Banalitäten und Eskalationen

In wesentlichen Punkten sahen sie Änderungsbedarf und wollten sich dann doch deutlich abgrenzen. So sollte die jahrzehntelang in Film und Fernsehen propagierte gelebte – nicht nur empfundene – Homosexualität plus deren vorhersehbare Eskalationen nicht weiter unter dem verhuschten Deckmantel des Unsagbaren mit nur gelegentlicher Wahrnehmung dahinfristen, sondern es sollte der offensiv nach vorne getragene Affront sein —seht her, ich bin ein multisexuelles Sondermodell – er hatte sich in Schale geworfen, Frauenstiefel, Kajalstift, Lippenschminke – blickt er zum Himmel.

Statuengleich feiert er sich – ist er eine Frau, nein, doch ein Mann – kaum wollte man sich mit der Thematik beschäftigen, hat man doch die gewöhnlichen Sorgen des rechtzeitigen Einbringens der Ernte vor dem Frost und der Abwehr der Alltagsgefahren, dass die Katze nicht die vielbefahrene Straße quert und falls doch, man sie würdig… — du weißt schon – es gibt so viel zu tun.

Jedoch steht er da und schnaubt. Regenbogenfarben fließt das Tuch seinen Rücken entlang, an seinen halbnackten Beinen – wir wollen das alles nicht so genau wissen wie er sich uns präsentiert.

Schaut her!!!

Brüllt laut, schnaubt, heischt Aufmerksamkeit, willst du mich nicht anbeten?? Mein Diener sein? —Alle ordnen sich mir unter, alle!

Respect, Toleranz der Vielfalt der Geschlechter, die den Lebensentwurf des Vereinzelten im Einklang mit der Grundrechtecharta Artikel 21 goutiert.

Dadurch, dass sie niederknieten, wirkte der Mann auf der Plattform noch größer, furchteinflößender und – dank eindrucksvoller Beleuchtung – unheimlicher, ja interessanter, als es sich bei näherem Hinsehen beim Verrutschen der Attrappen offenbarte. Schmierte da nicht was unter den Frauenaugen? Das Lid zuckte.

Die Menschen reichten einander die Hand und knieten so gemeinsam nieder, begrüßten die aus dem Kokon schlüpfende Wesensheit, die sich flatternd, fliegend, flügelschlagend erhob. Spricht man Sie mit „sie“ an oder „euch“ oder ist es nur ein angedeutetes „X“?

Es sollte offen bleiben, deswegen * – der Platzhalter für das, was kommt.
Inszenierung spannend, ein Glöckchen klingelt. Jetzt ist die gesamte Aufmerksamkeit bei hundert Prozent, wie man es sich immer gewünscht hat – sie haben es tatsächlich akzeptiert!

Journalist*innen, Journalist*innen, Prediger*innen, Lehrer*innen, Richter*innen, Studierende, Versagende, Unterrichtende
und deren Kinder, die sich unterteilen in
Jungs, Mädchen und deren elternde
Verunsichernde.
*./.*

Wie kann man die bereits am Höhepunkt angelangte Spannung weiterhin hoch halten, damit sich die Drehorgel nicht auch nur gering verlangsamt bei plötzlich eintretender Monotonie oder weit Schlimmerem?

Eine kleine Aufklärungseinheit, durchgeführt von staatlich anerkannten zertifizierten Frauenmännern, sorry, Mannfrauenx, die schulpflichtige Kinder behutsam, achtsam an das Thema, ach was die Thematiken allesamt heranführen.

Hineinführen.

Hier ballte sich ihre Faust zusammen, sie wussten, dass, wenn sie die Kinder kriegen, sie es dann geschafft haben – die Hand wurde zur Faust im Werkunterricht zum Schraubstock, sie führten die Kinder mittels ihrer Materialien behutsam an die Themen heran, nichts wurde ausgespart, die ganze Vielfalt.

Dann doch Zeit zur Muse. Einem sich selbst verstärkenden Selbstläufer gleich, gebärten sie Gleichartige*. Sie erkannten sich.

Etliche Kirchen flaggten weiß und nuschelten Unterwerfung. Eine Ehe sei nicht nur die lebenslange Mann-Frau-Beziehung, sondern wenn homosexuelle Beziehungen Mann-Mann oder Frau-Frau identisch als Ehe benannt würden, gäbe es keinen Unterschied, keinen Widerstand mehr!? (Suchend nach dem Frieden gegen Jedermann).

Auch der Papst sprach verständnisvoll, Grundrechte einfordernd, hatten sie doch den Priestern das Heiraten untersagt und kannten seit knapp tausend Jahren zweierlei Buchhaltung, Berichterstattung, doppelte Wohnräume und gebeichtete Indiskretionen – also die nackte Wahrheit.

Blieb noch die Kirche, die Gott anbetete und zum Kreuz schaute. Diejenigen, die auf den Auferstandenen warteten, der wiederkommen wird

zu richten Lebende und die Toten.

Laut kreischend Lachende. Clownartig Geschminkte springen tanzend ins Abseits. Hektisch abdunkelnde Szene. Einige weinen, ohne zu wissen warum, jedoch sie ahnen bereits….

Er wird kommen zu richten.

Wieder Unruhe, ein Aufstand, irgendjemand wirft Flaschen, die zerbrechen, homosexuelle Pärchen schlendern durchs Bild, Abdunkelung.

…zu richten die Lebenden und die Toten.

Plötzlich sieht man ganz viele, auch Pfarrer, Priester, Menschen aller Völker und Altersgruppen, es ist ein Chaos. Sie fliehen in die Berge und bitten „fallt auf uns!“, wollen sich verstecken, jedoch ist es nicht möglich. Sie suchen den Tod, doch er flieht vor ihnen.

Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf jesus-blog.de . Lies hier den Original-Artikel "Banalitäten und Eskalationen".

Über Rolf Oetinger

Über 60 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder. Schwabe, der eine Hessin geheiratet hat und hauptsächlich im Bereich Haushaltsauflösungen inklusive Verwertung als Selbständiger arbeitet. Christ seit 1986, was für alle Beteiligten das deutlich Bessere ist.

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