In der jüngeren Generation gibt es ein Problem: Da alle progressiven, linksliberalen, rechtsextremen, atheistisch-agnostischen und esoterischen Positionen von der Elterngeneration bereits zur Genüge vertreten werden, bleibt den jungen Rebellen nur noch die Möglichkeit, traditionell, konservativ und bibeltreu zu werden. Familiengründung, konservative Werte und Treue zu Gottes Wort sind die neuen rebellischen Inhalte. Bereits Gilbert Keith Chesterton meinte dazu, dass er in seiner rebellischen Phase versuchen wollte, eine neue, bessere Weltanschauung zu erfinden – bis er merkte, dass er damit die biblische Weltanschauung gewonnen hatte.
Nun gibt es in den erwachsenen Generationen ein großes Wehklagen; schließlich hatte man schon seit Jahrzehnten dafür gekämpft, genau diese Inhalte zu verbannen und mit einem Tabu zu belegen, doch auf Dauer wird das nicht gelingen, denn die neue Revolution hat schon zu große Wellen geschlagen. Denn nun stehen diese „schrecklichen veralteten Worte“ hoch im Kurs: Ehe, Familiengründung, lebenslange Treue, Zuverlässigkeit, Fleiß, Eigenverantwortlichkeit und die verbindliche Mitgliedschaft in einer Gemeinde mit solider Theologie.
Einer dieser neuen Rebellen, Kevin Muth, drückt es folgendermaßen aus: „Meine Generation wurde von einer Institution zur nächsten weitergereicht, von der Krippe bis zur Ganztagsschule. Das möchten wir nicht noch einer weiteren Generation zumuten. Sobald meine Freundin Chantalle 18 wird, wollen wir heiraten und unseren Teil zum Gelingen der Gesellschaft beitragen. Wir wünschen uns natürlich, mit unseren zukünftigen Kindern eine gute Gemeinde zu besuchen, in welcher die Predigt viel Tiefgang hat und länger dauert als das psychedelische Gedudel und das hektische Scheinwerfergeblinke davor.“
Dieser Blog-Beitrag von Jonas Erne erschien zuerst auf Jonas Erne - Der Blog . Lies hier den Original-Artikel "Monday Humor: Neue Rebellen werden traditionell-konservativ".
Ich habe 24 Stunden abgewartet, eine Zeit, die ich mir aus Erfahrung selbst auferlege, bevor ich losschmettere:
Nein, es ist nicht lustig, und die Satire kann ich nur schwer erkennen. An den Kevins und Chantalles von heute sind die Themen „Ehe, Familiengründung, lebenslange Treue, Zuverlässigkeit, Fleiß, Eigenverantwortlichkeit und die verbindliche Mitgliedschaft in einer Gemeinde mit solider Theologie“ komplett vorbei gegangen, von der Krippe bis zur Ganztagesschule sind sie ideologisch indoktriniert und verdorben worden.
Rebellion, und damit Rückkehr zu alten Werten? Um diese müßte man erst einmal wissen und sie als erstrebenswert erkennen. Selbst bei den Opas und Omas von heute findet man diese nur noch selten. Heute geht es aber um möglichst viel unverbindlichen Sex mit Personen egal welchen Geschlechts, Trennung bei der kleinsten Krise, lieber Abtreibung als Unterhaltszahlung, Weglaufen bei den kleinsten Herausforderungen, dafür aber Alimentation vom Staat auch ohne Gegenleistung, Quote statt Leistung, einfordern statt geben, und Spaß satt. Die letzten 1-1.5 Generationen sind verloren und in der Mehrheit nicht mehr lebenstüchtig. Und wie sie mal im Gericht darstehen werden, das wissen wir als Christen.
Aber als Christen wissen wir auch um die Mitverantwortung: wenn Gott den Jonas fragt, wie er seine Zeit genutzt hat, dann hat Jonas vermeintliche Satire über die Kevins und Chantalles verfasst, unnütze Worte, die niemanden retten. In der Zeit hätte Jonas aber die Kevins und Chantalles in der nächsten Plattenbausiedlung aufsuchen können. Es gäbe auch dort ein Evangelium zu verkünden.
Hallo Stephan,
sehr unpassender und unangebrachter Kommentar wie ich finde.
Du machst es leider kein Stück besser als derjenige, den du kritisierst. Schade.
Die nachfolgenden Generationen profitieren von dir und deinem Kommentar genau so wenig.
Aber danke, dass du das hier zum besten gegeben hast. Möge der HERR dich überführen.
Hallo Tim,
ich schreibe nicht für nachfolgende Generationen und für die Nachwelt – die lesen meinen Kommentar bestimmt nicht mehr.
Ich schreibe wegen Mt 12, 36: „Ich sage euch aber, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben am Jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben.“
Der Blogartikel ist unnütz, er erbaut nicht, er lehrt nichts, er bewegt nichts in Richtung Mission unter der verlorenen Jugend. Er hat beim Verfassen Zeit vernichtet, er vernichtet Zeit bei jedem Leser. Du kannst das gerne anders sehen – Du bist vor Gott selbst verantwortlich, und ich bin nicht Dein zuständiger Gemeindeleiter in Mitverantwortung für Dich.
Hallo ihr beiden,
vielen Dank für Eure Gedanken. Ich habe sie amüsiert mitgelesen und nehme sie in die nächsten Tage mit.
Jonas, mach das. Du kannst schreiben, verständlich formulieren, und hast einige (für mich) wertvolle Texte verfasst – wenn dem nicht so wäre, würde ich ja nicht regelmäßig bei Dir reinschauen. Nimm mir die Rempelei nicht zu übel – ich bin halt der Meinung, dass Gott Dich mit Deinen Gaben für wertvollere Aufgaben als Satire gebrauchen könnte.