#4 Unter seinem Blick – Was wirklich passiert, wenn wir Zeit mit Gott verbringen

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Gebet ist das Gespräch mit Gott. Es ist aber auch viel mehr.

Jeder kennt diese wertvollen Augenblicke, in denen die Zeit stillzustehen scheint, weil zwei Liebende miteinander und füreinander da sind. Ohne Worte. Einfach so. Manchmal bedarf es keiner Worte, um sich mitzuteilen. Der Blick des Anderen und seine Gegenwart genügen. Man nennt so etwas Wahrnehmung. Sie ist Ausdruck der Liebe und unterscheidet sich dabei grundlegend von anderen Formen zweckorientierten Austauschs. Wahrnehmung geschieht um des Selbsts willen und nicht, weil ich etwas bezwecke oder brauche. Liebende sind einfach da. Und weil sie da sind, lieben sie. Punkt.

Deswegen ist Gebet vor allem anderen das Sein vor Gott. 

Ich strecke mich aus nach seiner heiligen Gegenwart und sehne mich nach seinem Blick wie ein Liebender, denn „ich bin krank vor Liebe“ (Hohelied 5,8). Dabei halte ich mir vor Augen, wer er ist, mein Gott, mein Retter und Erlöser, der wahre Bräutigam und ich meditiere über sein Wesen und seine Herrlichkeit. Das Wunder geschieht und mir wird klar: Er sieht mich an. Er freut sich über mich. Ja, er hat wahrhaft Gefallen an mir! 

Nichts berührt sein Herz so sehr wie mein Herz, das ihn sucht.

Diese Erkenntnis auf der tiefsten Ebene meines Seins ist kein Verdienst und kein Automatismus, sondern ein Geschenk der reinen und puren Gnade Gottes. Alles, was ich dafür „tun“ kann, ist, dieses Geschenk erwartungsvoll und immer wieder zu suchen und mich mit geöffneten Händen beschenken zu lassen. Dafür gebe ich Gott Raum durch ein Gebetsleben, das geprägt ist von Stille und Fasten.

Wer den Blick Gottes kennt, findet darin seine Identität. Die Blicke dieser Welt verlieren für mich an Bedeutung, weil es genügt, dass ER mich kennt. In seiner Heiligkeit finden Zurechtbringung und Heilung statt. Deswegen höre ich nicht auf, sie zu suchen, denn sein Gaumen ist Süßigkeit und alles an ihm ist begehrenswert (Hl. 5,16).  

Und noch ein Wunder geschieht: Unter seinem Blick schmilzt mein Herz und in mir wächst eine Leidenschaft für die Fürbitte. Dann wird tatsächlich Gebet zum Gespräch. Ich schütte ihm mein Herz aus, bestürme seinen Thron, leide mit den Anliegen und feiere die Zeichen seiner Macht in den erhörten Gebeten. Damit wird Gebet immer mehr zu einem Lebensstil und einem Abenteuer. Nein, ich werde nicht aufhören. Niemals.

Tipps für Dich:

– Beginne deine Gebetszeit mit einigen Augenblicken der Bewusstwerdung: „Jetzt begebe ich mich unter den Blick Christi. Er sieht mich an.“
– Bekenne ihm deine Schuld und danke ihm für die Kraft seines Blutes, das dich vollkommen rein und schön in seinen Augen erscheinen lässt.
– Nimm dir Zeit, um die Aussagen der Schrift über das Wesen Gottes zu meditieren.
– Sprich Gott diese Wahrheiten zurück. Damit entsteht eine liebende „Kommunikation der Wahrhaftigkeit“ und du wirst nie genug davon bekommen, Gott zu sagen, wie wunderbar er ist.  

Bildnachweis: privat

 

Dieser Blog-Beitrag von Frank Laffin erschien zuerst auf Glaubensschritte . Lies hier den Original-Artikel "#4 Unter seinem Blick – Was wirklich passiert, wenn wir Zeit mit Gott verbringen".

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