Viele alte Lieder haben eine besondere Tiefe. „Ich will streben nach dem Leben“ von Philipp Friedrich Hiller ist so ein besonderes Lied!
1) Ich will streben nach dem Leben, wo ich selig bin;
ich will ringen, ein zudringen, bis daß ich’s gewinn.
Hält man mich, so lauf ich fort;
bin ich matt, so ruft das Wort:
Fortgerungen, durchgedrungen
bis zum Kleinod hin.
2) Als berufen zu den Stufen vor des Lammes Thron,
will ich eilen; das Verweilen bringt oft bösen Lohn.
Wer auch läuft und läuft zu schlecht,
der versäumt sein Kronenrecht.
Was dahinten, das mag schwinden;
ich will nichts davon.
3) Jesus, richte mein Gesichte nur auf jenes Ziel;
lenk die Schritte, stärk die Tritte, wenn ich Schwachheit fühl‘!
Lockt die Welt, so sprich mir zu,
schmäht sie mich, so tröste Du;
Deine Gnade führ‘ gerade
mich aus ihrem Spiel!
4) Du musst ziehen, mein Bemühen ist zu mangelhaft.
Wo ihr’s fehle, fühlt die Seele; aber Du hast Kraft,
weil Dein Wort ein Leben bringt
und Dein Geist das Herz durchdringt.
Dort wird’s tönen bei dem Krönen:
Gott ist’s, der es schafft.
Text: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769), Sänger des württembergischen Pietismus.
Die Biographie von Philipp Friedrich Hiller ist sehr lesenswert!
Hier kann man sich das Lied downloaden. Hier ist eine instrumentale Version zum Download verfügbar.
Ein anderes sehr bekanntes Lied dieses Künstlers ist „Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert!“
Passende Bibelstellen:
- 1. Korinther 9, 24-25
- Philipper 2, 13
- 2. Thessalonicher 3, 3
- 1. Timotheus 6, 12
- 1. Petrus 5, 10