Gut versorgt

Ich gehöre einem Jahrgang an, der noch die Kriegs-und Nachkriegszeit erlebt hat. Bis Januar 1945 lebten wir in Breslau. Über Nacht wurden wir zu Flüchtlingen. Etappenweise ging es in Richtung Westen. Voller Sorge fragten wir uns: Wie das wohl alles werden sollte? Schließlich landeten wir nordwestlich von Berlin bei einer Schwester meiner Mutter. Wir hatten nun zwar ein Dach über dem Kopf, aber alles andere, was man zum Leben braucht, fehlte. Oft machte uns die Frage zu schaffen: was werden wir essen, womit werden wir uns kleiden?

Mir fehlte damals der Glaube, dass man sein ganzes Leben Gott anvertrauen könne. Meine Mutter hatte diesen Glauben. Darum sagte sie Jesus ihre Sorgen. Der hatte ja versprochen: „Sorget nicht um Euer Leben, was ihr essen und trinken werdet“ (Matthäus 6,25). Wir waren zu jener Zeit in einem Zimmer untergebracht, das zu einer Wohnung im Erdgeschoss gehörte. Manchmal klopfte jemand am Fenster, der wohl von unserer Not gehört hatte. Einer brachte Kartoffeln und Gemüse, ein anderer Obst und Eier. Wir mussten nicht hungern.

Unvergessene Gnade

Das sind Erfahrungen, die ich bis heute
nicht vergessen habe, obwohl viele Jahrzehnte dazwischen liegen. Von
Jesus Christus heißt es, dass er gestern und heute und morgen
derselbe ist. Wer sich ihm anvertraut, der hat gestern Wunderbares
erlebt, der erfährt göttliche Hilfe auch heute. Und Jesu
Aufforderung, alle unsere Sorge auf ihn zu werfen, gilt auch morgen.

Meine Mutter verließ sich darauf, dass die Aussagen der Heiligen Schrift stimmen. Sie kannte das Petrus-Wort: „Haltet fest an der Demut, denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ Hochmütig ist, wer meint, alles aus eigener Kraft zu schaffen. Im Psalm 94,18 lesen wir: „Ich wäre gestrauchelt, wenn deine Gnade mich nicht gehalten hätte.“ Gott ist gnädig heißt: Er wendet sich zu uns ohne unser Zutun. Ich muss an das Lied denken: „Stern, auf den ich schaue…“ Da heißt es in der dritten Strophe: „Nichts hab ‚ich zu bringen, alles Herr bist du.“

Wir werden eingeladen, unsere Sorgen
auf ihn zu werfen. Wenn ich etwas wegwerfe, muss sich es loslassen.
Wie ein ehrgeiziger Leichtathlet, der bemüht ist weit zu werfen,
müssen wir loslassen, was uns belastet. Nun sind viele Jahre seit
jener Flucht vergangen. Wir leben wie alle anderen. Vieles hat sich
verändert. Nur Gottes Wort nicht. Es hat die gleiche Strahlkraft wie
in der bitteren Zeit nach dem Krieg. Nun sind wir nicht mehr die
Flüchtlinge. Aber wir sehen die Nöte und Auswirkungen der Kriege in
fernen Ländern. Unser Alltag ist leider nicht so friedlich wie man
sich das wünschte. Da gibt es Streit in der Familie, in Schulen, in
Fabriken und Krankenhäusern.

Gott hilft konkret – auch heute noch

Ein mir bekannter Krankenpfleger hatte häufig Zoff am Arbeitsplatz. Er war bemüht den dadurch entstehenden Ärger im Gebet loszuwerden. Er hatte schon manche Gebetsanhörung in seinem Leben erlebt und hoffte auch jetzt darauf gehört zu werden. Ein nörgelnder Kollege machte ihm das Leben schwer. Er bat Gott um Hilfe. Eines Tages teilte der Nörgler im Kollegenkreis mit, dass er auswandern würde. Das geschah auch bald. Ein Grund, Gott zu danken. Der hatte eine unerwartete Lösung geschenkt. Leider gab es weitere Probleme. Eine Vorgesetzte war sehr ungerecht. Sie machte den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen das Leben schwer. Wieder betete er um eine Lösung. Auch das Gebet wurde erhört. Die Chefin wurde versetzt. Aber noch immer gab es Spannungen, besonders als der Beter zu einer Fortbildung geschickt wurde, während das einem neidischen Kollegen, der auch gern zur Fortbildung eingeladen worden wäre, versagt blieb. Nach der Rückkehr des Krankenpflegers war das Leben am Arbeitsplatz noch immer nicht problemlos, doch mehr als früher vertraute er sich der gewaltigen Hand Gottes an und empfing so die Kraft auch mit den Widerwärtigkeiten des Alltags fertig zu werden.

Ich will Ihnen sagen: Vertrauen sie sich mit ihren Problemen vertrauensvoll der mächtigen Hand Gottes an. Er wird die Kraft geben, mit der jeweiligen Situation fertig zu werden.

Dieser Blog-Beitrag von Horst Marquardt erschien zuerst auf Marquardts Bilanz . Lies hier den Original-Artikel "Gut versorgt".

Über Horst Marquardt

Horst Marquardt, Jahrgang 1929, ist evangelischer Theologe, Journalist, Autor und Mitbegründer mehrerer evangelikaler Werke. Im Laufe seines langen Leben war er maßgeblich beteiligt an der Gründung des ERF, der evangelischen Nachrichtenagentur idea und dem Christlichen Medienverbund KEP. Außerdem leitete er von 1999 bis 2017 den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF). Bis heute ist ihm die Verbreitung des Wortes Gottes sein wichtigstes Anliegen. Auf diesem Blog finden sich Andachten und Bibelauslegungen aus mehreren Jahrzehnten Lebenserfahrung.

13 thoughts on “Gut versorgt

  1. Lieber Horst Marquardt,

    besten Dank für Ihre Beiträge auf Biblipedia. Insbesondere auch für diesen Beitrag hier. Ähnliche Begebenheiten aus den Nachkriegszeiten habe ich von vielen älteren Christen gehört. In diesen Zeiten von Hamsterkäufen an Lebensmitteln und Desinfektionsmitteln (bis hin zu deren Diebstahl aus Krankenhäusern) ist die Erinnerung daran, dass Gott für uns sorgen wird, sehr wichtig.

  2. Stephan,
    Stichwort Hamsterkäufe….. natürlich muss man auch seinen Verstand gebrauchen, Vorsorge für Notzeiten, ist biblisch.
    Vielleicht betrifft es dich nicht, weil du eh immer genug Vorrat im Haus hast, aber Menschen denen das Geld schon mitte des Monats ausgegangen ist, und 7 Tage bevor es wieder neues Geld gibt, sind die Kühlschränke leer, vielleicht noch ein paar Nudeln und Ketchup im Schrank. Das sind die Menschen, die dazu noch in Angst und Schrecken versetzt werden, und sich ein paar kleine Voräte anschaffen, das fällt natürlich auf, wenn die Regale sich rascher leeren, als sonst.
    Ich kann die Menschen verstehen, die gegenwärtige Zeit ist für viele beunruhigend.

    Zum Artikel…

    —Nun sind viele Jahre seit
    jener Flucht vergangen. Wir leben wie alle anderen. Vieles hat sich verändert.—

    Wie leben denn alle anderen?
    Ich sehe das die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird.
    Ich sehe auch , dass die einen ums tägliche Überleben kämpfen und andere ihrem Luxus frönen.
    Keine Frage, Gott sorgt für Seine Kinder, aber es gibt auch viele, viele traurige Beispiele, viel zu viele, denken wir nur mal daran das die Verfolgung der Christen Weltweit zunimmt, und sie müssen viel Leid ertragen, wir können alle unsere Sorgen zu Jesus bringen, das ist wahr, aber es löst nicht immer unsere Bedürfnisse, Gott lässt auch Leid und Mangel zu, das gehört auch zur Wahrheit, und trotzdem gehört allein Gott die Ehre und Anbetung. Hiob ist ein Beispiel dafür, und wer in die heutige Weltlage schaut sollte sich nicht einem Rosa-Wolken- Denken hingeben, ….denn die andere Seite von ,,Bewahrung“ gehört auch zur Realität. Man sollte in seinem Wohlstandsdenken nicht vergessen, …die Not ist nicht nur die Not der Anderen, ….sie kann jeden sehr schnell treffen.

    Ich habe oft Gottes Bewahrung erlebt, aber dunkle Zeiten sind mir auch nicht fremd. Ich danke Gott für beides. Aber ich käme nicht auf die Idee, ich muss nur beten, und Gott wendet die Not von mir ab, ….Nein, er führt uns auch in große Nöte. Schade, das immer nur das tolle Erfolgserlebnis präsentiert wird, ….wie traurig muss es sein, für die, die zu Gott schreien, und Gott lässt sie (noch) in ihrer Not allein. Solche Berichte lassen diese Menschen noch verzweifelter werden.

  3. Rolf, vielleicht hast du mich falsch verstanden?
    Zwischen Gebet und Erfüllung gibt es eine ,,Zwischenzeit“
    Hat doch sicher schon jeder mal gesagt bekommen: Gebe Gott deinen Wunsch ein, und die Erfüllung kommt dann dabei raus. So geht es nicht.
    Richtig, so geht es nicht, ….warum stellst du das was ich geschrieben habe in Frage? Du unterliegst doch nicht dem Rosa-Wolken-Denken? 😉
    Vielleicht ist dir aufgefallen dass ich beide Seiten beschrieben habe, ….Gott lässt auch Not zu, in unserem Leben, sogar das wir ganz auf uns allein gestellt sind, ja das gibt es. Wir wenden uns Gott zu, und wir wenden uns von Gott ab, und wenn wir uns gerade mal wieder abgewendet haben, und unsere eigene Kraft ins Spiel bringen, ist es manchem oft gar nicht bewusst, und er denkt, die Welt ist in Ordnung, Gott macht das schon (mit meiner Kraft). Aber genau dass sind die inneren Zereissproben, an diesen Zuständen wird der Glaube erprobt, denk an Hiob, was er alles erleiden musste, er fühlte sich seinem Schmerz ausgeliefert, doch er hielt an Gott fest, indem er Ihn anklagte, aber sah er auch etwas von der Zuwendung Gottes? Alles was vorher in seinem Leben Stabilität war, war wie weggeblasen, ….wie lange mag er wohl in diesem verlorenen und verzweifelten Zustand verbracht haben? Einsam, unverstanden von Frau und Freunden, unverstanden von Gott, gebeutelt durch Krankheit, hilflos, sich selbst zu helfen, ein Häufchen Elend.
    Davon rede ich, diese Zeiten darf man einfach nicht ausklammern, das wird dem wahren Zustand des Menschen in seiner Verlorenheit nicht gerecht, und gibt auch ein falsches Bild ab von Gott, der auch größte Not, ohne dass er sofort eingreift, zulässt.
    Wenn solche Zeiten hinter uns liegen, sehen wir erst, ,,niemand kann uns aus Seiner Hand reissen“
    Was mir fehlt, ist das ewige Verschweigen dieser Zwischenzeiten.
    Man sollte keine Angst davor haben, das es diese Zeiten gibt, deshalb wird man nicht gleich vom Glauben abfallen, wenn man dieser Not auch mal ins Auge sieht. Es sind Glaubensprüfungen, die bei nicht wenigen Menschen, an den Rand des Erträglichen geht.
    Andere sagen sich, ,,alles ist gut, Gott ist gut, ich bin gut, die Welt ist gut, ….und dann…kommt die Kriese, Ach, war wohl doch nicht alles gut.
    Ein Federleichter Glaube wirbelt dahin, wenn der Sturm kommt.
    Paulus sagt: Kämpfe den guten Kampf des Glaubens…. ,,Kämpfen“ das sagt doch schon alles. Gott gibt uns viele Gelegenheiten uns im Glaubenskampf zu erproben, aber ER macht das nicht für uns.

    1. Wenn Gott der Meinung ist, dass eine „Zwischenzeit“ für uns dran ist, dann wird diese kommen, trotz voller Vorratskammer oder leerer Kammer. Ebenso, was Zeiten der Prüfungen angeht. Einer meiner Lieblingssätze stammt aus Mt 6,25-34 (ist in diesem Diskussionszusammenhang lesenswert): „Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“

      Worauf ich in meinem ersten Beitrag hinauswollte mit dem Begriff „Hamsterkäufe“:
      Der weltliche Mensch denkt, mit Hamsterkäufen, Masken, Desinfektionsmitteln usw. könnte er sein Leben retten. Nein, das kann er nicht. Er kann es nicht mal um eine Sekunde verlängern. Der Hamsterkäufer lebt rein aus der eigenen Kraft heraus und erkennt nicht, dass selbst diese ihm von Gott geschenkt worden ist.
      Ein christlicher Mensch, der jetzt mit hamstern anfängt, hat ein Glaubensproblem. Ich meine jetzt nicht den üblichen Vorrat, den man im Hause hat, der z.B. im Grippefall die Zeit überbrückt, bis der Nachbar bei seinem eigenen Einkauf uns etwas mitbringen kann (und den wir nicht nötigen wollen, uns jetzt und sofort etwas Essbares zu bringen), oder der einen überraschenden Besuch oder in Not geratene Geschwister mitversorgen möchte. Sondern ich meine eine Überbevorratung für ausschließlich persönliche Bedürfnisse, weil gerade eine Seuche umgeht, deren tatsächliches Ausmaß und Verlauf noch niemand kennt. Also einen Kornbauernvorrat (Lk 12,16-21).

      „Ich sehe das die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird.
      Ich sehe auch , dass die einen ums tägliche Überleben kämpfen und andere ihrem Luxus frönen.“
      Und jetzt? Den Sozialismus einführen, dieses wiederholte Mißerfolgsmodell der Geschichte?
      Es gibt im Galaterbrief eine Stelle, die oftmals von den Christen, die die Welt verändern wollen, übersehen wird: Gal6,10: „Als wir denn nun Zeit haben, so lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.“ Die erste christliche Gemeinde in Jerusalem tat danach, sie hatte eine „interne Wohlfahrt“. Die Geschwister also zuerst. Und letztendlich ist es damit Gott, der damit für die Bedürftigen in der Gemeinde sorgt.

      „Aber ich käme nicht auf die Idee, ich muss nur beten, und Gott wendet die Not von mir ab,“
      So betet man ja auch nicht, wir sind schließlich kein Anhänger des Wohlstandsevangeliums. Sondern wir beten darum, dass uns Gott mit dem versorgt, was wir tatsächlich benötigen, und wir beten darum, dass wir nicht unser Vertrauen in sein Handeln verlieren. Und wir danken zuerst für das, was wir schon bekommen haben. Und wir geben ehrlich zu, dass wir manche Situationen im Leben nicht ohne seine Hilfe meistern würden.

      In dem Text von Horst Marquardt lese ich heraus, dass seine Mutter auf Gott vertraut hat. So, wie man als Christ auf Gott vertrauen darf. Der Titel heißt ja auch „Gut versorgt“. Und wenn man den Lebenslauf von Horst Marquardt in der Wikipedia nachliest, dann war sicherlich die Haltung seiner Mutter mit dafür verantwortlich, dass er später auch Christ geworden ist. Und man kann nachlesen, was dieses Gottvertrauen einer Mutter in der Folge an Segen gebracht hat (um mal nur den ERF zu nennen).
      Hätte seine Mutter Hamsterkäufe getätigt, dann …?

      1. …och, ich würde die Hamsterkäufer nicht so verurteilen. (Sonst müsste ich mich ja selbst verurteilen). Der gemeine Hamsterkäufer muss ja nicht sagen: Nun iss und trink meine Seele, du hast genug – sondern er sagt sich, „sei weise und leg dir bisserl Vorrat an“ (unsere Regierung empfiehlt generell für 2 Wochen Vorrat) – solltest du oder dein Dorf in Quarantäne kommen…..
        Diesselbe Frage stellt sich – finde ich – mit der Rente. Der Beamte wird sich wohl eher gar nicht um so etwas wie Rente sorgen, denn es flutscht geradezu weiter. Der mittlere / untere Angestellte bekommt regelmäßig seinen Rentenerwartungsbescheid zugeschickt und weiß – das wird eng. —1000.- Euro im Monat – also überlegt er, ob er noch irgendwas macht, falls er es kann.
        Der Selbständige – hat vielleicht mal bisserl unselbständig gearbeitet – bekommt 350.- Euro Rentenerwartungsbescheid und er weiß, wenn er nicht paar Häusle hat oder sonst eine vernünftige Idee, dann ist er irgendwann genauso arm oder ärmer wie jemand, der ganz einfach keine Lust hatte, zu arbeiten.
        Wenn einer hamstert, ist es vielleicht eher das Glaubensproblem gegenüber unserer Regierung oder unseres Staatswesens – unsere Vorfahren hatten infolge der Nachkriegserfahrung massenhaft Einmachgläser im Keller gelagert, Marmelade, etc – das war früher einfach normal und Standard.

        1. Rolf, ich sage doch nichts gegen vernünftige Versorge 😉 Ich wirtschafte auch nicht so, dass ich nur auf den heutigen Tag gucke. Das Geld wird eingeteilt, es gibt eine Rücklage für Reparaturen usw.. Allerdings fange ich nicht an, aufgrund einer möglichen Viren- oder Zombieapokalypse mehr als normal zu horten und zu meinen, das würde mein Leben retten: Besitz oder Vorsorge beruhigen doch nur bedingt, und gegen Gottes Pläne können wir nichts ausrichten.
          Und auch der Beamte weiß, dass die Pension nur dann sicher ist, wenn die von irgendwem in Zukunft noch erwirtschaftet werden kann.
          Was mich halt immer wieder verwundert: wie schnell lassen sich Menschen vom Zeitgeschehen in ihrem Verhalten beeinflussen und justieren ihre Wünsche und Ängste neu. Das gute daran ist: jetzt bestimmt Corona die Schlagzeilen und nicht mehr Greta 🙂

      2. Stephan, meinst du alle denken so wie du? Lass doch mal ein bisschen Spielraum für andere Charaktere, jeder denkt und fühlt anders.

        —„Ich sehe das die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird.
        Ich sehe auch , dass die einen ums tägliche Überleben kämpfen und andere ihrem Luxus frönen.“
        Und jetzt? Den Sozialismus einführen, dieses wiederholte Mißerfolgsmodell der Geschichte?—

        Ist das ernsthaft deine Frage?

        —Es gibt im Galaterbrief eine Stelle, die oftmals von den Christen, die die Welt verändern wollen, übersehen wird: Gal6,10: „Als wir denn nun Zeit haben, so lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.“—

        Wer ist nun Schuld? Die Regierung oder die Christen, die die Welt verbessern wollen.
        Gal. 6.10, früher hat das vielleicht noch funktioniert, aber heute? Glaubst du das das in den Gemeinden wirklich praktiziert wird?
        Woran liegt es, wenn man so einen Bibelvers benennt, aber kaum einer hält sich daran. Vielleicht hat man versäumt, ihn zu predigen, um niemandem auf die Füsse zu treten.

        1. „Gal. 6.10, früher hat das vielleicht noch funktioniert, aber heute? Glaubst du das das in den Gemeinden wirklich praktiziert wird?“

          Ich glaube es nicht nur, ich weiß es auch (ok, sicherlich nicht flächendeckend in allen Gemeinden). Da aber die linke Hand nicht von der rechen Hand wissen soll, was sie gibt …: es wird in den Gemeinden oder von den Gemeindemitgliedern nicht an die große Glocke gehangen – und wenn doch, dann läuft etwas schief.
          Frag doch mal den Pastor Deiner Gemeinde oder die Gemeindeleitung, ob sowas in ihr üblich ist, ohne Namen und Betroffene wissen zu wollen. Höre mal auf die Gebete in den Gebetskreisen und was zwischen den Zeilen mitgeteilt wird, wenn jemand Gott für besondere Hilfe dankt.

          Ich weiß davon, dass Gemeindemitgliedern in Not öfters mal Essenspakete für eine Woche (Ehepaar mit vielen Kindern) und Kleidung vor die Tür gestellt worden sind; einer Rentnerin auf Armutsniveau ebenfalls; jemand, der auf sein Auto angewiesen war und sich eine Reparatur nicht leisten konnte, weil er bislang selbst immer für andere gespendet hatte und eben deswegen nichts auf der Kante liegen hatte, bekam anonym einen Briefumschlag mit der benötigten Summe. Usw. usf.

  4. Der Ausgangsartikel von Horst Marquardt bzw. sein Schreiber spielt wahrscheinlich auf die gegenwärtigen Angststimmungen bzgl. Coronavirus aber auch zu Flüchtlingen in Deutschland an.

    Angst ist oft ein schlechter Ratgeber und führt im Extremfall zu Angstegoismus. Man muß für sich und seine Lieben zuerst sorgen. Zuerst wir, dann erst die Anderen. Was z.B. panische Hamsterkäufe in der Gesellschaft, also in der Gemeinschaft anrichten können, wird hier nüchtern versucht zu erklären:

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/wie-umgehen-mit-dem-coronavirus-eigenverantwortlich-aber-nicht-egoistisch/25605310.html

    Grüßle

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