Keine „Schöpfung“ im Buch „glauben lieben hoffen“

Ein Gastkommentar von Dr. Reinhard Junker

Das im Juli 2021 erschienene Werk „glauben lieben hoffen“ – eine Sammlung von Antworten auf 103 Grundfragen zum christlichen Glauben – enthält einige Abschnitte mit Bezug zum Thema „Schöpfung“, hauptsächlich in den Kapiteln 9 und 10. Dabei geht es um folgende Fragen:

  • „Wie verträgt sich der Glaube an den Schöpfer mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen?“
  • „Wie kann aus Adam und Eva die ganze Menschheit entstanden sein?“

Dieser Beitrag bringt eine Analyse der Ausführungen dieser beiden Kapitel und soll Hilfestellungen geben, wie man sachgemäß zu den angesprochenen Punkten argumentieren kann.

Zu Kapitel 9 „Wie verträgt sich der Glaube an den Schöpfer mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen?“

Überraschenderweise geht es in diesem Kapitel nur am Rande um die in der Überschrift aufgeworfene Frage, sondern um das Alter der Schöpfung, der Erde, des Lebens und des Menschen. Diese Frage ist sicherlich wichtig und anspruchsvoll, wenn man gemäß den biblischen Texten und biblischen Zusammenhängen von einer jungen Schöpfung ausgeht.[1] Volkmar Hamp, der Autor dieses Kapitels, geht auf diese Frage aber nicht wirklich ein. Stattdessen setzt er die naturalistische Deutung der Naturgeschichte als wahr voraus[2] und definiert davon ausgehend neu, was der Glaube an einen Schöpfer in unserer Zeit zu bedeuten hat.

Volkmar Hamp weist zunächst darauf hin, dass man in einen Konflikt mit heutigen Vorstellungen von der Entstehung der Welt gerät, wenn man die Genesistexte als historische Tatsachenberichte versteht. Dazu gibt er zu bedenken, dass der Kreationismus im 19. Jahrhundert als Widerstandsbewegung gegen die Evolutionstheorie entstanden sei (was zeitlich allerdings nicht stimmt) und behauptet, der Kreationismus „definiere“ sich heute vor allem über den „Kampf gegen die moderne Naturwissenschaft“.

Ich beschäftige mich seit meiner Bekehrung zu Jesus Christus vor 43 Jahren (damals war ich im 4. Semester des Biologiestudiums) mit dem Thema „Schöpfung und Evolution“ und habe ungezählte Bücher und Beiträge dazu gelesen, aber es ist mir bisher nie untergekommen, dass Christen, die eine direkte Schöpfung unmittelbar durch Gottes Wort vertreten oder eine allgemeine Evolution der Lebewesen nicht für eine Tatsache halten, irgendwie gegen die Naturwissenschaft kämpfen würden oder sich gar darüber definieren würden. Es dürfte schwer fallen, für diese Behauptung eine Quelle zu finden. Es ist nichts anderes als üble Nachrede, wie sie vor allem Hansjörg Hemminger wiederholt sinngemäß in seinen Anti-Kreationismus-Schriften unters Volk gebracht hat.

Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall – das wurde oft gesagt, begründet und publiziert: Naturwissenschaft ist eines der Mittel, um überhaupt Indizien für einen Schöpfer zu finden. Zweifellos findet man solche Indizien auch ohne Naturwissenschaft (vgl. Röm 1,20ff.), aber durch naturwissenschaftliche Forschung findet man viel mehr und detailliertere davon. Die Kreationisten, die sich angeblich dem Kampf gegen die moderne Naturwissenschaft verschrieben haben, sind mit  Freude Naturwissenschaftler, ganz im Sinne von Psalm 111,2: „Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.“ Einer der Mitarbeiter der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, beendet seine Vorträge oft mit diesem Vers und mit dem Satz: „Danke Gott für die Wissenschaft.“ Ohne Naturwissenschaft wüssten wir viel weniger über die großartige und weisheitsvolle Schöpfung. Naturwissenschaftler decken laufend auf, was der Prophet Jeremia bezeugt: „Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit und den Himmel ausgespannt durch seine Einsicht“ (Jer 10,12). Das neue Buch „Schöpfung und Evolution. Ein klarer Fall!?[3] bringt dazu anschauliche und gut verständliche Beispiele.[4]

Beeindruckende Schöpfungsindizien gibt es auch in der unbelebten Welt. Ein Autorenteam hat dazu kürzlich ein allgemeinverständliches Buch verfasst: „Das geplante Universum. Wie die Wissenschaft auf Gott hindeutet“.[5]

Er darf niemals fehlen: Der „Lückenbüßergott“.

Im Weiteren spricht der Autor den sogenannten „Lückenbüßergott“ an. Wenn sich die Theologie auf Weltbilddiskussionen einlasse, könne sie am Ende nur verlieren. Denn mit jeder historischen oder naturwissenschaftlichen Erkenntnis, die ohne Gott auskommt, werde der Raum kleiner, für den Gott noch zuständig ist. Gott werde auf diese Weise zu einem „Lückenbüßergott“, der nur noch die Leerstellen in einem ansonsten in sich geschlossenen, rein mechanistischen Weltbild füllt (S. 32).

Das Lückenbüßer-Argument wird unablässig vorgebracht und es sitzt fest in vielen Köpfen. Was kann man dazu sagen?

Denken wir zunächst einmal im Sinne des Arguments weiter. Gott soll kein Lückenbüßer in einem „in sich geschlossenen, rein mechanistischen Weltbild“ sein, denn der Fortschritt der Forschung würde Gott aus diesen Lücken vertreiben. Offensichtlich besteht hier die Erwartung, dass die Wissenschaft es schaffen wird oder schaffen könnte, Gott aus allen Lücken zu vertreiben. Dann wäre Gott überflüssig. Gott wäre logischerweise auch dann überflüssig, wenn man ihn nicht für noch bestehende Lücken braucht. Ist es das, was der Autor sagen will? Anscheinend ja, denn der Autor schreibt in Kapitel 11: „Jedes Schöpfungswerk lässt sich auch ohne Gott als blindes Spiel von Zufall und Notwendigkeit begreifen“ (S. 37). Und in Kapitel 13: Das Leben auf der Erde sei ein „vermutlich einzigartiger kosmischer Glücksfall“ (S. 42). Damit stellt sich aber die Frage, warum man überhaupt an einen Schöpfergott glauben sollte. Er ist doch „radikal ausgebootet“ worden, wie es der Verhaltensforscher Wolfgang Wickler einmal auf den Punkt gebracht hat.[6] Wenn der Autor meint, man könnte die biblischen Schöpfungsaussagen in das heutige naturalistische Weltbild einbauen, versucht er, Feuer und Wasser zu mischen. Und der Naturalismus ist das Wasser – Löschwasser! Die Behauptung, beides könne „unabhängig voneinander gelesen werden“, ist eine bloße Worthülse. Denn man muss doch fragen: Was tut eigentlich Gott als Schöpfer, wenn er überflüssig ist?

Aber das Lückenbüßer-Argument ist ohnehin fehlerhaft. Natürlich befindet sich Gott nicht in den Lücken eines wie auch immer gearteten Weltbilds oder gar in den Lücken unseres Wissens. Das sagt auch kein Kreationist und es folgt auch nicht aus ihrer Position. Das Lückenbüßer-Argument ist irreführend und arbeitet mit unzutreffenden Unterstellungen. An anderer Stelle bin ich sowohl in Bezug auf biologische als auch auf theologische Fragen ausführlich auf das Lückenbüßer-Argument eingegangen.[7] Das im Einzelnen hier auszuführen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen; daher an dieser Stelle nur wenige Stichworte: Das Lückenbüßer-Argument setzt eine naturwissenschaftliche Erklärbarkeit bzw. eine natürliche Entstehung und Entwicklung der Lebewesen von vornherein und ohne stichhaltige Begründung voraus; d. h. die naturalistische Weltsicht wird ohne Beweis als wahr zugrunde gelegt. Unter dieser Prämisse wird jegliches Fehlen von Erklärungen als bloße „Lücken“ klein geredet, auch wenn es sich möglicherweise um grundsätzliche Defizite handelt, die durch weitere Forschung bestätigt werden. Das Fehlen einer Erklärung ist aber gar keine Lücke in irgendetwas, sondern ein Anlass dafür, es mit einer anders gearteten Erklärung als einer natürlichen Entstehungsweise zu versuchen. Vor allem aber sucht kein schöpfungsgläubiger Mensch Gottes Wirken in den „Lücken“ eines naturalistischen Weltbildes! Das ist ein bilderbuchmäßiger Strohmann. Vielmehr stehen sich zwei grundlegend verschiedene Erklärungsansätze gegenüber: Entstehung alleine durch natürliche Ursachen (naturalistischer Ansatz) oder Entstehung im Wesentlichen durch kreative Tätigkeit (Schöpfungs-Ansatz). Und in Bezug auf die Entstehung der Lebewesen (oder auch der physikalischen Welt) geht es darum, welcher Ansatz besser durch Indizien aus der Naturwissenschaft gestützt wird. Es ist eine Karikatur, den Schöpfungsansatz irgendwie in einen naturalistischen Ansatz einbauen zu wollen.

Dabei muss auch klar sein: Es geht hier nicht um Wissenslücken, sondern um zutreffende Erklärungen: Diese beiden Dinge werden beim Einsatz des Lückenbüßerarguments oft durcheinandergebracht. Um es nochmals auf den Punkt zu bringen: Wissenslücken im Bereich der Natur werden durch Naturwissenschaft gefüllt und dadurch werden ggf. Indizien für einen Schöpfer gefunden.

Zu Kapitel 10 „Wie kann aus Adam und Eva die ganze Menschheit entstanden sein?“

Auch in diesem Kapitel passt die Überschrift kaum zum Inhalt. Denn die aufgeworfene Frage nach dem „Wie“ wird gar nicht behandelt. Dabei bietet das heutige genetische Wissen in Grundzügen durchaus Antworten auf diese Frage. Die Vielfalt innerhalb von Grundtypen[8] und entsprechend auch innerhalb der Menschheit kann auf der Basis bereits vorhandener Anlagen durchaus in wenigen Generationen ausgeprägt werden.[9] Diese Vielfalt muss nicht erst – wie im evolutionstheoretischen Rahmen – langwierig durch Darwin’sche Evolution (Mutation und deren zeitraubende Fixierung in der Population durch Selektion oder Gendrift) aufgebaut worden sein. In einem Schöpfungsrahmen gibt es hier kein grundsätzliches Problem bezüglich der Entstehung der Menschheit aus einem Paar bzw. der Noahfamilie.

Aber dies scheint den Autor von „Glauben lieben hoffen“ gar nicht zu interessieren, sondern er kommt stattdessen auf die biblische Sintflut zu sprechen. Geologische Befunde sprächen dagegen, dass die Menschheit von der Noahfamilie abstammt. Denn diese sprächen gegen eine weltweite Flut, ebenso wie physikalische Überlegungen. Hier gibt es – geowissenschaftliche Aspekte betreffend – tatsächlich schwerwiegende offene Fragen (zur Biologie s. o.). Der Autor kommt zu dem Schluss: „Wie auch immer: Weder Adam und Eva noch Noah und seine Familie sind historisch fassbare einzelne Menschen, auf die man die ganze Menschheit zurückführen könnte.“ Dieser Satz steht im Text hervorgehoben ohne jede Begründung. Irgendwann habe der Mensch festgestellt, dass er aus der „weitgehend unbewussten Einheit mit der Natur (und mit Gott) herausgefallen war und sich nun ‚jenseits von Eden‘ wiederfand“ (S. 35). Was soll hier „jenseits von Eden“ bedeuten, wenn es kein Eden und keinen Sündenfall gab? Dass der Mensch einerseits Geschöpf ist, andererseits Sünder geworden ist, der den Retter Jesus Christus braucht, geht völlig verloren. Die Aussage des Autors, dass die alten Geschichten, die nicht davon berichten, was wirklich geschehen ist, Hoffnung und Trost vermitteln sollen, ist hohl und hat keinerlei Fundierung. Der Autor meint, die Menschen hätten damals ihr „durch (Natur-)Katastrophen gefährdetes Dasein“ „reflektiert“. „Zugleich vergewisserten sie sich der Hoffnung, dass Gott sie durch alle Katastrophen hindurch bewahren und retten wird“ (S. 35). Reflexion und Selbstvergewisserung als Glaubensbasis? Wer soll hier was warum glauben? Was ist mit dem Anspruch der Heiligen Schrift, eine Offenbarung Gottes zu sein?

Wir können Jugendlichen, für die das Buch „glauben lieben hoffen“ gedacht ist, hier Besseres anbieten. Es gibt so viele Phänomene in der Natur, die förmlich nach einem Schöpfer schreien. Halten wir das den Jugendlichen vor Augen, damit sie das Schöpfersein Gottes ernst nehmen können und in ihrem Leben auch ganz real mit dem Wirken dieses Schöpfers rechnen.


[1] Hinweis auf https://www.wort-und-wissen.org/produkt/genesis-schoepfung-und-evolution/

[2] Er schreibt auf S. 37, dass jedes Schöpfungswerk sich auch ohne Gott als blindes Spiel von Zufall und Notwendigkeit begreifen lasse (s. u. im Text).

[3] https://www.wort-und-wissen.org/produkt/soe_klarer-fall/

[4] Das Buch ist laienfreundlich geschrieben. Die darin gemachten Aussagen sind durch aktuelle Fachliteratur belegt, was in einem ausführlichen Quellenteil am Schluss dokumentiert wird.

[5] https://www.wort-und-wissen.org/produkt/das-geplante-universum/

[6] Wolfgang Wickler: Der Schöpfer radikal ausgebootet. Bild der Wissenschaft 10/1987; Rezension des Buches „Der blinde Uhrmacher“ von Richard Dawkins.

[7] Aus biologischer Sicht: Das Design-Argument in der Biologie – ein Lückenbüßer? https://www.wort-und-wissen.org/wp-content/uploads/a19.pdf; in überarbeiteter Form auch im Sammelband „Schöpfung ohne Schöpfer?“ (https://www.wort-und-wissen.org/produkt/schoepfung-ohne-schoepfer/)

Aus theologischer Sicht:  Das Design-Argument und der Bastler-Lückenbüßer-Gott:

https://www.wort-und-wissen.org/wp-content/uploads/a07.pdf; in geringfügig überarbeiteter Form veröffentlicht auch im Sammelband „Genesis, Schöpfung und Evolution“ (https://www.wort-und-wissen.org/produkt/genesis-schoepfung-und-evolution/)

[8] Grundtypen sind Gruppen von biologischen Arten, die direkt oder indirekt miteinander kreuzbar sind. Dabei müssen die entstehenden Mischlinge nicht fortpflanzungsfähig sein, jedoch das Erbgut beider Elternarten ausprägen. Im Rahmen der biblischen Schöpfungslehre kann man Grundtypen als Abkömmlinge ursprünglich erschaffener Arten mit großem Variationspotential interpretieren.

[9] Wir wissen heute viel besser als noch vor ein paar Jahrzehnten, dass die Lebewesen ein enormes Potential an Variationsprogrammen besitzen. Zudem geht aus vielen Studien hervor, dass mit einem anfänglich großen Ausmaß an Mischerbigkeit und  anderen Formen präexistenter genetischer Vielfalt gerechnet werden kann. Näheres z. B. in: Crompton N (2019) Mendel’sche Artbildung und die Entstehung der Arten, Internetartikel, https://www.wort-und-wissen.org/wp-content/uploads/b-19-3_mendel.pdf

Dieser Blog-Beitrag von Markus Till erschien zuerst auf aufatmen in Gottes Gegenwart . Lies hier den Original-Artikel "Keine „Schöpfung“ im Buch „glauben lieben hoffen“".

Über Dr. Markus Till

Evangelisch landeskirchlicher Autor, Blogger und Lobpreismusiker mit pietistischen Wurzeln und charismatischer Prägung

18 thoughts on “Keine „Schöpfung“ im Buch „glauben lieben hoffen“

  1. — „Jedes Schöpfungswerk lässt sich auch ohne Gott als blindes Spiel von Zufall und Notwendigkeit begreifen“ (S. 37). Und in Kapitel 13: Das Leben auf der Erde sei ein „vermutlich einzigartiger kosmischer Glücksfall“ —

    „vermutlich einzigartiger kosmischer Glücksfall“ ….. wie lächerlich das doch ist, da folgt der Verstand der Dummheit und wird für Weisheit gehalten.

    Danke Markus das du der Wissenschaft die Existenz Gottes entgegenhälst.
    Ich glaube nicht das die Wissenschaftler die Wahrheit anerkennen werden, denn dann müssten sie ja glauben das auch ihr Leben abhängig ist von der Schöpfung.
    Es ist ja so viel klüger an sich selbst, seinen Verstand und seine eigene Selbstherrlichkeit zu glauben, das macht den Menschen groß und Gott klein.
    Alles was auf der Welt geschieht, dazu finden wir immer die passenden Worte im Wort Gottes, mehr muss man dazu nicht mehr sagen.

    ,,Denn es steht geschrieben (Jes. 29. 14) Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.“ 1.Ko 1. 19

    Alles entscheidet sich daran ob ein Mensch glauben will oder nicht.
    Viele wollen eben nicht erkennen und wahrhaben wie gering sie sind.

    1. @Lilli
      Kleiner Hinweis: es geht hier nicht um Wissenschaftler, denen man die Existenz Gottes entgegen hält, sondern um die Buchautoren. Die Verfasser des Buches sind in Schlüsselpositionen der Jugendarbeit von zwei freikirchlichen Gemeindebünden tätig.
      Und das ist besorgniserregend – das ist der Glaube der nachfolgenden Generation, zumindest der Glaube, der der Jugend vermittelt wird. Wobei zu bedenken ist, dass die Autoren ja nicht per Zufall auf ihre Positionen in den Gemeindebünden gekommen sind, sondern von Gremien der Bünde auf ihre Positionen gehievt worden sind, angestellt sind, bezahlt werden. Das sagt nun wiederum einiges aus, welcher Geist in den Personalauswahlgremien weht.

      Es tut mir bis heute nicht leid, dass ich vor Jahren aus einer -einem dieser Bünde zugehörigen- Freikirche „ausgestiegen“ bin, als sich entsprechende Vorzeichen solcher Entwicklungen abzeichneten, die weder in der Gemeinde selbst, im Gemeindekreis noch auf dem Bundestag des Gemeindebundes aufhaltbar waren.

  2. Stephan,
    —Kleiner Hinweis: es geht hier nicht um Wissenschaftler, denen man die Existenz Gottes entgegen hält, sondern um die Buchautoren.—

    Ja ich weiß, ich verstehe es aber so das sich die Buch-Autoren die Wissenschaft zu eigen machen und darauf ihren theologischen Unsinn gründen.
    Sie halten sich für ,,dem Zeitgeist angepasst“ und huldigen der Wissenschaft.

  3. Ohne Schöpfungsakt Gottes gibt keinen Sündenfall und dann ist keine Erlösung notwendig. Dann können wir die Bibel zuklappen oder uns auf ein Bibelverständnis wie Roger Klöppel zurückziehen, wie er es diese Woche in der Weltwoche darstellt. Es ist dann besser wenn wir in den Kirchen den frommen Ballast abwerfen und uns in Vereine zur sittlichen Erhebung umwandeln.

  4. Es ist NICHT zutreffend, dass die Naturwissenschaft etwas von der „Herrlichkeit Gottes“ zeigt.
    Methodisch befasst sich die Naturwissenschaft ausschließlich mit den MATERIELLEN Gegebenheiten und sucht ALLES auf materielle VERURSACHUNGEN zurückzuführen. Sie feiert dabei große Erfolge, denen sich kein Mensch verschließen kann. Gerade durch ihren Erfolg hat sie auf das allgemeine Bewusstsein eine von GOTT ENTFREMDENDE WIRKUNG! – Daran ändert nichts, wenn einige Wissenschaftler ZUSÄTZLICH an Gott glauben.

    Die Wirkung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sind also verheerend für den Glauben (und nicht nur des christlichen).

    Wenn es keine Ganzheitswissenschaft gäbe, die ich z.B. vertrete, sähe es hoffnungslos für den Glauben aus. Aber zum Glück kann nicht nur das Materielle wissenschaftlich erfasst werden, sondern auch das, was des Glaubens ist.
    Eine großartige Perspektive für bereits Gläubige und Ungläubige eröffnet mein
    Beitrag „Ursprung und Ziel“ – https://www.academia.edu/47776276/Ursprung_und_Ziel_Wie_die_Evolution_weitergeht_ – Wenn Christen in diesem Sinne wissenschaftlich arbeiten, kann viel gewonnen werden!

    1. Wie soll die Naturwissenschaft, wenn sie die von Gott geschaffene Natur betrachtet NICHT auch etwas von Gottes Herrlichkeit zeigen? Das ist doch vollkommen unlogisch! Selbst der Entwickler eines Porsches in Zuffenhausen zeigt doch etwas ob er es will oder nicht von Gottes Herrlichkeit durch die ihm von Gott geschenkten Gaben und Fähigkeiten

      1. Natürlich könnte die Naturbetrachtung Anlass zum Staunen sein. Aber wer staunt schon heute noch!
        Die Natur wird von den meisten Menschen oberflächlich hingenommen und nur danach beurteilt, welches Vergnügen sie zu bieten vermag. Und so akzeptiert man gedankenlos, oder eben andere auch ÜBERZEUGT, dass eben ALLES naturwissenschaftlich erklärbar ist und es dazu keinen Gott braucht. Und wenn sie dann noch vernehmen, was Gläubige so alles sagen, entsteht nur der Eindruck, dass sie etwas „hinter dem Mond“ sein müssen…

        Die Zeiten, wo es keine Naturwissenschaft gab waren jedenfalls viel gläubigere Zeiten.

        1. Gott lässt die Sonne scheinen über Gerechten und Ungerechten und damit geht Gott mit seiner Gnade in Vorleistung gegenüber jedem Menschen und zeigt seine große Liebe zu jedem. Dies gilt zu allen Zeiten unabhängig von der Wissenschaft. Auch davon unabhängig ist, dass Gott zur Wirksamkeit der Gnade ein persönliches ja des Menschen zu ihm als Schöpfer und Jesus als Erlöser erwartet. Dass alles naturwissenschaftlich erklärbar ist muss ich nach meiner Erfahrung zudem in Zweifel ziehen

          1. Was Sie schreiben hat, mit dem was ich geschrieben habe, nichts zu tun.
            Die heutigen Menschen erleben keinen Gott, der die Sonne scheinen lässt (das hat man früher so gesehen) und von „Gnade“ wissen sie erst recht nichts.
            Außerdem sage NICHT ICH, dass alles naturwissenschaftlich erklärbar sei, sondern, das ist der allgemeine Glaube, der mit der Naturwissenschaft aufgekommen und immer stärker geworden ist.
            Dass ich etwas ganz anderes vertrete – nämlich eine intelligente Theologie die Glaube und Naturwissenschaft vereinbaren kann – ist deutlich aus meinem link ersichtlich.
            Das ist das fortschrittlichste, was es auf christlichem Gebiet gibt!

  5. @ Manfred Reichelt und andere
    sorry, auf der einen Seite sagen Sie ohne Naturwissenschaften war es gläubigere Zeiten und auf der anderen Sie haben die Theologie die die beste ist und Naturwissenschaften und Glaube verbindet. Ja was denn nun? Mittlerweile frage ich mich, wie es die Bibel geschafft hat mit so wenigen Worten eine Theologie auf die Beine zu bringen wo wir dann heute im Gegensatz dazu
    rauf und runter diskutieren und hunderte Seiten vollschreiben, und ausserdem: Eigentlich sollte das ja alles von Mr. Normalbürger und Lieschen Müller verstanden werden und daraus Glaubenspraxis folgen auch für Leute die keinen IQ von 130 haben. Das ist aber nicht nur bei Reichelt so sondern bei vielen anderen aus dem konservativen Lager. Mir kommen viele Diskussionen gerade wie in der Blase oder im Elfenbeinturm vor vor allem auch deshalb weil vieles wenig Folgen im praktischen Alltag von Christen hat, weil nur wenige sich wahnsinnig lange Texte oder Predigten reinziehen. Wenn es allen Spaß so macht kann das ja so weitergegeben werden bei Bibel und Bekenntnis und anderen. Wenn aber nicht die Konsequenz draus folgt den Glauben umzusetzen und eben dann auch auf- und wenn nötig auszutreten hilft das alles nichts. Dann können wir noch jahrelang “ glauben, hoffen, lieben“ rauf und runter diskutieren und helfen wird es niemand

    1. Wir können die Naturwissenschaften nicht wieder aus der Welt schaffen, nur damit wir wieder gläubigere Menschen bekommen.
      Die Einzelerkenntnisse, die die Naturwissenschaft gewinnen kann, mögen richtig sein, aber die weltanschaulichen Schlussfolgerungen sind falsch, da Gott nicht die Inhalte des materiellen Universums nicht aus dem Materiellen erschaffen hat.

      Infolge dessen, müssen die wirklichen Erkenntnisse der Naturwissenschaft berücksichtigt werden: und wenn die Naturwissenschaft durch vielerlei Messmathoden feststellte, dass die Erde älter als die paar 1000 Jahre ist, die sie nach „biblischer Zeitrechnung“ hätte, dann muss man sich fragen, ob die Altersangaben der Bibel stimmen. Hatten die frühen Menschen überhaupt ein so großes Interesse an der Zeit, wie wir? Mussten sie sich nicht erst in der Zeit einleben und fanden sie nicht erst allmählich einen Kalender? – Wir sehen ja, dass man erst sehr spät mittels Steinkreise (wie Stonehenge) das Jahr zu „messen“ begann…
      Also, eine VERANTWORTLICHE Theologie kann nicht einfach ignorieren, was wirklich wissenschaftliche ERKENNTNIS ist. Da aber auch eine Erkenntnis des Unsichtbaren möglich ist, ist eine WAHRHAFTIGE Theologie möglich und dann ergibt sich eine Harmonie zwischen wissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen.

      Natürlich muss der einzelne Gläubige nichts von Theologie wissen, aber die VERANTWORTLICHEN schon! Denn haben sie eine falsche Theologie, wie es heute überwiegend der Fall ist, dann werden die Menschen durch ihre „Lehrer“ verführt bzw. im echten Glauben nicht wirklich gefördert.

      Für den einfachen Gläubigen habe ich Beiträge zusammengestellt, die ihm Wachstum im Glauben ermöglichen:
      https://manfredreichelt.wordpress.com/inhaltsverzeichnis/

      Also nochmals: Theologie MUSS sein, denn gerade unsere heutige Situation ist durch eine SCHWACHE Theologie verursacht worden!

          1. Das Materielle ist nicht der Ursprung aller Dinge, sondern das Materielle ist gewissermaßen „gefrorener Geist“, denn Gott ist immateriell, und so stehen zwischen Gott und dem materiellen Universum Sphären des Geistig-Seelischen, unsichtbare Welten, also Abstufungen.
            Ein Bild dafür ist die „Himmelsleiter“, die Jakob sah.

  6. So sehe ich das auch, ,,was bringen diese ganzen Diskussionen“
    Man schert aus und beschäftigt sich mit denen die Gott mit ihren Thesen leugnen, die z.B. weder an der Jungfrauengeburt noch an der Auferstehung im Glauben festhalten usw. …. die haben sich doch schon längst vom Glauben verabschiedet, die werden ganz sicher nicht zurückkehren zum lebendigen Glauben, dafür sind sie schon zu weit gegangen. Gott hat sie dahingegeben in ihrem verdrehten Denken.
    Jesus sagte doch, ,,wenn sie das Evangelium nicht aufnehmen dann geht und schüttelt den Staub von euren Füssen.
    Diese Irrlehrer und Wortverdreher fühlen sich doch geehrt wenn man Zeit damit verbringt zu versuchen ihnen in ihrer falschen Lehre mit Wahrheit zu begegnen. Als Jesus auf der Erde war sprach ER vom Vater, davon wie die Menschen miteinander umgehen sollen, von der Liebe mit der der Vater die Menschen sieht und wie die Menschen leben sollen wenn sie sich Gott wieder zuwenden. ER diskutierte nicht sondern verkündete die Wahrheit des Evangelium, und dann ging ER weiter und wendete sich denen zu die bereit waren IHN zu hören. Fängt man erstmal an im Durcheinander mitzureden, wird das Durcheinander nur noch größer, und der Einzelne ,,normal“ Gläubige versteht irgendwann die Welt nicht mehr und zieht sich zurück.
    Wenn das Reich Gottes doch schon angebrochen ist, innwendig im Menschen, dann sind die wiedergeborenen Menschen Fremdkörper in dieser Welt, warum sollten sie sich denn anlegen mit denen die das Wort Gottes verdrehen, glaubt man wirklich man könnte sie überzeugen? Oder will man die Wahrheit schützen? Es bringt doch nichts, es wird alles so weitergehen, und es wird noch verdrehter werden, die Christen werden das nicht aufhalten.

  7. @Hermann, und was sagt uns das in Kürze ?
    @ Lilli, vielen herzlichen Dank
    @ Manfred Reichelt, zum letzten was ich immer noch nicht verstehe kann vielleicht Hiob 34, 14 und 15 helfen. Dort ist der Heilige Geist nicht quasi gefroren sondern quicklebendig

  8. Wenn mit „Materiellem“ Materie bzw. Masse gemeint ist, dann ist Masse = gefrorene Energie gem. der bekannten Einsteinschen Formel E=mc2.

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