Die Folgen der Nachfolge

Anant Raam Gand (40), Vater von fünf Kindern war Anfang des Jahres getauft worden. Im Februar ist er vor den Augen seines sechsjährigen Sohnes aus dem Haus geschleppt und von Fanatikern ermordet worden. Grund war, dass er und seine Familie sich zum christlichen Glauben bekannten, was die lokalen Hindus nicht akzeptierten. Gand ist nicht der einzige, der um seines Glaubens willen sein Leben lassen muss. Wir gedenken seiner und der vielen Leidensgefährten. Fürbittend treten wir ein für die Angehörigen.

Die Normalität der Verfolgung

Jesus hatte seine Nachfolge ermutigt, bei ihm zu bleiben, auch unter widrigen Umständen, ihm treu zu bleiben bis in den Tod. Viele, die es gelernt haben ihr Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen, bekennen sich zu ihm, auch wenn sie nicht die Zustimmung ihrer Umgebung finden. Es gäbe den christlichen Glauben schon nicht mehr, wenn nicht immer wieder weitergegeben worden wäre, wie viel Freude, Kraft und Mut der Glaube schenkt. Seit dem Tod und der Auferstehung von Jesus haben sich Männer und Frauen zu ihm bekannt. Viele von ihnen haben ihr Glaubenszeugnis teuer bezahlen müssen. Sie wurden verhaftet und verhört, gequält, gefoltert und schließlich getötet. Das konnten sich die ersten Nachfolger Jesu wohl nicht richtig vorstellen, als Jesus ihnen sagte: „Ihr werdet meine Zeugen sein.“ (Apostelgeschichte 1,8)

Schon bald musste sich der erste bewähren: Stephanus, der arme Menschen betreute. Viele mussten einen ähnlichen Weg gehen wie er, so etwa der Bischof Ignatius von Antiochien, der böhmischen Reformator Jan Hus, die Opfer der Nazis, Kommunisten und Islamisten. Voller Beschämung und Bewunderung denkt man an Männer und Frauen, die ihre Treue zu Christus mit dem Leben bezahlt haben. Jesus Christus hatte das angekündigt. Er hatte gesagt: „Haben Sie mich verfolgt, so werden sie Euch auch verfolgen“ (Johannes 15,20). Bei anderer Gelegenheit: „Selig seid ihr, wenn Euch die Menschen verfolgen“ (Matthäus 5,11). Die Verfolgung ist eine Folge der Nachfolge. Dass Verfolgte glücklich sein sollen, erfahren erst die Betroffenen. Jesus hält sein Versprechen.

Der Preis, den wir zahlen

Einer meiner Freunde meinte neulich, wir sollten nicht vergessen, dass auch wir unseren Glauben zu bewähren haben. Zwar nicht mit Hingabe des Lebens, aber doch mit Mut, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. „Ihr habt das Vorrecht, nicht nur an Christus zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden.“ (Philipper 1,29) So will ich es mit Fassung und ohne Groll ertragen, was meinen Glauben erschweren will: das Unverständnis der Umgebung, der Spott Unwissender oder die Gleichgültigkeit einer Gesellschaft, die nur auf das eigene Fortkommen und Wohlergehen bedacht ist.

Dieser Blog-Beitrag von Horst Marquardt erschien zuerst auf Marquardts Bilanz . Lies hier den Original-Artikel "Die Folgen der Nachfolge".

Über Horst Marquardt

Horst Marquardt, Jahrgang 1929, ist evangelischer Theologe, Journalist, Autor und Mitbegründer mehrerer evangelikaler Werke. Im Laufe seines langen Leben war er maßgeblich beteiligt an der Gründung des ERF, der evangelischen Nachrichtenagentur idea und dem Christlichen Medienverbund KEP. Außerdem leitete er von 1999 bis 2017 den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF). Bis heute ist ihm die Verbreitung des Wortes Gottes sein wichtigstes Anliegen. Auf diesem Blog finden sich Andachten und Bibelauslegungen aus mehreren Jahrzehnten Lebenserfahrung.

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