen kann, aus ähnlichen Gründen. Deshalb stehen zu Beginn der Psalmen diese zwei Wächter.
Der erste Wächter sagt: Dieses Buch der Psalmen ist nur für eine ganz bestimmte Art von Menschen und es gibt zwei Arten von Menschen, die eine Art gleicht einem Baum, gepflanzt an Wasserbächen und die andere Art gleicht Spreu, die vom Wind verweht wird und dem Gericht Gottes ausgesetzt ist. Die eine Art begibt sich nicht auf das Niveau von Sündern und Gottlosen, sondern hat Freude am Gesetz Gottes und denkt immerzu darüber nach. Die andere ist sehr unbeständig und lässt sich immer wieder von Spöttern runterziehen und mitreißen. Kurz: Es gibt genau einen Menschen, der einem solchen Baum gleicht, und das ist Jesus Christus.
Und das war schon alles?
Da ergreift der zweite Wächter das Wort: Nicht so hastig, schau dich in der Welt um: Überall versuchen Menschen, in ihrem Leben und in ihrem Umfeld auf dem Thron zu sitzen und alles selbst zu bestimmen. Sie wollen autonom sein, ihr eigenes Gesetz, sie wollen Gottes Gebote aushebeln, so als ob sie sich die Naturgewalten und Naturgesetze untertan machen wollten. Doch Gott lacht und spottet nur über sie. Gott spricht zu ihnen: Diesen Mann, der einem Baum gleicht, den habe Ich als König eingesetzt! Ihr alle seid wie Spreu, die der Wind verweht, aber der starke Baum, der wird über euch herrschen und euch leiten. Es gibt einen Weg, um zu den Psalmen zu kommen, einen Weg zum Herzen Gottes, und der führt weg von dir, weg vom immer um sich selbst kreisen und stattdessen Gott in den Mittelpunkt stellen. Psalm 1 beginnt mit den Worten: Wohl dem, der nicht wandelt… und Psalm 2 endet ähnlich: Wohl allen, die sich bei ihm bergen. Wer sich bei Ihm birgt, beim König des Universums, kann aus Spreu zu einem kleinen Baum werden, der selber Frucht tragen kann.
So erzählen die zwei ersten Psalmen zusammen das Evangelium von Jesus Christus in einer Art und Weise, die wir heute nicht mehr so direkt kennen. Das wird in den weiteren Psalmen noch vielfach vertieft und weiter ausgebaut. Unsere Reise zum Herzen der Psalmen ist auch eine Reise zum Herzen der Thora (der fünf Bücher Mose) und nicht zuletzt eine Reise zum Herzen Gottes.
Sei gesegnet auf deiner eigenen Reise, Gott immer näher und tiefer kennen zu lernen!
Der Beitrag Eine Reise zum Herzen der Psalmen erschien zuerst auf Jonas Erne – Blog.
Dieser Blog-Beitrag von Jonas Erne erschien zuerst auf Jonas Erne - Der Blog . Lies hier den Original-Artikel "Eine Reise zum Herzen der Psalmen".
Gott singt auch selber? Gut zu wissen, daß das auch in der Bibel steht.
Ich dachte bislang, Cory Asbury und Steffany Gretzinger hätten das in ihren Worship-Liedern „Reckless Love“ und „This is the sound“ erfunden.
Gut zu wissen, daß es anders ist!
Alles Gute!