Unsere Zeit erinnert mich immer wieder an jene von König Josia von Juda. Josia war ein kleiner Junge von gerade mal acht Jahren, als er König wurde. Sein Vater, der König Amon, war einer Verschwörung zum Opfer gefallen, aber schon. Amon und dessen Vater, König Manasse, hatten Gott verlassen, hatten ihren Glauben an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs dekonstruiert, haben die Bibel links liegen lassen. Den Tempel ließen sie verfallen. Stattdessen wurden dem Baal Altäre auf den Hügeln errichtet und für Aschera wurden Pfähle in den Boden gerammt, die angebetet wurden.
Auch in unserer Zeit verfällt viel von Gottes Haus. Die Bibel findet sich zwar in den meisten Haushalten; dennoch verstaubt sie in den Regalen und ihre Kraft geht in ständig neuen Umdeutungen ihrer Worte verloren. Die Gemeinde Jesu braucht dringend eine Renovation. Josia war bereit, mit dem Götzendienst seines Vaters und Großvaters zu brechen. Er riss die falschen Altäre nieder, und als er 26 Jahre alt war, beschloss er, dass der Tempel ganz wiederhergestellt werden sollte. Da wurde das Buch des Gesetzes, die damalige Bibel, im Tempel wiedergefunden. Josia tat Buße und feierte mit dem ganzen Volk ein rauschendes Passafest.
Wie können wir die Bibel unter dem ganzen Dreck von Wort-Umdeutungen, unter dem Schutt der zahllosen Gottesbilder, die in sie hineingelesen werden, wieder finden und darin Gott ganz neu entdecken? Darüber kann man natürlich ein ganzes Buch schreiben. Aber es gibt ein paar Dinge, die mir dazu in der letzten Zeit sehr wichtig geworden sind.
Baue deinem toxischen Selbst keinen Altar!
Deine Gefühle, dein Verstand, dein Wille, dein Gewissen sind wertvolle Werkzeuge aber schlechte Ratgeber. Dein Selbst, dein Ich ist toxisch.
Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. (Sprüche 3:5-6)
Oder wie es Jesus Christus ausdrückte:
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. (Lukas 9:23)
König Salomo, Jesus Christus und viele weitere Autoren wissen, dass unser Selbst toxisch ist. Es ist gefährlicher Götzendienst, wenn wir dem Selbst den Platz in unserem Leben schenken, den einzig und allein Gott bekommen soll.
Während es stimmt, dass es durchaus Machtstrukturen gibt, die uns klein halten wollen, ist es bei Gott und in sehr vielen Gemeinden nicht so.
Grabe das Buch der Bücher wieder aus!
Wie bei König Josia spielt auch in unserem Leben ein Buch eine wichtige Rolle. Die Bibel ist ein Buch, das Gott an dich und mich und viele andere geschrieben hat. Wenn wir also nicht unser toxisches Selbst befragen sollen, was uns gut tut – wen befragen wir sonst? Frag Gott! Ganz einfach! Ja, klar, es gibt ein paar Dinge zu beachten, wenn wir die Bibel lesen. Das nennt man in der theologischen Fachsprache Hermeneutik. Das heißt, auslegen und verstehen, in unsere Zeit hinüber übersetzen. Aber dazu muss man keine Fachperson sein.
Das Wichtigste, was du der Bibel geben kannst, ist dein Vertrauen und deine ungeteilte Aufmerksamkeit. König Josia ließ sich das Buch Gottes vorlesen – und vertraute ihm. Er zog es nicht in Zweifel. Er hörte – und begann, es umzusetzen. Sehr wahrscheinlich war das Buch, das die Arbeiter im Tempel fanden, das 5. Buch Mose. Josia hörte die Abschiedspredigt von Mose, als Mose kurz vor seinem Tod noch einmal alles Wichtige wiederholte, was Gott ihm aufgetragen hatte.
Josia war bereit, sein toxisches Selbst zu hinterfragen und den Maßstab von außen, Gottes Wort, an sein Leben heranzulassen. Er wollte sich nicht rechtfertigen, sondern gab Gott recht. Er tat Buße, änderte sein Selbst und wurde damit zu einem geachteten König. Sein Vater und Großvater hatten ihre Baale und Ascheren und regierten in Wirklichkeit nach ihrem toxischen Selbst. Sie konnten als Könige alles tun und lassen, was ihnen einfiel – aber Gott sandte ihnen Propheten, um sie an die Wahrheit zu erinnern. Josia hatte Gott als Oberkönig und konnte so zu einem gerechten Hirten für sein Volk werden. Es gab zwar Machtstrukturen, aber keine mutwilligen, egoistischen.
Eine neue Gottesbegegnung
Wer ist Gott, und wenn ja, wie viele? Das erste Kriterium, das wir gesehen haben, ist ein grundsätzliches Vertrauen in die Bibel als Gottes Wort. Josia ließ damals die Prophetin Hulda nach Gottes Willen befragen. Uns ist ein direkter Zugang zum ganzen Wort Gottes gegeben. Und doch muss uns auch der Zugang zu Gott wieder freigeräumt werden. Es gibt in unserer Zeit die Vorstellung, dass Gott einfach GANZ ANDERS ist. Egal wie, Hauptsache ganz anders. Dahinter steckt folgender Gedanke: Gott wird in der Bibel ganz unterschiedlich gezeigt und mit vielem verglichen. Also kann ich mir von den ganz vielen Gottesbildern der Bibel irgend eins rauspicken, das mir gerade gefällt, oder eben auch gar keins.
Ist das realistisch und ehrlich? Nein. Viel besser ist es, wenn wir anfangen, die vielen Gottesbegegnungen in der Bibel übereinander zu legen und zusammen zu denken. Eine Art Synopse, eine Zusammenschau. Wenn du die Alpen von fern betrachtest und sie beschreiben sollst, kannst du auch nicht sagen: Heute sehen die Alpen aus wie das Matterhorn und übermorgen wie das Rothorn, und irgendwann anders wie Eiger Mönch und Jungfrau. Es geht auch nicht einfach zu sagen: Gott, das ist Jesus, und schon Luther hat gemeint, dass man die Bibel nach dem untersuchen müsse, „was Christum treibet“, also alles was irgendwie lieb klingt, und alles andere lasse ich außen vor.
Die weltweite Kirche oder Gemeinde Jesu aus allen Gläubigen aller Zeiten glaubt und bekennt sich zum dreieinen Gott. Das ist nichts, was man in die Bibel reinlesen muss. Das hat auch nichts mit patriarchalischem Machtverständnis und Ausgrenzung zu tun. Es ist ein Gott in drei Personen: Gott Vater, Jesus Christus und der Heilige Geist. Alle drei Personen sind gleichermaßen Gott und haben dieselbe göttliche Natur, aber Gott Vater ist nicht Jesus Christus ist nicht der Heilige Geist ist nicht der Vater. Schauen wir uns das an:
Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. (1. Mose 1:1-3)
Vergleichen wir mit:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. […] Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Johannes 1:1-3,9-14)
Wer dies liest und glaubt, und dennoch die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ablehnt, hat eine andere, fremde Religion angenommen. Wir haben hier Gott Vater, der die Schöpfung geplant hat und ausführt durch Sein Wort. Wir haben hier das Wort Gottes, Jesus Christus, Der eines Tages in Sein Eigentum kommen sollte, das wahre Licht, das in die Welt kam und unter uns wohnte. Und wir haben hier den Geist Gottes, der über den Wassern schwebt. Der dreieine Gott ist bei der Erschaffung der Welt beisammen, aber auch beim Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz auf Golgatha.
Das Sühnopfer Jesu: Deine persönliche Begegnung mit Gott!
Als der König Josia das Buch von Gottes Wort zu Ende gehört hatte, als die Ausbesserungen am Tempel weit fortgeschritten und die toxischen Altäre und Pfähle auf den Hügeln niedergerissen worden waren, feierte er mit seinem ganzen Volk ein riesiges Fest und schloss einen Bund mit Gott. Es war das Passafest, ein Fest, das an die Nacht des Auszugs aus Ägypten erinnern sollte. Am Abend vor dieser Nacht sollte in jedem Haus der Israeliten ein Lamm geschlachtet und das Blut des Lammes an die Türpfosten gestrichen werden.
Das Sühnopfer zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel: Es beginnt mit 1. Mose 3, wo die ersten Menschen in Sünde fallen. Da kommt Gott, schlachtet Tiere und bekleidet die Menschen mit den Fellen, damit sie sich ihrer Schuld und Nacktheit nicht mehr zu schämen brauchten. Das erklärt auch in 1. Mose 4, warum Gott das Tieropfer annahm und das Gemüseopfer zurückwies. Der Höhepunkt des Alten Testaments findet sich dann in 3. Mose 16 mit dem jährlichen großen Versöhnungstag, an dem die Schuld des ganzen Volkes vor Gott gesühnt wurde. Und dann im Neuen Testament, um die Zeit des jährlichen Passafestes herum, wird Jesus Christus gekreuzigt, das wahre Opferlamm.
Das Kreuz auf Golgatha ist der größte Schauplatz der Liebe Gottes. Da sehen wir Gottes Wesen in der vollkommensten, reinsten Form. Da sehen wir Gottes Heiligkeit, Gottes Hass und unendlicher Zorn auf die Sünde. Da sehen wir Gottes Gerechtigkeit, die nicht einfach mal fünfe gerade sein lassen kann. Da sehen wir Gottes Liebe, die so weit geht, dass Gott Selbst die Strafe für unsere Schuld trägt. Da sehen wir die Schönheit Gottes, in welcher alle diese Eigenschaften Seines Wesens zusammen kommen, geballt und verdichtet, Gottes verzehrendes Feuer, Gottes helles Licht, das kein Mensch ertragen kann, der nicht von Gott gerecht gesprochen wurde. Da sehen wir die alles entwaffnende Ehrlichkeit Gottes, die unser Leben ausleuchtet und zeigt, wie sehr wir die Erlösung brauchen. Dort am Kreuz ist der Ort, an welchem du Gott ganz persönlich begegnen kannst. Die Arme Jesu sind offen, ER wartet voll Sehnsucht auf deine Antwort des Glaubens.
Wenn wir Gott ganz neu entdecken wollen, gibt es diese drei Dinge, die absolut wichtig und unerlässlich sind: Ein Grundvertrauen in die Bibel, den Glauben an den dreieinen Gott und ein Festhalten am notwendigen Sühnopfer Jesu am Kreuz auf Golgatha. Diese drei Zutaten sind drei Brückenpfeiler, die ein stabiles Fundament für Einheit und Gemeinschaft aller Christen weltweit schaffen.
Der Beitrag Gott wieder neu entdecken erschien zuerst auf Jonas Erne – Blog.
Dieser Blog-Beitrag von Jonas Erne erschien zuerst auf Jonas Erne - Der Blog . Lies hier den Original-Artikel "Gott wieder neu entdecken".
„Das Kreuz auf Golgatha ist der größte Schauplatz der Liebe Gottes. Da sehen wir Gottes Wesen in der vollkommensten, reinsten Form. Da sehen wir Gottes Heiligkeit, Gottes Hass und unendlicher Zorn auf die Sünde. Da sehen wir Gottes Gerechtigkeit, die nicht einfach mal fünfe gerade sein lassen kann. Da sehen wir Gottes Liebe, die so weit geht, dass Gott Selbst die Strafe für unsere Schuld trägt. Da sehen wir die Schönheit Gottes, in welcher alle diese Eigenschaften Seines Wesens zusammen kommen, geballt und verdichtet, Gottes verzehrendes Feuer, Gottes helles Licht, das kein Mensch ertragen kann, der nicht von Gott gerecht gesprochen wurde. Da sehen wir die alles entwaffnende Ehrlichkeit Gottes, die unser Leben ausleuchtet und zeigt, wie sehr wir die Erlösung brauchen. Dort am Kreuz ist der Ort, an welchem du Gott ganz persönlich begegnen kannst. Die Arme Jesu sind offen, ER wartet voll Sehnsucht auf deine Antwort des Glaubens.“
Was hat einmal ein Gottesmann gesagt oder geschrieben?
Das KREUZ ist mein Buch, aus dem ich alles lese.