Oder ich stell mir gleich die Frage: Bin ich’s? Bin ich eine Wolke ohne Wasser? Ein Mensch mit Augen voller Ehebruch? Ein Mensch, der wie ein zweimal entwurzelter fruchtleerer Baum ist?
Solche Menschen gibt es in christlichen Gemeinden – auch – heute.
Katastrophal, wenn sie sogar eine leitende Stellung einnehmen, die Gemeinde irre führen mit ihren verführerischen Lehren, die sich irgendwie gut anhören, geschmeidig rüberkommen aber überhaupt nichts mit der Ehrfurcht vor Gott und der Wahrheit des Evangeliums zu tun haben.
Solche dienen nicht dem Herrn Jesus Christus, sondern ihrem eigenen Bauch. In manchen Gemeinden ist es modern geworden, nur noch über die Gnade Gottes zu lehren, so als ob es nicht auch die Gerechtigkeit und das Gericht Gottes geben würde. Ich meine, wenn man eine Sache betont, ist es gut und richtig, aber wenn man nur noch ein Thema betont, verlässt man irgendwann den Boden der Wahrheit der Liebe Gottes. Gerade so, als ob die Heilige Schrift nicht auch zu unserer Ermahnung, zu unserer Zurechtbringung geschrieben worden wäre.
Jesus Christus lernte an dem, was er litt, Gehorsam. Jesus Christus, der Sohn Gottes, lernte Gehorsam! Solch ein Satz könnte manche einseitige Lehre wieder auf den Boden der Realität Gottes zurückbringen.
Wenn Menschen lehren, dass die Gnade Gottes bodenlos ist, dass Menschen in egal welchen Sünden verharren können – dann öffnen sie ihnen in Wahrheit nicht die Tür des Evangeliums, sondern das breite Tor zur Hölle.
„Tue, was du willst. Sei dein eigener Herr! Mach, was dir gerade richtig erscheint. Lass dich nicht ständig in Frage stellen von irgendwelchen Moralvorstellungen oder sonstigen altgesetzlichen Vorgaben.“ Das Tor zur Hölle und der Weg dahin ist ziemlich breit und scheinbar angenehm zu gehen.
Der Weg dorthin ist begleitet vom falschen Evangelium. Die dir auf die Schulter klopfen und sagen: „Lass dich nicht irre machen, das sind nur die Superfrommen, die Gesetzlichen, die dir immer unangenehm in die Quere kommen.“
Wenn Jesus von Ehebruch spricht als einer schweren Sünde, dann ist es keinem Prediger des Evangeliums erlaubt, darüber hinwegzugehen und Böses gut und Gutes böse zu nennen. Ausgeübte Homosexualität ist eine Zielverfehlung.
Breite Kreise der evangelischen Kirche haben sich vom Evangelium Jesu abgewandt und schieben die drängenden Massen den Weg hinunter – hinab in die Tiefe geleitet von warmen Segensworten.
Einige sperren den Raum
Professor Siegfried Zimmer macht sich regelrecht lustig über die engstirnigen Evangelikalen, die sich nicht vor dem homosexuellen Pfarramt niederbeugen.
Es gibt eine Überbetonung der Gnadenlehre in christlichen Kreisen, die dahin geführt hat, dass Sünde überhaupt nicht mehr beim Namen genannt, geschweige denn erkannt wird. Manche denken, man kann niemals genug Gnade lehren, denn das Kommen Jesu Christi ist ja die Essenz von Gnade, – ja aber von Gnade und Wahrheit!
In den Kirchengemeinden sind einige abgestorbene Bäume, die keine gute Frucht hervorbringen, weil sie ohne den Geist Gottes, ohne Gott ihre eigenen Interessen und Ideen vertreten. Sie vertreten nicht das Königreich Gottes, sondern ihr eigenes Reich, ihre eigenen Ideen, ihren eigenen Sozialismus, ihr eigenes Weltbild. Sie haben ihre Agenda und wollen bei den Menschen angesehen sein- Jawohl, es klopfen ihnen Leute auf die Schulter, aber sie kennen den Vater Jesus Christi nicht, sie kennen nicht die Ehrfurcht vor Gott.
Wenn du das erkennst, dann freue dich: Abba, mein lieber Vater. Du kennst die Sehnsucht nach dem lebendigen Gott. Bleib ganz nah bei ihm, sei mit ihm verbunden. Vermeide die toten Werke der fruchtleeren Bäume, der abgemagerten, toten, dürren Äste. Sei ohne Angst, ganz ohne Angst.
Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf jesus-blog.de . Lies hier den Original-Artikel "Einige sperren den Raum – Gnade und Wahrheit".