Sie sagen, Gott sei leise

Das Bild zeigt eine Höhle, davor helles Licht - es erinnert an die Situation Elias, der in einer Höhle am Berg Horeb Gott begegnet.

Du kennst das Dogma: Gott redet leise. Hast es wieder und wieder gehört, er spricht sehr leise, du musst still werden, um ihn zu hören und dann ist er immer noch so leise, dass du ihn kaum hörst, weil du erst die vielen Stimmen, die in dir reden, ausschalten musst – ich meine keine Schizophrenie, sondern deine Wünsche, die Wünsche der Frau, des Arbeitgebers, was denken die anderen über mich, was ist mit den Finanzen?

Und weil Gott so leise spricht, muss man sich ab und an zurückziehen ins Abseits, um ihn hören zu können.

Was ja auch Jesus empfiehlt, schließe die Tür hinter dir zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen, abseits, so dass dich keiner sieht. Nicht, dass die anderen von dir denken, welch ein frommer Mann da doch ist, sieh hier, er betet wieder. Da ist er wieder, er betet!

Allerdings sagt Jesus nicht, dass Gott sehr leise reden würde, eher, das es manchmal mehrerer Anläufe des Gebets bedarf, einer Art Überzeugungsarbeit voller Glauben, Nachdruck, beharrlich, eifrig.

Ich erkenne hier auch kein Gespräch, sondern Gebet als reden zu Gott, einseitiges Reden von Mensch zu Gott. Man sitzt nicht am Tisch und tauscht sich aus, sondern bringt Gott seine mehr oder weniger verzweifelten Anliegen vor, die man selbst nicht ändern kann, die alleine in seiner Hand liegen.
Seine Antwort ist mal die direkte Erhörung des Gebets oder vielleicht ein Satz wie: Tue es, auch wenn dieser Weg für dich schmerzhaft ist, geh diesen Weg.

Okay, nicht mein, sondern dein Wille geschehe.

Gott redet – wenn er redet – zu unserem Geist, dem Geist im Menschen drin – von Geist zu Geist. So verfestigt sich der Eindruck, ich soll das tun und das sei richtig. Eine Berufsentscheidung, wen soll ich heiraten, was soll ich in dieser Situation sagen, wohin spende ich mein Geld, falls ich spende? ….to be continued

Gott sei hauptsächlich leise, seine Schafe hören seine Stimme zwar, jedoch überhöre man Gott sehr leicht, der wie ein Gentleman zurücktritt und sich übergehen lässt.

Jedoch hörte ich heute morgen in der Kirche (sic!) die Verlesung des Textes – am Ende sagte der Vorleser auch noch “Wort des lebendigen Gottes” dazu – recht laut und deutlich. Er las die Stelle aus Apostelgeschichte 13 vor, an der Paulus dem Elymas, einem falschen Propheten auf Zypern, voll heiligen Geistes entgegnete, dass er infolge seines Widerstands gegen das Evangelium Gottes eine Zeitlang blind sein würde, woraufhin dessen Chef an Jesus gläubig wurde.

Wort des lebendigen Gottes.

Diese Textstelle war akkustisch deutlich hörbar und sprach zu mir.
Auch die anderen im Raum hörten die Stimme.
Und setzten sich.
Sie alle hatten das Reden Gottes gehört —
die Bedeutung ist jedem klar: Gottes Evangelium ist so allüberragend wichtig und sollte und durfte nicht von einem Magier verhindert werden, dessen vorübergehende Blindheit seinem Vorgesetzen als Zeichen diente, dass dies Gottes Worte sind:

Jesus Christus kam als Kind auf diese Erde, geboren von der Jungfrau Maria
gekreuzigt, gestorben und begraben, am dritten Tag auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; Durch ihn gibt es Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben.

Kennst du dieses Glaubensbekenntnis?
Ich glaube an Gott den Vater….. Glaubt an Gott, glaubt auch an mich(Jesus – Johannes 14,1 — EÜ 2006)

Diese Botschaft ist allüberragend, deutlich hörbar, wer kennt nicht das Lehrgebet Jesu: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name…… Unser tägliches Brot gib uns heute; 12 und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben. (Matthäus 6,9-13 EÜ 2006)

Wort des lebendigen Gottes.
Das war doch nicht leise?
Es war weit und deutlich hörbar.
Ich hab es selbst gesagt – ich vergebe den anderen und er vergibt bitte mir.

Gott sagt, was er will und will, was er sagt, er sagt, was er denkt und denkt was er sagt, er hat keine davon abweichende Meinung.

Er sagt laut und deutlich:

Ja, deine Sünden sind dir hiermit vergeben – aber sündige zukünftig nicht mehr. Lass es einfach sein.

Don´t do that again!

Damit du nicht noch ein schlimmeres Unglück erlebst.

War das laut und deutlich?

Oder ist es ein stilles Reden Gottes, das man kaum hört?

Ändere dein Leben und glaube an die Worte Jesu!

Ist das leise und kaum hörbar?

Wer sich wegen mir schämt, für den werde ich mich auch schämen – sehr leise gesprochen?

Oder gar zu laut.

Ich meine, die Worte Jesu sind teils etwas schrill für unsere In-Ear-geschädigten Ohren, wenn er vom Aufgeben des eigenen Lebensplans spricht oder davon, jedermanns Diener zu sein. Das ist schrill, schwer zu verdauen, nagt, kostet, nimmt Ellbogen raus. Ist jedoch keinesfalls leise.

Du hast Gottes Wort gehört: Liebe Gott mit ganzem Herzen, mit deinem Verstand, mit deiner vollen Kraft und deinen Nächsten so wie dich selbst.

Spricht ziemlich laut.

Die Nachfrage, “wer ist denn mein Nächster”, dass der “Nächster” sei, demgegenüber ich beschließe, Nächster zu werden, wenn er gerade unter die Räder kommt.

Gottes Reden ist laut und deutlich vernehmbar, Er ruft den um drei Uhr nachts seenotleidenden Jüngern durch den Starkwind zu:

Ich bin’s; fürchtet euch nicht! 28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. 29 Und er sprach: Komm her!

Matthäus 14,27-29 – Lutherbibel, 2017

Komm her!!

Komm her!!

Das Evangelium der guten heilenden Nachricht vom Retter Jesus Christus ist kein stilles, schweigendes Evangelium, das du durch viel Besinnung und Nachdenken erkennen wirst und fängst dann an, innerlich zu leuchten, dann schlussendlich auch äußerlich,
(wiewohl ich nicht ausschließen will, dass manch einer mal für 40 Tage in die Wüste gehen sollte ohne Gesprächspartner, Handy, Frau und Kind.)
Um die Stimme Gottes, das Evangelium Gottes zu hören, trittst du nicht in den engen Zirkel der Auserwählten ein und lauschst zu den Füßen des auserwählten Lehrers ob du etwas erhaschen kannst vom Wohlwollen oder Nichtwohlgesinntsein Gottes gegenüber dir.

Stattdessen: Hört!

Jeder, der den Namen Jesus anruft, wird gerettet werden.
Der Tag ist und heisst “heute”.

Das ist laut und deutlich.

Sie sagen, Gott spräche sehr leise, auch und gerade in heutiger Zeit wäre er nur noch so leise zu hören, weil er von allem anderen übertönt würde, jedoch ist Jesus Christus genau derselbe, der er anno 30 nach Christus war und vor Abrahams Auszug von den chaldäischen Hausgötzendienern.

Die Weisheit ruft auf der Straße, Jesus rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. – Johannes 12,44 Elberfelder Übersetzung 2006

Paulus brachte die ganze Stadt in Aufruhr als er die hübschen teuren silbernen Miniaturtempel abschätzig als von Händen gemacht bezeichnete, Gott wohnt da nicht!

Die Weisheit ruft auf der Straße, auf der Kanzel der Kirche, im Internet, direkt um die Ecke und in deinem Bücherregal – der Bibel.

Wort des lebendigen Gottes.

Tatsächlich ruft Gott “früh mich aufmachend und sendend. Und auch ihr habt nicht gehört” — (Jeremia 29,19 – Elberfelder Übersetzung 2006) nicht, weil Gott so leise spricht,

ganz im Gegenteil sind die im Gedächtnis der Menschheit eingebrannten Geschichten von Noah und der Sinftlut, Sodom und Gomorrha, die in Schwefel und Feuer vulkanisiert wurden, von der Geschichte Jesu, der, als Schuldloser gekreuzigt, am dritten Tag von den Toten auferstanden, ein leeres, scharf bewachtes Höhlengrab hinterlassend, seinen Jüngern und Maria und anderen begegnete – diese Geschichten sind bekannt.

Sie wurden erzählt und gelehrt von Generation zu Generation. Eingebrannt ins Wissen der Menschheit.

Laut und deutlich. Hörst du Gott?

Ein Mann steht in einer Höhle mti ausgebreiteten Armen -- ein Bild auf den Propheten Elia, der in einer Höhle stehend Gott begegnet, der zuerst an ihm vorüberzieht im Sturm, Erdbeben und Feuer und darin jeweils nicht zu finden ist aber dann in dem leichten Säuseln danach zu Elia spricht. Daraus haben etliche eine Lehre gemacht, Gott würde hauptsächlich und gast immer leise sprechen. Es geht um das leise.

Ja, sagen sie zu mir, das mit dem Leisereden Gottes haben wir aus der Elia-Geschichte, als Elia am Berg Gottes Gott begegnet und ein Tornado Steine zerlegt, Gott ist nicht im Wind, dann ein Erdbeben, auch hier war Gott nicht drin, danach Feuer vor der Höhle am Berg, auch hier war Gott nicht.

Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. 13 Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast du hier zu tun, Elia? 1. Könige 19 – Lutherbibel 2017

Aus dieser einen Textstelle haben sie sich ihre Lehre gebastelt, dass Gott hauptsächlich und immer sehr leise spricht. Übersehen zwar, dass Gott bei dem stillen sanften Sausen spricht, das NACH dem Feuer und NACH dem Erdbeben und NACH dem Starkwind kommt, in diesem Sausen hörte Elia die Stimme Gottes.

Am Horeb sprach Gott zu Elia nicht vor dem Sturm und vor dem nachfolgenden Erdbeben und auch nicht vor dem Feuer daraufhin, sondern erst danach – bitteschön wählen Sie nicht die verkürzte Form, sondern durchstehen Sie erst diese Elemente und – falls Sie dann noch leben – hören Sie im Säuseln die Stimme Gottes.

Dunkle Wolken hinterleuchtet von Sonne. -.- Die Bedeutung des Bildes ist, dass es manchmal sehr dunkle Zeiten im Leben eines Menschen gibt, zu vergleichen mit Sturm, Erdbeben und Feuer - spricht danach Gott leise - hört der Mensch?!

Einige haben genau diese Dinge erlebt: Ihr Leben ist durch und durch geschreddert. Sie haben Todesfälle und Krankheit erlebt, Hauszusammenbruch und Feuer, Kündigung und Mobbing, Verachtung und Gelächter. Sie sind tatsächlich durch den Wind und das Erdbeben und das Feuer gegangen und hören jetzt seine Stimme, wie er zu Ihnen spricht!!!

Nicht, dass ich Ihnen dergleichen gewaltsame Erfahrungen herbeiwünsche, nicht, dass ich sage, Gott könnte und würde nicht auch leise sprechen, aber wenn Sie diese Lehre vom stillen, leisen Gott so sehr wünschen, dann freuen Sie sich doch auch gleich über ein umfassenderes Paket? Gott hat noch mehr für Sie?
Den Sturm vor der Ruhe?
Nicht nur die Ruhe vor dem Sturm.

Eingie schlafen tief und fest. Gott spricht immer nur leise und ruhig. Er stört sie nicht. Nicht mehr. Denn sie schlafen tief.

Sie schnarchen.

Weck mich nicht auf. Lass mich in Ruhe. Das haben wir alles schon gehört.

Gott spricht ganz leise.

Oder plötzlich laut.
Wach auch!

Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf jesus-blog.de . Lies hier den Original-Artikel "Sie sagen, Gott sei leise".

Über Rolf Oetinger

Über 60 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder. Schwabe, der eine Hessin geheiratet hat und hauptsächlich im Bereich Haushaltsauflösungen inklusive Verwertung als Selbständiger arbeitet. Christ seit 1986, was für alle Beteiligten das deutlich Bessere ist.

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