„Denen, die der Schrift eine hohe Wertschätzung entgegenbringen, wird oft Götzendienst vorgeworfen, weil sie das Wort Gottes so sehr verehren. Doch diese Anschuldigung richtet sich gegen die Falschen. ‚Ein Christus, der seinen Nachfolgern erlaubt, ihn als Richter der Schrift einzusetzen, nämlich als einen, der erst ihre Autorität bestätigen muss, bevor sie verpflichtend wird, und durch dessen gegenteiliges Urteil sie an anderer Stelle ungültig gemacht wird, ist ein Christus menschlicher Vorstellung, gemacht im eigenen Bilde des Theologen. Einer, dessen Haltung zur Schrift das Gegenteil von der Haltung des historischen Christus ist. Wenn die Konstrunktion eines solchen Christus nicht ein Bruch des zweiten Gebotes ist, was ist es dann?‘ Jesus mag sich sehr wohl als der Fokus der gesamten Schrift gesehen haben, doch niemals als ihr Richter. Der einzige Jesus, der über der Schrift steht, ist unser selbst erfundener Jesus.“
Kevin DeYoung, Gott beim Wort nehmen: Warum die Bibel es wert ist, sie zu kennen und ihr zu vertrauen, Waldems: 3L, 2016, 102.
Dieser Blog-Beitrag von Wolfram Wobig erschien zuerst auf wobig.eu . Lies hier den Original-Artikel "Jesus und die Bibel".