Die momentane Lage, in welcher Kirchen und Gemeinden geschlossen bleiben müssen, zeigt uns mal wieder, wie wichtig es ist, dass wir geistlich zu mündigen Menschen werden, die in der Lage sind, die Bibel auch selbst und in ihren Familien lesen und verstehen zu können. Hierzu habe ich eine Reihe von Fragen notiert, die uns dabei helfen. Wenn wir es uns zur Gewohnheit machen, die Bibel jeden Tag mit guten Fragen zu bombardieren, so werden wir nach einiger Zeit ein zunehmendes geistliches Wachstum feststellen können.
Durchlesen:
Zwei- bis dreimal mit unterschiedlichen Übersetzungen durchlesen. Davon einmal mit einer genauen Übersetzung (Luther, Elberfelder, Schlachter, …) und einmal mit einer kommunikativen Übersetzung (Gute Nachricht, Hoffnung für Alle, Volxbibel, …)
Wirken lassen:
Was hat euch überrascht, begeistert oder ist euch neu aufgefallen?
Was ist noch unklar geblieben? → vorerst nur sammeln und aufschreiben!
Wie kann man den Abschnitt in einem kurzen Satz zusammenfassen? → aufschreiben!
Einordnen:
Wer schreibt an wen? Was wissen wir über den Autor und über den oder die Empfänger?
Um welche Art von Text handelt es sich? Ist es ein historischer Bericht, eine Predigt, ein Psalm, ein Evangelium, ein Gleichnis, eine Prophetie? Steht der Text im Alten oder im Neuen Testament?
Um welche biblischen Hauptlehren geht es in dem Abschnitt? Ist es die Lehre von der Bibel, von Gott, von der Schöpfung (Natur, Engel, Dämonen, etc.), vom Menschen, von der Sünde, von der Person Jesu (Menschheit und Gottheit Jesu, Leben Jesu, Wirken Jesu, Tod und Auferstehung Jesu), von der Erlösung, vom Heiligen Geist und den Geistesgaben, von der Gemeinde, von der Endzeit, vom Leben als Christen (Ethik, Heiligung, Gebet, Lobpreis,…)
Stellt euch vor, der Abschnitt ist wie ein Stück von einem Telefonat, bei welchem man nur einer Seite zuhören kann. Welche Fragen will der Text beantworten?
Was ging dem Text voran? Worum ging es im Abschnitt davor? Gibt es einen Zusammenhang? Mit welchen Worten wird der Abschnitt eingeleitet? Ist es eine Überleitung, eine Erklärung des Vorigen? Gibt es ein gemeinsames Thema oder ein Wort, das die Abschnitte verbindet?
Verstehen:
Schaut euch noch einmal eure Zusammenfassung des Abschnitts an. Würdet ihr inzwischen etwas daran ändern? Gab es neue Erkenntnisse?
Überlegt euch, welche 3 – 5 wichtigsten Worte oder Ausdrücke den Fluss des Textes ausmachen. Sucht zu diesen Worten oder Ausdrücken, was die Bibel an anderen Stellen dazu lehrt. Gibt es im gesamtbiblischen Befund dazu Spannungen? Wenn ja, was bedeuten sie für uns? Wie gehen wir damit um? Werden bei diesen Worten oder Ausdrücken bestimmte biblische Prinzipien angesprochen?
Überlegt euch, ob es in der Bibel Begebenheiten gibt, die uns helfen, das besser zu verstehen. Gibt es Ereignisse, die ein Licht darauf werfen? Hattet ihr schon persönliche Erlebnisse oder kennt ihr Szenen in einem Film oder einem Buch, die das noch verständlicher machen?
Werft noch einen Blick auf die „kleinen Wörtchen“ im Text: und, aber, jedoch, wenn, dann, so, darauf, sondern, und so weiter. Überlegt euch, ob sie noch eine neue Erkenntnis bringen zu dem, was ihr bereits besprochen hattet.
Jetzt nehmt die Sammlung der Unklarheiten und besprecht diese. Haben sich inzwischen neue ergeben? Sind die aufgeschriebenen alle schon beantwortet? Gibt es welche, die ihr nicht selbst beantworten könnt?
Anwenden:
Was bedeutet der Text für unser Leben als Gemeinde, als Familien, als Ehepaare, als Nachbarn, als Arbeitnehmer und Arbeitgeber, als Freunde, als Bürger unseres Landes? Wie können wir das ganz praktisch umsetzen?
Jesus Christus im Text:
Jeder einzelne Vers der Bibel erzählt uns etwas über Jesus Christus. Was will uns dieser spezielle Text über Jesus Christus sagen?
Wir können Gottes Wort auch nicht auf uns allein gestellt anwenden. Wir brauchen die Kraft Gottes dazu, die Kraft des Kreuzes, der Auferstehung, um unseren Egoismus und die menschliche Faulheit zu besiegen. Überlegt euch, wie uns das Evangelium im konkreten Fall hilft, das umzusetzen. Es demütigt uns und macht uns das Kreuz Jesu groß. Es zeigt uns, wie der Herr Jesus gelitten hat und arm wurde, um uns zu erlösen und Kraft zu geben und zu verändern. Das Ziel von jedem Abschnitt der ganzen Bibel ist es, uns Jesus ähnlicher zu machen.
Die Bibel beten:
Betet konkret miteinander und füreinander, dass ihr das eben Gelernte in eurem Leben in der kommenden Woche umsetzen könnt. Verwendet dabei auch Formulierungen des Abschnittes, das hilft, dass wir uns das noch besser merken können und dadurch verändert werden. Betet für unser Land, für die Gemeinde, die momentane Situation, bestimmte Mitmenschen und auch für weitere persönliche Anliegen.
Der Beitrag Gemeinsam in der Bibel lesen erschien zuerst auf Jonas Erne – Blog.
Dieser Blog-Beitrag von Jonas Erne erschien zuerst auf Jonas Erne - Der Blog . Lies hier den Original-Artikel "Gemeinsam in der Bibel lesen".
Lieber Jonas, das macht mich jetzt wirklich sehr, sehr traurig. Ich weiß, es ist gut gemeint, aber es klingt schon fast, wie die Anordnungen der Politiker in dieser schweren Zeit. Haben wir denn nichts anderes zu tun?
Wenn wir als Christen noch nicht mündig geworden sind, und in Demut vor dem Kreuz uns beugen, und unter Tränen den Weg mit Jesus mitgegangen sind, als ER für uns den Weg hin zum Kreuz ging, wenn unser Herz diese Liebe noch nicht bis ins Mark gespürt hat, und wir unsere Tränen voller Dankbarkeit, dass ER für uns gelitten hat, um uns von dem verdorbenen, sündigen Menschen zu erlösen, wie soll man das jetzt im Schnelldurchlauf begreifen?
Ich sehe viel Traurigkeit, bei den jungen Menschen, die nicht begreifen was geschieht, die brauchen jetzt einen Halt.
Als Jesus das Volk sah, die keinen Hirten hatten weinte ER
„Haben wir denn nichts anderes zu tun?“
Es geht in dieser Zeit (und gerade auch in diesem Text) nicht nur darum, dem Nächsten zu helfen, wie und wenn es gerade geht. Es geht auch darum, dass wir in einer Zeit, wo wir die Gemeinde, die Gottesdienste, den Hauskreis, die Gebetstreffen …. nicht besuchen können, teilweise in der geistlichen Selbstversorgung stehen, damit aber auch den Angriffen Satans besonders ausgesetzt sind. Im Moment gibt es keine Zeit der Gemeinsamkeit mit persönlichem Treffen, schon das „wo zwei oder drei“ versammelt sind, ist für viele Menschen eine Hürde. Für mich derzeit sowieso, andererseits sind die meisten Geschwister, mit denen ich sonst Kontakt habe, zumeist älter als 60 bis in die 80er hinein, da wäre ein Besuch ohne besondere Vorkehrungen fahrlässig.
Wenn Jesus meine persönliche große Liebe ist, dann will ich doch möglichst viel über meine Liebe wissen. Und das erschließt sich am besten durch die Bibel (und nicht Youtube-Musik, sorry).
“ …wie soll man das jetzt im Schnelldurchlauf begreifen?“
Es geht nicht um den Schnelldurchlauf in letzter Minute. Persönliches regelmäßiges Bibelstudium setze ich mal voraus. Es geht um die eigene Beziehungspflege zu Jesus, um innigeren Kontakt, aber auch darum, noch mehr von Jesus zu verinnerlichen. Dazu gehört die ganze Schrift, weil sie es ist, die von ihm zeugt.
Jonas hat eine Anleitung vorgelegt für das Selbststudium oder, wo möglich, für das Studium mit der im Hause wohnenden Familie. Es jetzt schon recht offensichtlich, dass wir keine Ostergottesdienste feiern können, und ich rechne eher mit Pfingsten, bis wir wieder die Kirchen und Gemeinden geöffnet haben.
Und bis dahin ist viel geistliche „Selbstversorgung“ angesagt.
Eph 6, 16: Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Stephan,
—teilweise in der geistlichen Selbstversorgung stehen, damit aber auch den Angriffen Satans besonders ausgesetzt sind—
geistliche Selbstversorgung? Sollte schon immer auf dem Programm stehen.
Mündige Christen lassen sich doch nicht nur Sonntagsmorgen versorgen, oder doch?
—Es geht um die eigene Beziehungspflege zu Jesus, um innigeren Kontakt, aber auch darum, noch mehr von Jesus zu verinnerlichen.—
Und was machen die anderen? Die von Jesus noch nichts gehört haben? Während die Christen beim verinnerlichen sind.
Komisch, manchmal begreifen die Youtube Musiker mehr was um sie herum geschieht, als so manch ein anderer, ich denke er spricht vielen jungen Menschen aus dem Herzen. So, und seine Antwort ist: Die Zeit heilt alle Wunden, und auch diesmal wird’s so sein……welche Antwort hast du? Oder hörst du da gar nicht hin….
—Es geht um die eigene Beziehungspflege zu Jesus, um innigeren Kontakt, aber auch darum, noch mehr von Jesus zu verinnerlichen.—
Wo steht das? Sagt Jesus nicht das wir wirken sollen, bevor die Nacht kommt? Wer seine Beziehung zu Jesus pflegt, erbarmt sich über die Menschen, und sucht mit Jesus wer verloren ist.
Gottesdienste lassen sich in grosser Auswahl live ansehen, ….bei Youtube.
Zu empfehlen wäre Paulusgemeinde in Bremen. 🙂
„Mündige Christen lassen sich doch nicht nur Sonntagsmorgen versorgen, oder doch?“
Schau einfach mal in Dein gemeindliches Umfeld, wie viele Mitläufer es mit einer ausschließlichen Berieselungsmentalität es gibt. Nein, nicht jedem merkt man es gleich an, aber im Laufe der Jahre, nach mehreren Gemeindeversammlungen, weißt Du dann, wer wo steht, wer fest im Herrn und im Wort gegründet ist.
Frag nach, wer alles in einem Hauskreis ist. Es gibt eine Menge Gemeinden, in denen nicht alle Gemeindemitglieder in einem HK aktiv sind.
„Die Zeit heilt alle Wunden, und auch diesmal wird’s so sein……welche Antwort hast du?“
Meine Antwort ist, dass Jesus mich durch alles durchtragen wird – auch wenn es mir seit heute nachmittag wieder gesundheitlich schlechter geht (der Schüttelfrost ist wieder da). Egal, was er für mich geplant hat: er ist der Herr.
Mal abgesehen davon: nicht die Zeit heilt alle Wunden (das ist eine weltliche Nonsens-Aussage). Seit wann hat Zeit eine Heilwirkung? Jesus heilt alle Wunden, aber manchmal läßt er uns eine Zeit lang damit einen Prozess durchlaufen (zur Belehrung, zur Prüfung, …), aber nicht die Zeit entfaltet Wirkung.
„Wer seine Beziehung zu Jesus pflegt, erbarmt sich über die Menschen, und sucht mit Jesus wer verloren ist.“
Und dann laut der Umkehrschluss richtigerweise: Wer seine Beziehung zu Jesus NICHT pflegt, erbarmt sich AUCH NICHT über die Menschen, und sucht AUCH NICHT mit Jesus, wer verloren ist.
Die Pflege der Beziehung zu Jesus ist Voraussetzung für alles weitere. Das ist immer das, was zuerst kommen muss. Und da kann der Text von Jonas eine Hilfe sein für all diejenigen, die bislang eben nicht aktiv ihre Beziehung zu Jesus gepflegt haben, sondern, siehe oben, eher Berieselungsqualitäten aufweisen und jetzt merken, dass das einfach zu wenig ist und nicht durch eine Krise durchträgt.
„Gottesdienste lassen sich in grosser Auswahl live ansehen“
Das ist leider nur die Notlösung. Wo andere beieinander sind, bin ich leider nur Zuschauer. Sicherlich, ich kann einen Segen daraus gewinnen, kann aus der Predigt etwas mitnehmen, kann mich als Teil der weltweiten und zeitübergreifenden Gemeinde Jesu fühlen, aber es ist doch nicht so, dass zwei oder drei beieinander sind und Jesus mitten unter ihnen ist. Es ist wie der Blick über den Gartenzaun auf Nachbars schöne Äpfel: gut anzusehen, man kann sich den Geschmack im Munde fast vorstellen, aber leider an einem fernen Ast.
Also: besser als gar nichts, aber es ersetzt nicht den realen Kontakt mit den Geschwistern.
Stephan, mir tun einfach die jungen Menschen leid, und der junge Mann im Youtube Video bringt das Ausmaß einer verlorenen Jugend zum Ausdruck, mit diesen Worten ,,seiner Hoffnung“, Die Zeit heilt alle Wunden. Darum war auch die Frage an dich: Was würdest du ihm sagen, und den jungen Menschen in unserer Gesellschaft. Und da denke ich einfach, ,,wer sagt es ihnen“?
Und dazu fällt mir ein:
36) ,,Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselben; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.“
37) ,, Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter.“
38),,Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Mt 9. 36,37,38
Ich wünsche dir Gute Besserung, werde bald wieder ganz gesund.
herzliche Grüße
Lilli
„… das Ausmaß einer verlorenen Jugend …“
Dem Mann würde ich sagen, dass er gar nicht weiß, was eine verlorene Jugend ist. Er möge mal seine Oma befragen.
Eine verlorene Jugend hatte meine Mutter. Ihr Vater wurde als Viertel-Jude aus dem Beruf geschmissen, die Familie verarmte entsprechend und auch nach dem Krieg ging es nicht mehr aufwärts. Meine Mutter mußte als ältestes von 7 Kindern vorzeitig Anfang der 50er die Schule verlassen, um sich um ihre Geschwister zu kümmern, weil die Eltern krank waren bzw. der Vater nicht wieder eingestellt worden ist. Das ist eine verlorene Jugend. Andere waren Halbwaisen, weil der Vater im Krieg geblieben ist.
Mir ging es schon erheblich besser, aber ein fester Bestandteil meiner Kindheit war die Mithilfe bei der Ernte, Kohlen aus dem Keller tragen usw.. Mein Taschengeld und Sonderwünsche habe ich mir ab dem 12. Lebensjahr selbst erarbeitet. Damals wäre es mir nicht im Traum eingefallen, über eine angeblich verlorene Jugend zu jammern. Auch nicht, als mein Vater einen Tag nach meinem 22. Geburtstag verstarb und meine Schwester und ich danach unsere Mutter unterstützten.
Der junge „Mann“ weiß gar nicht, was verlorene Jugend, Kohleofen, stundenlang Erbsen puhlen, einmal die Woche heißes Badewasser usw. ist.
Als Kind hat mich manchmal der Spruch der damaligen Erwachsenen genervt „Unsere Kinder sollen es ja einmal besser haben als wir“, damals habe ich den Satz nicht begriffen. Aber als junger Mann, der mal Eltern und Großeltern befragt, könnte man das durchaus begreifen und mal locker feststellen, um wieviel besser es ihm geht als der Generation vor ihm in seinem Alter, auf wieviel die Generation vor ihm verzichtet hat, damit es auch ihm besser geht als uns damals.
Es heißt in den Geboten „Du sollst Vater und Mutter ehren“ und nicht etwa „Du sollst ganz dolle Mitleid mit den vermeintlichen Problemen der verzogenen Jugend haben“.
Auf die Nachkriegsgeneration bzw. die ab ca. 1950 Geborenen können wir uns einigen 😉 Es waren diejenigen, die in ihrer Kindheit nur ein permanentes materielles Bergauf gekannt haben, und das auch anscheinend oftmals als den Sinn des Lebens definiert haben. Und ihren Kindern haben sie dann auch nichts anderes weitergegeben. (Zumindest Situation BRD-West).
Einige Literatur von F.Schaeffer kenne ich durchaus, bei vielen Dingen denke ich durchaus ähnlich wie er.
Live-Stream Gottesdienst ….Sonntag 21.03. 10:00 Uhr
http://www.paulusgemeinde.de/
Stephan
Verlorenheit ist nicht ein materieller Verlust oder materieller Überfluß, Verlorenheit ist ein inneres Vakuum, der Verlust von Werten die Orientierung und Halt geben, die Sucht, Sehnsucht nach Leben, die sich verschlingt in unendlichen Spaßbereicherungen welche die Welt zu bieten hat, aber schnell wieder eine schmerzhafte Leere hervorruft.
Wer hat diese Kinder hervorgebracht? Wer hat ihren Spaßtrieb gefördert? Es war die Nachkriegs-Generation.
Befasse dich bitte mal mit den Aussagen darüber von Francis Schaeffer. Ihm tat es im Herzen weh, wenn er die verlorene Jugend sah, die keine Antworten bekamen, auf ihre vielen Fragen nach dem Sinn, wofür sie leben. Francis Schaeffer gab Antworten, die bis heute gültigkeit haben.
Man kann erahnen, das die Welt nicht mehr so sein wird wie sie war.
Und die Zeit wird nicht mehr alle Wunden heilen, so wie der junge Mann es erhofft in seinem Lied.
Wie schnell sich alles ändern kann, in einer scheinbar heilen Welt, die Frage wurd schon lang nicht mehr gestellt!
Ich befürchte, diese Frage werden jetzt viele stellen.