Auf einer meiner Afrikareisen erfuhr ich von einem Mann in Südafrika, der die Programme der christlichen Radiostationen Trans World Radio (TWR) gehört hatte. Nach einer der Sendungen hatte er an TWR geschrieben: „Ich habe durch ihre Sendungen zum Glauben an Jesus Christus gefunden. Darum will ich mein Leben ändern. Das Radio aber, durch das sie hörte, habe ich gestohlen. Was soll ich nun machen?“
Die Sache hat ein Nachspiel
Jahrelang kannte ich nur diese Geschichte. Unlängst habe ich gehört, dass sie Sache weiter gegangen ist. Der Seelsorger der Xosa-Abteilung riet ihm, das gestohlene Radiogerät zurückzubringen. Er folgte dem Rat und ging in das Kaufhaus, in dem es neben Kleidung und Möbeln auch elektrische Geräte gab. Der erste Angestellte, den er traf und dem er seine Geschichte erzählte, brachte ihn zum Chef des Hauses. Dort erzählte der Dieb noch einmal, wie es ihm ergangen war.
Er legte das Radiogerät auf den Tisch und fragte sich, ob er wohl richtig gehandelt habe. Der Chef war beeindruckt. Er fragte den Mann, ob er in einem Arbeitsverhältnis stünde. „Nein“, sagte der reumütige Dieb. Der Chef fragte weiter, ob der Mann sich vorstellen könne bei ihm zu arbeiten. Er hätte gerne ehrliche Mitarbeiter. Mit Freude willigte der junge Mann ein. Er wurde einer der zuverlässigsten Mitarbeiter dieses Hauses.
Dieser Blog-Beitrag von Horst Marquardt erschien zuerst auf Marquardts Bilanz . Lies hier den Original-Artikel "Ehrlich währt am längsten".
In Memoriam: Horst Marquardt
Er war Theologe, er war Pastor und Publizist. Als Pionier christlicher Medienarbeit wurde er zu einem der führenden Köpfe in der evangelikalen Publizistik in Deutschland. 33 Jahre lang stand Horst Marquardt an der Spitze des Evangeliums-Rundfunks (heute ERF Medien) in Wetzlar. Am 2. November ist er im Alter von 91 Jahren in Minden gestorben.
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