Dieser Artikel ist zuerst in idea 14/2021 erschienen.
Ich liebe meinen christlichen Glauben. Ich erlebe ihn als zutiefst befreiend, heilsam, tröstend, hoffnung-, frieden- und identitätsstiftend. Aber ich weiß aus meinem Umfeld sowie aus meinen Reisen durch „Postevangelikalien“, dass christlicher Glaube auch das genaue Gegenteil sein kann: Einengend. Bedrückend. Angstmachend. Entmündigend. Wie ist das möglich? Warum wirkt sich Glaube manchmal derart gegensätzlich aus, obwohl er sich äußerlich kaum unterscheidet?
Auf diese Frage gibt es viele Antworten, die immer auch mit der individuellen Biografie zu tun haben. Aber ein Thema steht doch immer wieder im Mittelpunkt: Die Frage nach der Rechtfertigung.
Rechtfertigung – das Lebenselixier des Glaubens
Was sich so theoretisch und theologisch anhört, betrifft in Wahrheit eine existenzielle Grundfrage jedes gläubigen Menschen: Wie denkt Gott über mich? Diese simple Frage hat weitreichende Konsequenzen für unsere Glaubenspraxis: Wer sich Gottes Gunst nicht gewiss ist, verliert die Hoffnung auf Gottes Zuwendung und damit auch die Zuversicht im Gebet, die Freude über die Erlösung und vor allem die Gewissheit, ein geliebtes und wertgeschätztes Kind Gottes zu sein. Ich kenne das gut aus meinem eigenen Leben: Scham- und Schuldgefühle gegenüber diesem perfekten und heiligen Gott können sich tief im Denken verankern. Umso wichtiger ist die Frage: Nimmt Gott mich wirklich an? Wenn ja: Unter welchen Umständen? Was kann, was muss ich dazu beitragen?
Glaube statt Gesetz!
Dazu schrieb Paulus im Römerbrief einen revolutionären Satz, der auch im Zentrum der Reformation stand:
„Denn wir sind der Überzeugung, dass der Mensch allein aufgrund des Glaubens gerecht ist – unabhängig davon, ob er das Gesetz befolgt.“ (3, 28)
Und weiter schrieb er:
„Wenn es aber aus Gnade geschah, dann spielen die eigenen Taten dabei keine Rolle. Sonst wäre die Gnade ja nicht wirklich Gnade.“ (11,6)
Das heißt: Kein noch so frommes Werk bringt mich näher zu Gott, im Gegenteil: Jede Leistung, mit der ich Gottes Gunst verdienen will, wirft mich aus der Spur des gesunden, rettenden Glaubens, der allein auf die unverdiente Gnade Gottes setzt und sagt: Ich kann mich nicht selbst erlösen. Aber ich bin von Gott angenommen, weil Jesus alles Notwendige bereits getan hat. Ich bin gerecht, weil Gott am Kreuz für mich Gerechtigkeit erworben hat und sie mir ohne mein Zutun schenkt.
Das ist Evangelium. Das ist Rechtfertigung allein aus Gnade – ein überaus kostbarer Schatz des Glaubens, den wir sorgfältig hüten und beschützen müssen. Denn seit jeher stand er in der Gefahr, ausgehöhlt und untergraben zu werden.
Wenn Paulus leidenschaftlich wird
Schon im Neuen Testament kämpft Paulus leidenschaftlich für dieses Evangelium. Als in Galatien die Forderung laut wird, Christen müssten sich gemäß dem jüdischen Gesetz beschneiden lassen, wird sein Ton ungewöhnlich scharf:
„Wenn wir durch das Gesetz gerettet werden könnten, hätte Christus nicht sterben müssen. O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch so durcheinandergebracht?“ (Gal.2,21b-3,1a)
Gesetzlichkeit ist seither immer ein zentraler Feind des Evangeliums geblieben. Sie kriecht oft so subtil durch die Ritzen unseres Glaubens, dass wir gar nicht merken, was uns da schrittweise unsere Freude raubt.
Wie uns Gebote ein schlechtes Gewissen machen
Jede göttliche Norm, an der wir scheitern, erzeugt ein schlechtes Gewissen. Dieser Effekt kann auch beim Bibellesen auftreten: Ich soll auch meine Feinde lieben? Ich soll denen, die mich berauben, noch mehr dazu geben? Ich soll jederzeit barmherzig sein? Wenn ich über jemand urteile, dann werde auch ich verurteilt? Eine Frau begehrend anzusehen ist schon Ehebruch? Derartige Hardcorepassagen bieten genügend Stoff, um das Gefühl zu nähren, dass ich dringend mehr tun, radikaler nachfolgen, hingegebener dienen und anhaltender beten müsste, damit Gott mit mir zufrieden ist.
Ein neuer Moralismus
Also könnte man meinen: Wie gut, dass die Leute immer weniger Bibel lesen. Wie gut, dass Gesetze und Gebote aus der Mode gekommen sind. Für Gott etwas leisten? Wer will das heute noch? Stattdessen sagen wir: Du bist O.K. so wie Du bist, egal, welche Überzeugungen, welcher Lebensstil oder welchen Glauben Du hast. Mit dieser Botschaft brauchen wir im Grunde keine Gnade und keine Rechtfertigung mehr. Es ist ja schon von vornherein alles in Ordnung – bei jedem von uns.
Das klingt befreiend. Das Problem ist nur: Die Gesellschaft hat zwar die Gnade und die Rechtfertigung abgeschafft, aber nicht die Moral. Im Gegenteil: Die Moral hat Hochkonjunktur! Und sie fordert immer größere Opfer. Um uns von angeblichen „Mikroaggressionen“ fernzuhalten sollen wir immer verschwurbeltere Gender-Sprachverrenkungen auf uns nehmen. Die verbreitete Klimarhetorik treibt viele Menschen an, nicht nur aufs Auto, auf Fleisch, auf Milch und Käse sondern sogar auf Kinder zu verzichten.
Aber auch wenn wir heutzutage beim Essen, Einkaufen, Auto fahren oder durch Flugreisen sündigen – der Effekt ist der Gleiche wie beim Verstoß gegen biblische Gebote: Scham! Vor uns selbst. Vor den Mitmenschen. Und wo immer wir uns als Christen von dieser moralistischen Kultur prägen lassen natürlich auch gegenüber Gott. Und da wir an den heutigen Idealen genauso scheitern wie an den biblischen Geboten, hält auch hier das schlechte Gewissen Einzug. Besonders schlimm daran ist: Ohne Gnade und Rechtfertigung gibt es auch keine Chance auf Erlösung. Wir können uns nicht selbst erlösen. Die Scham bleibt. Sie wird unser ständiger, gnaden-loser Begleiter.
Der wichtigste Zweck von Gesetz und Moral
Umso wichtiger ist es, dass wir es neu betonen: Gesetz und Moral sind auch Wegweiser zu der Erkenntnis: Wir schaffen es beim besten Willen nicht. Nicht aus eigener Kraft. Wir können uns nicht selbst erlösen. Wir sind und bleiben Sünder. Deshalb musste ein anderer für uns sterben. Am Kreuz musste er die Suppe auslöffeln, die wir eingebrockt haben. Wie demütigend. Und wie erlösend zugleich! Wer die Knie vor dem Gekreuzigten beugt, sieht dort einen Mann, der…
… sich festnageln lässt, damit wir frei werden.
… an unserer Stelle stirbt, damit wir leben können.
… unsere Schuld auf sich nimmt, damit uns vergeben wird.
… Scham und Schande erträgt, um uns die Würde von Königskindern zu verleihen.
Wer derart beschenkt wird, muss nichts mehr tun, um sich das Heil zu verdienen. Das Befolgen von Gottes guten Geboten ist dann kein Zwang mehr. Es ist vielmehr Folge des Vertrauens, dass Gott uns liebt und am besten weiß, was gut für uns ist.
Vom Sein ins Tun statt umgekehrt
Das biblische Evangelium führt somit nicht vom Tun ins Sein sondern immer vom Sein ins Tun. Nichts, was wir tun, bringt uns das Angenommensein bei Gott. Aber weil wir Gottes Kinder sind, wächst auch sein Charakter in uns. Weil wir von ihm geliebt sind, fließt seine Liebe irgendwann ganz von selbst zum Nächsten weiter. Weil wir reich Beschenkte sind, können wir fröhlich weiterschenken. Weil wir von Gott bedingungslos angenommen sind, können wir auch andere Menschen annehmen. Weil Gott barmherzig mit uns umgeht, können wir auch zu anderen Menschen barmherzig sein. Ein gottgefälliges Leben entspringt also nicht unserem Willen oder unserem Gehorsam sondern ist eine Frucht seiner Gnade und seines Geistes, der in uns lebt und uns verändert.
Rechtfertigung aus Gnade: Gottes Antwort auf das Drama der Menschheit
Das Evangelium von der der Rechtfertigung aus Gnade löst unsere Probleme in doppelter Hinsicht: Es erlöst uns vom (frommen) Leistungsdruck – und bewahrt uns doch davor, uns nur noch lustgesteuert um uns selbst zu drehen. Es verleiht uns Wert und Identität – und reißt uns zugleich aus überheblicher Selbstgerechtigkeit. Es erlöst uns von Scham – ohne uns schamlos werden zu lassen.
Deshalb ist die Rechtfertigung aus Gnade die beste Antwort auf eine Welt, die in Moral, Scham, Schamlosigkeit, Unbarmherzigkeit und gegenseitiger Verachtung versinkt. Eine christliche Botschaft, die in Jesus nur ein Vorbild und in seiner Botschaft nur ein Ideal sieht und in deren Zentrum nicht mehr das Kreuz und die Rechtfertigung aus Gnade steht, ist kein Evangelium. Sie ist keine gute Botschaft. Ja mehr noch: Sie ist nicht einmal christlich. Sie hat der Welt nichts zu bieten außer noch mehr Moral, die uns noch weiter überfordert und tiefer beschämt. Wenn die Kirche die Rechtfertigung aus Gnade verliert, ist sie verloren.
Zur Übersicht: 7 fundamentale Thesen des Römerbriefs
Dieser Blog-Beitrag von Markus Till erschien zuerst auf aufatmen in Gottes Gegenwart . Lies hier den Original-Artikel "Das Manifest (5): Wir können uns nicht selbst erlösen. Allein aus Gnade werden wir gerettet!".
Danke Markus, ein sehr bewegender Artikel
—Wie denkt Gott über mich? —
ER denkt nicht so über mich wie ich gerade über mich denke das Gott auch so denkt, ER denkt auch nicht so wie andere über mich denken, die mir ihr Bild über mich geben das ich so über mich denken soll.
—Rechtfertigung aus Gnade: —
Gnade, ist das Schwerpunktthema überhaupt, und wird genauso angegriffen vom Feind wie die Liebe.
Werde ich jemals die tiefe Befreiung der Gnade erfassen? ich glaube nicht, denn das Gesetz und die Unvollkommenheit holen mich immer wieder ein und wollen mir die vollständige Erlösung durch Christus rauben.
Allein im Wort Gottes finde ich die Antworten die ich mir selbst nicht geben kann, denn mein Blick auf mich selbst und meine Gedanken sind von vielerlei geprägt und können nicht die Wahrheit über mich aussagen. Allein Gottes Wahrheit die mich begnadigt hat und mir Wert und Identität geben, dahin darf ich meinen Blick wenden.
Und es erschüttert mich zutiefst das dies möglich ist, doch das hat der Vater möglich gemacht, ER sandte Seinen Sohn um mich von mir selbst zu erlösen,….. und doch meldet sich immer wieder das Gesetz in mir, so wie Paulus es schon beschreibt: ,,Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes? Römer 7.24
Und dann verläßt Paulus seine Gedanken die ihn gefangen nehmen wollen, ICH DANKE GOTT DURCH JESUS CHRISTUS, UNSEREN HERRN!
Also, ich will damit sagen, es geht nicht alles so glatt, einmal gehört, und dann weiß ich bescheid, nein, es ist ein ringen darum, zu bleiben in der Gnade und ,,aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.
Danke Lilli, Du sprichst mir aus dem Herzen!
Nicht viel anderes hat auch der Artikel von Dr. Schwarz hier ausgesagt, der aber von jemand dafür angegriffen wurde.
http://biblipedia.de/2021/03/17/die-katastrophe-der-ethisierung-des-christlichen-glaubens/
Dann zu dem Thema der Überforderung von Christen angesichts bestimmter biblischer hardcore Forderungen, die man als Christ nicht ohne Weiteres erfüllen kann. Diese Gebote werden heute eher unterschlagen, weil der Prediger meist auch nur das predigt, was er selber erfüllt. Trotzdem sind sie ja nicht falsch. Mit mehr Gnade aber könnten sie auch erfüllt werden, nur kommt das in der Praxis selten vor. Da kriegen die Leute oft Angst. Der Glaube wirkt eben auch nur insofern voll befreiend wie wir auch solche Gebote letztlich erfüllen können, ohne mehr Gnade geht das aber nicht.
Am Ende zeigt es sich auch bei Christen: Die einen sind zu angstbeladen und die anderen zu locker und lassen alles mögliche zu ohne mit der Wimper zu zucken. Beide Zustände sind unbefriedigend, nicht nur menschlich, psychisch gesehen, sondern auch vor Gott. Heiligung ist da nötig, aber die wird auch nicht mehr gross geschrieben. In einem christlichen Lied heisst es ja: Besser sind wir nicht, aber besser sind wir dran. Nun, die Bibel sagt etwas anderes dazu, etwa so, wenn ihr nicht besser seid als die Ungläubigen….
Jedenfalls kann man von zwei Seiten vom Pferd fallen, der gesetzlichen, wo man die Dinge aus eigener Kraft machen will und der eher liberalen, wo man nicht so genau hinsieht, wenn man nur meint, Gott zu lieben und einen Kumpel wie es oft geschieht aus ihm macht. Wenn man grosse Gottesmänner und -frauen betrachtet, so waren die oft sehr streng mit den Leuten, was man heute als gesetzlich oft sieht. Der Durchschnittschrist ist eben nicht der ÜBERWINDER von dem in der Offenbarung die Rede ist, sondern mehr oder weniger auch noch vom Fleischlichen getrieben so sehr er sich auch mühen mag,
Im Grunde wird die Erlösung durch Jesus Christus kaum verstanden. Man versteht Erlösung nicht als wirkliche Befreiung und vor allem nicht als ein WEG, der frei macht. Denn wie geht man diesen Weg der Befreiung? Es ist ein Weg nach INNEN, denn im Innern des Menschen sind die falschen Vorstellungen und Beweggründe beheimatet. Die gilt es aufzulösen, um ein sorgloses Leben im Hier & Jetzt führen zu können. Es geht nicht, um ein „Vor-Gott-Bestehen“!
https://manfredreichelt.wordpress.com/2018/01/03/erloest-leben
(Auch die anderen Beiträge meines Blogs sind ein sicherer Wegweiser zu einem erlösten Leben.)
„Es ist ein Weg nach INNEN, denn im Innern des Menschen sind die falschen Vorstellungen und Beweggründe beheimatet.“
Nun, das sagt uns die heilige Schrift auch, aber ein sorgloses Leben ist uns nicht garantiert, wobei man seine Sorgen ja durchaus auch dem Herrn übergeben kann. Sie verschwinden dann nicht unbedingt, aber können leichter ertragen werden.
Letztlich geht es immer darum den Willen Gottes zu erfüllen und weniger um irdisches Wohlergehen, was ja nicht heisst, dass man Gott auch um irdische Dinge bitten darf. Ob er dann diese Bitte immer erfüllt, ist eine andere Frage. Es geht immer um seinen Willen, nicht um unseren. Da kann auch ein Christ durch schwierige Umstände durchgehen müssen. Ein Wohlstandsevangelium gibt es nicht. Gott hat für jeden Menschen einen anderen Weg bereitet.
Den Aufforderungen wie die Kinder zu werden, uns nicht zu sorgen um Essen und Trinken und was wir anziehen sollen können wir nicht so recht Glauben schenken. Das ist unser eigentliches Problem: der Unglaube.
Aber ich habe gelernt, immer mehr zu vertrauen, wenn es auch längst noch nicht genügend ist!
Ein „Wohlstandsevangelium“ ist gewiss etwas anderes. Aber grundsätzlich bedeutet Glaube Entlastung von den Beschwernissen des irdischen Daseins.
Ach so, ich möchte noch anschließen: Der Wille Gottes IST unser Wohlergehen! Aber das geht eben nur aus der Neugeburt heraus.
—Die gilt es aufzulösen, um ein sorgloses Leben im Hier & Jetzt führen zu können. Es geht nicht, um ein „Vor-Gott-Bestehen“!—
Tja, Manfred Reichelt, da müssen sie sich aber lange abmühen um ein sorgloses Leben im Hier & Jetzt zu führen, die Sorge der Selbsterlösung wird ihnen keine Ruhe gönnen, und vor allem wird es ihnen nicht gelingen, denn wie sie ja schon selbst bestätigen, ,,vor Gott werden sie damit nicht bestehen!
Wieso? – Gerade nicht abmühen, sondern Glauben… Und vor Gott „bestehen“ muss ich nicht. Ich bin ja Eins mit ihm.
Wer ist schon eins mit Gott? Das Einssein mit Gott ist nur wenigen ausserordentlichen Christen gegeben gewesen. Andere waren schon recht gottnah, aber Einssein der Seele mit Gott, wo Gott sozusagen der Seelenbräutigam ist, das kommt sehr selten vor und ist noch einmal etwas anderes als nur Gott nahe zu sein. Hört sich bei den meisten eher nach Esoterik an, wenn sie das sagen.
Das Einssein ist die Grundvoraussetzung, damit die Fülle des Lebens (Joh. 10,10) in uns durch Wachstum (Mt. 7,17) zur Entfaltung kommen kann.
https://www.youtube.com/watch?v=g4bMIzLqYCU
Hier ist, wenn ich ihn richtig verstanden habe, auch so einer, der will mit Gott eins sein. Aber dieser Schauspieler sieht nicht so aus, als ob das der Fall wäre. Mit Bibelzitaten, die man nicht versteht, ist es halt nicht getan. Die (übliche) Sündenvergebung macht den Menschen noch lange nicht eins mit Gott. Das zeigt uns doch die heilige Schrift an genug Stellen auf, die die Mängel der Christen thematisieren.
Gott ist vollkommen und ein Einssein mit Gott würde bedeuten, dass wir auch vollkommen sein müssten. Matthäus 5,48. Dem ist aber nicht so.
Die Leute vergessen, dass wir alle im Fleisch leben und auch das Fleisch geheiligt werden muss und das ist ein langer Prozeß, falls er überhaupt angestrebt wird.
Ach so, sie müssen sich nicht abmühen, aber wie funktioniert das dann mit der Selbstbefreiung, und woran glauben sie damit es gelingt? Und vor Gott bestehen müssen sie nicht, wer hat sie denn freigesprochen das sie erhobenen Hauptes vor Gott stehen können? Für mich klingt das so als ob sie Gott als ihren Kollegen ansehen dem sie dann einmal auf Augenhöhe begegnen.
Joh 14,21 Wer meine Gebote kennt und HÄLT sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Schaut euch die Gebote Jesu in seinen Reden, Ermahnungen, Weisungen und in den 4 Evangelien genau an.
Gott wird den einfachen Gemeindegliedern gnädig sein. Denen, die auf die Lehren und Prediger hören, aber verführt werden, um ihnen zu spenden. Jesus war Freund allein mit den Armen, Kranken und Sündern.
Nur ihren Führern, herrschsüchtigen Gemeindeleitern, gesetzlichen Predigern hat er den Marsch geblasen.
Niemals hat Jesus einfache Gemeindeglieder in die Hölle verdammt, nur die hoffärtigen Führer im Tempel, auf den erhöhten Kanzeln, heute von oben herab, die falschen Propheten, die lauen selbsgerechten Pharisäer ist Jesus angegangen, die die einfache Gemeindeglieder unter Druck gesetzt haben, ihnen mit der Hölle gedroht haben und selbst in Saus und Braus lebten, die den Witwen, Waisen und Armen ihr letztes Schärflein abgepresst haben, die die Häuser der Witwen gefressen haben, nur die hat Jesus verdammt.
Jesus hat im Tempel die Schrift gelesen und daraus gelernt. Ergebnis war: Unterwegs war er ohne Geld im Gürtel und hat sich zu Sündern wie Zachäus gesetzt und hat sich nicht an den Almosen der Armen bereichert, sondern sie geschützt und beschützt vor frommen egoistischen und selbstherrlichen Führern. Das ist grauenvolle, aber befeiende Wahrheit, für alle, die sich krank, verloren und unbeachtet fühlen.
Seid gesegnet, ihr Armen, ihr Kranken, ihr Hilflosen, ihr Zweifler, ihr Verlorenen, ihr Ängstlichen, ihr Verzagten, ihr Ausgestoßenen….ihr seid die Kinder Gottes, die mein Gott liebt und je und je geliebt hat….bis in alle Ewigkeit.
Mt 11,28 Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.
SO
WILL
ICH
LIEBEN.
Im Auftrag des Herrn.
Amen.
PS: Habt ihr alle hier in den letzten Jahren schon mal das Wort „Liebe“ HIER gehört?
Ich NICHT!
Wohlergehen. Das kann man auch nicht verallgemeinern. Im Geistlichen ein Wohlergehen, ja schon. Aber wie viele herausragende Christen waren und blieben krank und schwächlich, oft jahrelang?
Manche sind früh gestorben durch eine schlimme Krankheit. Man kann solche Dinge nicht allein irdischer Sicht betrachten. Die Meinung, die unter manchen Christen zu hören ist, diese Menschen hätten nicht richtig gebetet oder hätten nicht alle ihre früheren Sünden bekannt, ist in ihrer Pauschalisierung verkehrt, wenn das auch bei einzelnen mal zutreffen kann. Gottes Wege und sein Wille, was den einzelnen Christen angeht, wissen wir nicht, es sei denn jemand hätte eine besondere Offenbarung von Gott darüber, was wohl recht selten vorkommt. Ich denke da an einen jungen Mann, der hinkte und mit seinem Vater zum Pfarrer von Ars kam, bei dem immer wieder Heilungen und Wunder geschahen. Der Pfarrer sagte dann zu seinem Vater, das kranke Bein sei für den Himmel. Wer das verstehen will, der versteht es auch.
@ Walter Weber
In das verlinkte Video habe ich einmal hier und da kurz rein geschaut und mein Eindruck ist, dass dieser Verkündiger die Sache etwas besser erfasst hat als viele andere.
Natürlich muss niemand so aussehen, als sei er eins mit Gott (denn dann würden wir schon wie der verherrlichte J. Chr. ausschauen), sondern es geht um die Tiefe unseres Wesens, unsere Grundlage, aus der alles Gute und die Überwindung der Welt erwächst.
Nur wenn die gleiche Ursache, wie in J. Chr. bei uns wirksam ist, können wir werden wie ER!