Buchtipp: Start with WHY – Fang mit dem WARUM an!

Sinek, Simon, Start with WHY, Penguin Verlag 2011, Kindle-Version Amazon-Link

In der letzten Zeit beschäftige ich mich immer wieder gern mit Büchern zu Leiterschaft, Veränderung, persönliche Entwicklung und möchte euch in der nächsten Zeit ein wenig auf die Reise mitnehmen durch manche dieser Bücher. Ich stelle mir dazu oft die Frage, was diese Bücher für unsere Gemeinden bedeuten.

Simon Sinek beschreibt in Start with WHY, dass erfolgreiche Organisationen, Bewegungen und Führungspersönlichkeiten nicht mit dem Was oder Wie beginnen, sondern mit dem Warum. Dieses „Golden Circle“-Modell besteht aus drei Ebenen:

  1. WHY (Warum?) – Der tiefere Zweck, die Überzeugung oder der Antrieb, warum eine Organisation existiert.

  2. HOW (Wie?) – Die Werte und Prinzipien, mit denen das „Warum“ umgesetzt wird.

  3. WHAT (Was?) – Die konkreten Angebote oder Aktivitäten einer Organisation.

Sinek hat im Buch ein Bild, das einer Zielscheibe gleicht. Drei Kreise ineinander. In der Mitte ist das WHY, darum herum das HOW und zu äußerst das WHAT. Das sind die „Golden Circles“.

1. Das „Warum“ einer Kirche oder Gemeinde

Für Kirchen ist das „Warum“ entscheidend: Warum gibt es diese Gemeinde? Was ist ihre tiefere Überzeugung und Motivation? Was ist ihre Vision, ihre Mission als einzelne Ortsgemeinde an ihrem Platz?

Sinek zeigt, dass Menschen sich nicht mit Produkten oder Dienstleistungen identifizieren, sondern mit der Überzeugung dahinter. Ebenso sind Gemeindemitglieder oder Interessierte nicht nur wegen Programmen oder Strukturen da, sondern weil sie sich mit dem Warum der Kirche verbunden fühlen.

Eine Kirche sollte daher nicht nur mit „Wir bieten Gottesdienste, Kleingruppen und soziale Projekte an“ beginnen, sondern mit einem klaren, inspirierenden Warum, einer Vision, die Menschen anzieht.

2. Das „Wie“ – Werte und Prinzipien

Das „Wie“ beschreibt die Art und Weise, wie das Warum in der Praxis umgesetzt wird. Kirchen können ihre Werte und Prinzipien klar definieren:

  • Wie wird Gemeinschaft gelebt?

  • Wie wird das Evangelium verkündet?

  • Wie wird mit Konflikten umgegangen?

  • Wie drückt sich Nächstenliebe praktisch aus?

Kirchen, die ein starkes „Warum“ haben, aber in ihrem „Wie“ unklar sind, verlieren oft Glaubwürdigkeit. Warum ist das so? Nehmen wir mal an, eine Gemeinde definiert ihre Vision folgendermaßen: „Wir wollen Menschen in eine lebendige Beziehung mit Gott zu führen.“ und beginnt nun, wahllos alle möglichen Angebote unstrukturiert anzubieten, oder ist in ihrem täglichen Gemeindeleben unnahbar und kühl, wirkt das einfach nicht mehr authentisch.

3. Das „Was“ – Aktivitäten und Angebote

Das „Was“ sind die sichtbaren Ausdrucksformen der Kirche:

  • Gottesdienste

  • Kleingruppen

  • Jugendarbeit

  • Seelsorge

  • Soziale Projekte

  • Online-Angebote

  • und so weiter…

Viele Kirchen starten jedoch mit dem „Was“ und hoffen, dass sich daraus eine Identität entwickelt. Sinek zeigt, dass Menschen sich eher mit der tieferen Überzeugung verbinden und nicht nur mit Programmen.

4. Vertrauen und Leitung

In seinem Buch betont Sinek, dass Menschen Leitungspersönlichkeiten folgen, die sie inspirieren – nicht nur solchen, die Anweisungen geben. Gemeindeleiter sollten daher ihr eigenes, persönliches „Warum“ kennen und leben, um authentisch zu wirken. Vertrauen entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch eine klare, inspirierende Richtung.

5. „Diffusion of Innovation“ – Warum nicht alle sofort mitziehen

Sinek beschreibt, dass jede neue Idee oder Bewegung in mehreren Wellen angenommen wird:

  • Innovatoren (2,5%) – Die Ersten, die begeistert sind.

  • Frühe Anwender (13,5%) – Menschen, die die Vision erkennen und schnell mitmachen.

  • Frühe Mehrheit (34%) – Skeptische, aber offene Personen.

  • Späte Mehrheit (34%) – Diejenigen, die erst überzeugt werden müssen.

  • Nachzügler (16%) – Menschen, die sich nur verändern, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Kirchen, die neue Wege gehen wollen, dürfen sich nicht entmutigen lassen, wenn nicht sofort alle mitziehen. Veränderung geschieht schrittweise.

Warum ist das für Kirchen und Gemeinden wichtig?

Viele Gemeinden kämpfen mit sinkenden Mitgliederzahlen, Orientierungslosigkeit oder dem Gefühl, nur Programme am Laufen zu halten. Start with WHY ermutigt uns dazu, nicht einfach ziellos Aktivitäten anzubieten, sondern tiefer zu fragen:

  • Warum gibt es unsere Kirche?

  • Warum tun wir, was wir tun?

  • Was ist unsere zentrale Botschaft, die Menschen inspirieren kann?

Kirchen, die ihr Warum klar kommunizieren und es authentisch leben, werden Menschen anziehen, die sich mit dieser Überzeugung identifizieren.

Fragen zur Reflexion – Finde dein „Warum“ als Kirche oder Gemeinde

  1. Warum existiert unsere Kirche?

    • Was ist unsere tiefste Überzeugung?

    • Welche Veränderung möchten wir in unserer Stadt/Gemeinde bewirken?

    • Was treibt uns jenseits von Traditionen oder Programmen an?

  2. Was unterscheidet uns von anderen Kirchen?

    • Gibt es einen besonderen Schwerpunkt oder eine klare Vision?

    • Womit identifizieren sich unsere Mitglieder am meisten?

    • Welche Werte prägen unser Gemeindeleben?

  3. Wenn unsere Kirche morgen nicht mehr existieren würde, was würde fehlen?

    • Welche Lücke würde in unserer Umgebung entstehen?

    • Würden Menschen außerhalb der Kirche das Fehlen bemerken?

Praktische Schritte – Wie Kirchen ihr „Warum“ leben können

  1. Kommuniziere das „Warum“ in allem, was du tust.

    • Nicht zuerst „Wir haben einen Gottesdienst um 10 Uhr“, sondern „Wir glauben, dass echte Hoffnung das Leben verändert – deshalb treffen wir uns.“

    • Webauftritt, Flyer, Predigten – überall sollte das Warum erkennbar sein.

  2. Baue ein starkes „Wie“ auf – gelebte Werte sind entscheidend.

    • Definiere klare Werte: Wie soll Gemeinschaft aussehen? Wie gehen wir mit Fehlern um? Wie gestalten wir geistliches Wachstum?

    • Lebe diese Werte sichtbar vor – sie sind das Bindeglied zwischen dem Warum und den konkreten Angeboten.

  3. Setze das „Was“ bewusst ein – Programme mit Sinn füllen.

    • Vermeide Aktivismus: Nicht „mehr Events“, sondern gezielte Angebote, die das „Warum“ transportieren.

    • Stelle dir immer die Frage: Dient dieses Angebot unserem Warum?

  4. Führung durch Inspiration, nicht nur durch Organisation.

    • Gemeindeleiter sollten ihr persönliches „Warum“ kennen und kommunizieren.

    • Menschen folgen inspirierten Leitern, nicht bloß Funktionsträgern.

  5. Sei geduldig mit Veränderung

    • Nicht alle werden sofort mitziehen – starte mit den Engagierten, dann wächst die Bewegung.

    • Baue eine Kultur auf, in der Veränderung und neue Ideen willkommen sind.

Dieser Blogpost wurde mit Hilfe von ChatGPT überarbeitet.

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Über Jonas Erne

Ich bin Ehemann, Vater, Theologe, Gemeindereferent, Vielleser. Auf meinem Blog geht es um Gelesenes, aber auch um die Auseinandersetzung mit Fragen des täglichen Lebens, mit der Kultur und der Bibel. Hin und wieder gibt es auch kreative Texte wie Gedichte, kurze Geschichten und mehr.

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