Zwei Bibelverständnisse im Kampf um die Herzen der Evangelikalen

Dieser Vergleich der 2 Bibelverständnisse wird mündlich erläutert im Podcast “Bibel live” Folge #4 Gamechanger Bibelverständnis-Teil 1.

Die Frage nach dem Bibelverständnis ist keine Nebensache. Letztlich prägt unser Bibelverständnis unser gesamtes Glaubensleben. Nicht umsonst stand diese Frage mit im Zentrum der Reformation.

Die evangelikale Welt erlebt momentan eine Auseinandersetzung zwischen zwei grundverschiedenen Bibelverständnissen. Allerdings wird diese Differenz kaum thematisiert. Nach meiner Beobachtung wird sie oft eher verschwiegen, verdrängt, verharmlost oder verschleiert. Dabei zeigt sich immer wieder: Zahlreichen Konflikten und Entfremdungsprozessen (samt den damit verbundenen Verlusten von Einheit und missionarischer Dynamik) unter Evangelikalen liegt letztlich diese Differenz beim Bibelverständnis zugrunde. Umso wichtiger ist es, dass wir den Schleier der Begriffshülsen und Strohmänner lüften und ehrlich darauf schauen, welcher Graben sich da auftut. Denn nur, wenn wir die Situation offen betrachten, können wir auch einen guten Umgang mit ihr finden.

Die beiden Bibelverständnisse werden nachfolgend als das „historische“ und das „progressive“ Bibelverständnis bezeichnet. Die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Gemeinsamkeiten

Beide Bibelverständnisse…

… grenzen sich von einem islamischen Schriftverständnis ab und bekennen: Die einzelnen biblischen Bücher wurden von Menschen geschrieben und geprägt. Die Bibel ist somit nicht nur Gottes Wort sondern auch voll und ganz Menschenwort.

… gehen davon aus, dass die Bibel an sich nicht göttlich ist. Christen singen und beten zu Gott, aber niemals zur Bibel. Jesus, der in der Bibel als DAS Wort Gottes bezeichnet wird, ist der Bibel immer vorgeordnet. Nur ihm gilt unsere Hingabe und Anbetung.

… sind sich einig, dass die Bibel auslegungsbedürftig ist. Bibelstellen müssen immer im biblischen Gesamtkontext verstanden werden. Die Textgattung, die Reichweite, die Adressaten sowie das historische und heilsgeschichtliche Umfeld müssen immer differenziert beachtet werden! Zum richtigen Verstehen der Texte wird zudem der Heilige Geist benötigt.

… formulieren übereinstimmend:
– Die Bibel ist Gottes Wort im Menschenwort.
– Die Bibel ist inspiriert.

Unterschiede

Trotz dieser scheinbar weitreichenden Übereinstimmungen gibt es grundlegende Differenzen mit weitreichenden Konsequenzen für den Umgang mit der Bibel, für das Verständnis biblischer Aussagen und somit für die Prägung des christlichen Glaubens insgesamt:

Historisches Bibelverständnis Progressives Bibelverständnis
Wesen und Charakter der biblischen Texte: Die Bibel ist Offenbarung des lebendigen Gottes.(1) Die Bibel ist ein Zeugnis der Offenbarung des lebendigen Gottes.(2)
Inwiefern ist die Bibel Gottes Wort? Die biblischen Texte sind Gottes verschriftlichte Worte. Gott kann biblische Texte gebrauchen, um sie für uns beim Lesen zu Gottes Wort zu machen.(3)
Die Inspiration der Bibel bezieht sich auf… … die Entstehung der Texte.(4) … die Rezeption und das Verstehen der Texte.(5)
„Gotteswort im Menschenwort“ bedeutet: Die Bibel ist ganz Menschenwort und ganz Gotteswort. Die Bibel ist ganz Menschenwort und kann Gottes Wort enthalten bzw. vermitteln.(6)
Gibt es Fehler und Widersprüche in der Bibel? Die Bibel enthält (7) keine Fehler und Widersprüche, weil Gott keine Fehler macht (8) und sich nicht selbst widerspricht (Unfehlbarkeit und Einheit der Schrift). Als menschliches Zeugnis der Offenbarung enthält die Bibel selbstverständlich zahlreiche Fehler und Widersprüche.
Kann man davon sprechen, dass „die Bibel“ etwas aussagt? Ja. Die Bibel macht als Gesamteinheit klare, verständliche Aussagen. (Klarheit der Schrift) „Die Bibel“ macht keine Aussagen. Vielmehr machen verschiedene biblische Autoren verschiedene, teils widersprüchliche Aussagen.
Ist inhaltliche Sachkritik an der Bibel möglich? Nein. Welcher Mensch könnte Gott kritisieren? Die menschliche Vernunft ist wichtig, steht letztlich aber unter Gottes Wort. Ja. Das menschlich fehlerhafte Zeugnis der Offenbarung Gottes kann auf der Basis heutiger Vernunft kritisiert werden.(9)
Ist die Bibel Maßstab für den christlichen Glauben, mit dem auch falsche Lehre identifiziert werden kann? Ja.(10) Nein, das kann sie angesichts ihrer Fehlerhaftigkeit, Widersprüchlichkeit und Vieldeutigkeit nicht sein. Sie ist eher Gesprächs- und Inspirationsgrundlage.(11)
Ist der Offenbarungsprozess mit Abschluss der Bibel abgeschlossen? Ja. Über die Bibel hinaus kann die Kirche keine grundlegend neuen Lehren mehr entwickeln. (Abgeschlossenheit der Schrift) Nein. Der Heilige Geist setzt den Offenbarungsprozess auch nach der Apostelgeschichte progressiv weiter fort.(12)

(1) So formuliert die deutsche evangelische Allianz in ihrer Glaubensbasis: „Die Bibel, bestehend aus den Schriften des Alten und Neuen Testaments, ist Offenbarung des dreieinen Gottes. Sie ist von Gottes Geist eingegeben, zuverlässig und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung.“ (Hervorhebung nachträglich)

(2) So heißt es in einem aktuellen Grundsatztext der EKD: „Die biblischen Texte werden gehört und ausgelegt als Gottes Wort im Menschenwort, das das endgültige Wort Gottes in Person und Wirken Jesu Christi bezeugt.“ (In: „Die Bedeutung der Bibel für kirchenleitende Entscheidungen“, S. 34)

(3) Dazu der Theologe Udo Schnelle: „Natürlich ist die Bibel das Wort Gottes. Sie ist es aber nicht an sich, sondern immer dann, wenn sie für Menschen zum Wort Gottes wird. In dem Moment, wo es Menschen erreicht und zum Glauben an Jesus Christus führt, wird die Bibel zum Wort Gottes.“ (Karsten Huhn im Gespräch mit Armin Baum und Udo Schnelle: Wie entstand das Neue Testament, in: idea Spektrum 23/2018, S. 19)

(4) Zum Beispiel gemäß 2. Petrus 1, 21: Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben von Heiligem Geist.“

(5) Dazu Thorsten Dietz: „Inspiration ist insofern keine Inspiriertheit, keine mechanische Theorie, so und so sind diese Schriften entstanden. Inspiration ist ein Mitteilungs- und Erkenntnisraum, ein Mitteilungs- und Erkenntniszusammenhang, in dem gehört, gelesen, verstanden, bezeugt und gelebt wird.“ (im Worthausvortrag „Entstehung und Autorität des neutestamentlichen Kanons“, ab 1:22:15)

(6) Dazu Siegfried Zimmer: „Der Satz ‚Die Bibel ist Gottes Wort‘ meint: Gott kann und will durch die Bibel zu uns reden.“ In: „Schadet die Bibelwissenschaft dem Glauben?“, Göttingen 2012, S. 112

(7) … in Bezug auf den kanonischen Urtext im Rahmen der bibeleigenen Aussageabsicht und des zugrunde gelegten Wahrheitsverständnisses …

(8): Dazu der Theologe Heinzpeter Hempelmann: „Sowohl philosophische wie theologische Gründe machen es unmöglich, von Fehlern in der Bibel zu sprechen. Mit einem Urteil über Fehler in der Bibel würden wir uns über die Bibel stellen und eine bibelkritische Position einnehmen … Die Bibel ist als Gottes Wort Wesensäußerung Gottes. Als solche hat sie teil am Wesen Gottes und d.h. an seiner Wahrheit, Treue, Zuverlässigkeit. Gott macht keine Fehler.“ In: „Plädoyer für eine Hermeneutik der Demut, Theologische Beiträge 33 (2002)

(9) Dazu Siegfried Zimmer: „Eine Kritik an den Offenbarungsereignissen selbst steht keinem Menschen zu. … Die schriftliche Darstellung von Offenbarungsereignissen darf man aber untersuchen, auch wissenschaftlich und ‚kritisch‘.“ In: „Schadet die Bibelwissenschaft dem Glauben?“, Göttingen 2012, S. 88

(10) Dazu der Grundsatztext der EKD „Die Bedeutung der Bibel für kirchenleitende Entscheidungen“: „Die biblischen Texte sind das erste und grundlegende Wort, auf das Kirche, Theologie und Glaubensleben immer wieder rückgebunden sind, als Texte, die den kritischen Maßstab bilden und an dem die Traditionen und Lehrbildungen der Kirche zu prüfen sind. Der Kanon der biblischen Schriften ist allen anderen Traditionen als norma normans, das heißt als kritischer Maßstab vorgeordnet, so dass diese – wenn nötig – kritisiert werden können.“ (S. 49).

(11) Dazu Thorsten Dietz: „Man kriegt die Bibel nicht als Knüppel oder Maßstab oder Vereindeutigungsinstrument gegen alle Instanzen eindeutig in den Griff.“ … Der Gewinn, dass man in der Bibel eine hilfreiche Autorität sehen darf, „wird nicht selten so verspielt, dass man durch seine eigene Bibeltreue … meint zu wissen, die Wahrheit in der Tasche zu haben. Anders als die anderen, die irgendwie häretisch oder abgeirrt oder zu selbstbewusst oder zu verführt oder zu irregegangen oder wer weiß was sind. Hier wird Autorität bisweilen zum Autoritarismus, zum Anspruch absoluter Wahrheit, die sich nur durchdrücken kann, die unterdrückt, die nur auf Befehl und Gehorsam geeicht ist.“ (im Worthausvortrag „Entstehung und Autorität des neutestamentlichen Kanons“, ab 1:09.30 bzw. ab 1:12.00)

(12) Als klassische Beispiele werden die Überwindung des Patriarchats oder der Sklaverei angeführt. Entsprechend könne nun auch z.B. die biblische Sichtweise im Umgang mit Homosexualität auf Basis des biblischen Liebesgebots weiter entwickelt werden. Vertreter des historischen Bibelverständnisses entgegnen, dass die Überwindung von Patriarchat und Sklaverei schon sehr klar im Bibeltext angelegt ist, während es für eine Überwindung der ablehnenden Haltung gegenüber praktizierter Homosexualität keinerlei Indizien im biblischen Gesamtzeugnis gibt.

Gibt es einen brückenbauenden Mittelweg?

Es gibt Theologen, die einem progressiven Bibelverständnis folgen, der Bibel aber trotzdem mit großem Vorvertrauen begegnen und entsprechend kaum von Fehlern, Widersprüchen und von der Weiterentwicklung veralteter Sichtweisen reden. Entsprechend nähern sich dann die Auslegungsergebnisse an. Die Praxis in der evangelikalen Welt zeigt jedoch: Wenn der Anker des Offenbarungscharakters einer unfehlbaren, einheitlichen, klaren und abgeschlossenen Schrift erst einmal gelöst ist, dann tun sich schon bald auch in den allerzentralsten Glaubensfragen unüberbrückbare Gräben auf wie z.B. beim stellvertretenden Sühneopfer, bei der Leiblichkeit der Auferstehung, bei der Historizität der Heilsereignisse (z.B. Jungfrauengeburt), bei der Göttlichkeit Jesu, bei der Realität des kommenden Gerichts und der Sündhaftigkeit des Menschen.

Das hat vor allem zwei Gründe:

  • Die Vertreter eines progressiven Bibelverständnisses gehen meist wertschätzend mit den Einflüssen der universitären Bibelwissenschaft um. Vertreter des historischen Bibelverständnisses hingegen lehnen den an den Universitäten vorherrschenden Wissenschaftsbegriff ab, nach dem bei der Erforschung der Bibel nicht mit der Realität von Wundern und Offenbarung gerechnet werden darf. Entsprechend lehnen sie Modellbildungen und exegetische Ergebnisse ab, die von diesem naturalistisch geprägten Wissenschaftsbegriffs geprägt sind.
  • Im Rahmen des progressiven Bibelverständnisses ist eine kritische Auseinandersetzung mit falscher Lehre kaum möglich. Stattdessen werden Glaubensüberzeugungen “subjektiviert”, das heißt sie gelten nicht mehr objektiv für alle Gläubigen (so wie es Christen bislang in Glaubensbekenntnissen zum Ausdruck gebracht haben) sondern nur noch subjektiv für denjenigen, der eine Wahrheit für sich als Gottes Wort empfindet. Damit fehlt der Einheit in Gemeinden, Gemeinschaften und Kirchen schon bald das Fundament von gemeinsam geteilten Glaubensüberzeugungen. Entsprechend schwindet das gemeinsame Engagement.

Um der Einheit willen ist es angesichts der grundlegenden Differenzen und der weitreichenden Konsequenzen dringend notwendig, die Differenzen beim Bibelverständnis offen anzusprechen.

Dieser Blog-Beitrag von Markus Till erschien zuerst auf aufatmen in Gottes Gegenwart . Lies hier den Original-Artikel "Zwei Bibelverständnisse im Kampf um die Herzen der Evangelikalen".

Über Dr. Markus Till

Evangelisch landeskirchlicher Autor, Blogger und Lobpreismusiker mit pietistischen Wurzeln und charismatischer Prägung

15 thoughts on “Zwei Bibelverständnisse im Kampf um die Herzen der Evangelikalen

  1. Nach 1 Tim 3,15 ist díe Kirche des lebendigen Gottes die Säule und das Fundament der Wahrheit.
    Das heisst doch, dass es über der heiligen Schrift eine Instanz geben muss, die die Wahrheit lehrt und auch die Schrift richtig auslegt. Nun ist das nur bei der (katholischen) Kirche der Fall bzw, wird das behauptet. Bei den Protestanten wohl weniger, denn diese haben ja kein Lehramt, zumindest nicht offiziell, auch wenn Luther mal behauptet hat in einem Streit nur seine Auslegung sei die richtige. Dass auch das Lehramt falsch lehren kann, sehen wir neuerdings beim jetzigen Papst Franziskus, der zwar nicht den Katechismus ändert, aber zwischen den Zeilen doch einiges,

    Im übrigens gab es seit Anfang an bei den Protestanten einen Streit um die richtige Bibelauslegung, also nicht erst in der jüngsten Zeit. Vor rund 50 Jahren schon hat das mal ein ev. Theologe in einem Vortrag, wo er die historischen Entwicklungen betrachtete, herausgearbeitet, auch unter Nennung von Namen. Ich nehme mal an, dass es darüber auch einige Literatur gibt.

  2. Zunächst einmal: stimmt die Kategorisierung oder sind die etwa vertauscht? Ich habe für jeden Punkt bei mir ein Haken unter „Progressiv“ setzen müssen, halte mich aber für „Konservativ“. Ist Konservativ jetzt das neue Progressiv?

    Und dann stolpere ich noch über Aussagen wie diese:
    „Die Vertreter eines progressiven Bibelverständnisses gehen meist wertschätzend mit den Einflüssen der universitären Bibelwissenschaft um.“
    Eigentlich eher nicht. Z.B. die HKM kommt aus dem universitärem Bereich, und die allermeisten Konservativen lehnen diese ab, wie auch manche andere Strömungen. Aus Unterhaltungen mit Theologiestudenten bekomme ich mit, was dort gelehrt wird – das begeistert mich wenig, um es mal freundlich zu formulieren.

    „Im Rahmen des progressiven Bibelverständnisses ist eine kritische Auseinandersetzung mit falscher Lehre kaum möglich.“
    Doch, genau dann ist es möglich. Ich kann mit jemandem, der ähnlich tickt wie ich, eine gute Unterhaltung über unterschiedliche Auslegungen von Texten führen und „weiterkommen“, denn letztendlich geht es den Beteiligten darum, Gottes Wort besser zu verstehen; die Bibel und die Art, wie sie zu lesen ist, ist der gemeinsame Nenner. Dann unterhält man sich nur noch über Erkenntnisunterschiede. Es ist der gemeinsame Versuch der Objektivierung. Das gelingt aber nicht, wenn ein oder alle Beteiligten davon ausgehen, dass die Bibel nicht fehlerfrei oder irrtumslos ist und jeder sich eigene Wahrheiten nach Belieben rauspickt.

    „Vertreter des historischen Bibelverständnisses hingegen lehnen den an den Universitäten vorherrschenden Wissenschaftsbegriff ab, nach dem bei der Erforschung der Bibel nicht mit der Realität von Wundern und Offenbarung gerechnet werden darf.“
    Moment mal. Das „historische Bibelverständnis“ geht von Fehlern und Irrtümern in der Schrift aus, halten aber Wunder und Offenbarungen fest, die nicht diskutiert werden sollten? Nochmals: stimmt die Kategorisierung Progressiv / Historisch, oder bin ich da auf dem falschen Dampfer und kapiere irgendwas nicht?

    „Damit fehlt der Einheit in Gemeinden, Gemeinschaften und Kirchen schon bald das Fundament von gemeinsam geteilten Glaubensüberzeugungen.“
    Und das sehe ich eher bei dem oben als „Historisches Bibelverständnis“ aufgeführten Punkten. Denn wenn gilt „Als menschliches Zeugnis der Offenbarung enthält die Bibel selbstverständlich zahlreiche Fehler und Widersprüche.“, dann kann jeder individuell entscheiden, was ein Fehler und was ein Widerspruch ist, und im Idealfall noch eigenes sündhaftes Verhalten damit rechtfertigen.

    „Um der Einheit willen … dringend notwendig …“: die wird hier mal wieder als höchstes Gut benannt.
    Nun ist es doch so: wenn jemand einen völlig anderen Wertekanon vertritt als ich, eine völlig andere Verbindlichkeit der biblischen Aussagen sieht, wo soll denn da die Einheit herkommen? Als konservativer Ausleger kann ich doch nicht auf die Kanzel gehen, z.B. gegen Unzucht anpredigen, und dann sitzt da ein homosexuelles Pärchen, das im gleichen Raum am Vortag die Ehe geschlossen hat. Oder Person A lehnt im Hauskreis die Auferstehung ab, und Person B setzt sie am nächsten Sonntag als zu glauben voraus. Wo soll da eine Einheit herkommen?
    Es ist doch jetzt bereits so, dass in einigen Gemeinden das Abendmahlsverständnis schon gar nicht mehr angesprochen wird, um keinen Unfrieden zu erzeugen. Und das Schweigen führt dazu, dass niemand mehr weiß, ob man da jetzt gerade ein Gedächtnismahl oder die Transsubstantiation feiert, und ein paar Jahre später erkennt niemand mehr die Unterschiede, weil das Schweigen zur Verdummung führt. Ich will das eigentlich schon wissen, weil ich bei manchen Irrlehren einfach nicht beteiligt werden möchte.
    Bestenfalls kann man sich darauf einigen, sich nicht gegenseitig an die Kehle zu springen (ok, sollte man als Christ ja auch nicht machen), aber was für eine Einheit soll es denn werden?

    Einheit geht nur über das Ausblenden der Unterschiede – damit man die ausblenden kann, darf man sie nicht benennen, damit es keinen Streit gibt. Benennt man sie nicht, dann kennt sie eine Generation später niemand mehr. und schon haben wir die Verflachung und Verdummung, erzeugen geistig unmündige Schafe.
    Warum kommt mir jetzt gerade „woke“ und „Gendersprech“ in den Sinn?

    1. Die Kategorisierung war tatsächlich versehentlich vertauscht gewesen. Auf meinem eigenen Blog habe ich das gleich korrigiert, aber nicht bemerkt, dass dieser Fehler hier auch besteht. Danke für den Hinweis. Klären sich damit Deine Anfragen, die Du an den Artikel hattest? Ich kann ansonsten nämlich Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, mir scheint, wir denken da sehr gleich. Viele Grüße Markus

  3. Jesus das Wort Gottes.
    Das Leben äußert sich durch Sprache, die Sprache aller Menschen ist nicht vollkommen, macht aber das Leben im Miteinander sichtbar, ohne Sprache gäbe es kein Leben auf der Erde. Sprache ist Entwicklung, schafft schöpferische Vielfältigkeit.
    Der Mensch als Ebenbild Gottes empfing mit seinem Leben die Sprache, ihm stehen unmengen von Wörtern zur verfügung womit das Leben in Bewegung kommt, doch alle Worte, welche es auch sein mögen bleiben in einem dunklen System, bleiben gefangen, allein das Wort selbst, Jesus, bringt das Licht in den Menschen hinein, es ist unveränderlich und ewig gültig, es ist die Kraft die lebendig macht.
    Der Mensch ohne Gott ist tot…. als er Gott verließ (Adam und Eva), verließ er auch das lebendige Wort und musste von da an auf einer anderen Ebene kommunizieren, das wurde sofort deutlich als Gott fragte, ,,Adam wo bist du“ die Antwort zeigte das Adam das Vertrauen verloren hatte und Gott nicht mehr zugewandt war ,,er versteckte sich“ er war vom Wort Gottes abgeschnitten, aber auch Gott hatte an diesem Zeitpunkt den Menschen verloren.
    Wo Gott wieder im Menschen lebt (Wiedergeburt) sind auch das, was Menschen reden ,,in unvollkommenheit“, Worte aus Gott, ,,der Glaube kommt aus der Predigt“. Wir beten ja nicht die Bibel selbst, als Buch an, sondern das Wort in ihr, Jesus selbst, das Wort, geschrieben durch den Heiligen Geist, die offenbarte Wahrheit, auch das ist Gott selbst. Jesus sagte den Pharisäern, ,,Ihr könnt mein Wort nicht hören“, die Pharisäer bleiben in der Dunkelheit, sie wollen nicht zurück zu Gott und bleiben in der Sprache ohne Leben, des Mörders und Lügner von Anfang an.
    Das Wort ist ja nicht nur einstimmig sondern vielstimmig im Fluß des Lebens, die Welt ,,die Welt könnte die Bücher nicht fassen“, eine einzige Aussage von Jesus, in der Bibel, sind ja nicht nur ein paar gesprochene Worte, die Dynamik des Lebens dringt im Menschen ein und entfaltet sich, für den Einen zum Leben, für den Anderen zur Anklage, der sich durch Abwehr entzieht.

    —(3) Dazu der Theologe Udo Schnelle: „Natürlich ist die Bibel das Wort Gottes. Sie ist es aber nicht an sich, sondern immer dann, wenn sie für Menschen zum Wort Gottes wird. In dem Moment, wo es Menschen erreicht und zum Glauben an Jesus Christus führt, wird die Bibel zum Wort Gottes.“—

    Nicht nur für Glaubende sondern für die ganze Welt, sie offenbart den Sünder.
    Die Wahrheit selbst kann nicht zum Besitz werden, sie kann nur weitergegeben werden, wer sie hört wird darin Wahrheit finden oder ablehnen.

    —Entsprechend könne nun auch z.B. die biblische Sichtweise im Umgang mit Homosexualität auf Basis des biblischen Liebesgebots weiter entwickelt werden.—

    Wahrheit kann sich nicht weiterentwickeln, aber was das Herz begehrt entwickelt (entfernt) sich von der Wahrheit. Warum ergreift der Betroffene das Wort und verändert biblische Aussagen? Nun, weil er sein Leben nicht dem Wort Gottes anpassen will sondern dem begehren des Herzens nachstrebt, aber warum ergreift der ,,Nichtbetroffene“ das Wort für die Betroffenen, aus Nächstenliebe? Oder doch eher um die Macht Gottes zu entthronen. Die Wahrheit liegt darin das hier das zweite Gebot vor das Erste gesetzt wird, und somit keines der beiden Gebote erfüllt wird.


    Gott ließ sein Wort, für Menschen, von Menschen aufschreiben, die Bibel ist also ,,nicht“ Menschenwort. Wenn der Chef seiner Sekräterin einen Brief an Firma X diktiert, was wird die Firma sagen, oh, Worte von der Sekräterin oder Worte vom Chef? Die Bibel ist und bleibt Gottes Wort.

    —Vertreter des historischen Bibelverständnisses hingegen lehnen den an den Universitäten vorherrschenden Wissenschaftsbegriff ab, nach dem bei der Erforschung der Bibel nicht mit der Realität von Wundern und Offenbarung gerechnet werden darf. —

    Bist du der da kommen soll? frage von Johannes dem Täufer.
    Jesus sagt, geht hin un sagt ihm was ihr hört und sehet: Blind sehen, und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt.“ Hier wird das Wunder des Lebens und das Wunder des Glaubens bezeugt, wer will dem widersprechen?
    Schon immer gab es Sekretäre denen der Brief vom Chef nicht gefällt, sie verändern ihn um ihre eigene Note aufzudrücken.
    Wahrheit ist immer unbequem für den der sie nicht hören will und der sein Leben ,,erhalten“ will.

  4. „Um der Einheit willen“…. Die Einheit gibt es letztlich nur in Jesus selbst.
    Aus Johannes 17: „Doch nicht nur für diese hier bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben: dass sie alle eins seien, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, damit auch sie in uns seien, und so die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir eins sind: ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, so wie du mich geliebt hast.“

    Heute aber werden unterschiedlich Verständnisse von Jesus vermittelt, die vielfach ohne den heiligen Geist erdacht werden, da braucht man sich nicht wundern, das eher das Uneinssein fortschreitet als das Einigsein. Diejenigen, die sich Theologen nennen, sind a prori nicht Gott näher als die Nichttheologen. Das muss mal deutlich gesagt werden. Deswegen müssen ihre Meinungen auch nicht unbedingt geistlicher sein als die anderer Christen. Sie sind nur lediglich oftmals hörbarer als die anderer Christen.
    Da geht es oft her wie bei den Politikern, die zu vielem meinen etwas zu sagen zu haben und wenn es nur Blech ist. Der fundierte Christ merkt das schnell, andere Christen oder gar die Namenschristen oft kaum oder gar nicht und so glauben sie jedem, der lange Reden schwingen kann und seien sie noch so gehaltlos.

  5. Hallo Markus,
    Sehr gute Darstellung. Im Kern habe ich aber nicht verstanden wie Du das mit der Einheit meinst. Aus meiner Sicht kann es unter den Vertretern beider Bibelverständnisse keine Einheit geben, sofern diese jeweils in der „reinen Lehre“ vertreten werden

    1. Hallo Matze, Du hast vollkommen recht und genau das meine ich: Unter den Vertretern beider Bibelverständnisse beider Bibelverständnisse kann es keine Einheit geben. Bislang wird aber oft so getan, als ob das Thema Bibelverständnis eine Nebensache wäre, das gerne jeder anders sehen darf. Es wird also vollkommen unterschätzt (oder bewusst kleingeredet), wie spaltend sich Differenzen beim Bibelverständnis auswirken. Deshalb müssen wir über dieses Thema reden! Das Problem wird sich nicht dadurch lösen, dass wir es totschweigen oder kleinreden. Die Entfremdung wird auch dann passieren, wenn wir dauernd behaupten, das Bibelverständnis wäre doch gar nicht so wichtig. Konservative Gemeinden sollten deshalb selbstbewusst vertreten, warum sie am historischen Bibelverständnis festhalten. Sie sollten ihre Leute einladen und ermutigen, der Bibel nach Art unserer weltweiten Geschwister, der Reformatoren, der Kirchenväter und der Apostel zu vertrauen. Dann werden wir zwar trotzdem nicht in allen theologischen Fragen einer Meinung sein. Aber wir werden trotzdem eine gute gemeinsame Grundlage haben.
      So verständlich?
      Viele Grüße
      Markus

  6. Hallo Markus,
    sehe ich genauso, aber warum wird dann z.B. bei Bibel und Bekenntnis es kritisch gesehen, wenn Leute ihre Gemeinde aus theologischen Gründen verlassen. Wenn keine Einheit dann geht es ja auch nicht in der gleichen Gemeinde. Und warum gibt es dann nicht wenigstens eine Bekenntnissynode, wo sich am besten auch Christen aus Freikirchen mit einbringen können?
    Für viele Christen ist es eben nicht klar, dass es unterschiedliche theologische Strömungen gibt. Das wir nur deutlich, wenn es auch eine in irgendeiner Form sichtbare Unterscheidung gibt z.B. organisatorischer Art. Sorry, aber solange Bibel und Bekenntnis versucht in der EAD zu bleiben wird das was Du sagst in kleinen Zirkeln besprochen werden, aber sich im praktischen Alltag nur sehr wenig auswirken. Wie hiess das alte Lied glaube ich von Jürgen Werth „du wirst Dich einmal entscheiden müssen“?! Vor diese Entscheidung welche Theologie man folgt muß jeder evangelikale Christ aus meiner Sicht gestellt werden. Um das zu erreichen reichen aber keine 3000 Mitglieder sondern als nächster Schritt eine klare sichtbare Positionierung. Dies heisst ja nicht mit dem anderen Verständnis keine guten Kontakte zu pflegen und miteinander im Gespräch zu bleiben. Nur braucht es aus meiner Sicht wieder ein klares Statement, was vor einigen Jahrzehnten zur Abgrenzung gegenüber den Liberalen geführt hat nun innerhalb des evangelikalen Bereiches

    1. Hallo Matze, das ist ein spannender Kommentar. Interessant finde ich, dass Du es so wahrnimmst, dass das Netzwerk B&B es kritisch sieht, wenn Leute ihre Gemeinde aus theologischen Gründen verlassen. Wo haben wir das geäußert? Richtig ist: Wir sind in der Tendenz Fans davon, nicht zu schnell eine Gemeinde zu verlassen. Denn es menschelt überall. Es gibt eine Form von Gemeindenomadentum, das auch viel damit zu tun hat, dass Leute verlernt haben, treu zu sein, zu dienen und nur noch konsumorientiert sind. Aber es gibt natürlich auch die Situation, dass es wirklich nicht mehr geht. Ich habe eine Bekannte, die in ihrer Gemeinde treu bleiben wollte, aber durch die konsequenten Nackenschläge ihres liberalen Gemeindeleiters psychosomatisch krank geworden ist. Niemals würde ich so jemand sagen: Du musst aber in dieser Gemeinde bleiben. Es gibt da also keine pauschalen Antworten sondern nur individuelle Führung, die wir als Netzwerk natürlich respektieren.
      Wir versuchen im Netzwerk beides: Klare, öffentliche theologische Positionierung. Und trotzdem ein Hineinwirken in die bestehenden Strukturen. Für eine Bekenntnissynode sehe ich im Moment keine wirksame Erfolgsaussicht. Die Schar derer, die da kampfeswillig ist, ist doch überschaubar klein. Eine Bekenntnissynode wäre eine lahme Ente. Welche Gemeinden sollte sie vertreten? Auch jetzt schon können sich Gemeinden dem Netzwerk anschließen. Aber auch da ist die Zahl sehr überschaubar.
      Also: Wir sind uns in der Sache offenkundig einig. Die Frage ist: Wie kommen wir ganz praktisch weiter? Da empfinde ich im Moment nur einen Weg: Klare, öffentliche Lehre. Gebet. Menschen gewinnen und begeistern für das biblische Evangelium. In Leitungskreise hineinwirken und sensibilisieren für die Dynamiken in unserem Land. Wenn Du noch andere Ideen hast: Ich bin offen. 🙂

  7. Hallo Markus, danke für die ausführliche Antwort. Zu Deiner ersten Frage hat sich Ulrich Parzany vor einiger Zeit unmissverständlich auf Bibel und Bekenntnis geäußert. Aus meiner Sicht reicht das, was Bibel und Bekenntnis tut wie Du es beschrieben hast nicht aus. Es sollte ein klares Abgrenzen zu gewissen theologischen Tendenzen innerhalb der EAD geben. Für mich ist, um Deinen Begriff zu verwenden, B+B die lame duck. Warum wird, wenn eine Bekenntnissynode nicht geht, mehr der Kontakt zu Konservativen außerhalb der EAD gesucht wie EfA, Nestvogel, KfG oder alles im Einflussbereich von EBTC? Aus meiner Sicht kommt man in der Sache nur weiter wenn man klare Kante und auch andere Partnerschaften parallel zur EAD in Erwägung zieht. Ein Erwachen gibt es nur wenn es auch Schritte gibt wie z.b. den Austritt der MSOE aus Gnadau, die Austritte der EmK Mitglieder oder der Austritt einiger Gemeinden bei den Baptisten. Es gibt die SELK, der man beitreten kann usw. Aus meiner Sicht wird man dann, wenn man die Theologie in einer Organisation kritisiert, aber nie Konsequenzen wenigstens Android unglaubwürdig. Das ist wie in der Kindererziehung auch. Ohne auch mal Konsequenzen bei immer wieder dem gleichen Fehlverhalten anzukündigen, nehmen die Kinder den Eltern das irgendwann nicht mehr ab

    1. Lieber Matze, das können wir doch mal fröhlich so stehen lassen und beobachten, auf welchem Weg tatsächlich mehr erreicht wird. Nur noch zur Info: Es gibt ja inzwischen auch innerhalb der Verbünde konservative Initiativen. Ich habe mich z.B. schon für Inititiative Bibel und Evangelium in der FEG engagiert. Wie ich höre, sind an noch mehr Stellen Dinge in Bewegung geraten. Also es tut sich was im Land. Aber ich glaube eher nicht, dass man viel bewegen kann, wenn man überall austritt. Aber wie gesagt: Da soll doch jeder dem folgen, was er für richtig hält. Ich freue mich, wenn andere da erfolgreicher sind als wir. 🙂

      1. Hallo Markus
        damit es richtig verstanden wird: Ich bin nicht für Austreteritis. Hinter den meisten Austritten liegen viele Kämpfe und Nöte. Es kostet deshalb oft sehr viel seine geistliche Heimat und die vielen persönlichen Kontakte zu verlieren wegen theologischer Fragen. Nur: sehr oft geht es leider eben nicht mehr anders.
        Was aber trotzdem für mich als Frage noch immer offen bleibt ist warum Bibel und Bekenntnis bei der theologischen Nähe zu so vielen Gemeinden und Bewegungen ausserhalb der EAD keine sichtbaren Kontakte pflegt und man sich nicht wenigstens punktuell zusammenfindet

  8. Was fehlt denn heutzutage bei den Gemeinden und Kirchen aller Art?
    Es fehlt die (gesunde) Lehre, die Katechese. Beide großen Kirchen vernachlässigen diese und ebenso die Freikirchen. Die Leute werden nicht mehr fundiert belehrt und wissen wenig über die grundsätzlichen Zusammenhänge des Evangeliums. Man muss ja kein großartiger Bibelkenner sein als Normalchrist, aber grundlegende Dinge sollte man schon wissen. Die meisten Christen bringen sich die grundlegenden Dinge ja nicht selber bei, Deswegen sollten es ihre Lehrer, ihre Pastoren machen, aber die versagen da oft oder blicken selber wenig.

    Ich kannte mal einen evangelischen Pfarrer, einen gläubigen wohlgemerkt. Wenn ich dem eine Frage gestellt habe, die etwas schwieriger war, dann wusste er keine Antwort oder hat eine Scheinantwort gegeben, der Mann war aber schon im Pensionsalter. Wenn die Prediger schon so sind, wie sieht es dann beim christlichen Volk aus?

    Die Prediger aber werden an den Unis oder in einer Bibelschule geschult. Was bringt man denen da bei? Das die Bibel zeutgemäss ausgelegt werden muss und dass Jesus dies und jenes zu seiner zeit nicht wissen konnte usw. Ja, entwederwar Jesus nur ein Mensch oder er war Gottes Sohn, Gott im Fleisch, denn hat er Dinge gewusst von den wir Menschen keine Ahnung haben. Andeutungsweise kommt das ja auch in dem Bericht von 12-jährigen Jesus im Tempel zum Ausdruck. Die Schriftgelehrten waren erstaunt über sein Wissen in diesem Alter. Nur, meinen manche Theologen Jesus habe dies und jenes nicht gewusst oder nicht wissen können, weil sie denken der Herr sei genauso beschränkt gewesen wie sie selber. Jesus aber konnte in die Herzen der Menschen sehen und vieles andere mehr. Als Sohn Gottes, des Schöpfers hat er Anteil an der Macht und Weisheit Gottes, Eines Tages müssen sich alle vor ihm beugen,

  9. Ich bin mir nicht sicher wie überzeugend diese Dichotomie ist…

    „Die Bibel ist ganz Menschenwort und ganz Gotteswort.“

    „Die Bibel enthält (7) keine Fehler und Widersprüche, weil Gott keine Fehler macht (8) und sich nicht selbst widerspricht (Unfehlbarkeit und Einheit der Schrift).“

    Wenn ich nun (erneut) die Diskussion um die Scheidung betrachte wird das schwierig.

    5.Mose 24,1-4
    Scheidung wird erlaubt.

    Matthäus 5,31-32 u Matthäus 19,3-9
    Scheidung wird verboten (bzw stark eingeschränkt)

    Ja was nun?
    Das „Historische“ Bibelverständnis (welches aber ohne geschichtswissensch. Methoden oder Hist. Kontext arbeitet) sagt, es ist alles Gotteswort.

    Jesus sagt: Hier ist kein Gotteswort, sondern das des Mose.
    Hätte Jesus sich mal lieber an das „historische“ Bibelverständnis gehalten…

    Das „Hist.“ Bibelverständnis sagt: keine Widersprüche.
    Jesus widerspricht…

    Wem glaube ich jetzt?

    Ein wenig überspitzt, aber eine durchaus spannende Frage…

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