Die Rückseite der Postmoderne

Toscana, etwa 2008, am Sandstrand. Ich plansche mit einem meiner Kinder auf dem Arm im Meer. Wir sind in Ufernähe und haben Spaß mit den Wellen. Ich stehe sicher, auch wenn die Wellen relativ hoch sind und ich mich mitunter dagegen stemmen muss, um stehenzubleiben. Alles kein Problem. Dann aber plötzlich Rufen am Ufer – es kommt ein Brecher auf uns zu, der mehr als doppelt so hoch ist als alle anderen Wellen bisher. Zum Rausgehen ist es zu spät, ich stemme mich mit aller Kraft gegen die Welle, verliere den Boden unter den Füßen, aber ich bin noch aufrecht. Und doch verliere ich plötzlich den Halt. Der Sog der Rückseite dieser Welle war so stark, dass es mich umgerissen hat, als die Welle eigentlich schon durch war. Prustend retten wir uns ans Ufer.

An diese Welle muss ich oft denken in letzter Zeit. Denn etwas Ähnliches passiert gerade im Christentum in unserem Kulturkreis: Die Rückseite der Postmoderne-Welle hat uns ergriffen. Uns – damit meine ich die, deren Glauben biblisch-konservativ geprägt ist, die Teil der landes- und freikirchlichen Strömung sind, welche aus dem Pietismus und der Erweckungsbewegung hervorgegangen ist. Ich sehe viele von uns prustend paddeln, aber da ist anscheinend kein Ufer mehr, wenn sich Fragen stellen wie: Welchen Medien können wir glauben? Wird uns die Wahrheit von den Eliten verschwiegen, um bestimmte Ziele zu erreichen, z.B. finanzielle Interessen oder die Einschränkung von Freiheitsrechten, auch für uns Christen? Welche von den Informationen, die uns von verschiedenen Seiten aufgetischt werden, geben Fakten wieder und welche sind erfunden oder falsch interpretiert? Viele Christen wissen nicht wirklich, was sie da eigentlich gerade ergriffen hat, wenn sie z.B. zu der Überzeugung gekommen sind, dass eine große Verschwörung im Gange ist, in der eine kinderbluttrinkende Elite die Weltmacht an sich reißen will und nur einer in der Lage ist, sie aufzuhalten, nämlich der von Gott gesandte Donald Trump. Oder wenn sie sich sicher sind, dass die Medien uns die Unwahrheit über das Coronavirus erzählen, dass das Drehbuch der Angstmache lange geplant und auch mehrfach durchgestochen worden ist von einer Schar von faschistoiden Politikern, deren Ziel es ist, die Menschen um ihre Freiheitsrechte zu bringen, wogegen sie als Christen beten und Widerstand leisten müssen. Sind da nicht satanische, böse Mächte am Werk? Ist es nicht legitim, sich für diesen guten Zweck, die Netzwerke aufzuhalten, mit den politischen Strömungen zu verbinden, die dasselbe denken, oder die Kritiker anzuhören, die in den Medien förmlich ausgegrenzt und nicht gehört werden? Sind die Fakten im Licht der biblischen Endzeitprophetie nicht ganz anders zu interpretieren als die Öffentlichkeit das tut, die wie von unsichtbaren Dompteuren am Nasenring durch die Manege geführt wird? Und warum reagieren die anderen immer so gereizt, wenn man ihnen einfach die Wahrheit sagt?

Wie die Welle kam

Schauen wir uns die Welle an, die da aus der politischen Welt über uns hereingebrochen ist. Friedrich Nietzsche, der “Philosoph der Postmoderne”, hat sie schon vor hundert Jahren kommen sehen in seiner Geschichte vom “tollen (d.h. verrückten) Menschen”1, der sagt: “Wir haben den Horizont weggewischt!”. Das war lange bevor Jacques Derrida und seine Freunde eine Philosophie zusammenbauten, so klapprig wie der erste PC, den Steve Jobs in der Garage zusammengelötet hatte (die unter den Begriffen “Dekonstruktivismus” und “Poststrukturalismus” bekannt ist). Was war das noch nett, als wir so vor dreißig Jahren aufhörten, uns zu streiten, was „Wahrheit“ ist, und stattdessen akzeptierten, dass es „meine“ und „deine“ Wahrheit gibt, auf die wir uns zurückziehen und lieber pragmatische Lösungen für Probleme suchen konnten. “Anything goes!” Es war ein schönes Spiel – wir hatten schließlich noch genug gemeinsame Wahrheiten, die uns einen sicheren Stand ermöglichten. Wir waren wie die Schwimmer in der beginnenden Ebbe, die noch sicheren Boden unter den Füßen wähnten und gar nicht merkten, wie sie sachte ins Meer hinausgezogen werden, während sich die Welle aufbaute, die subjektiven Wahrheiten immer umfassender und bestimmender wurden und die noch vorhandenen gemeinsamen Wahrheiten dekonstruierten.

Überspült

Die Welle brach dann in voller Breite über die harmlos mit „meiner“ und „deiner“ Wahrheit Planschenden herein. Wenn ich mich umhöre, in welchem Themenzusammenhang die Menschen zuerst wahrgenommen haben, dass sich die Spielregeln des Debattierens ändern, wird häufig der Bereich von Ehe, Familie und Sexualität genannt. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die “Gender-Theorie” (v.a. Judith Butler) und die damit verbundene Identitätspolitik, die im Zuge des “Gender-Mainstreamings” politische Wirksamkeit erlangte. Ich glaube, es war das erste Mal, dass eine Theorie, die die Mehrheit der Wissenschaftler zum damaligen Zeitpunkt als “faktenfrei” betrachtete, es zu allgemeiner politischer und gesellschaftlicher Geltung brachte, obwohl ihre Evidenz ausschließlich in der Dekonstruktion von Bestehendem (nämlich der “Geschlechterbinarität”) besteht und sie nicht wissenschaftlich erwiesen, sondern machtpolitisch “top-down” (d.h. von oben nach unten) durchgesetzt wurde. Den Beweis ersetzte der “Narrativ” (die “große Erzählung”), diskursive Macht (Empörung, “Shitstorms”) ersetzte die Debatte. Und ein neues Bonmot ersetzt das angeblich postmoderne “anything goes”: “Das geht gar nicht!”. Es illustriert die reine Inanspruchnahme von Diskurshoheit jenseits von Fakten. Überspült hatte diese Welle Menschen, die sich selbst als “konservativ” verstehen. Sie fanden sich selbst plötzlich in der Rolle der Unmenschen, und die Werte, die sie vertraten, als delegitimierte Unmöglichkeiten am Rande der Gesellschaft. Sie hatten die Welle nicht erwartet und sie waren nicht vorbereitet. Die Nichtkenntnis der neuen Regeln, die jetzt plötzlich galten, war der entscheidende Vorteil derer, die als Avantgarde gekonnt auf der Welle der Postmoderne surften – darunter auch viele Christinnen und Christen mit bibelkritisch-liberaler Einstellung. 

Die Rückseite

Diese Avantgarde hatte jedoch mit einem Umstand nicht gerechnet: Der Mensch ist lernfähig. Die konservativ empfindenden Menschen der Gesellschaft sahen, wie ihnen da geschah. Einige von ihnen analysierten die Spielregeln, erlernten sie dabei (zum Teil auch unbewusst) und irgendwann wendeten sie sie selbst an – exakt dieses war die Ursache für den Aufschwung des Rechtspopulismus nach der Jahrtausendwende. Auch der Rechtspopulismus ist oft faktenfrei. Auch er lebt von Narrativen und übt diskursive Macht aus, um seine Gegner zu delegitimieren, statt zu debattieren. Donald Trumps “alternative facts” sind kein Zufallsprodukt, sondern die Form einer Antwort ehemals Konservativer auf die Welle der Postmoderne. “Ehemals?” – ja, denn diese Konservativen haben im Erlernen der neuen Regeln und Fertigkeiten eine Metamorphose durchlaufen, der ihnen exakt den Boden unter den Füßen wegzog, den sie zu verteidigen beabsichtigten: Ihre Werte. Donald Trump, Jair Bolsonaro, Alice Weidel, Boris Johnson, das sind Schein-Reaktionäre; in Wahrheit sind sie durch und durch postmoderne Gestalten. Der Trumpismus, die Querdenker, die französischen Gelbwesten und was alles phänomenologisch dazu gehört, sie alle bilden die Rückseite der Postmoderne, so wie jedes Ding eine Vorder- und Rückseite hat und doch eben dasselbe Ding ist. Sie vertreten ganz andere Inhalte und verfolgen andere Ziele als ihre politischen Kontrahenten auf der Vorderseite dieser Welle, aber sie vertreten sie in derselben Form, mit denselben Methoden und mit demselben Konzept von “Wahrheit” – und eben dies sind die Strukturen, in denen die Postmoderne existiert. 

Im Sog dieser “Rückseite der Postmoderne” sehe ich biblisch-konservative Christinnen und Christen in immer größerer Zahl ihr Gleichgewicht verlieren. Ich kenne einige, die die Mechanismen der Postmoderne erkennen, analysieren, benennen und davor warnen konnten und die die Sogwirkung der Rückseite dennoch in die Welle hineinzog. Tiefes Misstrauen gegenüber den Institutionen und Eliten, gegenüber den Medien und dem Mainstream-Gehabe des Konformismus tragen ihren Teil ebenso dazu bei wie die technischen Plattformen der sogenannten “sozialen Medien”, die zeitgleich entstanden. Es gibt da ein ganzes Bündel von Ursachen, auf die ich im nächsten Kapitel eingehe. Die Frage, für die keine objektive Lösung mehr sichtbar ist, lautet:

Welche der Wahrheiten, die von Politikern, von Medien, im Internet, in Mailverteilern und von den Kanzeln angeboten werden, ist wirklich wahr?

Es scheint außerhalb der eigenen Subjektivität kein Kriterium mehr zu geben, um beurteilen zu können, welche Interpretation die Interpretation der anderen richtig interpretiert, denn jeder interpretiert die Interpretation des anderen so, wie es ihm passt, um einen Debattenvorteil zu erreichen. Der eine sagt “Meinungsfreiheit” oder “selbständiges Denken”, der andere sagt “Verschwörungstheorie”, und jeder will damit sagen: Meine Version ist legitim und deine nicht. Nicht “richtig” – sondern “legitim”. So wird die Frage “Was glaube ich?” ersetzt durch die Frage: “Wem glaube ich?”. Denn die „Fakten“, die wir wahrnehmen, um uns selbst eine Meinung zu bilden, sind immer die Fakten aus dem Munde von diesem oder jenem, den ich für glaubwürdiger halte als jemanden, über den ich mich schon so geärgert habe, dass ich ihn aus tiefstem Herzen ablehne. Da glaube ich doch lieber den Gleichgesinnten meiner Filterblase. Und dem YouTube-Video des XYX, das darin geteilt wird… Das ist der Trend, den die Corona-Krise sichtbar gemacht hat. 

(Nicht-)postmodernes Christsein?

Es scheint, als habe die Postmoderne auf diesem Weg biblisch-konservativ glaubende Christen ebenso ergriffen wie vorher die liberalen Strömungen der Christenheit, und zwar in zahlenmäßig progredierender (d.h. rasch fortschreitender) Art und Weise. Ich möchte nicht behaupten, dass dieser Trend alle konservativ Glaubenden ergriffen hätte, aber ich möchte behaupten, dass die, die nicht in postmodernen Schemata denken, von den anderen dennoch nach postmodernen Schemata interpretiert werden (die haben nämlich keine anderen mehr) und darum die oben skizzierte Frage mit den ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmitteln nicht mehr lösen können. Dafür gibt es bereits zahlreiche Beispiele. Das stellt die Vermittlung des Glaubens an die nachfolgenden Generationen vor echte Probleme. Kann es eine nicht postmodern kontaminierte Strömung des christlichen Glaubens als Weg in die Zukunft geben? Ich hätte vor einigen Jahren noch “ja” gesagt. Der Anblick der “Rückseite der Postmoderne” lässt mich inzwischen daran zweifeln, ob ein nicht- oder sogar anti-postmodernes Christentum überhaupt eine gangbare Option für die Zukunft darstellt – außer in sozialen Enklaven, und die können den Missionsauftrag Jesu Mt. 18,26-28 nicht mehr erfüllen.

Diese Einsicht hat die Fragestellung für mich verändert. Ich bin auf eine neue Frage gekommen, die ich mir selbst immer wieder stelle und die ich auch Dich gerne fragen möchte: Welche der angebotenen Wahrheiten hilft dir, Jesus Christus nachzufolgen und IHM immer ähnlicher zu werden (Röm 8,29; 2.Kor 3,18)? Sei ehrlich dabei und beobachte, was die Wahrheit, der Du glaubst, mit Dir macht, welche Früchte sie trägt – gute oder faule (Matth 7,15-20). Vielleicht können wir nicht mehr ohne weiteres entscheiden, welche “Wahrheiten”, die Welt uns bietet, wahr sind. Aber wir können wahrnehmen, welche uns in der Nachfolge Jesu behindern und welche uns helfen, in der Würde Seiner Jüngerinnen und Jünger zu leben. 


Fußnoten

1 Über diese kurze Parabel (Aphorismus 125 aus Nietzsches Werk “Fröhliche Wissenschaft”) hat Heinzpeter Hempelmann eine Buchreihe verfasst. Für unseren Zusammenhang besonders bedeutsam ist: H. Hempelmann: Wir haben den Horizont weggewischt. Die Herausforderung: Postmoderner Wahrheitsverlust und christliches Wahrheitszeugnis, Witten 2008.

22 thoughts on “Die Rückseite der Postmoderne

  1. Vielen Dank für den interessanten Artikel und die enthaltenen Links! Francis Schaeffer hat diese Entwicklung ja vorausgesehen und einem seiner Werke den Titel gegeben in dt. „Wie können wir denn leben?“ Welches Fundament ist den belastbar und tragfägig? In ihrem Artikel: Wem können wir denn glauben?
    Christen glauben an den der allein treu und vertrauenwürdig ist: Gott und seinen Verheissungen in seinem Wort an uns. Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer (Hiob 42,2).

  2. — Welche der angebotenen Wahrheiten hilft dir, Jesus Christus nachzufolgen und IHM immer ähnlicher zu werden (Röm 8,29; 2.Kor 3,18)? Sei ehrlich dabei und beobachte, was die Wahrheit, der Du glaubst, mit Dir macht, —

    Ich glaube, das ist nicht die Frage um die es geht.
    Wir Christen sind in der Welt und nicht an den Rand der Welt gestellt als Beobachter von Lüge und Wahrheit. Die Wahrheit Gottes gehört der Wahrheit der Welt gegenüber gestellt, ein Christ kann sich davon nicht isolieren, das bedeutet viel Arbeit und Kraft die Weltwahrheit od. Lüge zu analysieren. Eine Isolation die Realität alleine in den Glaubensbereich zu verschieben führt zu Desinformationen. Wenn Jesus sagt: Lasst euch von niemanden verführen“ dann ist es meine Aufgabe genau hinzuschauen was gerade passiert.
    Wir stehen in einer gewaltigen Herausforderung die Tiefen des Glaubens zu verstehen um nicht von der Welle dieser Welt weggespült zu werden.
    ,,In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden,“ sagt Jesus, Jesus spricht beide Realitäten an. Zu wem hält man sich wenn man die Angst fürchtet? Zu denen die die Welt retten wollen, nun, beide Seiten versprechen das, die einen durch eine NWO, die anderen durch eine Erneuerung von Liebe und Frieden. Als Weltmensch brauche ich eine gewisse Orientierung, als Christenmensch wird mir die Orientierung von Gott selbst gegeben (wenn ich in seiner Nähe bleibe), also wieder harte Arbeit.
    Die Verführung begann bei Adam und Eva, dort trafen die Welt und das Reich Gottes aufeinander. Warum konnten beide (Adam und Eva) so leicht verführt werden? Warum kann die Menschheit heute so leicht verführen und sich verführen lassen?
    Es ist das Endspiel der Geschichte, die Trennung von Gut und Böse, der Kampf um die Wahrheit und die Macht der Lüge, die Rückkehr ins Vaterhaus oder die Abkehr von Gott.
    Die Heilsbringer dieser Welt kommen mit großen Versprechen, und der Christ steht mitten in diesem Kampf. Noch nie war der Mensch so herausgefordert einen festen Standpunkt einzunehmen oder sich auf den Wellen treiben zu lassen, in der Hoffnung das keine große Welle kommt die ihn verschlingen könnte. ,,Würde Gott die Zeit nicht verkürzen, so würde kein Mensch selig werden“. Wer die Gefahr kennt aber verharmlost oder verschleiert, den kann ich nur da einordnen wo alles begann (die Verführung von Adam und Eva), hier hat der Christ eine Verantwortung für seine Mitmenschen und schon aus diesem Grund muss er sich über das Weltgeschehen informieren, und die Zusammenhänge aufdecken können. Der Leib Christi ist der Gegenpol wo Wahrheit auf Lüge trifft und aufdeckt. Wer angst hat im Chaos der Welt zu versinken steht in Gefahr sich an den falschen zu klammern. Es wird gewaltig an unserem Glauben gerüttelt, deshalb ist eine Positionierung im Wort Gottes unverzichtbar.
    Was bleibt ist die Hoffnung, nicht auf eine bessere Welt, sondern das sich Gottes Plan erfüllt und ER sein Reich aufrichtet.

  3. Wer regiert denn die Welt? Doch nicht Gott! Eher doch gottlose Menschen,
    seien es Politiker oder andere und selbst die Kirchenoberen sind oft nicht mehr glaubwürdig und schwimmen mit dem Strom. Politiker sind oft genug käuflich, das kann auch über Umwege oder Einflussnahmen und Lobbyismus aller Art gehen, sodass man es kaum merkt.

    Was den katholischen Glauben angeht, da hat schon ein bekannter katholischer Priester kurz vor seinem Tode 1968 den Menschen gesagt, sie sollen am Glauben der Väter festhalten. Nimmt man dann mal den evangelischen Bereich und lässt die Differenzen zwischen katholisch und evangelisch mal beiseite, dann würde das auf evangelisch heissen, man solle am überlieferten ev. Glauben der Pietisten und der Erweckungsbewegten, die ja auch Väter hatten, festhalten.

    Was die Medien angeht und das muss man immer wieder betonen, sind das Wirtschaftsunternehmen, die nicht unbedingt immer die Wahrheit sagen oder wie man heute oft sagt, auch Lückenpresse sind. Auch die Wissenschaft kann korrumpiert sein. Forschung, die ja auch auf Geld angewiesen ist, kann einseitig sein, wofür es viele Beispiele gibt. Das alles zu durchschauen ist oft schwierig.

    In den bewusst-christlichen Kreisen geht es ja auch nicht immer ehrlich zu und es herrscht da auch oft reichlich Oberflächlichkeit, der Glaube wird vielfach nur als irdische Hilfe verstanden, was er ja auch sein kann, aber das ist einseitig. Man muss Jesus um seiner selbst willen lieben und nicht nur wegen der irdischen Hilfen und Gnaden, die er ja auch geben kann.

  4. Einem wiedergeborenen Christen geht es darum, die Wahrheit zu leben und damit den eigenen Widersacher der Wahrheit in sich – das Ego – zu überwinden. Er lebt also in der Heiligung und gewinnt damit tiefste Einblicke in innere und äußere Zusammenhänge. Das wird kaum irgendwo in den christlichen Kreisen gelehrt, geschweige denn gelebt.
    So verwundert auch nicht, dass Menschen, die sich selbst als Christen verstehen, keinerlei wirkliches Unterscheidungsvermögen besitzen. Das wird eben in unserer Zeit immer mehr offenbar.
    https://manfredreichelt.wordpress.com/2017/02/17/jeder-christ-ein-psychologe/

  5. Ich verstehe es immer noch nicht, waum gegen Christen, die an die 2. persönliche Wiederkunft glauben UND die aktuellen Zeitgeschehnisse prüfen wie es in der Schrift steht, zum Ergebnis kommen, dass Corona mit der Endzeit zu tun hat, hier wieder auch an anderen Stellen polemisiert werden muß.
    Ich lasse doch jedem Christen, der sich mit einen postmodernen Glauben seine Ruhe. Warum können das aber dann Worthaus, Hossa Talk und andere nicht auch tun?
    Nein, wer an eine absolute Wahrheit glaubt, wird als ewiggestrig hingestellt.
    Aber wissen Sie was, Herr Hohage?
    Ich werde frohgemut meinen Weg weitergehen. Ich bin davon überzeugt, dass die aktuelle Krise zumindest Vorbote von endzeitlichen Wehen ist und Jesus bald wiederkommt und wir darauf vorbereitet sein sollen.
    Er kommt um die Lebenden und die Toten zu richten. Schön, dass sein Heilsangebot weiter zu Verfügung steht und jeder der umkehren will errettet wird. Das ist für jeden Leser immer noch als Angebot verfügbar. Ich hoffe, dass diesen Weg noch viele einschlagen und sich nicht von den Irrwegen liberaler und postmoderner Theologie ablenken lassen.

    1. Ob Corona mit der Endzeit zu tun hat, das weiß niemand. Vor rund 100 Jahren gab es die Spanische Grippe, an der mehr Menschen gestorben sind, nämlich viele Millionen, als derzeit an Corona. Aber wir sehen andere Ereignisse und auch einen massiven Glaubensverlust samt Verlust an Moral auf der Welt, die einen zu einer solchen Einschätzung kommen lassen können.

      Daß einmal eine Frau eine andere Frau staatlich abgesegnet und sogar in manchen Kirchen kirchlich, „ehelichen“ oder ein Mann einen anderen Mann, das hätte vor 50 Jahren niemand für möglich gehalten. Christen wissen zwar, dass wir in einer gefallenen Schöpfung leben und trotzdem war manche Gottlosigkeit, die auch die Regierung noch fördert, früher kaum denkbar. Vor zehn, fünfzehn Jahren war aber schon absehbar, dass am Ende alle evangelischen Landeskirchen mehr oder weniger die Sodomie akzeptieren. Sodomie ist der frühere Begriff für homosexuelle Handlungen, der aber im deutschen Sprachraum nicht mehr verwendet werden soll, wohl aber in Frankreich und anderen Ländern noch gültig ist. Die Synodalen der EKD haben das vor etlichen Jahren auch abgesegnet einschliesslich der evangelikalen Mitglieder dort. So weit sind die schon gekommen!
      Zu Hossa und Hipsa und wie die alle heissen mögen. Die verbreiten Unfug und sind auch niveaulos. Man muss solche Webseiten meiden, zwar nicht aus Angst, aber in der Erkenntnis, dass die eher von Gott wegführen als hin. Ist Zeitververgeudung.

      Wir haben jetzt 2000 Jahre Christentum, das ist sehr viel Zeit. um in vielen Dingen Klarheit und Substanz zu haben und unsere Vorväter haben ja auch vieles längst durchgesprochen und festgelegt, auch den biblischen Kanon. Viele Fragen, die sich heute stellen, sind ja schon beantwortet. Leider halten sich auch pietistische Leiter nicht immer einmal gross an das Vaterunser in ihrer seelsorgerlichen Erkenntnis und somit bleiben manche Menschen im Dunkeln. statt Christus so aufzunehmen, dass sie auch schwere Sünden, die ihnen angetan wurden, mit Gottes Hilfe vergeben können und frei werden von ihren psychischen Belastungen. Es ist ein Graus oft. Was die Medien, die Regierungen, die Politiker jeglicher Couleur und andere berichten, sei es wahr oder nicht, darf uns nicht vom Glauben abbringen.

    2. Hat Corona mit der Endzeit zu tun? Ja, wenn wir Endzeit (Ende der Zeit, die letzte Stunde) tatsächlich so verstehen, wie der/die Begriffe im NT gebraucht wird/werden. Sprich, mit dem Kommen Jesu hat die Endzeit begonnen, weshalb die Pest des Mittelalters, die Spanische Grippe, erster und zweiter Weltkrieg und vieles mehr alle mit der Endzeit zu tun haben.

      Für mich ist der letzte Absatz von Matze viel entscheidender. Im Glaubensbekenntnis bekennen alle Christen, Jesus käme wieder, um die Lebenden und Toten zu richten. Diese Wahrheit gilt es festzuhalten und mit dem Evangelium zu bezeugen. Doch dazu brauche ich nicht Corona als DAS deutliches Zeichen zu sehen, dass jetzt wirklich die Endzeit begonnen hat. Jesus kommt wieder! (Fakt)
      Jesus hat am Kreuz die Sünde getragen und uns dadurch mit Gott versöhnt. (Fakt)
      Er wird wiederkommen, um Gottes Reich endgültig zu verwirklichen. (Fakt)
      Corono zeigt uns, dass wir in der Endzeit leben und es nicht mehr lange dauert. (Spekulation, nebensächlich).
      Wir sollen zu jeder Zeit wachsam und vorbereitet sein. (Fakt)

      Manchmal bekommt man den Eindruck, einige Christen hätten eine größere Leidenschaft dafür die Endzeit zu verkünden, als das Evangelium. Damit meine ich jetzt aber nicht sie Matze!

      Liebe Grüße

  6. Boring, Gerrit, boring,

    Gerrit, come on we want You to untertain us…….

    Booooooring.

    No future, Gerrit?

    Don’t look back any more.

    Sag uns die Zukunft als heiliger Prophet!

    1. Nein, kein bisschen langweilig sondern ganz im Gegenteil in höchstem Grade interessant und niveauvoll ist der Beitrag von Dr. Gerrit Hohage für mich gewesen!

      Meine höchste Anerkennung und meinen Respekt zolle ich Dr. Hohage ausdrücklich dafür.

      Herzlichen Dank, Dr. Hohage.

  7. „Und warum reagieren die anderen immer so gereizt, wenn man ihnen einfach die Wahrheit sagt?“
    Der Herr Steffen Kern sitzt doch bei der EKD und da darf er nicht zu kritisch sein gegenüber den evangelischen Kirchen und den dortigen Kirchenoberen und muss zu den Mainstreammedien halten. Als Chef der Apis wohl auch. Heisst ja noch lange nicht, dass dann der Philosoph, der hier auch erwähnt wird, in allem recht hat.
    Wer aber nicht mal merkt, dass er vom den Medien oft genug angelogen wird und die sog. frei Presse, die in Wahrheit gar nicht so frei ist, noch lobt, der gehört eben auch zu den Blinden oder soll man sagen Blindenleitern.
    Was sind das für Christen?

    1. Danke, früher waren Evangelikale Pfahl im Fleisch einer Kirche. Heute haben sich Kern und auch Diener dem Mainstream angepasst und ein kritisches Herangehen an das was geschieht, wie ich es in den 70er Jahren in der Schule gelernt habe gibt es auch in den Kirchen weitgehend nicht mehr.

  8. Wie soll es weitergehen?
    ,,Eine neue Normalität“ die alte kehrt nicht mehr zurück, zu viel ist zerstört, kein zurück mehr in das ,,Normale“, Misstrauenüber und Rechthaberei können nicht mehr rückgängig gemacht werden, die Zerstörung im zwischenmenschlichen Bereich ist dem Chaos ausgeliefert, man wird den Anderen nicht mehr so sehen wie vorher, eine Aufarbeitung wäre nötig um die Beziehung neu zu sotieren weil mein Gegenüber mir fremd geworden ist. Doch die weiter voranschreitende Zeit lässt kaum noch den Freiraum dazu offen. Der Mensch der Sünde im freien Fall, ein Zeichen der Endzeit? Ratlosigkeit die sich mehr und mehr ausbreitet. Der Zugang zum Mitmenschen ist in zweifacher Hinsicht versperrt, einmal durch ,,Abstand“ halten, und psychisch nicht mehr erreichbar weil Wahrheit und Lüge sich wie Nebel über alles gelegt hat. Das Gericht fängt an am Hause Gottes…..
    Viele erkennen den Feind nicht, können nicht sehen, hat Gott ihnen eine Decke vor die Augen verhängt, um zu prüfen und zu läutern? Daniel 12.10
    ,,Ich rate dir das du Gold von mir kaufest…..Off 3.18
    Auch die Unfreiheit der Rede, was darf noch ausgesprochen werden und was nicht, sorgt für Verwirrung im eigenen Denken.
    ,,Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm“, anstelle von Liebe ist ein Meinungskampf getreten. Es gilt zu überwinden, nicht das Ego, sondern die Liebe muss siegen, unterschiedliche Meinungen können mit Respekt und Liebe überwunden werden, nicht die Meinung bringt uns zusammen, sondern die Liebe zum anderen, wenn Jesus der Mittelpunkt ist. Es ist auffallend das die Wortwahl eine Dominanz ausdrückt, den Anderen überzeugen zu wollen, aber genau darum geht es nicht. Der Leib Christi ist unsere Mitte und Jesus das Haupt, nicht unsere Meinung.
    Lass deinen Bruder leben, er steht selbst in der Verantwortung vor Gott, versuch nicht ihn aus seiner Filterblase zu holen, denn auch du lebst in einer Filterblase. Also kann es darum nicht gehen. Worum geht es dann?
    ,,das ihr euch untereinander liebet, WIE ICH EUCH GELIEBT HABE“ Joh 13. 34
    Es geht um die Liebe, das ist die Wahrheit die die Welt nicht kennt.
    Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen …..1.Ti 1.5
    Davon sind etliche abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz. 1. Ti 1. 6
    Was ist Liebe?
    Als Kind sah ich diese Worte auf einer schmutzigen Autoscheibe, ich überlegte eine Antwort und fand keine, heute habe ich eine gefunden, ,,Gott ist Liebe“, was wären wir ohne Gottes Liebe? ,,Tod“, denn hätte Gott uns nicht zuerst geliebt, bliebe nur noch der Tod übrig. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. Wo die Liebe langsam dahinsiecht stirbt das Gemeindeleben, das Gesellschaftsleben, ,,die Liebe wird in vielen erkalte….Mt 24. 12 ohne Liebe stirbt das Leben. Selbst wenn ich mich im Recht weiss, endet das Recht da wo ich dem Bruder/Schwester die Liebe vorenthalte.
    Haben einige die Liebe vielleicht falsch verstanden und nur sich selbst daran gesättigt? Und all die Freundlichkeit und Zugewandheit in vergangenen Jahren nur ein Schauspiel war? Heute ist die Zeit das zu ändern, sich von Gott reinigen und läutern zu lassen und wahrhaftig werden in der Liebe.

  9. Also ich mach mal eine Sammelantwort auf Eure Kommentare bis hierher. Alles einzeln zu beantworten kann ich nicht leisten – siehe mein Vorwort. Erst einmal vielen Dank für all Euer Mitdenken. Einige von Euch haben bereits Gedanken geschrieben, die ich für spätere Kapitel vorgesehen habe. Auf biblipedia ist es nicht so leicht zu sehen wie in meinem Blog, dass hier Teile eines Buches entstehen. Ich bin an den nächsten Kapiteln bereits dran. In der Sache habt Ihr die Frage, die ich als Zentralfrage benannt hatte, mit dem Hinweis auf die Wahrheit Christi beantwortet. Das würde ich in der Tat genau so sehen. Aber darf ich Euch etwas fragen: Wie beeinflusst die Wahrheit Christi Eure Wahrnehmung und Euer Urteil zu den „Welt-Wahrheiten“ um Euch herum? Beeinflusst sie sie überhaupt oder steht sie auf einem ganz anderen Blatt? Und wenn sie sie beeinflusst – wie läuft das genau ab? Ich würde mich da über den ein oder anderen Erfahrungsbericht freuen, das würde mir für den Fortgang meiner Überlegungen helfen. Vielen Dank im Voraus!

    1. Weltwahrheit gibt es im Duden nicht, sondern nur ein Zitat von Kolping, wo er sinngemäß sagt, dass Jesus die gewaltigste Weltwahrheit ist die wir besitzen. Diese Weltwahrheit ist unveränderlich, weil sie Gott selbst ist und deshalb auch das, was er uns weitergegeben hat. Irgendwie verstehe ich die Fragestellung nicht.

      1. @Matze
        Das ist ja logisch das im Duden nichts von Weltwahrheit steht, es wird ja kein Vergleich gezogen zwischen Gottes Wahrheit und der Wahrheit der Welt. Der Duden ist für die Welt geschrieben und da gilt eben nur ,,die Wahrheit“.

        1. @ Lilli
          Es gibt mittlerweile so viele neue Begriffe und unterschiedlichen Definitionen derselbigen. Daher ging mir es da um klare Begriffsdefinition. Wenn bei Kolping Jesus zu den Weltwahrheiten dazu zähltund Gerrit Hohage nicht muß man nachfragen, wenn es keine allgemeine Begriffsdefinition gibt, wie der Begriff nun gemeint ist
          Das ist einer der Probleme heute dass Leute selbst für die gleichen Begriffe etwas unterschiedliches meinen

    2. Das Christentum ist, seinem Wesen nach, die progressivste Kraft in der Welt. Seinen Anhängern ist es jedoch gelungen, daraus ein Hinterwäldlertum zu machen. Anstatt nach vorn zu blicken (Luk. 9, 62) und Christus immer näher zu kommen, blickt man zurück und konserviert den Geist, wie einen Fisch in der Konservendose, wo er stirbt. Satt Weite des Denkens und Herzens, pflegt man Enge des Denkens und Kleinherzigkeit. Schon die Reduzierung auf den Buchstaben – euphemistisch als „biblisch“ gepriesen – ist eine Verkehrung des christlichen Glaubens. Ein Christ ist nicht „biblisch“, sondern „christlich“. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
      Die Probleme des christlichen Glaubens sind also nicht „der Welt“ geschuldet, sondern hausgemacht. Wenn man der Welt und den eigenen Anhängern nichts zu sagen hat, weil es an Geist fehlt, da muss man sich nicht wundern, dass sich die Welt und der denkende Menschen vom christlichen Glauben abkehrt und von ihm nichts mehr wissen will.
      Noch heute können Denker nicht auf Hegel, Schelling oder Fichte verzichten, weil sie umfassend, groß und tief dachten. Noch größer, tiefer und umfassender sollten christliche „Führungskräfte“ denken. Aber man kann ja noch nicht einmal sagen, wer der Mensch ist, woher er kommt und wohin er geht.
      Was wir haben ist ein Christentum auf Kaffeeklatschniveau.

  10. @Dr. Gerrit Hohage:
    Nun, ich hoffe und vertraue seit meiner Kindheit und Jugend auf den Beistand des Hl. Geistes, der dritten Person Gottes, in allen wichtigen Lebenslagen und Lebensentscheidungen. Ich rufe Ihn bei ganz wichtigen Prüfungen und/oder Entscheidungen regelrecht um Hilfe und Beistand und die rechten Eingebungen an – und bin NIEMALS enttäuscht worden.
    Ich halte das auch als einfacher Christ für keine Anmaßung meinerseits, denn der HERR selbst hat IHN uns versprochen, wenn wir in Gottes Wort bleiben.
    Ich will meine biblisch begründeten Gedanken hierzu, wie ich den Hl. Geist und die Voraussetzungen für Sein Wirken an und in uns verstehe, im Folgenden erläutern:

    Deus caritas est – GOTT  ist die Liebe: in den drei Personen der HL. DREIFALTIGKEIT.

    Die vollkommene und durch nichts getrübte Liebe zwischen GOTTVATER und GOTTSOHN in Person – das ist der HL.  GEIST.

    Der HERR  spricht im nächtlichen Gespräch mit Nikodemus recht geheimnisvoll vom Wirken des Hl. Geistes und vergleicht seine Souveränität in Joh 3,8 mit dem  [damals] geheimnisvollen Wind, der weht, wo er will und dessen Brausen man zwar hört, ohne jedoch zu wissen, woher er kommt und wohin er geht.

    Dieses Wort drückt die durch nichts und niemanden etwa zu „zwingende oder zu bestimmende“ absolute Souveränität der göttlichen Person des Hl. Geistes aus.

    Wie aber können Menschen des Hl. Geistes teilhaftig werden?
    Was ist die Voraussetzung dafür?   

    Die Antwort gibt der HERR selbst in  Joh, Kap. 14 und 15 – insbesondere in  Joh 14, 23:

    „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und WIR werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“    

    Wo aber GOTTVATER und GOTTSOHN sind, da ist eben auch der HL. GEIST!

    Voraussetzung für das Kommen GOTTES und damit des HL. GEISTES ist also das persönliche Festhalten am Wort des HERRN: 

    DAS HALTEN DES DOPPELGEBOTES DER GOTTES- UND DER NÄCHSTENLIEBE.

    So und dadurch ist also von solch einem gläubigen Menschen Gott der Boden zum Wohnung nehmen bei ihm bereitet.    

    Es gilt nun wachsam und bereit für den Besuch des Hl. Geistes zu bleiben.

    Dazu ist das Wort des Hl. Apostels Paulus aus 1Kor 6,19  hilfreich:

    „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in Euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht Euch selbst.“

    Der Tempel des Leibes und die Seele sollten also allzeit bereit gehalten sein für den Besuch Gottes  – es genügt nicht, einmalig sie für den Besuch hergerichtet zu haben und sie dann nicht mehr weiter regelmäßig in Ordnung zu halten. Dann könnten und würden sie allmählich wieder verlottern und gar verkommen.

    Fraglich, ob dann der Heilige Geist noch zu Besuch kommt bzw. bei solch einem Menschen länger verweilt.

    Gott ist jedenfalls völlig souverän bzgl. des Zeitpunkts und der Dauer SEINES Besuches. Wir kennen weder Tag noch Stunde.

    Auch die Form und Art, wie sich der Heilige Geist für den von Ihm besuchten Menschen zeigt, ist unterschiedlich:

    Eine von mir selbst mehrfach erfahrene Form besteht darin, dass uns Worte der heiligen Schrift aufgehen und man plötzlich ein größeres Bibelverständnis erhält  gemäß der Verheißungen des Herrn in Joh 14,26 und in Joh 16,1:     

    „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und an alles erinnern, was ich Euch gesagt habe.“    

    und     

    „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen.“

  11. Die Welt hat keine Wahrheiten im christlichen Sinne zu bieten.

    Die Welt ist voller Lügen, was nicht heisst, dass die eine oder
    andere Verlautbarung von Medien. Politikern, Geschäftsleuten und auch Kirchenleuten und von wem auch immer nicht auch zutreffend sein kann, oft ist es aber auch das Gegenteil. Deswegen muss man das eine oder andere prüfen, was nicht immer ganz einfach ist.

    Wer aber wie gewisse Christen meint, nur weil wir hier eine Demokratie haben, eine sog. freie Presse und anderes mehr und eben aus unserer Sicht keine Diktatur, da sei dann vieles nicht möglich, der irrt gewaltig. Man kann auch in einer Demokratie gottlose Gesetze beschliessen,, es reicht, wenn man die Mehrheiten dafür bekommt. Da muss nicht erst eine Partei über 50 % erreichen.
    Die meisten Politiker auf der Welt. die hochgeschwemmt werden, und dazu kann man auch die westlichen Politiker zählen, sind nicht so sehr am Frieden mit anderen Völkern und Regierungen interessiert. Es geht ihnen mehr um Macht und Interessen und nicht so sehr um Werte, die sie immer betonen. Die Werte werden immer aber von anderen eingefordert, aber selber hält man sich oft auch nicht daran.
    Dann kommt oft auch die Frage auf, WER denn überhaupt regiert? https://www.youtube.com/watch?v=UBZSHSoTndM

    Herr Seehofer hat sich seinerzeit als. Gesundheitsminister wenig gegen die Pharmaindustrie durchsetzen können. Andere Minister in dem Falle der SPD (sozial angeblich) haben lange bewährte Therapien aus der Kassenleistung gestrichen. Der kleine und weniger gut betuchte Bürger ist dann der Dumme. Wenn wir wüssten, welche politischen Entscheidungen alle in Hinterzimmern gefällt wurden und noch werden (einiges weiss man ja darüber, denn nicht alles kann verborgen werden), würde es uns grausen. Das ist alles andere als demokratisch und dient nicht dem Volk.
    Wir müssen erkennen, dass wir vielfach von Menschen regiert werden, die keine lauteren Motive haben, christliche erst recht nicht, die sind nur oft vorgeschoben. Selbst die Kirchen passen sich immer mehr der Welt an, die evangelischen zuvorderst, aber die katholische geht derzeit auch immer mehr in diese Richtung unter dem jetzigen Papst ohnehin. Da bleiben nur noch kleine Gruppen übrig, die ihre Knie vor dem Baal nicht gebeugt haben. Dass das eine Minderheit ist, das haben Gottesmänner verschiedener Denominationen schon vor Jahren, ja 200 Jahren und mehr gesagt.

  12. — Eure Wahrnehmung und Euer Urteil zu den „Welt-Wahrheiten“ um Euch herum? Beeinflusst sie sie überhaupt oder steht sie auf einem ganz anderen Blatt? Und wenn sie sie beeinflusst – wie läuft das genau ab?—

    Wie werden wir beeinflusst…..
    Alte Bibelauslegung …..neue Bibelauslegung
    die Wahrheit Gottes kann nicht überarbeitet werden, die Wahrheit straft die Lüge.

    2+2=4 ____________________2+2=5
    alte Normalität,———neue Normalität

    Das Milgram-Experiment zeigt das die Wahrheit in der Welt variabel ist und durch Machtausübung erzwungen werden kann.
    z.B. die Wahrheit über ein Virus….
    Ist es wahr oder ist es eine Lüge, jedenfalls hat es, ob wahr oder gelogen, die Welt gewaltig verändert, und das beeinflusst natürlich auch den Glaubenden, wir sind ja nicht Beobachter, sondern mitten drin. Was im öffentlichen zwischenmenschlichen Geschehen entgleitet wird auch den Glauben wie wir ihn kennen, bald angreifen, das geht nicht spurlos an uns vorüber.
    Bei mir läuft seit einigen Wochen eine Glaubens-Inventur ab, Erinnerungen werden wach, wo Gott mich geführt hat und in vielen Situationen eingegriffen hat, das vertieft meinen Glauben und das Vertrauen, das Jesus da ist, egal was kommt. Das ist dann auch das was ich an andere weitergeben kann, Gott ist der Boden der trägt, dem man vertrauen kann auch wenn die Welt uns durchrüttelt. Es ist also weniger die Welt die mich beeinflusst, sondern Gott ist es der mich beeinflusst.

  13. Der Diagnose des Artikels stimme ich weitestgehend zu. Wir haben auch offiziell Meinungsfreiheit….nur: „Ist die Wahrheit nicht frei, ist die Freiheit nicht wahr“ (Jaques Prèvet)….und in diesem Sinne sehe ich momentan, dass diese „Freiheit“ eben nicht „wahr“ ist.

    zur Therapie empfehle ich, was Bonhoeffer in seinem Aufsatz „Was soll der Student der Theologie heute tun?“ geschrieben hat: „In Zeiten der Verwirrung soll der Theologe noch einmal ganz von Neuem anfangen, er soll zu den Quellen zurück, zur wirklichen Bibel, zum wirklichen Luther“. …zumindest zeigt die Kirchengeschichte, dass diese Therapie hilft.

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