„Wo die Bibel als inspiriertes und unfehlbares Wort Gottes anerkannt wird, kann der Predigtdienst florieren. Aber wo die Bibel lediglich als Dokumentation nützlicher religiöser Erkenntnisse behandelt wird, stirbt die Predigt. (…) Das Wort – das ist der Blickpunkt! Alle christlichen Predigten sollten Auslegungen und Anwendungen von Bibeltexten sein. Unsere Autorität als von Gott gesandte Prediger steht und fällt mit unserer offenkundigen Treue zum Bibeltext. Ich sage offenkundig, weil so viele Prediger behaupten, sie legten den Text aus, obwohl ihre Aussagen nicht ausdrücklich – offenkundig – im Bibeltext begründet sind. Sie zeigen ihren Zuhörern nicht klar und deutlich, dass ihre Aussagen auf bestimmten, lesbaren Worten der Schrift beruhen, die die Hörer selbst nachlesen können. (…) Stattdessen müssen wir in unserer alphabetisierten Gesellschaft die Leute dazu bringen, ihre Bibeln aufzuschlagen und ihre Finger auf den Text zu legen. Dann müssen wir einen Textabschnitt zitieren und ihn erklären. Sag ihnen, in welcher Hälfte des Verses es steht. Die Zuhörer verlieren die ganze Stoßrichtung einer Botschaft aus dem Blick, wenn sie herumrätseln müssen, woher die Gedanken des Pastors kommen. (…) Wenn wir den Leuten etwas erzählen und es ihnen nicht aus dem Bibeltext zeigen, bevormunden wir sie nur.“
John Piper, Ihn verkündigen wir: Die Zentralität Gottes in Predigt und Verkündigung, Betanien, 2006, 42f.
Dieser Blog-Beitrag von Wolfram Wobig erschien zuerst auf wobig.eu . Lies hier den Original-Artikel "John Piper über die Zentralität der Bibel in der Predigt".