Flehen bedeutet intensives Beten. Jede Form des Gebets hat ihre Daseinsberechtigung. Gebete, Fürbitten, Bitten, Danksagungen, dazu gehört Flehen. Als Jesus auf der Erde war, flehte er inständig zu Gott mit starkem Geschrei und er wurde erhört wegen seiner Gottesfurcht. Und das als Gottes Gesandter, der sein Leben lang ohne Sünde lebte. Der sündlose Jesus flehte intensiv (nachts) zu seinem Vater. Für manch Einen ist ein gesprochenes Gebet ganz annehmbar aber, dass jemand vor Gott weint oder Emotionen zeigt, zu Gott fleht, ihn anruft mit lautem Geschrei, berührt dann doch manchen Menschen peinlich.
„Du musst zu Gott nicht rufen, er ist nicht schwerhörig, er hört dich auch so…“ und dergleichen Sätze werden genannt.
Als ob jemand laut rufen würde, damit Gott ihn besser hört….
Wer zu Gott fleht, hat intensive Wünsche, Anliegen, Bitten und er wird wegen seiner Gottesfurcht erhört, wenn er nach dem Willen Gottes bittet und nicht nach seinen Lüsten, die er gerade fühlt. Und wenn er nicht erhört wird, ist er dennoch bereit, sich Gott unterzuordnen, ihm zu vertrauen.
Flehen ist gesteigertes Bitten, intensives Vorbringen von Anliegen von Mensch zu Gott! Denn es handelt sich um Anliegen, die nur ein Gott erhören kann.
Wir müssen einander erlauben und einander den Freiraum geben zu Gott zu flehen, wenn nötig – und es ist nötig – mit lautem Geschrei. Wenn du gleichgültig lebst, wirst du keine intensiven Gebetswünsche einem unsichtbaren Gott vorbringen. Aber spätestens wenn du betest, „dein Reich komme, wie im Himmel so auch hier auf der Erde, dein Wille geschehe“ dann merkst du etwas von dem himmelweiten Unterschied zwischen unseren täglichen Abläufen und dem Willen Gottes.
Der allmächtige Gott ist nicht schwerhörig, er ist nicht unterwegs auf Reisen oder irgendwie gerade unpässlich. Er will, dass wir uns mit unseren Anliegen identifizieren und sie ihm gegenüber mit unserem ganzen Sein zur Geltung bringen. „Dein Reich komme, dein Wille geschehe!“
Ich meine nicht das Flehen von Christen in manchen kirchlichen Veranstaltungen mit dem regelmäßigen Satz „Herr erbarme dich“, sondern ich meine einen Menschen, der Gott anfleht ähnlich wie die Mutter Samuels, Hannah, die ihr persönliches Leid – kinderlos zu sein – nicht ertragen konnte und nahezu lautlos vor Gott schrie, murmelte, schluchzte, dass sie endlich ein Kind empfangen möchte. hier Sie weihte dieses Kind Gott, indem sie ihm versprach, dieses Kind würde im Tempel Gottes aufwachsen.
Flehen zu Gott: Ist das heute nicht modern? Es war der Gebetsstil Jesu, also ist es dran!
Was flehte Jesus zu seinem Vater?
Wir kennen einige seiner Gebete. „Vater ich will, dass die du mir gegeben hast auch bei mir sein sollen.“ „Vater vergib ihnen, weil sie nicht wissen was sie tun.“
Jesus hat sein Sohn-Vater-Verhältnis gezeigt, das wir heute wenig bis kaum nachvollziehen können. Denn welcher Sohn fleht heute zu seinem Vater? Aber bitte bedenke, Jesus wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört! hier
Wer den Sohn hat, hat auch den Vater, wer den Sohn nicht hat, hat auch den Vater nicht. hier
Flehen zu Gott ist eine große Unbekannte geworden.
Jemand vergräbt seine Herzensanliegen tief innendrin, sie mutieren zu Krebs, zu Geschwüren – und er mutiert. Anstatt, dass er den anruft, der wirklich helfen kann sucht er oft Rat bei sogenannten Lebensberatern, Pädagogen, später bei Ärzten. Er sucht Rat bei den Gelehrten , die die einfachsten Wahrheiten Gottes nicht kennen wollen. Jesus gab uns ein Beispiel und wir lieben ihn in seiner ganzen Breite, Länge, Höhe, Tiefe. Er ist der Sohn Gottes in Ewigkeit.
Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf jesus-blog.de . Lies hier den Original-Artikel "Flehen zu Gott – wofür?".