Der Chef war da

Der Chef war da und hat dich bei deiner Arbeit besucht. Nur, du wusstest nicht, dass er der Chef ist. Dir war nicht klar, dass genau er der oberste Chef des ganzen Konzerns war. Er war dir einfach nicht aufgefallen. Als du ganz normal beschäftigt deine routinierten Dinge des Alltags gemacht hast, war er da. Du überlegst im Nachhinein, ob du vielleicht irgendwie anders warst als sonst, ob er dir hätte auffallen müssen – aber er war nicht auffällig oder so, dass man ihn hätte leicht erkennen können.

Ja, er stellte ein paar Fragen und machte ein bisschen den Eindruck als wüsste er die Antworten bereits – so als würde er nicht fragen, um etwas in Erfahrung zu bringen, sondern um zu sehen wie du zu der Arbeit stehst und wie es dir so geht. Er schaute ein bisschen hinter die Kulisse. Im Nachhinein weißt du, dass er da war aber du hast ihn nicht erkannt. Man hat dir nicht gesagt, dass dieser Mensch der Chef höchstpersönlich gewesen ist. Du hoffst, dass du nicht reserviert oder, ohne es zu wollen, komisch, vielleicht sogar schlecht gelaunt warst. Du hoffst, dass du ihn gut behandelt hast wie jemanden, den du hoch einschätzt.

kein Namensschild am Revers

Du dachtest, wenn der Chef kommt, würde man ihn irgendwie erkennen am Gehabe, Umgangston, Kleidung, vielleicht am Namensschild am Revers oder durch irgendeinen Umstand, durch den es „Klick“ gemacht hätte und du hättest gewusst, wen du da vor dir hast.

Der Chef des Konzerns war daEs war nicht so, dass man es nicht annehmen könnte aber dennoch unüberhörbar, unübersehbar, teils drastisch, wenn es ihm darum ging Vortäuschung falscher Tatsachen aufzudecken bei seinen Leuten.

Der Chef war persönlich da und hat sich umgeschaut und hat Sachen, die ihm nicht gefallen haben, getadelt. Nicht so, dass man es nicht annehmen könnte aber dennoch unüberhörbar, unübersehbar, teils drastisch, wenn es ihm darum ging, Vortäuschung falscher Tatsachen aufzudecken bei seinen Leuten.
Waren es seine Leute?
Sie verhielten sich jedenfalls nicht so. Sie akzeptierten ihn oder lehnten ihn ab – ganz nach ihrem Gutdünken.

Der Chef war angekündigt

Eigentlich sollte der Chef nur mit einer Vorankündigung kommen, damit sich jedermann auf seinen Besuch vorbereiten könnte. Es gab einen Vorbereiter, – es war der Job seines Lebens – der das Kommen des Chefs ankündigte. Jedoch wurde er nach anfänglichem allgemeinen Erstaunen im Alter von nur ca 30 Jahren getötet. Er war „übergriffig geworden“, wie sie es nannten, weil er Moral und sexuelle Treue bei hochgestellten Personen anmahnte, die sich das nicht gefallen ließen.

Wie seinem Vorbereiter erging es dem Chef selbst. Man hörte ihm zu, hörte ihn gerne, liebte ihn und hasste ihn. Der Chef wurde nicht als solcher erkannt. Aber diejenigen, die ihm glaubten, folgten ihm und seinen Worten. Es vergingen keine 3 Jahre, da hatten die eingesetzten Treuhandverwalter beschlossen, ihn zu eliminieren, weil er sie und ihren Standpunkt in Frage stellte. Er bezeichnete sich selbst als von oben kommend und sprach immer wieder davon, dass er sein Leben, sein Fleisch (!) geben würde zur Erlösung der Menschen, die an ihn glaubten.

Er war kein kleiner Verkündiger

kein mittlerer Angestellter, kein Mitarbeiter oder Laufbursche, obwohl er durchaus mit einem solchen verwechselt werden konnte, weil er als einfache Erscheinung auftrat. Seine Worte am Kreuz führten dann dazu, dass sein Hinrichter plötzlich verstand: wir haben den Sohn des Höchsten gekreuzigt.
„Vater in deine Hände befehle ich meinen Geist.“ waren seine Worte – aufgehängt an Eisennägeln, getrieben durch Arme und Beine des Höchsten. Neben ihm wurde ein Verbrecher gekreuzigt, der sich schlagartig seiner Verfehlungen, des Versagens seines ganzen Lebens bewusst wurde und ihn bat, er möge an ihn denken, wenn er in sein Reich komme – es war sein Schuldeingeständnis.
„Heute noch wirst du mit mir dort in meinem Reich sein“ –  ich nehme dich mit an diesen Platz, mein Reich ist nicht hier in dieser Welt oder von dieser Welt, aber ich bin ein großer ein ewiger König. *

Ausgestreckte Arme am Kreuz, offene Arme, annehmende Arme, liebende Augen, Worte des Lebens. Wenn du glaubst, sprichst du. Er starb für dich, er liebt dich mit all deinen Vergesslichkeiten, Verfehlungen, Heimlichkeiten.

Übrigens, wenn es gleich an der Tür klingelt und du öffnest und es kommt ein Mann herein, den du nicht kennst, aber du hast das Gefühl, er kennt dich – weißt du, wer er ist?

Wenn er es dir sagt?

* Hier von mir nicht in Reihenfolge und wörtlich wiedergegeben sondern sinngemäß, wörtliche Wiedergabe lies selbst in den Links…

Dieser Blog-Beitrag von Rolf Oetinger erschien zuerst auf jesus-blog.de . Lies hier den Original-Artikel "Der Chef war da".

Über Rolf Oetinger

Über 60 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder. Schwabe, der eine Hessin geheiratet hat und hauptsächlich im Bereich Haushaltsauflösungen inklusive Verwertung als Selbständiger arbeitet. Christ seit 1986, was für alle Beteiligten das deutlich Bessere ist.

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