Die „Befreiung“ der Frau

Die „Mutter des Feminismus“, Simone de Beauvoir (1908-1986) hat die Wertevorstellungen der westlichen Welt wesentlich verändert. Gutbürgerlich-katholisch erzogen, verlor sie mit 15 Jahren ihren Glauben an Gott, weil sie meinte entdeckt zu haben, Gott habe auf ihr Verhalten keinen Einfluss. Sie wollte Schriftstellerin werden. Die Publizistin Gabriele Kuby schrieb dazu: „Es schockierte Simome de Beauvoir, dass Abtreibung als Verbrechen galt. Sie sagte: »Was sich in meinem Körper zuträgt, geht doch niemanden außer mir etwas an.«“ Mit 20 ging sie nach Paris. Über ihren Einstieg in den existentialistischen Künstlerkreis schrieb sie: „Ich schwang mich mit dem gleichen Eifer auf den Barhocker, mit dem ich als Kind vor dem Allerheiligsten in die Knie gesunken war.“ Beauvoir lebte mit Jean-Paul Sartre zusammen. Er wollte weder Ehe, Kinder, noch eine gemeinsame Wohnung. Sie stimmte zu. Beide waren begeistert von der Idee, den Menschen neu zu erschaffen.“ Beauvoir rühmte sich zweier Abtreibungen. In ihrem Pariser Salon richtete sie eine Abtreibungsstation ein. Sie begann eine Kampagne, in der sich prominente Frauen der Abtreibung bezichtigten, um das Verbot zu Fall zu bringen.

Das Wunder des Lebens

Hat
diese sogenannte „Befreiung der Frau“ die Menschen glücklicher
gemacht? Ist unsere Gesellschaft dadurch gefördert worden? Die
Mehrheit der Menschen hatte diese Entwicklung über sich ergehen
lassen, viele haben sie sogar gutgeheißen. Nur verschiedene
Lebensrechtsgruppen, die Katholische Kirche und einige evangelische
Vertreter haben sich dagegen gestellt. Insgesamt zu wenige. Mit der
Ehrfurcht vor Gott schwindet auch die Ehrfurcht vor dem Leben. Wir
sollten nicht aufhören zu staunen über werdendes Leben. So hört
zum Beispiel der Propheten Jeremia Gottes Stimme: „Ich kannte dich,
ehe ich dich im Mutterleib bereitete“ (Jeremia 1,5). Und David
betete: „Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet
war.“(Psalm 139,16)

Befürworter der Abtreibung und Abtreibungsgegner stehen sich nun schon jahrzehntelang gegenüber. Die Frage, ob ein Arzt für die Abtreibung werben kann, bewegt sogar das Parlament. Auch dieser Beitrag wird auf Gegnerschaft stoßen, weil er sich gegen Abtreibung wendet. Mit vielen anderen meine ich, dass es uns nicht still sein lassen darf, wenn werdendes Leben einfach ausgelöscht wird. Ehe, Elternschaft, Kinder – eine jahrhundertealte Tradition – wird einfach beerdigt. Die damit verbundenen Probleme, wie Renten-, Krankenversicherung und Krankenversorgung sind zwar erkennbar, aber viele wollen sie nicht wahrhaben.

Ehrfurcht vor dem Wort Gottes

Diese
Missstände sind gewiss nicht mit Bibelworten zu kurieren. Doch
braucht es Menschen, die Ehrfurcht haben vor Gott, seinem Wort und
seinen Ordnungen. Es fehlen mehr Menschen, die bewusst gegensteuern,
wenn unsere Gesellschaft nicht bleibenden Schaden nehmen soll. Wir
brauchen Menschen, die feststehende Werte anerkennen. Es braucht
Menschen, die nicht gegen Gott anrennen und seine Ordnungen
bekämpfen. Denn ein Mensch, der auf Werte vertraut, die nicht
tragen, betrügt sich selbst.

Dieser Blog-Beitrag von Horst Marquardt erschien zuerst auf Marquardts Bilanz . Lies hier den Original-Artikel "Die „Befreiung“ der Frau".

Über Horst Marquardt

Horst Marquardt, Jahrgang 1929, ist evangelischer Theologe, Journalist, Autor und Mitbegründer mehrerer evangelikaler Werke. Im Laufe seines langen Leben war er maßgeblich beteiligt an der Gründung des ERF, der evangelischen Nachrichtenagentur idea und dem Christlichen Medienverbund KEP. Außerdem leitete er von 1999 bis 2017 den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF). Bis heute ist ihm die Verbreitung des Wortes Gottes sein wichtigstes Anliegen. Auf diesem Blog finden sich Andachten und Bibelauslegungen aus mehreren Jahrzehnten Lebenserfahrung.

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